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05.10.2022: Bryce und ein wenig Zion National Park

Nachdem wir mit dem schlechten Wetter in Panguitch eingefahren sind, sagte der Wetterbericht für Montag nicht wirklich Besserung voraus.

Daher hatten wir uns schon vor einigen Tagen dafür entschieden, unseren eigentlich für Mitte der kommenden Woche geplanten Pausentag einfach vorzuziehen und den Tag im Motel auszusitzen.

Pausen-Schlechtwetter-Tag in Panguitch

Unser freier Tag begann mit Ausschlafen und Wäsche waschen, anschließen haben wir die freie Zeit genutzt, um in Ruhe mit unserer Familie und einige unserer Freunde zu telefonieren. Das war schön!

Danach war Kai wieder mit dem Umzug des Blogs beschäftigt, während ich mich um den letzten Beitrag und die Planung unserer weiteren Hikes gekümmert habe.

Zum Mittagessen holten wir uns dann zwei der diversen spannenden Mikrowellengerichte (hier in den USA gibt es fast alles für die Mikrowelle) und fanden sie für $2,50 pro Gericht gar nicht mal schlecht. In dem einen war sogar Brokkoli, es kann also niemand sagen, dass wir uns nicht gesund ernähren würden…

Danach standen einige wichtige Buchungen für unsere weitere Reise an, denn gerade in Australien und Neuseeland können wir momentan zusehen, wie die Preise jeden Tag teuer werden, je näher unser Reisedatum rückt.

 Nach ein paar Stunden waren wir dann froh folgendes erledigt zu haben:

  • Flüge Ozeanien (Australien – Tasmanien – Neuseeland) gebucht
  • Camper Tasmanien gebucht
  • Grobe Reiseroute für Vietnam und Kambodscha fertig gestellt
  • Für eine Urlaubsinsel entschieden
  • Flugmöglichkeiten und -preise von Kathmandu nach Vietnam und von Siem Reap nach Perth ausgecheckt

Nun fehlen uns eigentlich nur noch die diversen Visa und elektronischen Einreisegenehmigungen (Indien für den Transit, Vietnam, Australien und Neuseeland) und die zwei längeren Flüge von Nepal nach Vietnam und von Kambodscha nach Australien, dann haben wir erst einmal wieder Ruhe.

Aber diese Aufgaben bleiben für einen anderes Mal, denn mittlerweile ist tatsächlich Zeit zum Abendessen. Danach lassen wir den Tag mit Jimmy Chin und Edge of the Unknown und einer riesigen Tüte Mikrowellenpopcorn ausklingen.

Bryce National Park

Am nächsten Morgen ist der blaue Himmel zurück. Der Wetterbericht hatte also glücklicherweise Recht.

Heute Nacht ist unser Blog zu dem neuen Provider umgezogen, d.h. so war es zumindest geplant. Leider funktionierte die Webseite dann aber nicht, was Kai den ganzen Morgen wahnsinnig gemacht hat. Während ich unser Zeug zusammen gepackt habe, habe ich ihn nur verzweifelt murmeln und wie wild auf die Tastatur einhämmern hören.

Dazu kam dann immer mal wieder auch mein Lieblings-Informatikersatz: „Es sollte funktionieren, tut es aber nicht“, der quasi das Äquivalent zu der berüchtigten und (auch von mir) oft benutzten Juristen-Antwort: „Das kommt drauf an“ ist.

Schließlich konnte/ musste Kai sich doch vom Computer losreißen und wir fuhren zeitlich sogar noch wie geplant in Richtung Bryce Canyon los.

Da wir in Bryce mittlerweile nahezu alle vorhandenen Trails schon gewandert sind, haben wir uns diesmal für den Fairytale Loop entschieden. Dieser startet noch vor dem Parkeingang und führt auf knapp 13 Kilometern in einem großen Bogen zum Sunrise Point und von dort zurück zum Parkplatz.

Auf dem Trail gehen wir von unserem Startpunkt zunächst stetig und tief bergab in den Canyon. Schon hier gibt es einige netten Aussichten auf die Hoodoos, allerdings ist es auch noch sehr waldig und im Zweifel haben wir einen (verkokelten) Baum im Sichtfeld.

Unten angekommen geht es dann in einem auf und ab durch den Canyon hindurch, wobei wir uns manchmal direkt vor den riesigen Hoodoos befinden und manchmal eher von der Ferne auf sie schauen.

Hier verschwindet dann auch langsam Kais genervte „Der-Blog-funktioniert-nicht-Laune“ und auch er beginnt die Tour zu genießen. Das äußert sich auch darin, dass er viel zu häufig die Kamera in die Hand nimmt und “unvergessliche” Aufnahmen zu machen…

Nach dem Tag hatten wir fast 150 Fotos von Hoodoos. Davon sahen viele auch richtig gut aus, was es umso schwerer macht, eine Auswahl für den Blog zu treffen.

Irgendwann erreichten wir dann die Tower Bridge, eine natürliche Sandsteinbrücke, die wir vorab schon von Weitem sehen konnten. Selbst Kai, der vorab nicht auf der Infotafel gespickt hatte, erkannte die Brücke sofort.

Hinter der Tower Bridge begann dann unser Aufstieg zurück zum Rim, wobei die Aussichten auf die Hoodoos immer besser wurden.

Insbesondere die Chinese Wall, eine atemberaubende Formation aus roten Sandstein-Hoodoos, die sich vom leuchtend blauen Himmel abhebt, kannten wir auch noch nicht. Wir sind begeistert und Kai bringt unsere Kamera zum Glühen.

Schließlich erreichen wir am Sunrise Point den Canyonrand. Nun geht es noch auf dem Rim Trail erst steiler bergauf, anschließend aber nur noch bergab zurück zu unserem Wagen.

Hier treffen wir auch alle Gruppen wieder, die den Loop in entgegengesetzter Richtung gewandert sind und die wir bereits im Canyon gesehen haben. Immer wieder sagen wir daher “Hi again” oder “You made it”, was irgendwie surreal, aber witzig war.

Die Aussichten entlang des Rims sind dann nochmal sehr schön und wechseln von gigantischen und wundervoll angeleuchteten Hoodoos zu sanft geschwungenen, knallroten und mit Bäumen überzogenen Hügeln in der Ferne.

Kai macht viel zu viele Fotos und als ich langsam denke, dass wir deswegen nie mehr am Wagen ankommen, sind wir dann doch da. Wir werfen vom Fairytale Point noch einen letzten Blick in den Canyon und Kai macht zur Sicherheit nochmal mehrere Fotos.

Anmerkung: Der Fairytale Loop hat uns ganz gut gefallen, er ist unserer Meinung aber allenfalls etwas für Bryce-Wiederholungstäter. Sofern Ihr das erste Mal nach Bryce fahrt, führt eigentlich kein Weg an dem Figure 8 Loop (oder einem Teil davon) vorbei. Die Aussichten dort sind um einiges besser und spektakulärer

Am Parkplatz gönnen wir uns noch zwei Thunfisch-Wraps, anschließend machen wir uns auf den Weg nach Kanab. Hierbei fahren wir übrigens (wie schon bei der Anreise von Escalante und am Morgen) wieder durch den Red Canyon, der ebenfalls schöne, rote Felsen bietet.

Seit Jahren möchte ich hier schon einen Hike machen, allerdings reicht es auch diesmal irgendwie wieder nur für 1-2 Fotos. Vielleicht während der nächsten Tage, wenn wir in Kanab nichts zu tun haben…

Wir kommen gut durch und erreichen Kanab nach rund 1 ½ Stunden. Nun kann Kai sich endlich wieder mit dem Blog rumärgern und ich tun worauf ich Lust habe

Hier in Kanab werden wir uns (mit einer kleinen Unterbrechung) länger aufhalten, da wir (mal wieder) versuchen Permits für The Wave zu bekommen. In der „Advanced Lottery“ waren wir nicht erfolgreich, deswegen versuchen wir unser Glück in der „Daily Lottery“ erneut.

Früher musste man hierzu morgens an einem Häuschen anstehen und dann wurden die noch offenen Tickets zwischen allen Anwesenden verlost, mittlerweile gibt es jedoch eine ausgeklügelte und ziemlich komplizierte Online-Lotterie, an der man allerdings nur teilnehmen kann, wenn man sich in Kanab oder der näheren Umgebung aufhält.

Die Wahrscheinlichkeit Permits zu bekommen  ist weiter gering, drum drückt uns die Daumen!!!


Nachtrag: Wie Ihr vielleicht gemerkt habt, ist der Blog wieder online 🙂 Kai hat es dann abends noch relativ schnell geschafft und wir haben mit dem neuen Provider nun hoffentlich weniger technische Probleme.

In der Lotterie waren wir leider nicht erfolgreich. Wir versuchen es morgen wieder. Allein die Teilnahme kostet übrigens jedes Mal pro Person $9…

Observation Point via East Mesa Trailhead

Auch am Morgen war die Enttäuschung über die nicht gewonnene Lotterie bei Yasmin groß. Nach dem Aufstehen, während des ersten Kaffees und des Frühstückes, auf der Fahrt zum Observation Point: Immer wieder kam ein verärgerte Grummeln, warum wir nicht gewonnen haben und aus welchem Grund nur 16 Plätze pro Tag verlost werden. Selbst unser heutiger Trail konnte Yasmin nicht langfristig auf andere Gedanken zu bringen.

Heute ging es für uns zum Observation Point im Zion National Park. Dieser Aussichtspunkt liegt circa 600 Meter über dem Canyon und bietet einen wunderbaren Blick auf Angels Landing und den Park.

Den Hike zum Observation Point haben wir bereits vor einigen Jahren einmal gemacht, damals sind wir allerdings noch vom Grunde des Canyons auf- und wieder abgestiegen. Im Jahr 2019 hat jedoch ein riesiger Felsabbruch den Trail so stark beschädigt, dass er seit dem gesperrt und eine Wiedereröffnung noch immer nicht absehbar ist. Aus diesem Grund sind wir heute über den Alternativ-Trail gekommen, auf dem wir mehr oder weniger eben von hinten an den Aussichtspunkt herangingen.

Da die letzten Kilometer auf der Straße zum Trailhead für unseren Wagen ein wenig zu ruppig sind, fuhren wir mit einem Shuttle von der Zion Ponderosa Ranch zum East Mesa Trailhead. Die Kosten dafür waren unglaublich günstige $7 pro Person. Das ist diesmal absolut unironisch gemeint. Zum Vergleich: Möchtet man hier einen Tag einen Jeep mieten, dann kostet das $300…

Der Trail war hin und zurück 11 Kilometer lang, welche komplett im Wald und völlig ohne Aussichten, dafür aber mit umso mehr nervigen Fliegen auskamen. Tatsächlich haben wir vom Hin- und Rückweg, die wir jeweils in etwas über einer Stunde wegmarschierten, kein einziges Foto und Video. So groß war unser Verlangen, diese unvergesslichen Momente für die Ewigkeit zu bewahren 😉

Der Observation Point war wie beim ersten Mal großartig. Mit uns waren zwei Paare und eine kleinere Gruppe vor Ort, es war also viel übersichtlicher als damals. Außerdem hatten wir auch viel mehr Zeit, so dass wir fast eine Stunde dort blieben und über 80 Fotos schossen, welche mehr oder weniger identisch aussahen.

Der Rückweg hatte in der Zwischenzeit nichts an seiner Erlebnisvielfalt eingebüßt. Ganz im Gegenteil gab es nun sogar noch mehr Fliegen… Ein wenig Glück hatten wir dann, als wir zurück am Trailhead waren, da unser Shuttle zum gleichen Zeitpunkt wie wir ankam und uns ohne Wartezeit zu unserem Ron zurückbrachte.

Belly of the Dragon

Da es noch recht früh war, legten wir auf dem Rückweg noch einen Zwischenstopp beim Belly of the Dragon ein. Dies ist ein kurzer Tunnel, der unter dem Highway nach Kanab durchführt, und der sehr interessant geriffelt ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass er nur circa 20 Meter vom Parkplatz entfernt beginnt, also ideal für uns 😉

Anschließend kehrten wir für ein verspätetes Mittagessen bei Wendy’s ein, wo es wundervoll leckere Fast-Food-Burger gibt. Bei all den verschiedenen Ketten hier fragen wir uns häufiger, weswegen es nur McDonalds und Burger King nach Europa geschafft haben, wo es hier doch so viele gibt, bei denen das Essen viel besser schmeckt.

Danach ging es ins Motel für die unspektakuläre Abendunterhaltung: Fotos und Videos kopieren, Blogbeitrag schreiben, Motels umbuchen, weitere Tage planen, Abendessen, (hoffentlich) Tickets für The Wave gewinnen…


Nachtrag: Wir haben wieder nicht gewonnen 🙁 Sofern wir auch in der Subway-Lotterie nicht erfolgreich sein sollten, werden wir es für Montag noch einmal versuchen, andernfalls bleibt die Wave ein unerfüllter Wunsch.

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