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17.12.2022: Tempelfieber in Angkor Wat

Vier Tage in Kambodscha, zwei Tage im Angkor Archaeological Park und unzählige Tempel liegen nun hinter uns.

In Siem Reap haben wir uns eigentlich wohlgefühlt, wobei die Stadt sicherlich nicht repräsentativ für das restliche Kambodscha ist. Unabhängig davon, reichen vier Tage ohnehin nicht aus, um sich ein Urteil über ein Land zu bilden. Insoweit verschonen wir Euch diesmal mit unserer “Werden wir (nicht) vermissen-Liste”.

Was wir aber sagen können: In unserer kurzen Zeit haben wir die Kambodschaner als sehr höflich empfunden und die Kommunikation lief einwandfrei. Außerdem war das Wetter deutlich besser als in Vietnam, kein Regen und um die 30 Grad. Eigentlich fast schon wieder zu heiß, aber irgendwas ist ja immer 😉

Auch das Essen war deutlich besser, wobei wir fairerweise sagen müssen, dass wir auf Streetfood in Butzen verzichtet haben. Dies war aber auch sehr einfach, da es wirklich viele fantastische (auch vegetarische) Restaurants gab und in die Bäckerei um die Ecke, mit dem leckeren Brot/ Laugen und Kuchen, hatten wir uns ja sowieso direkt am ersten Tag verliebt.

Eingrooven und so

Heute, an unserem ersten richtigen Tag in Siem Reap, wollten wir eigentlich bereits die Tempel von Angkor Wat besichtigen. Unser verschobener Flug verhinderte dies jedoch erfolgreich, da wir erst so spät ankamen, dass wir keine Zeit mehr hatten eine Tour, ein Fahrrad oder Tuk Tuk dafür zu organisieren.

So ergaben wir uns unserem Schicksal, schliefen aus und genossen im Anschluss ein richtig gutes Frühstück beim Café/ Bäcker nebenan. Yasmin hatte ein Früchte-Haferflocken-Müsli, ich einen Bagel mit Frischkäse, Rührei mit Bacon und richtigem Brot, sogar mit Kruste. Beides hat sehr gut geschmeckt und unsere positiven Gefühle für Siem Reap verstärkt 🙂

Danach haben wir Kleinigkeiten, wie Geld tauschen, Tour organisieren und Snacks einkaufen, erledigt. Eine Besonderheit beim Geld hier ist, dass neben dem Riel, der US-Dollar die eigentliche genutzte Währung ist. Dementsprechend sind alle Preise doppelt ausgezeichnet und man kann mit beiden gleichwertig zahlen. Rückgeld bekommt man dann meist gemischt in Dollar und Riel.

Dollar werden allerdings nur angenommen, wenn die Scheine einwandfrei sind, also keine Risse oder andere Schäden haben. Als wir daraufhin unsere aus den USA mitgebrachten Scheine prüften, bemerkten wir, dass ¾ unserer mitgebrachten Devisen hier nicht nutzbar sind 🙁

Nach diesem, mit aufregenden Erlebnissen gespickten Vormittag, gab es erstmal Mittagessen. In einem zufällig bei Google gefundenen Restaurant bekamen wir ein leckeres vegetarisches Curry, was unser mit Abstand bestes Essen seit Nepal war. Anschließend schlenderten wir noch etwas durch die Stadt, hielten es aber kurz , da es ziemlich warm war.

Danach vertrödelten wir Zeit in unserem Hotelzimmer und trauten uns erst wieder raus, als es schon dunkel war. Zum Abendessen aßen wir eine riesige Steinofenpizza, die es so auch in Italien hätte geben können (wenn es in Italien gute Pizzen gäbe :D).

Spätestens jetzt mussten wir uns dann auch eingestehen, dass uns Vietnam essenstechnisch ein Trauma beschert hat, denn zuvor hätten wir niemals ein Bild von einer Pizza gemacht und hier gepostet…

Anschließend wanderten wir noch ein wenig durch die Pub Street, die das hiesige Äquivalent zur Beer Street in Hanoi darstellt. Im Gegensatz dazu sahen die Lokale hier allerdings hochwertiger und sehr gemütlich aus, außerdem lag der Fokus eher auf Cocktails, als auf Bier.

Wir waren jedoch noch etwas zu früh, weswegen es noch nicht so voll war.

Nun sitzen wir satt und zufrieden im Bett und freuen uns auf unsere Tempeltour morgen.

Banteay Srei und Grand Circuit

Heute klingelte unser Wecker bereits um 06.30 Uhr, denn es stand unser erster Angkor Wat-Tempeltag auf dem Programm, wobei wir entschieden am ersten Tag zunächst die ruhigeren, dafür aber auch nicht ganz so spektakulären Tempel auf dem Großen Rundweg zu erkunden.

Da wir außerdem zusätzlich dazu unbedingte noch den Frauentempel Banteay Srei sehen wollten, dieser aber im Verhältnis ziemlich weit außerhalb liegt, waren wir heute mit einer geführten Tour unterwegs. Dies hatte auch den Vorteil, dass wir ein wenig mehr zu den Tempel erfahren würden.

Wie schon in Vietnam wurden wir von dem Anbieter überpünktlich am Hotel abgeholt und nachdem alle sieben Teilnehmer beisammen waren, ging es auch schon los. Die Fahrt verkürzte unser Guide indem er uns interessante und teilweise traurige Dinge über die Geschichte und das Leben in Kambodscha erzählte.

Unser erster Stopp war dann zunächst das Ticket-Office, wo wir uns für $37 pro Person jeweils ein Eintages-Ticket besorgten. Dieses ist aufgrund einer Promo-Aktion zur Förderung des Tourismus aktuell für zwei Tage gültig, für uns also perfekt.

Nach einer halben Stunde kamen wir dann bei Tempel Banteay Srei an. Dieser wurde bereits Mitte des 10. Jahrhunderts gebaut, ist aber noch sehr gut erhalten, da die hier verwendete Art von Sandstein witterungsbeständiger ist, als die, der restlichen Tempel.

Obwohl es noch recht früh am Morgen war, waren bereits einige Besucher auf dem Gelände und da der Tempelbereich nicht sehr groß war, wirkte es schon fast überfüllt.

Trotzdem sicherlich kein Vergleich zu anderen Jahren, denn aktuell sind die Besucherzahlen der Tempel immer noch deutlich niedriger als in den Jahren vor der Pandemie.

Über einen kleinen Wassergraben betraten wir den inneren Bereich des Tempels, wo allerlei Reliefs und Statuen auf uns warteten. Das innerste Gebäude war durch ein Band abgesperrt, was jedoch den Vorteil hatte, dass wir ungestört Fotos ohne andere Touristen machen konnten.

Im Anschluss fuhren wir wieder fast 20 Minuten zum Hauptgebiet des Angkor Archaeological Park zurück, da sich dort die restlichen Tempel, die wir heute besuchen würden, befinden.

Der Nächste auf der Liste war der Östliche Mebon, der ebenfalls im 10. Jahrhundert erbaut wurde. Damals konnte er jedoch nicht zu Fuß besucht werden, da er sich, in einem mittlerweile trocken gelegten, Wasserreservoir befand.

Hier konnten wir den Verfall der Jahrhunderte viel stärker sehen, als in Banteay Srei. Obwohl die Haupttürme in der Mitte restauriert waren, waren die restlichen Gebäude größtenteils verfallen und nur noch Mauerwerk vorhanden.

Mittlerweile war es schon sehr warm geworden, so dass wir uns immer wieder in den Schatten der Türme verzogen, um dort etwas abzukühlen. Da Yasmin eine lange Leggins tragen musste, um eventuell vorhandene Mönche nicht in einen erotischen Fieberwahn zu treiben, war es bei ihr besonders schlimm.

Der nächste Tempel auf unser Liste war Pre Rup. Dieser stammt aus der gleichen Zeit, wie der Östliche Mebon und ist in dem gleichen Architekturstil gebaut. Ein erwähnenswerter Unterschied ist allerdings, dass sich die zweite Ebene bei Pre Rup in etwa in zehn Metern Höhe befindet. Über eine für Besucher konstruierte Holztreppe stiegen wir dort also hinauf.

Im oberen Bereich konnten wir die Ähnlichkeiten der beiden Tempel dann deutlich erkennen. Wie im Östlichen Mebon sind in Pre Rup vier Türme um einen großen Hauptturn angeordnet. Allerdings war hier der Ausblick auf den Tempelhof ungleich besser. Dafür hatte sich der kurze, aber schweißtreibende Aufstieg fast gelohnt.

Mittlerweile war es schon Mittag geworden, so das wir zu einem Restaurant zum Lunch-Stopp gefahren wurden. Wir aßen gebratene Nudeln bzw. Reis und lernten unsere Mitreisenden kennen. Besonders interessant war das Gespräch mit einem Paar aus Singapur, die uns einiges über ihre Stadt und das Leben dort erzählten. Im Gegenzug fragten sie uns über Deutschland und Europa aus.

Nach dem Essen mussten wir das klimatisierte Restaurant dann leider wieder verlassen. Unser nächster Halt war Ta Som, eine Tempelanlage aus dem 12. Jahrhundert. Durch das große Eingangstor, welches mit vier Gesichtern in alle Himmelsrichtungen schaute, gelangten wir hinein. Innen erwartete uns eine große Tempelanlage mit schönen und teilweise sehr gut erhaltenen Reliefs.

Der Höhepunkt war jedoch das Tor auf der anderen Seite, das im Laufe der Jahre von einem alten Banyanbaum überwuchert wurde. Außerdem waren hier die Gesichter hier noch viel besser erhalten, als am Eingangstor.

Für Abwechslung sorgte dann der folgende Tempel Neak Pean: Dieser liegt auf einer kleinen Insel, die durch einen langen Holzsteg mit dem Land verbunden ist. Nachdem wir auf der Insel waren, ging der Weg durch ein kleines Wäldchen, bis wir fünf, kreuzförmig angelegten Becken erreichten.

Hier sahen wir den kleinen Tempel, der im Wasser sehr schöne Reflektionen erzeugte. Angeblich soll das Wasser der Becken heilende Wirkung haben, was wir aufgrund der Färbung allerdings nicht ausprobierten wollten.

Über den Steg ging es zurück zum Bus und zum letzten Ziel, überraschenderweise wieder ein Tempel.

Preah Khan wurde ebenfalls im 12. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich ein buddhistischer Tempel. Zwischenzeitlich wurde er dann aber von Hindus genutzt, die viele der buddhistischen Reliefs und Statuen zerstörten.

Bevor wir im Inneren des Tempel ankamen, liefen wir über eine etwa hundert Meter lange, von Statuen gesäumte Wiese. Anschließend ging es über eine Brücke, deren Balustrade aus kopflosen Statuen bestand und durch ein Waldstück, an einer sehr schönen, ehemaligen Bibliothek vorbei.

Der Tempel selbst gleicht einem Labyrinth, da sehr viele Quergänge noch begehbar und nicht abgesperrt sind. Viele der Wände sind mit ähnlichen Reliefs bedeckt, wie wir sie schon in anderen Tempeln gesehen haben, die uns hier aber irgendwie besonders faszinierten.

Leider waren viele der den Tempel überwuchernden Bäume gefällt worden, was wir an den noch vorhandenen, gigantischen Wurzeln sehen konnten, die sich teilweisen noch auf den Gebäuden befinden.

Prean Khan war dann auch der letzter Tempel für den heutigen Tag, worüber wir nicht traurig waren: Es war sehr warm und zudem hatten wir vergessen, wie anstrengend Besichtigungen sind. Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Siem Reap und wurden direkt an unserem Hotel abgeliefert.

Nach der obligatorischen Dusche und einer angemessenen Zeit vor der Klimaanlage, war es Zeit für das Abendessen. Anders als noch in Vietnam ist hier die Herausforderung aus all den Restaurants mit gutem Essen eines auszusuchen.

Wir entschieden uns für ein Vegetarisches, das lokale Khmer-Gerichte anbietet. Wie auch am vorherigen Tag war das Essen sehr gut, was uns weiter mit Südostasien versöhnte.

Danach organisierten wir uns auf der Straße noch ein Tuk Tuk für den nächsten Tag, anschließend gingen wir direkt ins Hotel zurück und gleich ins Bett. Einerseits, weil der Tag anstrengend war, andererseits, weil wir morgen wieder einen langen Besichtigungstag vor uns hatten.

Small Circuit Tour mit dem Tuk Tuk

Auch heute klingelte unser Wecker bereits wieder um 06.30 Uhr, denn wir hatten das Tuk Tuk auf 08.00 Uhr bestellt. Früher hätten wir keine anderthalb Stunden gebraucht, um aufzustehen, zu duschen und zu frühstücken, aber irgendwie vergeht die Zeit am Morgen mittlerweile schneller. So auch heute: Kaum hatten wir zweimal geblinzelt, schon war es kurz nach sieben und wir mussten uns beeilen 😉

Am Ende haben wir es trotzdem geschafft, so dass wir – ebenso pünktlich wie unser Fahrer – um 7.50 Uhr die Fahrt nach Angkor Wat antreten konnten. Wir hatten ja schonmal erwähnt, dass der Transport hier in Südostasien super funktioniert.

Nachdem wir gestern die Sehenswürdigkeiten des Grand Circuit besichtigt hatten, wollten wir uns heute dem kleine Rundweg widmen. Dieser beinhaltet mehrere Highlights der Umgebung, unter anderem Angkor Wat, Bayon und Ta Prohm.

Nach etwa 20 Minuten Fahrt setzte uns unser Fahrer vor dem Eingang von Angkor Wat ab. Von dort führt eine lange Prachtstraße zu einer Brücke, die den eigentlichen Anfang des Tempelkomplexes bildet und von der wir dann einen ersten Blick auf die bekannten Türme des eigentlichen Tempels werfen konnten.

Über den 100 Meter breiten Graben gelangten wir zum Eingangstor, durch das wir die 12 Kilometer lange Festungsmauer betraten, die Angkor Wat umspannt. Innerhalb der Mauer fanden wir viele Flachreliefs und Statuen, die von Gläubigen angebetet wurden.

Hinter der Mauer verläuft die Straße dann durch eine riesige Rasenfläche, auf der sich zwei alte Bibliotheken befinden. Hier waren für unseren Geschmack fast schon wieder etwas zu viele Menschen unterwegs, so dass es nun schwerer war schöne Fotos zu machen.

Den Tempel betraten wir schließlich über eine eindrucksvolle Terasse, hinter der sich die erste Ebene des Tempels befindet.

Auf dieser finden sich unter anderem die äußeren Galerien, deren Innenwände mit über 600 Metern Flachreliefs verziert sind, die historische und religiöse Geschichten darstellen. Diese haben uns gut gefallen und die Menge an Arbeit, die dafür aufgewendet wurde, ist einfach unglaublich.

Nachdem wir die Hälfte der Galerien gesehen und damit den Tempel halb umrundet hatten, stiegen wir zur zweiten Ebene hinauf, wo wir – vor der Treppe zur nächsten Ebene – eine große Rasenfläche erreichten. Die Türme waren nun schon zum Greifen nah und sahen fantastisch aus.

Über die Treppe erreichten wir endlich den Innenhof, in dem sich die fünf Türme befinden. Wir fanden es ziemlich beeindruckend, dass diese gewaltigen Gebäude bereits vor über fast 900 Jahren erbaut wurden, konnten aber leider aufgrund der Größe kein Foto machen, dass die Dimensionen richtig zeigt.

Schade war auch, dass der Aufgang auf die nächst höhere Ebene gesperrt war, so dass wir den Ausblick von oben nicht genießen konnten.

Wir verließen den Tempel und gingen zu unserem Tuk Tuk zurück. Bereits jetzt war es sehr heiß geworden und wir hatten ja noch viele Tempel vor uns.

Unser nächstes Ziel war der Tempel Bayon, der sich im Gebiet von Angkor Thom befindet. Angkor Thom war die alte Hauptstadt des Khmer-Königreiches, in der im 13. Jahrhundert zwischen 700.000 und 900.000 Menschen lebten, also vergleichbar viele wie in Rom zu der damaligen Zeit.

In die alte Stadt gelangten wir durch das südliche Tonle Om Tor, das von der Architektur stark an die Tore erinnerte, die wir bereits gesehen hatten. Auch die Brücke davor war, wie andere Brücken auch, mit zwei Reihen von Statuen gesäumt.

Bayon ist vor allem wegen seiner vielen Türme bekannt, in die meterhohe Gesichter gemeiselt sind. Außerdem ist die Anlage im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert worden, so dass sie viel komplexer ist, als andere Tempel.

Nachdem wir vor dem Eingang abgeliefert wurden, versuchten wir den ausgewiesenen Rundweg zu folgen. Dieser führte jedoch mehrfach zu verschlossenen Türen, weswegen wir bald aufgaben und einfach der Nase nach durch die Gänge schlenderten.

Leider war auch hier die höchste Ebene aufgrund von Restaurierungsarbeiten geschlossen. Wir trugen es mit Fassung und bewunderten die Gebäude von außerhalb, wo sie vermutlich auch am Eindrucksvollsten aussahen.

Die Temperaturen waren nun schon auf über 30 Grad angestiegen, so dass wir immer häufiger Pausen im Schatten machen mussten und obwohl es schon länger nicht geregnet hatte, war es auch leicht schwül.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Stopp, Baphuon, sahen wir dann eine Gruppe von Affen, die auf einem Gebäude lagen. Außerdem waren dort auch sehr junge Tiere, die wild durch die Bäume sprangen und Plastiktüten von einem Motorrad klauten.

Baphuon war einst der Mittelpunkt der alten Khmer-Hauptstadt Yasodharapura, die schon vor Angkor Thom bestand. Von der einstigen Pracht ist heute allerdings leider nicht mehr soviel vorhanden und so fanden wir den Tempel zwar nett, aber im Vergleich weniger spektakulär als Bayon oder Angkor Wat.

Zudem mussten wir sehr, sehr steile Treppen hinaufsteigen, um auf das Dach zu gelangen, was aufgrund der Temperaturen überdurchschnittlich anstregend war. Die französische Reisegruppe mit älteren Herren und Damen vor uns hatte damit allerdings noch viel größere Probleme als wir.

Nach dem Tempel waren wir so überhitzt, dass wir eine Pause im Schatten der Bäume machen mussten, wo wir die Gelegenheit nutzten, um unserer Mittagessen – Laugenbrezeln und Kekse – zu vernichten.

Die folgenden “Attraktionen” in Ankor Thom waren dann ebenfalls weniger eindrucksvoll: Der Phimeanakas Tempel ist sehr verfallen und darf nicht mehr bestiegen werden. Das fanden wir sehr schade, insbesondere da es gerade von oben wohl einen sehr schönen Blick auf die Baphuon-Anlage gäbe.

Danach erreichten wir die Terrasse des Leprakönigs ist zwar mit schönen Reliefs verziert, der Leprakönig selber ist jedoch nur eine Statue, die aus historischen Gründen interessant ist. Wir schossen pflichtgemäß ein Foto, gingen aber schon nach kurzer Zeit weiter.

Direkt daneben befindet sich die Terrasse der Elefanten, die laut Reiseführer mit fast lebensgroßen Statuen von Elefanten verziert sein soll, wir brauchten aber eine ganze Weile, bis wir diese fanden: Es waren etwas zweieinhalb Meter hohe Elefantenköpfe an der Seite des Aufgangs, die leicht zu übersehen waren, wenn man nach lebensgroße Statuen sucht.

Damit hatten wir nun alle wichtigen Gebäude in der alten Hauptstadt gesehen. Da wir uns bereits auf die Abkühlung durch den Fahrtwind freuten, gingen wir freudig zum Parkplatz, wo unser Tuk Tuk Fahrer auf uns wartete. Leider war die Fahrt schon bald vorbei, als wir kurze Zeit später bei den nächsten beiden Tempeln – Chauy Say Tevoda und Thommanon – angelangten.

Da diese eher klein sind, waren sie für die anderen Besucher scheinbar nicht so interessant. Uns gefielen sie umso mehr, da wir die Tempel fast für uns alleine hatten und die Gebäude schön restauriert waren.

Nur ein kurzes Stück weiter fuhren wir dann einen unserer letzten Stopps, Tak Keo, an, dessen herausragende Eigenschaft seine Höhe von 22 Metern ist. Da wir mittlerweile schon sehr kaputt von dem anstrengenden Tag waren, hatten wir uns überlegt, den Tempel auszulassen, als unser Fahrer jedoch am Parkplatz hielt, fügten wir uns unserem Schicksal.

In guter Tradition waren die Treppen zur oberen Tempelebene so steil, dass wir uns an unsere Zeit in der Kletterhallte erinnert fühlten und dann war die Aussicht von oben leider auch nicht besonders großartig, wir sahen nur viele Bäume.

Wieder am Tuk Tuk angekommen, waren wir froh, dass wir uns dem Ende der Tour näherten, nur noch zwei Tempel standen auf unserer Besichtigungs-Liste.

Zum Schluss sollte jedoch nun aber noch ein Highlight kommen, der Tempel Ta Prohm, der bereits als Location für den Film Tomb Raider diente und dadurch sehr berühmt ist, was wir auch sofort am sprunghaften Anstieg der Anzahl der Besucher und Reisegruppen erkannten.

Wir konnte den “Hype” aber verstehen, denn auch wir fanden Ta Prohm ziemlich eindrucksvoll, insbesondere da im Laufe der Jahrhunderte viele Bäume zwischen und auf den Gebäuden gewachsen waren. Zudem schwankte der Zustand zwischen schön restauriert und stark verfallen, was uns ebenfalls sehr gut gefiel.

Wir gingen durch das labyrinthartige Innere und wurden immer wieder von den gigantischen Wurzeln überrascht, die sich um die Mauern schlängelten.

Nachdem wir ausreichend lange durch den Tempel spaziert waren, machten wir uns mit letzter Kraft auf zu unserem letzten Stopp, Banteay Kdei. Diesen hatten wir uns nicht selbst ausgesucht, sondern er war von unserem Fahrer vorgeschlagen worden. Wir waren mittlerweile schon super klebrig und wollten eigentlich nur noch ins Hotel, um uns zu duschen, dann rafften wir uns aber nochmal auf, es war ja der letzte Halt.

Die Tempelanlage wäre wahrscheinlich auch sehr schön gewesen, aber aufgrund unserer Zustandes konnten wir das leider nicht mehr so wertschätzen.

Die Gebäude waren durch die Jahrhunderte stark in Mitleidenschaft gezogen worden und manche Türme mit Stahlseilen festgezurrt, um sie vor dem Einsturz zu bewahren. Uns wurde mal wieder bewusst, was für eine Mammutaufgabe die Erhaltung und Restaurierung dieses Gebietes sein musste.

Nach Banteay Kdei waren wir im wahrsten Sinne des Wortes dann am Ende und froh, dass wir den Tempelmarathon geschaffte hatten. Zufrieden lehnten wir uns im Tuk Tuk zurück und genossen den Chauffeure-Service zum Hotel Dort genossen wir in vollen Zügen die Dusche, die wir bereits seit Stunden herbeigesehnt hatten.

Danach war es schon recht spät geworden und es dauerte nicht mehr lange, bis es Zeit fürs Abendessen war. Eigentlich wollten wir dafür in ein Burgerrestaurant einkehren, entschieden uns dann aber spontan um, da Yasmins Magen mal wieder etwas grummelte. Am Ende landeten wir dann wieder in demselben Restaurant, in dem wir am ersten Tag bereits zum Mittag waren.

Wir entschieden uns wieder für das Curry, dass uns immer noch genau so gut schmeckte wie vor zwei Tagen. Im Anschluss ging es wieder zurück ins Hotel, wo wir quasi fast sofort erschöpft ins Bett fielen.

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