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21.10.2022: Vorbereitungen in Kathmandu

Knapp 48 Stunden nachdem wir am Montag in L.A. losgeflogen sind, haben wir heute Morgen um 06.00 Uhr Ortszeit endlich das knapp 12.800 Kilometer Luftlinie entfernte Kathmandu in Nepal erreicht.

Beide Flüge waren glücklicherweise relativ komfortabel und obwohl die Flugzeuge ihre besten Jahre schon hinter sich hatten (in dem ersten konnten wir aufgrund des veralteten Steckers nicht mal unsere eigenen Kopfhörer anschließen), war der Service wirklich sehr gut. Am Ende haben wir es sogar geschafft ein paar Stunden unruhigen Schlaf zu bekommen.

Trotzdem waren wir heute Morgen nach 24 Stunden reiner Flugzeit und der Zeitverschiebung von über 13 Stunden ziemlich durch den Wind.

Dafür haben wir uns gefreut, dass wir – obwohl es beim Landeanflug noch ziemlich dunkel und wolkig war – als Vorgeschmacke zumindest einen kleinen Blick auf die gigantischen Berge des Himalayas werfen konnten.

Jetlag

Endlich gelandet stand für uns die Visa-Ausstellung und die Immigration an, wobei beides glücklicherweise relativ schnell ging. Kurz aufregend wurde es, als der Zollbeamte unsere Boardingkarten sehen wollte, welche wir natürlich nicht mehr hatten, sich dann aber mit unserer Hotelbestätigung zufrieden gab. Im Anschluss konnten wir auch direkt unser Gepäck einsammeln.

Da wir wussten, dass wir im Zweifel total durcheinander sind, hatten wir in weiser Voraussicht ein Hotel mit Airport-Transfer gebucht und freuten uns nun darüber, dass wir uns in unserem Zustand nicht um ein Taxi oder ähnliches kümmern mussten.

Während es am Flughafen in Kathmandu dann allerdings deutlich ruhiger und übersichtlicher zuging, als wir erwartet hatten, war bereits die Fahrt in unser Hotel ein Erlebnis. Wie unserer Fahrer es geschafft hat, keinen einzigen Rollerfahrer oder Fußgänger zu töten oder ein Auto bzw. eine Wand zu rammen, ist uns immer noch ein Rätsel… Der Verkehr war so chaotisch und dass, obwohl es erst 07.30 Uhr morgens war.

Doch obwohl wir zwischenzeitlich unsicher waren, ob wir die Fahrt heile überstehen, haben wir es irgendwie genossen.

Im Hotel angekommen durften wir netterweise bereits kurze Zeit später unser Zimmer beziehen und nach einer Dusche besorgten wir uns ein wenig Bargeld, dann machten wir uns auf den Weg zum Frühstücken.

Anschließend bummelten wir durch das Verkehrschaos und an überaus interessanten Stromleitungskonstruktionen zurück zum Hotel, wo wir uns ein kurzes Nickerchen gönnten und anschließend träge im Internet ein wenig Last-Minute-Recherche zu unserem Trek und den Preisen betrieben.

Außerdem scheint es bisher so, als könnte das mit den Visa nach Indien nach hinten losgehen (wir haben nämlich eine Mail mit diversen merkwürdigen Nachfragen bekommen), weswegen wir sicherheitshalber versuchen eine Flug-Alternative über Bangkok zu finden. Prinzipiell sind wir auch fündig geworden, ärgerlich wäre nur, dass der Flug über Thailand und knapp 150,- EUR p.P. mehr kosten würden. Aber immerhin kennt Thailand – im Gegensatz zu Indien – Transitvisa.

Abends haben wir uns dann nochmal in den Trubel gestürzt, um unsere ganze schmutzige Wäsche abzugeben. Nachdem das dann erledigt war, sind wir in ein ganz kleines vegetarisches Restaurant eingekehrt und haben dort unglaublich lecker und günstig Curry und Momos (nepalesische Teigtaschen) gegessen.

Als wir danach wieder im Hotel waren, war der Tag dann endlich fast rum und um halb acht waren wir dann auch sofort eingeschlafen.

P.S.: Bisher ist der Kulturschock übrigens noch nicht so groß, wie wir befürchtet hatten.

Ein Tag in Thamel

Nachdem wir die Nacht – trotz Jetlag und mit Ausnahme der drei Stunden, die ich wach gewesen bin – fast durchgeschlafen haben, machten wir uns heute nach dem Frühstück zu Fuß auf den Weg zu dem rund 25 Minuten entfernten Nepal Tourism Board.

Das Nepal Tourism Board liegt am Rand des Stadteils Thamel, dem Touriviertel von Kathmandu, in dem auch wir untergekommen sind und wir müssen dort heute unsere beiden Permits für den Annapura Circuit beantragen.

Der Weg dorthin war mal wieder ein absolutes Erlebnis und wir sind fasziniert von der Wuseligkeit (oder dem Verkehrschaos?) auf den Straßen und davon, was es hier alles zu sehen gibt. Schon morgens um 09.00 Uhr ist in Thamel gefühlt jeder auf den Beinen oder auf dem Roller und der Gestank von Smog, Abgasen, Benzin und Dreck mischt sich mit dem Duft von Essen und Räucherstäbchen.

Durch die Straßen brettern unzählige Roller, Autos und Fahrradkutschen, die sich alle geschickt um die ebenfalls auf der Straße laufenden Menschen herumschlängeln. Niemanden scheint der Krach zu stören und ganz selbstverständlich drängen sich die ausländischen und luftig gekleidete Touristen gemeinsam mit den – teilweise traditionell – gekleideten Nepalesen an die Wand.

Trotz der vollen Straßen erreichen wir das Nepal Tourism Board pünktlich zur Öffnung um 10.00 Uhr und beantragen als erstes unsere “TIMS” (Card for Individual Trekkers) für die wir mit Hilfe des WLANs des Touristenbüros ein ziemlich langes Onlineformular ausfüllen müssen, nur damit die Daten nach dem Ausfüllen von de Angestellten per Hand auf den Ausweis übertragen werden.

Nachdem dies erledigt ist, geht es ein Büro weiter, wo wir – diesmal händisch – das Formular für das “ACAP” (Entry Permit for Annapurna Circuit Trek) ausfüllen müssen. Diesmal werden unsere Daten in einen Computer eingetippt, anschließend halten wir das Permit in den Händen. Leider scheint allerdings unsere Handschrift nicht deutlich genug gewesen zu sein, denn beide Passnummern und mein Name sind falsch. Wir korrigieren per Hand und nach einer Stunde werden dann endlich beide Genehmigungen aneinander getackert und wir sind durch.

Wir schlendern zurück ins Hotel, machen dort eine Stunde Siesta und stürzen uns dann erneut in die Straßen. Zunächst suchen wir einen Bankautomaten, an dem wir mehr als 25.000 NPR (ca. 190,- EUR) abgehebn können, denn für den Trek brauchen wir viel Bargeld und es wird jedes mal eine gebühr von 500 NPR (3,90 EUR) fällig.

Nachdem das erledigt ist, versuchen wir Bustickets für den Bus nach Besisahar zu bekommen, erfahren allerdings nach einiger Zeit, dass seit COVID kein Touristenbus mehr angeboten wird und wir mit den normalen öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen müssen.

Dann noch schnell ein wenig Wasser, Toilettenpapier, einen Gürtel und eine Stirnlampe gekauft, dann haben wir unseren Tagessoll erledigt und es ist schon fast wieder Zeit zum Abendessen.

Wir sammeln unsere Wäsche ein und kehren in in kleines, nettes Restaurant um die Ecke ein. Es gibt Nepali Thali, Nudeln und Momos, die jetzt schon zu unserem Lieblingsessen gehören. Für alles zusammen zahlen wir mit Getränken und Trinkgeld gerade mal 9,30 EUR, ein Traum, wenn man aus den USA kommt.

Langsam wird es ernst

Der Tag startete zunächst schwierig, da das Internet seit den frühen Morgenstunden nicht mehr funktionierte. Für uns war das blöd, da wir noch Visa für Vietnam beantragen und noch einmal Flüge checken wollten.

Etwas genervt gingen wir zum Frühstücksbuffet, genossen es dann aber, dass wir hier in Kathmandu nur sehr wenig richtiges Programm haben und darum sehr entspannt essen und die Zeit vergehen lassen konnten.

Heute wollten wir nur noch Sonnencreme und etwas Proviant für die Busreise und die ersten Tage auf dem Trek einkaufen. Morgens waren die Straßen sogar noch relativ leer, so dass wir nicht andauernd Autos und Mopeds ausweichen mussten, ein Traum.

Nachdem wir ausgiebig die Preise in verschiedenen Supermärkten verglichen und unsere Einkaufsliste abgearbeitet hatten, schlenderten wir zurück ins Hotel. Im Zimmer angekommen legten wir uns für eine kurze Mittagspause hin. Geweckt wurden wir von dem Surren von Yasmins Handy: Wir waren wieder online 😉

Leider merkten wir dann, dass unsere Safety-Flüge nach Vietnam, die nicht über Indien gingen, ausverkauft waren. Die nächste Alternative wäre nun einen Direktflug nach Kuala Lumpur zu nehmen und von dort nach Vietnam weiter zu reisen. Kostentechnisch wäre dies mit um die 550,- Euro pro Person jedoch mehr als doppelt so teuer wie die Flüge, die über Indien gehen würden. Insofern hoffen wir nun umso mehr, dass das mit den Visa für Indien klappt. Die indische Botschaft lässt sich mit ihrer Rückmeldung jedoch Zeit.

Im Anschluss packten wir unsere Rucksäcke für die Annapurna-Umrundung. Yasmins Rucksack wiegt ohne Essen und Trinken um die acht, meiner etwa neun Kilo. Wir hätten uns weniger Gewicht gewünscht, aber andererseits benötigen wir auch warme Klamotten abends und falls die Sonne mal nicht scheint.

Dann war auch schon Zeit fürs Abendessen, das wie auch an den anderen Tagen sehr lecker war. Wahrscheinlich haben wir in den drei Tagen in Kathmandu bereits mehr gesunde Mahlzeiten zu uns genommen, als in zwei Monaten USA 😉

Danach sind wir ein letztes Mal vor dem Trek durch das abendliche Kathmandu geschlendert und haben das Chaos genossen. Morgen werden wir um 04.30 Uhr aufstehen um unseren Bus nach Besisahar um 06.30 Uhr zu erwischen.

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