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26.04.2023: Istanbul – Der perfekte Abschied von der Türkei

Nach 35 Tagen war es nun tatsächlich schon wieder Zeit die Türkei zu verlassen, wobei wir die letzten zwei Tage vor unserem Flug noch in Istanbul verbrachten, was – wie sich herausstellen sollte – ein wirklich schöner Abschied werden sollte.

Die Millionenstadt am Bosporus konnte uns, wohl auch aufgrund des fantastischen Wetters, quasi sofort überzeugen und bei unseren Streifzügen durch die Altstadtgassen genossen wir die entspannt-betriebsame Atmosphäre, die überall herrschte.

Daneben waren wir allerdings auch von den bekannten Sehenswürdigkeiten, die die Stadt auf zwei Kontinenten so zu bieten hat, total beeindruckt, alleine von der Hagia Sophia haben wir Unmengen von Fotos gemacht.

In der Türkei sind wir auf jeden Fall nicht zum letzten Mal gewesen, insbesondere da wir mit Ost- und Südanatolien und der östlichen Schwarzmeerküste noch genug Ziele über haben und auch Istanbul wird für uns auf jeden Fall nochmal eine Reise wert sein.

Ankunft in Istanbul

Wieder in Istanbul angekommen, mussten wir als erstes unseren Mietwagen abgeben. Anders als in den sonstigen Ländern haben wir zu ihm leider keine richtige Beziehung aufbauen können, so dass uns der Abschied nicht schwer fiel.

Ironischerweise arbeitete heute wieder derselbe Mitarbeiter wie bereits vor fünf Wochen, als wir den Wagen abgeholt hatte und der uns damals – vermutlich – sehr hartnäckig eine Zusatzversicherung verkaufen wollte.

Den Wagen begutachtete er sehr genau, so, wie wir das noch bei keiner Mietwagenrückgabe erlebt hatten. Schließlich machte es uns auf einen Schaden aufmerksam, der seines Erachtens neu war. Zum Glück hatte ich bei der Übernahme aber ausreichend Fotos geschossen, so dass wir “beweisen” konnten, dass dies nicht der Fall und die Kratzer schon vorhanden waren.

Etwas später musste ich ihm das Foto sogar noch einmal zeigen, damit er das Aufnahmedatum prüfen konnte. Als auch dieses besagte, dass es vom Abholtag stammte, war er zufrieden und nahm uns den Wagen ab.

Die Rückgabe fanden wir insgesamt sehr witzig, da er bei Abholung vor vier Wochen sehr légère über diverse Schäden hinweg gegangen war, nun aber übergenau alles geprüfte hatte. Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Im Anschluss wurden wir dann von ihm in eindeutig suizidaler, aber – zum Glück für uns – unerfolgreicher Absicht zum Flughafen gefahren. Von dort ging es mit dem Bus in das Zentrum Istanbuls, wo uns nur noch eine Straßenbahnfahrt von unserem Hotel trennte.

Naiverweise hatten wir uns das recht einfach vorgestellt, wurden jetzt aber von der Realität in Form einer absolut überfüllten Bahn überrascht. Mit großer Mühe quetschten wir uns – inklusive unserer vier Rucksäcke – in den Wagen, wo wir uns für die nächsten fünf Haltestellen nicht mehr bewegen, jedoch den olfaktorischen Charme unserer Mitreisenden genießen konnten.

Endlich an unserer Haltestelle angelangt, gingen wir über den Platz zwischen Hagia Sophia und der Blauen Moschee zu unserem Hotel, dass in Wurfreichweite von beiden lag. Dabei mussten wir uns erneut durch unvorstellbare Massen von Menschen drücken, es war Sonntag und zusätzlich noch der letzte Urlaubstag für viele Türken.

Beim Einchecken machte uns der Rezeptionist das Angebot, dass wir vergünstige Tickets für eine Bosporusbootsfahrt bekämen, wenn wir bar bezahlten. Eigentlich hatten wir uns bereits darauf gefreut, im Hotelzimmer alle Viere von uns strecken zu können, jedoch war es noch früh und das Wetter gut.

Also gingen wir wieder los, um an einem Automaten in der Nähe ausreichend Bargeld zu besorgen, bezahlten das Zimmer und machten uns nur kurze Zeit später auf den Weg zum Bootsanleger.

Wie alle anderen Mitfahrer setzten auch wir uns auf das große Sonnendeck und warteten auf die Abfahrt. Bereits hier bemerkten wir, dass wir nur mit T-Shirt und Pulli etwas unterbekleidet für den noch frühlingshaft kalten Wind waren.

Auf der Fahrt sahen wir im Verlauf der nächsten beiden Stunden viele der großen Sehenswürdigkeiten Istanbuls. Zunächst die Hagia Sophia und die Blaue Moschee, danach auch den Topkapi-Palast und den Galata Turm.

Außerdem konnten wir noch einige andere sehr beeindruckende Moscheen sehen. Im Folgenden Bild beispielsweise die “Neue Moschee” Yeni Cami im Vorder- und die Süleymaniye Cami im Hintergrund.

Wie bereits in anderen großen türkischen Städten fiel uns mal wieder auf, dass hier in der Türkei gerne die Nationalflagge aufgehängt wird und das sich Gebäude dafür scheinbar besonders gut eignen.

Aufgrund des kalten Windes hatte sich das Oberdeck nach etwa anderthalb Stunden so gut wie geleert. Wir waren zwar noch oben, hatten uns mittlerweile jedoch in den Windschatten der Brücke gestellt, wo die Temperatur noch einigermaßen zu ertragen war.

Dementsprechend waren wir nicht unzufrieden, als wir uns nach der ersten Brück nun der zweiten näherten, die den Wendepunkt der Tour bedeutete. Wir hatten ausreichend Zeit um ein paar Fotos zu schießen, dann drehte das Boot um und es ging zurück.

Nun fuhren wir mit der Strömung und kamen sehr schnell voran, so dass wir nur etwa eine halbe Stunde später wieder beim Anleger waren. Hier konnten wir auch noch die vielen Schiffe sehen, die darauf warteten, die Meerenge zu durchqueren.

Verfroren gingen wir direkt zum Abendessen in ein nahegelegenes Restaurant und anschließend zurück ins Hotel. Eigentlich wollten wir noch ein paar Dinge erledigen, jedoch fiel das Internet im Hotel immer wieder aus, so dass wir nach einigen Anrufen bei der Rezeption entnervt aufgaben und uns schlafen legten.

Ein Tag in Istanbul

Heute klingelte unser Wecker mal wieder um 06.00 Uhr, denn nachdem wir gestern die Menschenmassen vor der Hagia Sophia gesehen hatten, wollten wir dem zuvor kommen und zumindest eine der beiden Moscheen bereits vor dem Frühstück besichtigten.

Als wir allerdings gegen 07.00 Uhr den noch eher vereinsamten Platz erreichten, mussten wir leider feststellen, dass die Moschee für Besucher erst um 09.00 Uhr öffnet. Hätten wir gestern Abend mal noch Internet gehabt…

Wo wir aber schon mal hier waren, nutzten wir die Zeit und die Ruhe um einige nette Fotos sowohl von der Hagia Sophia, als auch von der Blauen Moschee, ohne die vielen Touristen zu machen. Netterweise ging dafür sogar der pittoreske Springbrunnen an.

Nachdem wir ausreichend Fotos gemacht hatten, ging es die 5 Minuten zurück ins Hotel, wo wir erst einmal frühstückten, im Anschluss jedoch direkt wieder zur Moschee aufbrachen.

Hier hatte sich nun um 08.30 Uhr bereits eine ansehnliche, knapp 50 Meter lange Schlange gebildet, die im Verlauf noch deutlich länger werden sollte und bereits vor der Öffnung über den ganzen Platz führte.

Auch wenn es gemein ist, war es tatsächlich ein wenig amüsant zu beobachten, wie den Menschen, die zwar später, aber immer noch einiges vor der eigentlichen Öffnungszeit ankamen und dementsprechend noch guter Dinge waren, beim Anblick der Schlange das Gesicht entgleiste.

Kurz nach neun ging es dann endlich los und kurze Zeit später standen wir schließlich unter der riesigen, 55 Meter hohen Kuppel. Wir waren mehr als beeindruckt, nicht nur von den Dimensionen der Moschee, sondern auch, weil das fast 1.500 Jahre alte Gebäude damals innerhalb von nur fünf Jahren fertiggestellt wurde.

Wir wanderten rund 30 Minuten in der Moschee entlang und ließen das Gebäude auf uns wirken, dann wurde es uns allerdings endgültig zu voll, so dass wir beschlossen weiterzuziehen.

Über den riesigen Sultan-Ahmed-Platz ging es zur Sultan-Ahmed-Moschee, die auch die Blauen Moschee genannt wird. Diese ist von außen deutlich besser erhalten bzw. restauriert, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie bis vor drei Jahren die Hauptmoschee Istanbuls war, bevor sie 2020 von der Hagia Sophia, die bis dahin ein Museum gewesen war, abgelöst wurde.

Hier war glücklicherweise deutlich weniger los, als in der Hagia Sophia, so dass wir nicht lange anstehen mussten und schon bald auch das Innere des beeindruckenden Gebäudes genießen konnten.

Während Yasmin hier deutlich begeisterter war als in der Hagia Sophia, hatte ich eher das Gefühl in einem 70-iger Jahre Badezimmer zu stehen, unabhängig davon waren auch hier die Dimensionen einfach nur unfassbar.

Nachdem wir auch diese Moschee ausgiebig bewundert hatten, ging es weiter zum Topkapi-Palast, der nach der Eroberung des damaligen Konstantinopels 1453 erbaut wurde und im Osmanischen Reich Sitz der Sultane war.

Im ersten Hof des Palastes kauften wir unsere Tickets und gelangten nach dem Einlass in die weiteren Höfe.

In den ehemaligen Palasträumen fanden wir Unmengen von verschiedenen Ausstellungsräumen, die von den obligatorischen Uhren- und Waffensammlungen, Kleidern der Sultane und deren Schmuck über Koranhüllen bis hin zu Kochtöpfen und Vasen zur Essensaufbewahrung wirklich alles Vorstellbare und nicht Vorstellbare aus der damaligen Zeit zeigten.

Zudem gab es diverse Pavillons und Räume des Palaste zu besichtigen, die noch mit den damaligen Einrichtungsgeständen bestückt waren.

Aber das war natürlich noch nicht alles. Neben weitläufigen und gepflegten Gartenanlagen gab es auch mehrere Terrassen, von denen wir einen sehr schönen Blick auf den Bosporus inklusive des intensiven Frachtverkehrs genießen durften.

Besonders interessant fand ich die Reliquiensammlung, in der unter anderem ein Unterarm von Johannes dem Täufer ausgestellt war. Zusätzlich gab es hier diverse heilige Reliquien des Propheten Mohammed, so zum Beispiel mehrere Sandalen, ein Fußabdruck, Barthaare und Scherben einer Flasche, die einmal Wasser enthalten haben soll, mit dem der Leichnam Mohammeds gewaschen wurden.

Irgendwie ist das ja spannend, weil es sich um “Teile” von religionsträchtigen Personen handelt, aber manchmal fragen wir uns, ob sie tatsächlich von diesen Personen stammen. Wenigstens bei den Barthaaren, die etwa 500 Jahre nach dem Tod Mohammeds in seinem Grab gefunden wurden, hatten wir irgendwie unsere Zweifel.

Nach über zwei Stunden hatten wir dann endlich alle Räume und Ausstellungen gesehen, wobei wir hier sicherlich noch viel mehr Zeit hätten verbringen können. Am Ende fanden wir den Palast zwar interessant, aber längst nicht so bombastisch wie die beiden Moscheen.

Zudem wurde es auch hier gerade zum Ende hin ziemlich voll, so dass es auch wirklich Zeit wurde zu gehen.

Bevor wir uns allerdings auf den Rückweg zum Hotel machten, um dort eine kurze Pause einzulegen, statteten wir noch der Hagia Irene, die auf der anderen Seite des ersten Hofes liegt, einen Besuch ab.

Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits im 4. Jahrhundert nach Christi erbaut, nach diversen Bränden stammt das jetzige Gebäude aus dem 8. Jahrhundert. Lange Zeit wurde sie von den Osmanen als Waffenarsenal bzw. später als Museum genutzt, in ihrem heutigen Zustand wirkte sie auf uns aber sehr leer, verlassen und restaurationsbedürftig.

So war auch der Innenteil großflächig abgesperrt/ abgehängt, trotzdem konnten wir noch gut erkennen, dass sie auch ziemlich groß und beeindruckend war.

Bevor es nun wirklich zurück ins Hotel ging, verschlug es uns spontan noch in den direkt neben dem Palast liegenden Gülhane Park, der wunderschön und aufwändig bepflanzt ist. Damit dies auch so bleibt, stehen tatsächlich auf allen Rasenflächen Aufseher, die laut pfeifen, wenn die Instagram-Jünger die Wege verlassen, um Fotos zu machen. Ein schönes Schauspiel, dass wir einige Minuten vergnügt betrachteten, bevor wir zurück gingen.

Auch auf diesem Weg gab es noch einiges zu sehen, insbesondere waren wir wirklich beeindruckt von den Straßenhunden.

Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir die größten und fettesten Straßenhunde bereits gesehen hätten, wurden dann in Istanbul nochmal eines besseren belehrt: Auf dem Sultan-Ahmed-Platz lagen Hunde herum, die uns an mittelgroße Schafe oder kleine Kälber erinnerten. Bewegt haben sie sich übrigens nicht, sonst hätten sie auch sicherlich Probleme ihr Gewicht zu halten 😉

Kurz vor unserer Unterkunft machten wir dann noch einen kleinen Abstecher auf die Dachterrasse des Seven Hills Restaurants. Von dieser hatten wir nochmal einen super Ausblick auf die Hagia Sophia und die Blaue Moschee.

Schließlich schafften wir es dann doch ins Hotel zurück, wo wir bei einem Kaffee eine kurze Pause einlegten. Nachdem wir uns zumindest ein wenig erholt hatten, machten wir uns allerdings noch einmal auf den Weg, um auch dem Grand Bazar einen Besuch abzustatten.

Die Ausmaße des Kapalı Çarşı, der bereits im 15. Jahrhundert angelegt wurde, sind gigantisch. Auf den über 31.000 m², die überwiegend überdacht sind, finden sich um die 4.000 Geschäfte, die – wie es bei Basaren so üblich ist – nach Branchen sortiert sind.

Doch obwohl es hier viel zu sehen gab, konnte uns die riesige Markthalle am Ende nicht überzeugen. Durch die Hochglanz-Geschäfte und die Massen an Menschen, die sich durch die Gänge schoben, wirkte der Basar auf uns deutlich zu touristisch.

Wir schlenderten daher lieber noch einige Zeit durch die anliegenden kleinen Gassen, die zumindest ein wenig ursprünglicher wirkten und betrachteten amüsiert den Istanbuler Verkehr. In den kleinen Straßen stauten sich die Autos so stark, dass wirklich gar nichts ging. Alle halbe Minute fuhren sie fünf Meter weiter, dann war wieder Stillstand angesagt. Wir waren auf jeden Fall sehr froh, dass wir zu Fuß und nicht im Auto unterwegs waren.

Danach waren wir wirklich kaputt, also ging es erneut zurück ins Hotel, wo wir dringend noch einige Sachen für die Weiterreise organisieren mussten. Leider ging mal wieder das Internet nicht, so dass wir irgendwann genervt das Weite suchte und in einen kleinen Imbiss um die Ecke zum Abendessen einfielen.

Das Essen war – für Istanbuler Verhältnisse – spottgünstig, der Besitzer nett und witzig und wir konnten unseren Ärger einen Moment vergessen. Als wir zurück kamen, lief dann sogar das Internet, zwar nur für eine Stunde, aber in dieser Zeit konnten wir immerhin das Wichtigste erledigen.

Aus Verzweiflung loggten wir uns dann in das WLAN des Nachbarhotels ein, dass zumindest für WhatsApp und ähnliches reichte, wobei wir nach dem anstrengenden Tag auch nicht mehr lange wach waren.

Das Ende naht

Diese Nacht war alles anders als sonst! Diese Nacht wachte Yasmin vom Muezzin auf und ich verschlief ihn! Leider kam dieser Anfall von Gewöhnung an die hiesigen Sitten quasi erst in aller letzter Minuten, aber besser spät als nie.

Da wir heute unser nettes Hotel in Istanbul verlassen würden, packten wir vor dem Frühstück unsere Rucksäcke, die wir anschließend noch ein wenig in der Gepäckaufbewahrung des Hotels lassen wollten.

Als ich Yasmin dabei half ihren schweren Reiserucksack aufzusetzen, machte sich leider allerdings mein Alter bemerkbar: Ein Schmerz, der mich dann auch über den Tag begleiten sollte, fuhr mir durch den unteren Rücken. Man wird eben nicht jünger…

Nach dem Motto “The show must go on” machten wir uns dann aber natürlich trotzdem auf den Weg zu unserer nächsten Besichtigungstour. Nachdem wir gestern bereits die absoluten Highlights Istanbuls abgegrast htten, wollten wir uns heute noch einige der restlichen Wahrzeichen der Stadt anschauen, wofür uns unser Weg als erstes zur Süleymaniye-Moschee führte.

Diese fast 500 Jahre alte Moschee ist ebenfalls eine der großen Moscheen Istanbuls, die, wie die gestrigen auch, absolut beeindruckend war.

Gut gefiel uns, dass hier im Vergleich relativ wenige Besucher waren, was vermutlich daran lag, dass sie etwa zwei Kilometer von den anderen beiden Moscheen, welche die meisten Touristen anziehen, entfernt liegt.

Nach der Moschee besichtigten wir noch den angrenzenden kleinen Friedhof mit diversen Kapellen, sowie eine Terrasse, von welcher wir über den Bosporus auf die asiatische Seite der Stadt blicken konnten.

Hier sahen wir auch den Galata-Turm aus den Häusermeer herausragen, der im Verlauf des Tages ebenfalls noch unser Ziel sein würde.

Doch zunächst gingen wir in Richtung des Ägyptischen Basars, wo Gewürze verkauft werden. Auf dem Weg konnte ich Yasmin endlich davon überzeugen, sich ein Nazar Amulett (blaues Glücksauge) zu kaufen. Um diese war sie bereits seit dem ersten Tag in der Türkei herumgeschlichen.

Der Gewürzbasar war schön anzuschauen. Wir hatten zwar kein Interesse daran, etwas zu kaufen, aber an den vielen bunten Häufchen und Süßigkeiten, von denen wir nicht einmal zehn Prozent kannten, vorbeizugehen, machte wirklich viel Spaß und fotogen waren sie auch noch.

Anschließend ging es über die Galata-Brücke zurück nach Asien, wobei es leider leicht zu nieseln anfing. Wir fragten uns, warum eine Regenwahrscheinlichkeit von 30% bei uns gefühlt immer bedeutete, dass es Niederschlag gibt. Eventuell benutzen die Meteorologen einfach andere Prozente, als normale Menschen…

Zum Galata-Turm mussten wir dann nochmal einen ziemlich steilen Hügel hinauf, dann standen wir vor dem 700 Jahre alten Bauwerk. Von diesem soll man eine sehr schön Sicht über Istanbul haben, wir verkniffen uns den Aufstieg jedoch, da das Wetter nicht besonders war und uns der Eintrittspreis dafür auch etwas hoch erschien.

Über die Brücke gingen es dann wieder zurück nach Europa, wobei wir uns auf dem Weg noch schnell eine Istanbul-Karte, eine aufladbare Karte für den öffentlichen Nahverkehr, die wir später für unsere Fahrt zum Flughafen benötigen würden, besorgten.

Auf dem Weg zurück zum Hotel fiel uns noch die Yeni-Camii, die neue Moschee auf. Yasmin hatte keine Lust mehr nochmal ihr “Kopftuch” aus dem Rucksack zu holen, darum ging ich alleine hinein.

Es mag sich wie eine Wiederholung anhören, aber auch diese Moschee war sehr schön und absolut sehenswert. Witzigerweise waren hier noch einmal weniger Menschen, als in der Süleymaniye-Moschee.

Im Anschluss gingen es dann allerdings wirklich wieder zurück ins Hotel, wo wir unsere großen Rucksäcke einsammelten und fast denselben Weg zurück zur Marmaray-Metrostation, wo die einzige Metro fährt, die die Kontinente miteinander verbindet, gehen mussten.

Mit einmal Umsteigen fuhren wir etwa anderthalb Stunden bis zum Sabiha-Gökcen-Flughafen, wobei die 50 Lira, die wir auf die Istanbul-Karte aufgeladen hatten, zusammen mit der übrig gebliebenen Fahrt auf unserer Drei-Fahrten-Karte von gestern witzigerweise fast exakt ausreichten. Am Ende hatten wir noch unter einer Lira auf der Istanbul Karte.

Nachdem wir die letzten beiden Tage wirklich viel zu Fuß gegangen waren, freuten wir uns außerordentlich, dass unser Hotel nur 50 Meter vom Ausgang der Metro-Haltestelle lag. Glücklich bezogen wir unser Zimmer und verließen es nicht mehr vor dem nächsten Morgen.

Tschüss Türkei

Am nächsten Morgen passierte nicht viel, wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zum Flughafen. “Gingen” war in diesem Fall auch das richtige Wort, denn wir brauchten keine fünf Minuten zu Fuß, bis wir am Terminal waren.

Nach unserer traditionellen Burger-King-Mahlzeit am Flughafen, machten wir uns auf den Weg zum Gate, wo wir auf den Flug nach Barcelona warteten.

Damit endeten leider unsere fünf Wochen in der Türkei, die wir absolut großartig fanden. Wir hatten zuvor zwar gehofft, dass es uns hier gut gefallen würde, aber wie gut es dann tatsächlich war, kam unerwartet.

Auf jeden Fall gibt es einige Dinge, die wir hier vermissen werden:

  • Das sehr leckere Essen. Zwar nicht so vegetarisch, wie wir es sonst gerne haben, dafür schmeckt das Adana-Kebab aber auch wirklich sehr lecker
  • Die unglaublich gastfreundlichen und extrovertierte Menschen, die ohne Berührungsängste und trotz Sprachbarrieren immer auf uns zugekommen sind
  • Ein Reiseland, dass auf seine Art ähnlich abwechslungsreich war, wie Neuseeland. Römisch-griechische Ruinen, türkis-blaue Buchten, eindrucksvolle Gebirge, wunderschöne Steilküsten, aufregende Großstädte, …
  • Das Wetter, das eigentlich fast immer perfekt zu unseren Reiseplänen gepasst hat. Regen gab es fast nur, wenn wir im Auto oder im Hotel waren.
  • Das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Türkei war eines unseres günstigen Reiseländer, wir haben hier fast so wenig ausgegeben wir in Vietnam. Die Qualität, gerade bei Hotels und Essen, war aber deutlich besser.

Trotz der ganzen Euphorie gab es aber auch ein paar Dinge, die uns nicht so gut gefallen haben:

  • Natürlich die iratischen Autofahrer. Wir freuen uns darauf, wenn wir das nächste Mal in einem Land fahren, in dem wir zu jedem Zeitpunkt wissen, wie schnell wir fahren dürfen und zumindest halbwegs vorhersehen können, was die Verkehrsteilnehmer um uns herum vor haben.
  • Der Muezzin. Es wird eine Wohltat sein, nicht jeden Morgen um spätestens 05.20 Uhr geweckt zu werden.
  • Inflation. Kann die Türkei nicht wirklich etwas dafür, aber wir fanden es regelmäßig anstrengend, dass zum einen die Preise nie auf Schildern vor der Tür angeschrieben waren, sondern erst durch einen Blick ins Menü in Erfahrung gebracht werden mussten und zum anderen ohnehin dauernd geändert wurden.

Zusammenfassend können wir einen Roadtrip durch die Türkei aber wirklich nur empfehlen und wir würden uns wünschen, dass mehr Menschen einfach mal ihre All-Inklusiv-Tempel verlassen, um Land und Leute richtig kennenzulernen. Wir selbst haben zumindest schon eine Idee, wo uns ein nächster Roadtrip hinführen könnte 🙂

Für die Türkei wünschen wir uns einen guten Wahlausgang in zwei Wochen und dass das Land wieder so modern geführt wird, wie es eigentlich ist. Zudem muss endlich diese furchtbare Inflation ein Ende haben!

Wohin geht es als nächstes?

Nun ist es also auch schon wieder an der Zeit, unser nächstes Reiseland zu enthüllen. In manchen Kommentaren konntet Ihr es vielleicht auch schon herauslesen, es geht nach Spanien.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Barcelona werden wir über die spanisch-französische Grenze reisen, um von dort in etwa 30 Tagen den Jakobsweg zu wandern. Wir gehen hierbei ganz klassisch den Camino-Frances, der auch von Hape Kerkeling begangen und in “Ich bin dann mal weg” beschrieben wurde.

Gespannt sind wir vor allem auch darauf, wie uns das – relativ – flache Land Nordspaniens gefallen wird, nachdem unseren bisherigen Wanderabenteuer ja eher berglastig waren.

Zudem hoffen wir auch, dass möglichst viele von Euch uns in Spanien lesend begleiten werden, wir werden sehen 🙂

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