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20.03.2023: Northlands

Mit den Northlands ist nun die letzte richtige Station unserer Neuseelandreise abgeschlossen und nachdem das Wetter an den ersten Tagen noch wenig vielversprechend war, machte der subtropische Norden am Ende seinem Namen alle Ehre.

In den Northlands liegen mit der Bay of Islands und dem Cape Reinga noch zwei Highlights der Nordinsel, aufgrund der immer mehr beginnenden Nachsaison erlebten wir die Region jedoch ruhiger und – trotz des Wochenendes – mit eher spärlich besetzten Campingplätzen und leeren Stränden.

Die Northlands waren für uns der perfekte Abschluss unserer Reise. Bei (meist) bestem Wetter ließen wir hier die Tage ruhig angehen und nutzten die freie Zeit für die weitere Reiseplanung und/ oder ein wenig Entspannung in der Sonne.

Whangārei

Nach dem Einkaufsstopp kurz hinter Auckland ging es weiter in Richtung Whangārei. Auch hier waren die Nachwirkungen des Tropensturmes Gabrielle noch deutlich zu erkennen. Ein nicht unerheblicher Teil der Strecke war eine einzige Baustelle und wir konnten die riesigen Flächen sehen, an denen das Gelände einfach abgerutscht war. Dementsprechend war der Highway in die andere Richtung auch noch komplett gesperrt.

Ansonsten hielt die Fahrt aber – abgesehen von einem Fotostopp an einem View Point – keine Überraschungen bereit und wir kamen zeitig in Whangārei an. Da sich das Wetter tapfer hielt, fuhren wir direkt zu den Whangārei Falls, die auf einem knapp einem Kilometer langen Weg quasi umrundet werden können.

Dafür, dass Neuseeland Wasserfälle unseres Erachtens allenfalls eher durchschnittlich sind, waren diese tatsächlich ganz nett und Kai hatte ausreichend Gelegenheit mal wieder Stativ und Filter zum Einsatz kommen zu lassen.

Anschließend ging es weiter zu den Paranui Falls, die – ganz neuseeländisch – mal wieder eher unspektakulär waren. Wir schossen das obligatorische “wir-waren-hier-Foto” und verabschiedeten uns danach sofort wieder.

Die Taheke Falls waren bereits auf den Fotos nicht sonderlich eindrucksvoll, so dass wir diese nach einer kurzen Internetrecherche direkt wieder von unser Liste strichen und uns auf dem Weg zum Campground machten. Es war zwar noch nicht sonderlich spät, aber wir waren schon wieder soooo müde. In letzter Zeit reicht unsere Energie meist nicht mehr viel länger als bis 13.00/14.00 Uhr. Vielleicht bräuchten wir mal Urlaub…

Am Campground passierte dementsprechend mal wieder nicht viel. Außer, dass wir aufgrund des Wetter mal wieder unsere Planung für die nächsten Tagen anpassen mussten. Da die “nächsten Tage” morgen starten, wird es aber wohl auch endlich das letzte Mal gewesen sein 😉

Bay of Islands Part 1

Nachdem die Wetteraussichten sich für heute dramatisch verbessert hatten, fuhren wir nach dem Aufstehen die knapp eine Stunde nach Paihia, dem Einfallstour für die Bay of Island und buchten dort am Hafen eine 3-stündigen Bootstour für den Nachmittag.

Da es bis zum Start der Tour um 14.00 Uhr noch ein wenig Zeit war, fuhren wir anschließend erst einmal zu den Haruru Falls, die nur einen Katzensprung vom Parkplatz entfernt lagen und nett anzuschauen waren.

Danach checkten wir in unseren Campground ein, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass sich das Wetter, inklusive der Wettervorhersage, dramatisch verschlechterte. Wir saßen den einsetzenden Regen beim Mittagessen im Camper aus und machten uns anschließend erneut auf den Weg zum Hafen, um dort die Bootstour direkt wieder zu canceln.

Eventuell holen wir die Tour auf dem Rückweg von Cape Reinga nach, mal schauen, was das Wetter dann dazu sagt.

Aufgrund des immer wieder einsetzenden Nieselregens, verbrachten wir den restlichen Tag im Camper und arbeiten ein wenig an der weiteren Reiseplanung.

Immer die Küste entlang

Nachdem es gestern noch den ganzen Nachmittag sehr unbeständig gewesen war, erwachten wir heute bei wunderschönem Sonnenschein, ein Wetter, dass wir als deutsche Langzeitreisende lieben.

Schlechtes Wetter gibt’s immerhin zu Hauf auch daheim und zudem hatten wir unsere Reiseroute ja absichtlich soweit wie möglich an der besten (und damit meinen wir sonnigsten) Reisezeit der jeweiligen Länder ausgerichtet.

Normalerweise motiviert uns Sonnenschein auch überdurchschnittlich irgendetwas zu erleben, heute waren wir allerdings – wie schon die letzten Tage – trotz des guten Wetter eher ein wenig träge. Wir glauben, dass dies daran liegt, dass unsere Zeit hier nun schnell dem Ende entgegen geht und wir nach fast sieben Wochen Neuseeland-Power-Reise einfach ein wenig kaputt sind.

Insoweit gab es bereits die letzten Tage eher wenig Programm und auch heute hatten wir nicht überdurchschnittlich viel geplant, außer irgendwie in annehmbarer Zeit nach Pukenui, dem Einfallstor nach Cape Reinga, einem Kap ganz im Norden der Nordinsel, zu gelangen.

Auf dem Weg stoppten wir als erstes bei den Rainbow Falls, die nur einen kurzen Spaziergang vom Parkplatz entfernt und wirklich schön anzuschauen waren. Leider gab es hier aber auch so viele Moskitos, dass ich mich nach einem kurzen Blick wieder in den Wagen verzog.

Kai – komplett mit Mückenschutz eingenebelt – trotzte den Biestern allerdings und steuerte unbeirrt auch noch die anderen Aussichtspunkte an, wo er gewissenhaft die notwendigen Fotos erledigte. Langsam ist er so leidensfähig, wie das nur ein echter Fotograf sein kann 😉

Danach fuhren wir weiter in den Puketi Forest, wo uns auf dem kurzen Manginangina Kauri Walk ein Boardwalk zu einem Hain mit ausgewachsenen Kauri-Bäumen führte.

Der Kauri-Baum ist die größte in Neuseeland heimische Baumart, die nur hier im Norden der Nordinsel vorkommt, allerdings ist der Bestand stark gefährdet. Dies liegt daran, dass der, durch frühere Abholzung ohnehin stark dezimierte, Bestand mittlerweile massiv durch eine Pilzart bedroht wird, die eine Wurzelfäule verursacht, die wiederum oft zum Absterben der Bäume führt.

Für das sog. Kauri Dieback (Kauri-Sterben) gibt es derzeit keine wirksame Mittel, es kann nur verhindert werden, indem man die Ausbreitung des Pilzes verhindert. Daher gibt es hier überall an den Trailheads Desinfektionsstationen, an denen wir unsere Schuhe reinigen und desinfizieren müssen.

Nach dem kurzen Waldausflug ging es weiter nach Whangaroa, wo der kurze, aber überdurchschnittlich steile St. Pauls Rock Trail auf uns wartete.

Aufgrund des gestrigen Regens war der Weg noch nass und an vielen Stellen gerade aufgrund der Steilheit unglaublich rutschig, außerdem war es unglaublich schwül-warm, trotzdem schafften wir es unbeschadet und zügig auf den Gipfel.

Von hier oben hatten wir eine tolle Aussicht auf den Hafen von Whangaroa auf der einen und die Waitapu Bay auf der anderen Seite. Bei dem Wetter ein absoluter Traum.

Aufgrund der vielen Fliegen hielten wir uns allerdings nicht übermäßig lange auf dem Gipfel auf und machten uns bald wieder an den Abstieg, der – aufgrund der vielen rutschigen Stellen – am Ende genauso lange dauerte, wie der Aufstieg. Am Ende kamen wir total durchgeschwitzt wieder am Wagen an und freuten uns wahnsinnig auf die Klimaanlage.

Wir fuhren allerdings nicht besonders weit, sondern hielten bereit nach wenigen Metern in der Nähe des Hafens, um dort an einem schattigen Picknicktisch mit Blick auf die Bucht unseren Mittagssnack zu verzehren.

Frisch gestärkt und ohne weitere Stopps ging es dann weiter bis nach Pukenui, wo wir bereits gegen kurz nach 14.00 Uhr ankamen. Wir erledigten unsere Wäsche und genossen anschließend den sonnigen Nachmittag.

Cape Reinga

Erneut begrüßte uns nach dem Aufstehen wundervolles Wetter, aber auch heute kamen wir trotzdem nicht so wirklich voran. Erst um kurz nach 09.00 Uhr waren wir schließlich abfahrbereit und machten uns auf den Weg nach Cape Reinga, dem nördlichsten zugänglichen Punkt der Nordinsel Neuseelands.

Die Landschaft blieb, wie zu erwarten, dem grundsätzlichen Thema treu, dass uns die Nordinsel seit dem ersten Tag präsentierte: Grüne Hügel, leicht bewaldet, pittoresk anzuschauen.

Unser erstes Ziel waren die Te Paki Sand Dunes, auch Great Sand Dunes genannt, wobei es sich – wie der Name vermuten lässt, um eine riesige Ansammlung von Sanddünen handelt, die teilweise bis zu 150 Meter hoch sind.

Da die Dünen vom Parkplatz durch einen kleinen Fluss getrennt waren und wir weder Lust auf nasse Füsse noch auf eine Dünenwanderung hatten, beschränken wir uns hier jedoch auf einen kurzen Blick von der Straße.

Anschließend machten wir uns auf den noch 20-minütigen Weg zum Cape Reinga Lighthouse, wobei wir bereits auf der Fahrt wunderschöne Aussichten auf die Küste der Tasmanischen See hatten.

Schließlich am Parkplatz angekommen, war es zum Leuchtturm nicht weit. Da der Weg stetig bergab ging, hatten wir währenddessen wundervolle Ausblicke auf das Meer, die Küste und den pittoresk auf einer kleinen Landzunge liegenden Leuchtturm.

Zudem konnten wir in der Ferne auch den alten Pohutukawa-Baum entdecken, von dem man glaubt, dass er über 800 Jahre alt ist und der für die Māori eine ganz besondere Bedeutung hat.

In ihrer Mythologie reisen alle Māori-Geister nach dem Tod die Küste hinauf zu dem alten Pohutukawa-Baum, über dessen Wurzeln sie dann in das Meer/ die Unterwelt hinuntergleiten. Unter Wasser reisen ihre Geister dann zu den – heute für uns nicht sichtbaren – Three Kings Island, wo sie auf den höchsten Punkt der Insel hinaufklettern und sich ein letztes Mal verabschieden, bevor sie in das Land ihrer Vorfahren zurückkehren. Dies macht Cape Reinga für die Māori zu dem spirituell bedeutendste Ort Neuseelands. 

Daneben konnten wir hier aber auch noch ein anderes faszinierendes Naturschauspiel beobachten, denn rund 170 Meter unterhalb der Landzunge vereinigen sich die Tasmanische See und der Pazifik, was an den Kreuzwellen gut erkennbar ist.

Nachdem wir ausreichend lange am Leuchtturm rumgetrödelt hatten, machten wir uns auf den Rückweg zum Auto und fuhren anschließend noch zur Tapotupotu Beach, einer der nördlichsten Strände Neuseelands. Hier spazierten wir erst einige Minuten den Sandstrand entlang, bevor wir uns an einem der Picknickplätze zum Mittagessen niederließen.

Danach gab es nicht mehr viel zu tun, also machten wir uns auf den Rückweg zum unserem Campground in Pukenui, wo wir erneut den Nachmittag in der Sonne genossen.

Bay of Islands Part 2

Aus welchen Gründen auch immer schliefen wir in der Nacht nicht gut, zudem ging es mir heute irgendwie nicht besonders, dementsprechend langsam kamen wir heute morgen voran.

Wir haben es die letzten Monate übrigens versäumt, etwas über die Sternenhimmel in Australien und Neuseeland zu schreiben. Eventuell liegt das daran, dass wir in letzter Zeit überdurchschnittlich häufig in Ländern waren, wo man die Sterne nachts sehr gut sehen kann.

Hier ist das auch so und selbst mit den Lichtern auf dem Campingplatz konnte man in dieser Nach die Milchstraße sehen, eindrucksvoll.

Gegen neun Uhr machten wir uns schließlich auch den Weg zurück nach Paihia, wo wir eigentlich geplant hatten die vor zwei Tagen ausgefallene Bootstour nachzuholen.

In der Stadt angekommen kauften wir zunächst das aller letzte Mal ein und parkten unseren Wagen anschließend, wie bereits vor zwei Tagen, im Hafen von Paihia. Bereits beim Aussteigen wunderten wir uns über den Massenauflauf in der kleinen Stadt. Gut, vor zwei Tagen hatte es geregnet, aber dies hier war schon ziemlich auffällig.

Im Büro des Bootstouren-Anbieters angekommen, wurden wir aufgeklärt: Die Gäste des Kreuzfahrtschiff, welches wir auf dem Weg bereits in der Ferne gesehen hatten, wurden seit heute morgen mit kleinen Booten und anschließend Shuttlebussen nach Paihia gekahrt, 4.000 Menschen an der Zahl. Bei einem Ort mit nicht mal 2.000 Einwohnern ist dies schon ziemlich eindrücklich.

Aufgrund dieses Überangebots von kauffreudigen Touristen sollte daher die selbe Tour, die am Freitag noch “heavily discounted” war, heute locker $25 pro Person mehr kosten. Da wir vorab ohnehin nicht sicher gewesen waren, ob wir überhaupt Lust auf die Tour hatten und ich mich immer noch nicht deutlich besser fühlte, nahm uns dies am Ende die Entscheidung ab. Wir verzichteten.

Wir quetschten uns durch die Kreuzfahrt-Landgänger zurück zu unserem Wagen, dem gegenüber praktischerweise ein Fish and Chips Laden lag. Da wir auf Neuseeland noch gar keine gehabt hatten und es zufälligerweise gerade Mittagszeit war, drängten wir uns ebenfalls in den kleinen Imbiss hinein.

Trotz der vielen Menschen mussten wir glücklicherweise nicht allzu lange warten und erfreuten und anschließend, mit einer riesigen Portion Essig, an unserem Mittagessen.

Danach gab es nichts mehr zu tun, also fuhren wir die fünf Meter zurück zum Strand, packten unsere Stühle aus und gönnten uns eine Stunde Auszeit. Kai konnte in Ruhe sein Buch weiterlesen und ich machte ein nettes Mittagsschläfchen.

Nachdem wir ausreichend in der Sonne gelegen hatten, machten wir uns auf den Weg zum nächsten Campground, der nur wenigen Minuten außerhalb von Paihia lag. Wie so oft in den letzte Tagen passierte dann nicht mehr viel, wobei wir es immerhin schafften noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen.

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