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03.04.2023: Ephesos, Aphrodisias und Hierapolis-Pamukkale

Nach einer kurzen “Altertums-Pause” ging es nach unserem Aufenthalt auf der Cesme Halbinsel direkt mit den archeologischen Stätten weiter, wobei nun ein Highlight das nächste jagte.

Wir begannen in Ephesos (türkisch: Efes), eine der ältesten und bedeutendste Ausgrabungsstätten in Anatolien, die die Geschichte vom alten Griechenland über das Römische Reich bis zur Ausbreitung des Christentums widerspiegelt und aufgrund ihrer historischen Bedeutung 2015 in die Liste des Kulturwelterbes der UNESCO aufgenommen wurde. Zudem befinden sich ganz in der Nähe die Überreste des Tempel der Artemis, einem der sieben Weltwunder der Antike.

Anschließend folgten die Ruinen von Aphrodisias, die aufgrund der zahlreichen und gut erhaltenen Gebäude eine der bedeutendsten archäologischen Stätten des östlichen Mittelmeerraums aus der griechisch-römischen Zeit sind. Fast offensichtlich, dass auch Aphrodisias seit 2017 als Weltkulturerbe geschützt ist.

Den Abschluss bildet die antike griechische Stadt Hierapolis, deren Überreste oberhalb der berühmten Kalksteinterassen von Pamukkale stehen, die – oh Wunder – seit 1988 sowohl als Kultur-, als auch als Naturerbe gelistet werden.

Selçuk

Von Çeşme aus kommend, erreichen wir Selçuk ohne besondere Vorkommnisse und ergatterten sogar sofort einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe unseres Hotels.

Nachdem wir eingecheckt hatten, stand (mal wieder) zunächst ein wenig Reiseplanung auf dem Programm, danach ging es zum Abendessen in ein Restaurant um die Ecke.

Da die Sonne noch schön schien und wir die aufgeräumten, autofreien Gassen von Selçuk total nett fanden, machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang, kauften klebrige Teilchen bei einem Straßenhändler und erfreuten uns an den Ruinen, die hier einfach so überall in der Stadt herumstehen. Verrückt ist das.

Schließlich wieder im Hotel angekommen, ging es dann auch bald ins Bett, denn morgen war ausnahmsweise mal ein wenig eher aufstehen angesagt.

Ephesos

Nach dem mal wieder leckeren, aber heute nicht besonders üppigen Frühstück checkten wir aus dem Hotel aus, legten unsere Rucksäcke in den Kofferraum von Yüksel und machten uns auf den Weg zum Busbahnhof.

Zwar werden wir noch eine Nacht in Selçuk verbringen, allerdings waren wir vom unserem Hotel nicht übermäßig begeistert, so dass wir für heute Nacht nochmal wechseln werden. Da heute hier allerdings großer Wochenmarkt war, wollten und konnten wir unseren Parkplatz nicht aufgeben, denn später hätten wir mit Sicherheit keinen mehr bekommen.

Aus diesem Grund fuhren wir mit dem Dolmuş zu den Ausgrabungsstätten von Ephesos, die in unmittelbarer Nähe der Stadt liegen.

Nachdem wir fast eine halbe Stunde darauf warten durften, dass der Bus losfuhr, erreichten wir Ephesos nur knapp zehn Minuten später. Auf dem Parkplatz standen bereits viele große und kleine Tourbusse, als wir gegen 09.40 Uhr ankamen.

Am Kassenhäuschen wurden wir dann negativ überrascht, anstelle der im Internet ausgegeben 200 Lira kostete der Eintritt nun 400 pro Person, es wurde also von 10 auf 20 Euro verdoppelt.

Auch der Museumspass, welcher 15 Tage lang Eintritt zu diversen Attraktionen in der Türkei gewährt kostete nun 2.500 Lira anstelle von 1.000. Später haben wir herausgefunden, dass die Preise so ziemlich aller historischen Stätten und Museen heute zum Saisonbeginn um stattliche 100 Prozent erhöht wurden.

Da wir Ephesos gerne besichtigen wollten, kauften wir die Tickets trotzdem, jedoch ärgerten wir uns etwas über die Geldmacherei. Denn für Türken gibt es die Müzekart, die ein Jahr lang gilt und wie zuvor 60 Lira kostet.

Wir haben kein Problem damit, dass die einheimische Bevölkerung vergünstigt Zugang bekommt, es sind ja schließlich auch ihre Stätten und Kultur und zudem ist es in den meisten Ländern – wie auch in der Türkei – so, dass Touristen einfach mehr Geld haben.

Und auch den Ausgleich der rasanten Inflation hier finden wir okay – mal abgesehen davon, dass sie zum großen Teil hausgemacht ist – jedoch schmeckt die Verdopplung der Preise stark nach Touri-Abzocke.

Aber wieder zurück zum den Ruinen: Ephesos war in der Antike eine der größten und bedeutendste Städte Kleinasiens. Erste Spuren der Stadt reichen bis 2.000 Jahre vor Christus zurück, bei den Römern war sie Hauptstadt der Region und zudem befand sich hier eines der sieben Weltwunder der Antike, der Tempel der Artemis in Ephesos.

Unser erster Halt hier ist das große Theater, welches ebenso wie das in Pergamon zur damaligen Zeit mehrere tausend Menschen fasste. Im Vergleich dazu war dieses aber hervorragend wieder hergestellt und wir konnten uns richtig vorstellen, wie hier unzählige Menschen saßen und den Aufführungen zuschauten.

Als nächstes gingen wir zur Celsus-Bibliothek, deren Front in den 70ern des letzten Jahrhunderts liebevoll restauriert wurde. Uns gefiel sie sehr gut, jedoch mussten wir einige Zeit darauf warten, die folgenden Fotos machen zu können, da ein Pärchen wirklich ausdauernd Selfies von sich machte…

Böse Zungen würden behaupten, dass die beiden immer wieder – vermutlich vergeblich – versucht haben, durch die imposante Szenerie vom Objekt im Vordergrund abzulenken, aber das wäre gemein 😉

Nach der Bibliothek gingen wir über die Kuretenstraße den Hügel hinauf, welche damals von Läden und Verkaufsständen gesäumt war. Hier verloren wir auch die großen Reisegruppen, die uns bis dahin begleitet haben.

Natürlich haben wir nicht erwartet, dass wir in Ephesos alleine sein würden, aber der Eindruck der Stadt ist natürlich ein anderer, wenn mehrere 20-köpfige Reisegruppen plus lautem Reiseleiter um einen herum wuseln.

Oben sahen wir weitere historische Gebäude, unter anderem einen historischen Marktplatz und ein weiteres Theater. Nach einiger Zeit gingen wir auf demselben Weg zurück, machten bei der Bibliothek aber noch einen kleinen Umweg, der uns über einen weiteren Marktplatz führte.

Mittlerweile waren über zwei Stunden vergangen und wir einigermaßen erschöpft von der Besichtigung. Die Ruinen wurden nun auch voller. Zwar waren es jetzt keine großen Reisegruppen mehr, sondern ein steter Strom von kleinen Gruppen.

Abgesehen vom Eintrittspreis fanden wir Ephesos übrigens richtig gut. Die Anlage ist riesig und man hat sich sehr viel Mühe gegeben, sie wieder in Stand zu setzen. Dazu gab es auch viele, interessante Schautafeln, so dass wir uns auch ohne Guide ausreichend über die verschiedenen Gebäude und die damalige Zeit informiert fühlten.

Wir verließen die Ephesos und fuhren mit dem Dolmuş zurück in die Stadt. Kurz vor dem Busbahnhof stiegen wir aber aus, um uns noch die Überreste des Tempels der Artemis anzusehen.

Von dem ehemaligen Weltwunder der Antike zeugt hier jedoch nur noch eine einzelne Säule, die von Archäologen aufgestellt wurde, um beispielhaft die Höhe der Tempelsäulen zu zeigen. Ansonsten gab es nur “historischen” Schutt zu sehen.

Danach gingen wir in die Stadt zurück und checkten in das neue Hotel ein, wo wir ein größeres Zimmer und funktionierendes WLAN bekamen.

Im Anschluss schlenderten wir noch über den Markt, der direkt vor der Hoteltür war und eigentlich nur mit Einheimischen besucht war. Neben dem üblichen Klamotten und Krinnsch gab es hier auch viele Stände mit Obst und Gemüse, wo wir sicherlich auch etwas eingekauft hätten, würden wir hier wohnen.

Den restlichen Abend ließen wir dann mit einer leckeren Linsensuppe und einem Adana-Kebab mit gegrilltem Gemüse ausklingen.

Aphrodisias

Diesmal begann der Morgen nicht so gut, da ich mit schlimmen Kopfschmerzen aufwachte. Ich nahm zwei Ibuprofen, die jedoch leider längere Zeit nicht halfen und auch der Spaziergang an der frischen Luft brachte leider nichts.

Zusätzlich dazu wurde mir dann auch noch schlecht vor Hunger, so dass ich wie ein mittelgroßer Haufen Elend am Frühstückstisch saß und an meinem Weißbrot nagte, bis sich mein Magen und etwas später auch mein Kopf wieder beruhigt hatte.

Danach ging es los auf die etwa zweieinhalb Stunden lange Fahrt nach Aphrodisias. Wie so häufig passierte auf der Fahrt nicht viel, abgesehen natürlich davon, dass wir uns (mal wieder) wunderten, wieso die Straßen in Deutschland nicht so gut sind, wie die hier in der Türkei. Fast immer zweispurig und in einwandfreiem Zustand, sehr angenehm zu fahren 🙂

An der archäologischen Stätte angekommen, wurden wir dann gleich mehrfach überrascht, zum einen von der Größe und zum anderen von dem wunderbaren Erhaltungszustand der Anlage. Vor dem Besuch war Aphrodisias für uns nur eine unbekannte griechisch-römische Stadt, die zufällig fast auf unserem Weg nach Pamukkale lag und wo wir uns eine Stunde die Beine vertreten wollten. Am Ende blieben wir über zwei und hätten mindestens noch eine weitere bleiben können.

Noch bevor wir überhaupt die Ruinen gesehen hatten, begeisterten uns direkt zu Beginn diverse Girlandenfriese, die zu einer Wand übereinander gestapelt waren und die ursprünglich auf den Säulen, die den riesigen Pool in der Mitte der Stadt umrandeten, angebracht waren.

Danach streiften wir zunächst durch den etwas unspektakulären Teil der Anlage, wo wir das obligatorische Odeon (überdachtes Theater) fanden. Wie die meisten seiner Art war auch dieses gut erhalten/ restauriert und egal, wie viele von den Dinger wir sehen, wir sind trotzdem immer wieder beeindruckt.

Ebenso beeindruckt waren wir auch von der schieren Größe der Anlage. Soweit das Auge reichte, waren Überreste der ehemaligen Stadt zu sehen. Es gab unzählige Steine und Säulen und gerade abseits der Hauptwege waren – wie so oft – viele Gebäude noch gar nicht freigelegt. Dies liegt daran, dass Ausgrabungen sich in der Regel auf die “Highlights” und pompösen Gebäude der ehemaligen Stadt beschränken und die einfachen Häuser nicht oder nur teilweise ausgegraben werden.

Eine dieser Attraktionen hier in Aphrodisias sind zum Beispiel die Bäder des Hadrian, die nach römischem Vorbild errichtet wurden. Dank aufwändiger Restaurierung sind nicht nur einige der Räume mittlerweile wieder aufgebaut, sondern es ist auch gelungen den antiken Marmorboden wiederherzustellen. Wir fanden das wirklich eindrucksvoll, haben aber irgendwie leider kein schönes Bild machen können.

Kurz danach erreichten wir dann bereits das nächste Aushängeschild der Anlage: Das einstige Stadion ist nicht nur riesengroß und schon deswegen wirklich außergewöhnlich, sondern es ist zusätzlich auch das besterhaltene Stadion der Ägäis.

Danach war es Zeit für das prunkvolle Tetrapylon, das damals als Prachttor diente. Auch dieses Gebäude wurde toll restauriert, wobei hier sogar 85% der Original-Materialen verwendet werden konnten. Dank des Wiederaufbaus bekamen wir mal wieder einen wirklich guten Eindruck davon, wie groß und massiv die damaligen Monumente gewesen sein müssen.

Ganz am Ende unserer Tour durch das gigantische Freiluftmuseen besichtigten wir dann noch das Sebasteion, das seinerzeit zu Ehren Augustus errichtet wurde und mit wirklich beeindruckenden Friese von griechische Mythen und kaiserliche Heldentaten geschmückt war, wobei auch hier wieder wirklich fähige Restaurateure am Werk gewesen sind.

190 Reliefs schmückten einst den Tempel, von denen sich heute zwar wieder einige wenig direkt am Gebäude befinden, die deutlich größere Anzahl jedoch in dem angrenzenden Museum untergebracht ist.

Eigentlich hatten wir schon keine Zeit mehr, aber das Museum wollten wir dann doch noch “schnell” sehen und es war dann auch wirklich nochmal sehr interessant, so dass wir am Ende doch länger blieben als geplant.

Neben den vielen noch gut erhaltenen Friesen des Sebasteion waren hier auch viele weitere gut erhaltene Statuen und Verzierungen ausgestellt, wobei wir mal wieder von dem Detailgrad fasziniert waren, mit welchen die Figuren gearbeitet waren.

Danach hieß es dann allerdings wirklich Abschied nehmen, denn mittlerweile war es ziemlich spät geworden.

Glücklicherweise war aber auch die weitere Straße nach Pamukkale gut und meist zweispurig ausgebaut, so dass wir ohne Verzögerungen durchkamen. Im Hotel angekommen, waren wir dann ziemlich müde von der langen Fahrt und der Besichtigung, so müde, dass wir sogar zum Abendessen im Hotel blieben und uns kein Restaurant außerhalb suchten.

Hierapolis (Pamukkale)

Nachdem die Sinterterassen von Pamukkale gefühlt schon seit Ewigkeiten auf unserer persönlichen Bucket-List stehen, war es heute soweit: Wir würden endlich das von der UNESCO sowohl als Weltkultur- und Naturerbe geschützte Naturspektakel erleben 🙂

Passend dazu fing der Morgen ziemlich dramatisch an: Ich wollte den Duschkopf während der Dusche etwas verstellen und hielt ihn anschließend in der Hand, da ein O-Ring sein Schicksal nicht mehr ertragen wollte und zerbrochen war.

Gut für mich, da ich mehr oder weniger fertig war, schlecht für Yasmin, die sie sich strikt weigerte, ohne Duschbrause zu duschen. Nachdem wir beide ausgesprochene Morgenmenschen sind, artete das Ganze leicht aus, bis ich mich geschlagen gab und zur Rezeption ging.

Der Besitzer war verständig und installierte gleich einen neuen Duschkopf, den er praktischerweise bereits in einer naheliegenden Schublade aufbewahrte. Zu Yasmins Zufriedenheit funktionierte die Dusche anschließend wieder einwandfrei, so dass wir uns einige Minuten später zum Frühstück aufmachten.

Hier waren wir – also ich – zunächst etwas enttäuscht, weil es entgegen der Buchung kein Buffet gab, das Gefühl verflog jedoch sehr schnell, als unser Tisch mit mehr und mehr Tellern mit allerlei leckeren Dingen gefüllt wurde.

Satt und zufrieden fuhren wir anschließend die zehn Minuten in das kleine Städtchen Pamukkale, wo wir unseren Wagen direkt vor dem Eingang der Anlage parkten. Hinter einem künstlich angelegten See waren die schneeweißen Kalkablagerungen schon jetzt nicht zu übersehen.

Ein kurzes Stück hinter der Kasse mussten wir unsere Schuhe ausziehen und durften zum Schutz der Kalksteine nur noch barfuß weitergehen. Diese waren hier auch wirklich schneeweiß, hatte ganz feinen Strukturen und sahen einfach großartig aus.

Zudem waren bisher auch nahezu keine anderen Touristen unterwegs, so dass wir den Abschnitt zunächst noch ganz für uns hatten. Genau wie wir es mögen.

Der Weg ging leicht schräg den Berg hinauf und bald hatten wir die ersten Becken erreicht. Diese waren auch sehr schön und mit türkisenem Wasser gefüllt, was angenehm warm war. Aufgrund der geringen Besucheranzahl konnten wir hier auch schöne Fotos nur mit uns machen.

Wir gingen weiter nach oben, von wo ich gespannt auf eine eng beieinanderliegende Formation von Terrassen schaute, die mir bereits ganz zu Beginn aufgefallen war. Wir waren nun endlich hoch genug, so dass ich von hier ein großartiges Foto von all den Pools mit türkisem Wasser…

… Moment, warum sind die ganzen Pools trocken? Wo ist denn das Wasser hin? Und überhaupt, warum liegt hier eigentlich überhaupt Stroh? 😉 So sieht das aber auf den Fotos, die man bei Google findet nicht aus!

Wir fühlten uns, gelinde gesagt, verscheißert, denn auch bei der weiteren Besichtigung fanden wir nur vereinzelt Becken, in denen sich kleine Wassertümpel befanden.

Was ist passiert? Zurück im Hotel betrieben wir Recherche und fanden heraus, dass vor einigen Jahrzehnten oberhalb der Terrassen Hotels gebaut wurden, durch die die natürliche Wasserversorgung der Terrassen erheblich durcheinander gebracht und dreckiges Wasser über sie zurück geleitet wurde.

Außerdem durften die Touristen lange Zeit noch in den Originalbecken baden, wodurch diese durch Schweiß, Sonnenmilch und sonstigen Ekelhaftigkeiten verschmutzt wurden, so dass sie alles andere als weiß waren.

Glücklicherweise wurde diese Praxis dann irgendwann verboten, die Hotels abgerissen und auf der Rampe, die wir hochgelaufen waren, künstliche Betonbecken gebaut, in denen die Touristen nun baden dürfen (was könnte es sonst auch wichtigeres geben). Diese sind übrigens mittlerweile so verkalkt, dass es nicht auffällt, dass sie nicht natürlich sind.

Über die Ursache, dass nun immer noch kein Wasser in den Becken ist, kursieren mehrere Erklärungen: Eine ist, dass trotz der abgerissenen Hotels die natürliche Wasserzuleitung zerstört bleibt, so dass die Pools nur noch künstlich bewässert werden können. An anderer Stelle liest man, dass die übermäßige Bewässerung zur Algenbildung führen würde, weswegen sie jeweils nur abschnittsweise und zu irregulären Zeiten gefüllt werden.

Was auch immer die Wahrheit ist, wir wurden in unseren Erwartungen ziemlich enttäuscht und besonders bitter stieß uns auf, dass diese falsche Vorstellung von Pamukkale auf offiziellen Seiten und auch der UNESCO gefördert wird.

Schade ist das unserer Meinung nach insbesondere, weil die weißen Terrassen auch ohne Wasser sehr beeindruckend sind und sie uns – nachdem wir uns beruhigt hatten – auch sehr gut gefielen, so dass diese “Verbrauchertäuschung” damit eigentlich gar nicht notwendig ist.

Wir setzten unseren Ausflug fort und besichtigten nach den Terrassen noch die umfangreichen griechisch-römischen Ruinen von Hierapolis. Wie wir uns das zuvor schon gedacht hatten, waren wir hier fast alleine und sahen nur ab und zu vereinzelt andere Besucher.

Wie auch die anderen Altertumsstätten wurde hier sehr viel gemacht und einige Gebäude wurden eindrucksvoll restauriert. Außerdem waren wir – mal wieder – von der Größe der Anlage beeindruckt, am Ende des Tages hatten wir in vier Stunden Besuch über 12 Kilometer zurück gelegt.

Wie in jeder guten Stadt gab es auch hier ein Theater, bei dem vor einigen Jahren ein Stockwerk der Rückwand (von ursprünglich dreien) wieder aufgebaut wurde, was super aussah und uns sehr gut gefallen hat, vor allem weil dieser Teil bei den meisten anderen Theatern nicht wieder hergestellt wird.

Mittlerweile waren wir von der Hitze und der Wegstrecke erschöpft und machten uns langsam auf den Rückweg, wobei wir vorher erst noch ein kleines Stück oberhalb der Rampe entlang spazierten, wo wir noch mehr der ursprünglichen Sinterterrassen sahen. Mit Wasser wäre es sicherlich noch eindrucksvoller gewesen 😉

Wieder an der Rampe angelangt, sahen wir, dass sich mittlerweile eine angemessene Anzahl von Menschen bei den “Badepools” eingefunden hatten. Fotos der Badenden – inklusive Bauarbeiterdekolletés und Arschgeweihen – ersparen wir Euch heute aber 😉

Den Reiz sich in hier in Bademontur (und manchmal auch mit riesigen Flügeln, die es vor Ort zu leihen gibt) für Instagram ablichten zu lassen, verstehen wir zwar (immer noch) nicht, aber jedem Tierchen sein Plaisierchen. Unsere Vorstellung von Verhalten an einem Naturdenkmal ist das auf jeden Fall nicht.

Dementsprechend gingen wir einigermaßen zügig wieder zu unserem Auto und fuhren zum Hotel zurück, wo wir uns erstmal bei einem Kaffee von der Anstrengung erholten.

Etwas später machten wir uns dann allerdings doch noch zur lokalen Attraktion, den roten Travertinen von Karahayit, auf Diese sind sehr übersichtlich und von Algen stark verfärbt, waren den kurzen Spaziergang vom Hotel aber trotzdem wert.

Am Abend verließen wir das Hotelzimmer ein weiteres/ letztes Mal, diesmal um das Abendessen zu jagen und waren ziemlich beeindruckt, dass das kleine Dörfchen – laut Wikipedia hat es nur 1.000 Einwohner – zwei eindrucksvolle Moscheen besitzt.

Kaklık Höhle

Nach dem erneut umfangreichen Frühstück, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg in Richtung Fetihye. Das Wetter war wie angekündigt mies und es regnete immer wieder, mal in Strömen und mal gar nicht.

Um die längere Fahrt etwas aufzulockern, hatten wir uns für einen Abstecher zur Kaklık Höhle entschieden, die zwar klein, aber mit etwa 65 Cent Eintritt überraschenderweise spottbillig war.

Trotz des geringen Preises war sie jedoch sehr sehenswert, da sich hier unterirdisch ebenfalls schöne Kalkablagerungen inklusive Terrassen gebildet hatten. Witziger- oder auch ironischerweise gab es hier mehr als ausreichend Wasser, es lief bzw. stand nämlich sogar auf dem angelegten Holzweg. Wir versuchten so zu gehen, dass unsere Schuhe und Socken nicht nass wurden, waren aber letzten Endes nicht komplett erfolgreich.

Die Höhle selbst liegt etwa 45 Kilometer von Pamukkale entfernt und wurde erst entdeckt, als ihr Dach vor einigen Jahren einstürzte. Besichtigt werden kann sie seit 2002.

Wir waren etwa eine halbe Stunde hier und fanden es toll. Auch, weil es sich so abseits des Mainstreams anfühlte und wir die meiste Zeit komplett alleine waren.

Schließlich wieder am Auto angelangt, machten wir uns dann wirklich auf den Weg nach Fetihye, wo es im nächsten Beitrag weiter geht.

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