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29.01.2023: Narawntapu, The Tarkine und die Nordküste

Egal, ob auf dem Festland oder hier auf Tasmanien: Immer, wenn wir unterwegs sind, sehen wir Unmengen von getöteten Tieren, sogenanntes Roadkill, auf den Straßen. Es macht uns ganz schön traurig, jeden Tag all diese tote Tiere auf der Straße liegen zu sehen. Einige schon total zerfasert und zerfetzt, andere übersät mit Aasfressern und einige noch so intakt, dass es aussieht, als hätte jemand ein Kuscheltier an den Straßenrand gelegt.

Meist sind es Känguru-Arten, oft aber auch Wombats, Ameisenigel oder auf dem Festland auch Füchse. Schätzungen gehen davon aus, dass hier insgesamt um die 4 Millionen Tiere, davon 300.000 bis 500.000 auf Tasmanien, jährlich überfahren werden.

Die australische Regierung versucht zwar die Anzahl der Tiertötungen mit Gegenmaßnahmen, insbesondere mit Aufklärung, Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Nacht oder Rumble Strips, zu reduzieren, wenn wir die Massen an toten Tieren auf der Straße sehen, dann scheint dies aber leider immer noch nicht auszureichen…

Wildlife Viewing in Narawntapu NP

Die Nacht auf der Wiese hinter dem Hotel ist – mit Ausnahme des nächtlichen Zuges, der in der Nähe lautstark vorbeirattert – sehr ruhig und so schliefen wir bis fast 07.00 Uhr. Da unser Programm heute nicht so straff war, hatten wir es nicht eilig und quatschten morgens noch ausgiebig mit Christian aus München, der gestern Abend noch ankam, als wir schon geschlafen hatten.

Es gab viel zu erzählen und so war es bereits kurz nach halb zehn, als wir uns endlich auf den Weg machten. Unser Ziel heute war der knapp 35 Minuten entfernte Narawntapu National Park, der auch die Serengeti Tasmaniens genannt wird.

Die vielfältigen Landschaften im Park, die vom Meer über Sanddünen, küstennahe Heide- und Grasland, Feuchtgebiete, und Lagunen reichen, ziehen eine Vielzahl von Tieren und Vögeln an und so sind die Chancen z.B. Forester-Kängurus, die mit einer Größe von bis zu zwei Metern die zweitgrößte Känguru-Art überhaupt sind, Wallabys und Pademelons zu sehen, hier besonders hoch.

Auf dem hiesigen Campground gibt es nur 10 Campsites, die nach dem first-come, first-serve Prinzip vergeben werden. Da wir aber den Park bereits kurz vor halb elf erreichten, waren wir guter Dinge, dass wir noch einen Platz ergattern würden, trotz der Tatsache, dass heute Australian Day und damit ein Feiertag war.

Wir waren daher ziemlich irritiert, als uns die Dame im Visitor Center mitteilte, dass vor rund einer Stunde noch alle Plätze belegt waren, wir unser Glück aber versuchen könnten. Nach bangen 5 Minuten wurden wir erlöst und parkten Liselotte in dem einzigen freien Spot.

Anschließend entschieden wir, das gute Wetter auszunutzen und die rund 8,5 Kilometer langen Wanderung zum Aussichtspunkt Archers Knob zu machen. Zu Beginn war der Weg nahezu eben und führte uns zunächst an der Springlawn Lagoon vorbei , wo wir versuchten interessante Vögel zu sichten, aber außer ein paar Enten, einem Schwan und Hunderten von Libellen konnten wir keine weiteren spannenden Tiere sichten .

Danach führte uns der Trail an der Lagune vorbei und in den Wald hinein. Aufgrund der hohen Bäumen gab es hier nicht viel zu sehen und wir ärgerten uns schon, dass wir den Weg auf uns genommen hatten, dann entdeckten wir im dichten Gebüsch jedoch mehrere Pademelons (deutsch = Filander) und waren mit dem Trail wieder versöhnt.

Da Pademelons – im Gegensatz zu den Forester-Kängurus – zu den kleinsten Mitgliedern der Känguru-Familie gehören und sie sich daher sehr leicht verstecken können, ist es nämlich gar nicht so einfach sie im Dickicht überhaupt zu sehen.

Nachdem wir dann den Weg noch eine ganze Zeit ohne weitere Vorkommnisse durch den Wald gefolgt waren, began der kurze Aufstieg zum Archers Knob, bei dem wir bereits nach wenigen Metern mit wundervollen Aussichten auf den endlosen Sandstrand der Bakers Beach belohnt wurden.

Schließlich oben angekommen, konnten wir neben dem Meer dann auch die nun unter uns liegenden Springlawn Lagoon, nebst des angrenzenden offenen Graslandes sehen und entdeckten bereits von hier oben, dass sich dort auf der offenen Fläche ziemlich viele Kängurus tummelten.

Wir genossen bei einem Schokoriegel einige Zeit die schöne Aussicht und das angenehme Wetter und machten uns anschließend an den Abstieg.

Für den Rückweg entschieden wir uns dann auf der anderen Seite der Lagune über das Grasland zurück zu wandern und freuten uns, als wir entdeckten, dass die Kängurus noch da waren. Diesmal handelte es sich um Forester-Kängurus und wir waren beeindruckt wie groß diese Exemplare im Gegensatz zu ihren anderen Artgenossen sind.

Jeden Meter, den wir durch das Grassland wandern, entdeckten wir hinter den Büschen neue Kängurus und wir hatten Spaß dabei, sie aus der Nähe zu betrachten, aber auch, wenn sie dann schließlich wegsprangen. Sie sehen dabei einfach so lustig aus, wir könnten stundenlang dabei zusehen.

Letztendlich kamen wir dann aber doch irgendwann wieder am Campground an, befreiten unsere Schuhe und Socken von den fiesen Graskörner, die sich überall reingebohrt hatten, aßen eine Kleinigkeit und machten uns dann nochmal auf dem Weg, um die Bakers Beach aus der Nähe zu betrachten.

Vom Campground sind es nur 500 Meter, es dauerte daher nicht lange, bis wir unsere Füße in das – ziemlich kühle – Wasser steckten. Der Strand ist insgesamt fast 7 Kilometer lang und wir waren erstaunt, dass wir – soweit wir sehen konnten – hier trotz des Feiertages die Einzigen waren.

Wir genossen einige Zeit die Ruhe und das Wellenrauschen, dann trieb uns die brennende Sonne allerdings zum Auto zurück. Hier gönnten wir uns erstmal eine Dusche und anschließend Kaffee und Kuchen, danach ließen wir den Nachmittag im halbgeschäftigen (Nichts-)Tun dahingehen und erfreuten uns an dem Pandemelon, dass später längere Zeit genau gegenüber unseres Campers graste.

Nach dem Abendessen hieß es dann auf die Dämmerung warten, denn dann wollten wir nochmal auf das offene Grasland zurückkehren und versuchen noch ein paar mehr Tiere zu entdecken. Die Zeit vertrieben wir uns mit einem Gläschen Wein, als plötzlich eine riesige, grüne Schlange nur wenige Meter neben unserem Camper über den Platz glitt.

Auf Tasmanien gibt es drei Schlangenarten und Überraschung… alle drei sind giftig. Sofern man hier also auf eine Schlange trifft, braucht man daher nicht lange darüber nachdenken, ob sie gefährlich sein könnte.

Obwohl ich sonst keine Angst vor Schlangen habe, kümmerte ich mich diesmal daher schnell darum den Abstand ein wenig zu vergrößern und betrachtete das böse Biest lieber aus dem Camper. Kai schoss noch schnell die Beweisfotos, verschwand dann aber auch aus der Kriechbahn.

Nur kurze Zeit später war sie dann schon im Gebüsch verschwunden und wir wieder eine Tiersichtung reicher.

Mittlerweile war es dann auch spät geworden und so machten wir uns auf den Weg zurück zum offenen Grasland. Wir kamen nicht weit, denn bereits wenige Meter hinter dem Campground trafen wir auf eine riesige Herde Pademelons und Wallabys.

Besonders niedlich war ein Pademelon, das sich total unbeeindruckt von uns zeigte. So konnten wir bis auf wenige Meter heran gehen und Fotos schießen, während es mit seinen kleinen Klauen im Boden wühlte und fraß.

Wir betrachteten die Tierchen einige Zeit verzückt, dann schafften wir es schließlich doch auf die Grasfläche. Wo am Nachmittag noch wenig los war, sahen wir nun überall Känguruhs, Wallabys und Pademelons.

Die Atmosphäre war magisch: Im Licht der tiefstehende Sonne, die alles in ein fast unwirklich scheinendes Licht tauchte, spazierten wir bei angenehmen Temperaturen quasi durch die Känguru-Herden, die unbeeindruckt ihren alltäglichen Tätigkeiten nachgingen.

Die ganze Szene wirkte so friedlich und dadurch, dass die Tiere keinerlei Angst hatten, konnten wir sie in aller Ruhe aus der Nähe betrachten. Zudem waren – obwohl alle Sites im nahegelegenen Campingplatz belegt waren – außer uns nur ganz wenige andere Besucher auf der Wiese, was das Erlebnis noch einzigartiger machte.

Nach einer knappen Stunde konnten wir uns dann endlich losreißen und gingen langsam zu Liselotte zurück. Mittlerweile war es schon fast neun Uhr, so dass wir uns nach dem Zähneputzen gleich ins Bett zurückzogen.

Da das Internet nicht besonders gut war, verzichteten wir darauf eine Serie zum Einschlafen anzuschauen und machten gleich das Licht aus.

Platypuses

Heute schmiss uns der Wecker bereits um 06.30 Uhr aus dem Bett. Nachdem wir abfahrbereit waren, stellten wir als erstes fest, dass das schweizerisch-dänische Pärchen, dem wir gestern Abend – mangels freier Plätze – angeboten hatten mit auf unser Site zu übernachten, sich bereits aus dem Staub gemacht hatte.

Dies ärgerte uns insoweit ziemlich, weil wir sie gebeten hatten, sich nicht an unseren Kosten zu beteiligen, sondern denn Stellplatz ganz normal zu bezahlen, um so den National Park zu unterstützen, womit sie total einverstanden gewesen waren. Wenn man sich dann überlegt, dass der Platz nur $16, also knapp 10,- EUR gekostet hätte und sie ja immerhin auch die Toiletten benutzt haben, wäre das unseres Erachtens auch nur angemessen gewesen…

Ansonsten war heute hauptsächlich ein Fahrttag geplant, denn wir mussten den ersten Stopp des Tarkine Drives, den wir morgen abfahren wollten, im Nordwesten der Insel erreichen. Da wir heute außerdem mit Devonport wieder eine größere Stadt durchqueren würden, stand daneben zusätzlich noch Einkaufen und – falls sich ein Frisör mit freien Terminen findet – Haare schneiden auf dem Programm.

Zudem hatten wir herausgefunden, dass auf dem Gelände des Tasmanian Arboretum, das quasi direkt auf dem Weg lag, mehrere Platypuses, also Schnabeltiere leben. Da dies so ziemlich die letzten Tieren waren, die wir in Australien noch nicht gesehen haben, wollten wir das natürlich nicht verpassen.

In Devonport angekommen, klapperten wir – mal wieder – diverse Frisöre ab, aber auch heute waren wir nicht erfolgreich, so dass wir das Thema erneut vertagen mussten. Dafür klappte beim Einkaufen alles hervorragend und mit dem Essen für die kommenden Tage ausgestattet, fuhren wir weiter zum Arboretum.

Dieses bietet auf 66 Hektar die weltgrößte Sammlung von tasmanischen Holzgewächsen, Koniferen der südlichen und Pflanzen der nördlichen Hemisphäre. Da außerdem in dem sich hier befindenden See acht Schnabeltiere leben, ist es offiziell der beste Ort in Australien, um freilebende Exemplare zu sehen.

Voller Vorfreude gingen wir vom Parkplatz zu dem See und warteten auf einer kleinen Insel darauf, eines der Tierchen zu entdecken. Erst wussten wir nicht, worauf wir achten mussten und entdeckten das Schnabeltier nur, weil eine Dame uns zeigte, wo das Tier kurz auf- und dann wieder abgetaucht war.

Kurz danach hatten wir aber verstanden, dass wir an den Luftbläschen erkennen konnten, wo es sich gerade befindet.

Wir folgten also der verräterischen Spur, allerdings kam das Tier meist nur für zwei oder drei Schwimmzüge an der Oberfläche, wenige Sekunden war es dann auch schon wieder verschwunden. Wir konnten es zwar einige Male wirklich gut sehen, trotzdem hatte Kai ziemlich Schwierigkeiten dabei, ein paar einigermaßen gute Beweisfotos zu schießen, was nicht daran lag, dass er es nicht versucht hätte.

Nach rund einer Stunde und 75 versuchten Fotos, hieß es dann Abschied nehmen und so machten wir uns daran, die weitere Strecke hinter uns zu bringen.

In dem kleinen Ort Penguin hielten wir noch zum Mittagessen an, danach fuhren wir die restlichen zweieinhalb Stunden nach Marrawah ohne irgendwelche Vorkommnisse durch.

Am Ziel angekommen, erwartete uns ein “charmanter” Campspot hinter einem Hotel. Es war nur ein kiesbestreuter Parkplatz, aber dafür war er günstig, ruhig und die Dusche/ Toilette waren brandneu.

Tarkine Drive

Heute stand für uns der Tarkine Drive auf dem Programm, ein 205 Kilometer langer Scenic Drive, der in dem kleinen Ort Smithton startet und endet und durch “The Tarkine”, wie die Region hier im Nordwesten bezeichnet wird, führt.

Die Region ist deswegen so bekannt, weil The Tarkine als einer der größten gemäßigten Regenwälder der Welt und einer der schönsten Australiens gilt. Ein Großteil der Strecke führt daher überwiegend durch Wälder mit alten Eukalyptusbäumen, Myrten, Lederholz, Kiefern, Baumfarnen und weiterer dichter Vegetation in allen möglichen Grüntönen. Zusätzlich windet sich die Straße auch entlang der wilden Westküste Tasmaniens.

Da wir nicht sicher waren, wie lange wir für den Drive inklusive der Stopps brauchen würden, waren wir gestern bereits noch die kurze Strecke von Smithton nach Marrawah gefahren und starteten dementsprechend dort.

Bevor wir aber in den dichten Regenwald eintauchten, stand für uns der Streckenabschnitt entlang der Westküste an. Unser erster Stopp war nicht weit entfernt, denn der Green Point Beach liegt nur 4 Kilometer von Marrawah entfernt.

Dort war es morgens um 08.30 Uhr noch herrlich ruhig und wir genossen die Aussicht auf das wilde Meer und die Berge, die sich im Hintergrund erheben.

Danach machten wir uns auf den Weg zur sogenannten Edge of World, wo sich der (fast) westlichste Punkt Tasmanien befindet. Eine Holzsteg führte uns zu einer Aussichtsplattform, die an der Mündung des Arthur Rivers liegt.

Von dort konnten wir nicht nur auf die zerklüftete Küste, die über und über mit riesigem Treibholz bedeckt war, blicken, sondern auch auf den endlosen, windgepeitschten Ozean, der sich vor uns ausbreitete.

Im weiteren Verlauf überquerten wir dann den Nelson Bay River, den wir spontan bei Google Maps gesehen hatten. Von der Straße sah es nicht so spannend aus, aber mit der Drohne konnte Kai ein paar schöne Fotos schießen.

Anschließend war es dann soweit, wir verließen die Küste uns tauchten in den dichten und vielfältigen Regenwald, inklusive riesiger Farne, ein. Entlang der Strecke gibt es viele kleine Hikes, die durch den Wald führen, wir begnügten uns heute – mit einer kleinen Ausnahme – jedoch damit die Strecke abzufahren, wobei uns die ganze Zeit der angenehmen Waldgeruch, der permanent durch die Lüftung kam, begleitete.

Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit durch den Regenwald gefahren waren, wurden die Bäume irgendwann lichter und wir konnten zwischen den Bäumen immer mehr Farmland erkennen. Kurz bevor wir den Wald dann endgültig verließen, hielten wir noch am Trowutta Arch, den wir nach einer kurzen Wanderung erreichten.

Anschließend fuhren wir dann die letzten Kilometer durch das weite Farmland, bis wir schließlich das Ende des Tarkine Drives und unseren heutigen Übernachtungsort Smithton erreichten. Hier kümmerten wir uns um die täglichen Erledigungen, anschließend warteten wir erneut auf die Dämmerung.

Als es soweit war, schmissen wir den Wagen nochmal an und fuhren in das 20 Minuten entfernte Stanley, wo wir leider keinen Übernachtungsplatz mehr bekommen hatte. Im Licht der untergehenden Sonne besuchten wir zunächst noch den Highfield Lookout, von wo wir eine schöne Sicht auf “The Nut”, wie der große Hügel bei Stanley genannt wird, hatten.

Anschließend fuhren wir zu Godfreys Beach. Unser Ziel für den heutigen Abend: Pinguine. Wie auch im Wilsons Prom auf dem Festland landen hier in Stanley (und an diversen weiteren Orten an der Küste Tasmaniens) mit dem letzten Licht nämlich die winzigen Little Blue Penguins, auch Fairy Penguins genannt, an der Küste an, wo sie – nachdem sie auf dem Meer gejagt haben – in ihre Höhlen zurückkehren.

Laut den ausgehängten Schildern werden sie gegen 20.30 Uhr erwartet, aber als es soweit war, passierte nichts und auch lange Zeit danach war weit und breit kein Pinguin zu entdecken. Wenigstens färbte sich der Himmel während des Sonnenuntergangs sehr eindrucksvoll, außerdem gab es davor noch einen netten Regenbogen über dem Meer.

Als es schließlich schon fast komplett dunkel war, konnten wir in der Ferne einige Pinguine als weiße Punkte entdecken, aber sie kamen einfach nicht näher.

Als Kai und ich um viertel vor zehn gerade aufgeben wollten, entschlossen sie sich dann doch noch ihre Höhlen aufzusuchen. Aufgrund des speziellen Lichts, dass hier an den Viewing-Plattformen angebracht ist, konnten wir sie dabei gerade so beobachten, es war aufgrund der Dunkelheit aber sehr schwierig.

Am Ende harrten wir trotzdem nochmal über 30 Minuten aus und beobachteten die Tierchen, die mittlerweile unerwartet zahlreich erschienen waren, dabei, wie sie sich die Felsen hoch zu ihren Höhlen kämpften, anschließend machten wir uns auf den Heimweg.

Dieser dauerte im Gegensatz zum Hinweg deutlich länger, denn aufgrund des ganzen Wildlife, dass hier nachts so unterwegs ist, trauten wir uns nicht zu schnell zu fahren und am Ende waren wir froh, als wir gegen viertel vor elf ohne Wildunfall wieder auf unserem Campground angekommen waren, wo es sofort ins Bett ging.

Tasmaniens Nordküste

Da die Campinglätze hier im Nordwesten nicht mehr so zahlreich sind, wie noch zu Beginn, sind unsere nächsten Stopps nicht mehr besonders flexibel. Heute bedeutete dies für uns, dass wir einen eher kurzen Tag haben würden, worauf wir uns auch freuten.

Trotzdem klingelte der Wecker uns um 06.30 Uhr aus dem Bett, denn wir hatten ein Videocall-Date mit Mo und Martha und wollten vorher wenigstens die Chance haben ein wenig wach zu werden.

Als wir aufstanden, regnete es noch, aber nach dem sehr netten und ausgiebigen Telefonat, hatten sich die Wolken verzogen und als wir uns um 10.00 Uhr schließlich auf den Weg machten, kam die Sonne raus.

Unser erster Stopp war der nur wenige Kilometer entfernt liegende Woolworths, wo wir die Einkäufe für die nächsten vier Tage erledigten, anschließend machten wir uns auf den Weg nach Tullah, unserem rund 180 Kilometer entfernt liegenden Übernachtungsstopp.

Wir kamen nicht weit, denn direkt am Ortsausgang war eine Oldtimer-Show im Gange und so stoppten wir, um uns die Exemplare, die bereits vor Ort waren, ein wenig anzuschauen.

Danach schafften wir es bis zum Rocky Cape National Park durchzufahren. Hier gab es mehrere Aussichtspunkte, von denen wir die – wieder mal – unglaubliche Landschaft bewundern konnten: Wundervoll blaues Wasser vor den – in allen möglichen Farben – leuchtenden, schroffen Felsen hinter denen sich der grüne Wald erstreckte. Ein herrliches Panorama.

Wir waren mal wieder total verzückt und dachten, dass wir damit unser Highlight für heute gesehen hatten, dann erreichten wir jedoch Boat Harbour Beach. Der Ort war einfach nur wie in einem Traum. Die Sonne schien, es war angenehm warm, der ewig lange Sandstrand war fast leer und das Meer vor uns war blauer als blau. Die perfekte Strandidylle!

Obwohl es schon gar nicht mehr so früh war, blieben wir einige Zeit hier, schlenderten am Strand entlang, aßen zu Mittag und genossen einfach nur die Aussicht. Der Tag fühlte sich einfach zu perfekt an, um ihn schon enden zu lassen.

Irgendwann ging es jedoch nicht anders, wir mussten weiter. Auf dem weiteren Weg nach Tullah hielten wir nur noch einmal an… um Wein in einem Bottleshop zu kaufen. Die restliche Fahrt verlief ohne weitere Vorkommnisse und wir kamen wie geplant am Campground an.

Dieser liegt wunderschön an einem See und wir hätten den Nachmittag gut draußen in der Sonne verbringen können, wären da nicht die nervigen Bremsen gewesen…

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