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23.03.2023: Time to say Goodbye

Es ist soweit, wir müssen tatsächlich schon wieder weiterziehen. Das heißt nach 6 ½ Wochen nicht nur Abschied von Neuseeland, sondern nach über 3 Monaten auch von Ozeanien und der Südhalbkugel nehmen.

Einerseits freuen wir uns, wenn wir endlich aus dem Camper raus sind: Tschüss dreckige und haarige Gemeinschaftswaschräume, sofaartiges Bett und Selbstverpflegung. Hallo Hotelzimmer mit eigenem Bad und Restaurant!

Andererseits werden wir diesen Teil der Welt sehr vermissen, denn obwohl die Kultur und die Lebensweise hier sehr westlich ist, ist es doch am anderen Ende der Welt und schon deswegen irgendwie ganz anders. Aber dank der langen Zeit hatten wir auch Gelegenheit zumindest ein bisschen vertraut mit den Menschen, der Landschaft, der Tierwelt, der Infrastruktur und sogar dem Linksverkehr zu werden. Viel mehr, als man es wahrscheinlich in einem 3-Wochen Urlaub könnte.

Zudem haben wir uns hier das erste Mal während unserer Reise so richtig weit weg von zu Hause gefühlt und den Abstand bekommen, der uns vorher gefehlt hat. Gerade dadurch hatten wir dann die Möglichkeit viele Themen nochmal ganz anders zu betrachten und zu reflektieren, was uns tolle Gespräche, beschwert und großen Spaß und Lust auf die Zukunft gemacht hat.

Back to Auckland

Nachdem die letzte Nacht nicht besonders erholsam gewesen war, schliefen wir diesmal wunderbar und wachten “erst” gegen 07.00 Uhr auf. Da heute (fast) nur die Fahrt bis kurz vor Auckland anstand, beeilten wir uns nicht sonderlich und machten uns daher erst gegen 09.00 Uhr auf den Weg.

Nach 1 ½ Stunden und ungefähr der Hälfte der Strecke legten wir in Waipu einen Stopp an der hiesigen Tankstelle ein, um dort unsere Gasflasche für die Abgabe wieder aufzufüllen, was – nachdem der Chef selbst Hand angelegt hatte – schließlich auch funktionierte.

Anschließend ging es weiter nach Orewa/Silverdale. Da der Highway, den wir vor einigen Tagen gekommen waren, in die südliche Richtung aufgrund der Sturmschäden noch gesperrt ist, mussten wir auf der Strecke diesmal die Umgehung fahren, die – typisch neuseeländisch – ziemlich kurvig war und zudem auch diverse Baustellen vorweisen konnten. Dank der vielen einspurigen Abschnitte, die per Ampel geregelt wurden, dauerte die Fahrt nochmal um einiges länger, irgendwann kamen wir dann aber doch noch an.

In Silverdale stand zunächst ein kurzer Besuch im Pak’n Save an, um dort für Kai neues Shampoo zu besorgen, da er seins vorgestern in der Dusche liefe lassen hatte…

Danach stand mal wieder Auto waschen auf dem Programm. Mittlerweile sind wir mit diesen Selbstbedienungs-Waschanlagen richtig gut, allerdings hat die Hochdruck-Wasserpistole dafür selbst für Kai mittlerweile den Reiz verloren. Wir gaben uns trotzdem Mühe und hinterher strahlte das fette grüne Monster so grün wie schon lange nicht mehr.

Passend – als wir aus der Waschstraße fuhren – setzte dann der angekündigte Regen ein. Warum regnet es nochmal jedes Mal, wenn wir unsere Autos abgeben müssen??? Das ist echt unnötig, vor allem, weil sowohl das Putzen, als auch das Packen dann echt nicht besonders gut funktioniert. Außerdem durften wir deswegen auch unsere letzte Wäsche im Auto trocknen, was wirklich nicht sehr angenehm ist. Weder für die Wäsche, noch für uns!

Statt zu putzen und zu packen, verbrachten wir daher den Nachmittag mit Internet und Orga im Auto und verkochten abends noch (fast) all unsere letzten Lebensmittel und Gewürze. Nach 4 Monaten Camping hatten wir dann tatsächlich auch die Gemüsebrühe und Sojasoße fast aufgebraucht 😉

Auckland

Diese Nacht schliefen wir wieder nicht besonders gut, wahrscheinlich aufgrund des nahenden Abschieds. Als es dann allerdings Zeit zum Aufstehen war, war kaum noch Zeit daran zu denken, denn es gab noch einiges zu tun.

Nach Kaffee und Frühstück hieß es Rucksäcke packen, Auto von innen putzen, Abwasser entleeren, das letzte Bargeld im Countdown für Snacks für den Flug investieren, eine Stunde durch den dichten Verkehr bis nach Auckland quälen und schließlich die Abgabestation von Jucy heile erreichen.

Hier mussten wir dann Abschied von unserem fetten, grünen Monster nehmen, was – obwohl wir ja einige Startschwierigkeiten hatten und bis zum Ende öfter aneinander verzweifelten – dann doch irgendwie traurig war. Ohne es richtig zu merken, hatten wir uns in der Zeit doch ganz schön an FGM gewöhnt.

Das Shuttle brachte uns zum Auckland Airport, wo wir Neuseeland nach 46 Tagen, nun wieder verlassen werden. Ein bisschen Zeit war allerdings noch, denn leider ging unser Flug erst um 20.40 Uhr, was für uns knapp 9 Stunden “Freizeit” am Flughafen bedeutete.

Wir nutzten die Zeit zum Lesen, aber auch für die weitere Reiseplanung, wobei wir ganz spontan sogar unseren Flug nach Südamerika buchten, der ein absolutes Schnäppchen war (endlich mal!).


Was wir an Neuseeland vermissen werden:

  • Scenic-by-way: Egal, wo man gerade ist oder langfährt, so richtig hässlich gibt es in Neuseeland offensichtlich nicht. Die Landschaft ist einfach immer zumindest gefällig.
  • Keas: Super Vögel!
  • Gletscherblau: Von den eisbonbon-blauen Seen und Flüssen kann man eigentlich nie genug bekommen
  • Zustand der Straßen: Die schlechteste Dirtroad ist hier besser in Schuss als so manche Straße in Deutschland und erst recht, als in Australien.
  • Sternennächte: Obwohl wir vom Campen immer noch nicht 100%ig überzeugt sind, werden wir es vermissen, am Abend und in der Nacht unendlich viele Sterne zu sehen.

Ein paar (wenige) neuseeländische Sachen uns allerdings nicht so sehr fehlen:

  • Instagram-Spots: Einige der neuseeländischen “Highlights” sind unseres Erachtens mittlerweile viel zu überlaufen, als dass sie noch überzeugen können.
  • Sandflies: Beiß- und Stechtiere gehören einfach verboten.
  • Kosten für Aktivitäten: Wir sind ja bereit Geld auszugeben, aber hier waren für unser Gefühl viele Aktivitäten einfach nur überteuert und echte Touri-Nepps.

Insgesamt hat uns Neuseeland nie enttäuscht, leider ist es aber auch selten dem Hype gerecht geworden. Wir mochten es hier. Wirklich! Die Landschaft ist toll, das Rumkommen einfach, die Infrastruktur super und zusätzlich waren wir mit fast die gesamte Zeit mit dem besten Wetter gesegnet.

Doch obwohl es schön war, blieben am Ende die großen Gefühle aus. Dieses Gefühl, wenn man zum ersten Mal in den Grand Canyon schaut. Wenn man vor dem Perito Moreno Gletscher steht und versucht seine Dimensionen zu erfassen. Wenn man mitten in der Wildnis nachts ganz alleine in den Sternenhimmel schaut oder wenn man es plötzlich aus eigenen Kraft auf 5.419 Meter geschafft hat.

Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil wir schon lange unterwegs sind. Vielleicht, weil wir schon vor diese Reise sehr viel gesehen und erlebt haben oder vielleicht, weil Neuseeland doch noch touristischer und kommerzieller ist, als wir es uns vorgestellt hatten.

Kommen wir wieder? Vielleicht/ bestimmt eines Tages. Es gibt immer noch viel zu sehen. Aber es wird erstmal nicht mehr so dringlich sein.

Stopover in Melbourne

Nachdem wir die Zeit am Flughafen in Auckland irgendwie rumbekommen hatten, landeten wir kurz vor 23.00 Uhr australischer Ortszeit und damit 01.00 Uhr neuseeländischer Zeit total müde in Melbourne.

Glücklicherweise lief die Immigration und die Kofferausgabe relativ zügig ab, so dass wir bald im Shuttlebus saßen, der uns in unsere Unterkunft für heute Nacht brachte.

Dort angekommen, fielen wir quasi sofort ins Bett und wachten erst wieder auf, als uns morgens um 08.00 Uhr der Wecker aus dem Schlaf riss.

Nachdem wir in Ruhe aufgestanden und noch ein wenig die Annehmlichkeiten eines Hotelzimmers genossen hatten, fuhren wir mit dem Shuttlebus zurück zum Flughafen. Dort angekommen, ging mal wieder alles ganz schnell und ehe wir uns versahen, war der Check-In und die Security erledigt.

Bevor, wir für einen kleinen Mittagssnack bei Burger King einfielen, testen wir noch ein paar Sonnenbrillen, aber da brauchen wir wohl nochmal einen weiteren Versuch.

Danach war es dann auch schon bald Zeit für das Boarding, von jetzt an nur noch knapp 34 Stunden bis nach Istanbul…

Auflösung nächstes Reiseland

Nun, wo wir – mittlerweile zum vierten Mal während dieser Reise – wieder am Flughafen in Melbourne sitzen, ist es auch Zeit unser nächstes Reiseland zu enthüllen: Es geht *Trommelwirbel* ….

… in die TÜRKEI 🙂

in unserer Planung war eigentlich Südafrika (Garden Route und Drakensberge) als nächster Stopp vorgesehen, aufgrund diverser Punkte mussten/ wollten wir den Plan allerdings abändern. Und wir waren ja auch schon einmal ´für drei Wochen dort im Urlaub.

Viele Ziele, wie Südkorea, Japan, Bali und Westaustralien waren in der Lostrommel, da wir aber spätestens für unser darauf folgendes Ziel nach Westen zurück müssen, gewann am Ende das Land auf “halber Strecke”.

Wir wissen, dass die meisten von Euch, die von unseren Plänen wussten, überrascht waren, dass wir uns bei allen exotischen Ländern, die es so gibt, für so ein vermeidlich unspektakuläres Land entschieden haben, wir selbst freuen uns aber unglaublich darauf.

Gerade Sehenswürdigkeiten wie Kappadokien und Pamukkale stehen schon ewig auf unser Bucket-List, zudem strotzt die Türkei nur so von historischen Stätten, auf die wir schon sehr gespannt sind. Dazu freuen wir uns sehr auf die gastfreundlichen Menschen, die reiche Kultur, türkischen Tee, ein bisschen Sonne, Strand und das beste Essen überhaupt.

Leider können wir aufgrund des Erdbebens einige unserer geplanten Stopps in Südanatolien nicht anfahren, aber Ersatz für die Zeit haben wir schon gefunden.

Wir hoffen, dass Ihr uns auch in der Türkei weiter begleitet, um mit uns zu herauszufinden, was das Land, dass uns allen so nah und bekannt vorkommt, abseits unserer gängigen Vorstellungen noch so zu bieten hat.

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