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29.11.2022: Von Cát Bà in die Halong Bucht

Wir haben die nächste Etappe unserer Vietnamreise hinter uns gebracht und Cat Ba, die größte Insel in der Halong Bucht, die für ihre von Regenwald bedeckten Kalksteininseln bekannt ist, wieder verlassen.

In Hanoi waren wir einige Zeit sehr unsicher, ob wir für die Tour extra auf die Insel fahren oder nicht lieber einfach eine Tour von Hạ Long City aus machen sollen. Im Nachhinein können wir jetzt sagen: Gut, dass wir uns für eine Tour von Cat Ba aus entschieden haben.

Die Tour war zwar schon ein wenig teurer, dafür aber wirklich sehr nett. Das Boot war fast neu und komfortabel, das Essen sehr umfangreich, der Guide sprach perfekt Englisch und wir waren nur eine sehr kleine Gruppe.

Außerdem waren wir – wie versprochen – immer ein wenig abseits des Mainstreams und des Trubels, so dass wir die wunderschöne Halong Bucht auch richtig genießen konnten und das ganze bei unseren (fast) ersten Sonnentagen Vietnam.

Vietnamesische Insel die Zweite

Heute hieß es für ein paar Tage Abschied von Hanoi zu nehmen, um einen weiteren Insel-Versuch zu wagen.

Nachdem wir uns auf der Straße fix einen Kokos-Kaffee und Frühstück besorgt hatten, standen pünktlich um 10.00 Uhr zwei Mopeds vor unserem Hotel, um uns zu unserem Bus nach Cat Ba zu bringen.

Kurz machten wir uns Sorgen wie unsere Rucksäcke auf die kleinen Gefährte passen sollen, aber die beiden Vietnamesen verstauten diese ohne viel Aufsehen problemlos auf den Rollern und ehe wir uns versahen, düsten wir – stilecht ohne Helm – schon durch den dichten Stadtverkehr.

Die Fahrt war nicht lang und unsere Fahrer routiniert, also kamen wir ohne irgendwelche Zwischenfälle schnell am Bus an, der dann ebenfalls pünktlich vom Straßenrand losrollte.

Die Fahrt verlief dann absolut unspektakulär. Der Bus war groß, sauber und nur halb voll und auf der vollständig asphaltierten Schnellstraße kamen wir gut voran. Hinzu kam, dass unser “Reiseleiter” sogar Englisch sprach, so dass wir sogar wussten was passiert.

Am Ende des Festlandes angekommen, stiegen wir für eine grade mal 10 Minuten lange Fahrt auf ein Speedboot um, danach saßen wir schon wieder in einem Bus, der uns in die größte Stadt der Insel brachte.

Nur 3  ½ Stunden nach unserem Aufbruch in Hanoi checkten wir dann schon in unser Hotel auf Cat Ba ein, alles total unkompliziert und stressfrei.

Da das Wetter immer noch nicht richtig gut war, verbrachten wir den Nachmittag mit organisatorischen Tätigkeiten und suchten uns abends nur noch etwas zu essen. Hier schlug unser Vietnam-Karma wieder zu: Unglaublicherweise hatten rund um unser Hotel herum alle Restaurants und Butzen geschlossen, so dass wir ewig durch die Gegend rennen mussten. Nerv!

Morgen startet dann unser zweitägige Bootstour durch die Lan Ha und Halong-Bucht und wir hoffen auf ein bisschen besseres Wetter.

Auf in die Halong Bucht

Heute Morgen wurden wir davon geweckt, dass es (mal wieder) wie verrückt regnete, was komplett der Wettervorhersage widersprach. Es sollte nämlich sehr schön sein und erst gegen 15.00 Uhr leichter Regen einsetzen.

Nachdem wir schon langsam anfingen uns Sorgen zu machen, ob wir es überhaupt zum Office des Anbieters schaffen würden, hörte es aber zu regnen auf und die Sonne kam raus und am Ende sollten die zwei Tage wettertechnisch für uns die bisher schönsten Tagen in Vietnam werden.

Nachdem wir noch ein wenig Organisation erledigt hatten, luden wir unsere Wäsche in einer Laundry ab und buchten uns ein Rückfahrticket nach Hanoi und checkten anschließend für die Tour ein.

Pünktlich um elf ging es dann zusammen mit unseren 12 Mitreisenden, die – bis auf ein bemitleidenswertes Paar aus Argentinien –  witzigerweise alle aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Luxemburg) kamen, los zum Bootsanleger.

Dort angekommen, wurden wir fix mit einem kleinen Boot auf unser großes Übernachtungsboot gefahren, wo wir zunächst unsere Kabinen beziehen konnten.

Hier waren wir bereits das erste Mal total begeistert: Riesige Fenster und ein wundervolles, großes, gemütliches Zimmer, dass deutlich komfortabler war als unsere letzten Hotels.

Danach hatten wir Zeit ein wenig mit unseren Mitreisenden zu plaudern. Hier lernten wir Anett und Micha, ebenfalls Weltreisende, kennen. Die beiden waren uns sofort sympathisch und es gab von Anfang an viel zu erzählen und lachen.

Während dessen fuhr unser Schiff los und wir konnten die grün bewachsenen Felsen zum ersten Mal richtig gut sehen.

Wir saßen auf dem Deck und waren begeistert. Zum einen von den eindrucksvollen Felsen, die auch noch wundervoll angeleuchtet wurden und zum anderen, weil wir erstmals in Vietnam etwas richtig schön fanden.

Es kam, wie es kommen musste, wir machten viel zu viele Fotos 😉

Kurze Zeit später gab es dann direkt einen kleinen Badestopp, damit wir uns ein wenig abkühlen konnten. Dies war wundervoll, insbesondere weil es nicht nur warm, sondern auch schön sonnig geworden war.

Anschließend war es dann Zeit zum Mittagsessen, dass unglaublich abwechslungsreich war. Überall auf dem Tisch standen verschiedenen kleine Teller mit unterschiedlichen Gerichten, von vegetarischen Springs Rolls über Salate mit Fleisch bis hin zu Seafood und sogar Austern.

Wir sind ja nicht so für Seafood, aber Muscheln esse ich richtig gerne und freute mich darüber, dass diese bei unseren Tischnachbarn nicht so beliebt waren und ich fast alle für mich hatte.

Danach starteten wir auf eine rund 1 ½-stündige Kajaktour, auf der wir verschiedene Höhlen und Lagunen in der Bucht anpaddelten. Teilweise war die Strömung zwar so stark, dass wir uns ein wenig mehr wie beim Raften fühlten, aber es lohnte sich. Durch die Höhlen zu paddeln war sehr beeindruckend und die Lagunen mit den riesigen Kalkbergen im Hintergrund waren wunderschön.

Zudem löste der Anbieter hier direkt eines seiner Versprechen ein: Eine Tour abseits der Massen. Wir sahen auf dem Weg zwar viele andere Boot, aber in den Höhlen und Lagunen waren wir – mit Ausnahme der Gäste, die mit dem Anbieter auf einer Tagestour unterwegs waren – keine anderen Leute.

Wieder auf dem Boot angekommen, ging es weiter in Richtung Halong Bucht, wobei wir auf dem Weg an einigen wundervollen Felsformationen vorbei kamen, die aufgrund der Beleuchtung durch die tiefstehende Sonne farblich besonders gut aussahen.

Während neben uns die Landschaft vorbei zog, genossen wir die Aussicht und die nette Plauderei mit unseren Mitreisenden.

Anschließend erzählte uns unser Guide viel von Vietnam, der Kultur, der Geschichte, dem besten Alkohol und alles sonst, was wir wissen wollen. Wir fanden es toll endlich ein wenig etwas von diesem Land zu lernen und alle Fragen zu stellen, die uns bisher – aufgrund der Sprachbarriere – niemand beantwortet hatte.

Bis zum Abendessen genossen wir den lauen Sommerabend an Deck mit Aussicht auf die Lichter der anderen Ausflugsboote und Hạ Long Cilty.

Das Abendessen war dann – wie schon das Mittagessen – mehr als gut und wir schlugen uns richtig schön die Bäuche voll. Danach saßen wir noch lange mit Anett und Micha an Deck und genossen den schönen Sommerabend.

Angeschlagen

Die Nacht auf dem Boot war ruhig und friedlich, aber als heute morgen um 07.00 Uhr der Wecker klingelte, ging es Kai schnell nicht mehr gut. Mal wieder was mit dem Magen.

Nachdem ich während der Busfahrt von Hanoi auf die Insel schon wieder eine Episode hatte, war nun also Kai (wieder) dran. Dieses Land macht uns fertig.

Außerdem lernen wir: Meeresfrüchte isst man nicht dort, wo sie frisch gefangen werden, sondern dort, wo es funktionierende Kühlketten und hygienische Lebensmittelverhältnisse gibt.

Während Kai den Morgen meist im Bett/ Badezimmer verbrachte, brach ich mit den anderen nach einem netten Frühstück zu der zweiten Kajaktour auf. Wieder paddelten wir rund 1 ½ Stunden durch die Bucht und durchquerten eine kleine Höhle zu einer versteckten Lagune.

Hier waren wir wie gestern ganz alleine und konnten dann sogar Affen entdecken, die in den Bäumen an den Steilwänden herum sprangen.

Als wir wieder am Boot ankamen, fühlte sich Kai ein wenig besser und hatte die Zeit genutzt noch das ein oder andere Video/ Foto mit der Drohne zu machen.

Als nächstes brachte uns das Boot zu einem kleinen Strand, an dem wir noch schwimmen konnten, aber Kai war – trotz der Medikamente – immer noch leicht angeschlagen und ich hatten keine Lust und so dösten lieber auf den Sonnenliegen an Deck.

Nach dem Badestopp war es dann auch schon wieder Zeit zum Mittagsessen und während Kai sich sicherheitshalber an den trockenen Reis hielt, konnte ich die vielen Köstlichkeiten genießen. Mal schauen, wie lange es diesmal für mich anhält…

Nach dem Essen stand dann die Rückfahrt nach Cat Ba an, die rund 2 Stunden dauerte und nochmal wundervolle Aussuchten auf die Kalkfelsen bot.

In dieser Zeit konnten wir noch das gute Wetter an Deck genießen, bevor es dann Zeit wurde unsere Kabinen zu räumen.

Wieder auf der Insel angekommen, ging es für uns ins Hotel, wo wir den Nachmittag mit Entspannen im Bett verbrachten und Kai vorsichtig das ein oder andere Toastbrot mit Bananen aß.

Zum Abendessen trafen wir uns dann nochmal mit Anett und Micha. Dank der vielen Gesprächsthemen verging der Abend wie im Flug, dann es hieß mal wieder Abschied nehmen, denn schon morgen werden wir leider in verschiedene Richtungen weiterreisen.

Für uns wird es allerdings nicht wie zunächst geplant nach Sa Pa, eine Bergregion im nordwestlichen Vietnam weitergehen.

Abgeschreckt hat uns vor allem die unglaubliche schlechte Wettervorhersage und die Tatsache, dass die Reisterassen, die man dort sehen kann, bereits abgeerntet sind. Außerdem haben wir in Nepal bereits wirklich viele Reisterassen gesehen.

Hinzu kam dann noch, dass die Busfahrt one-way um die 10 Stunden gedauerte hätte und wir dann dort nur mit Guide hätten wandern können, was wir ebenfalls nicht besonders erstrebenswert fanden.

Aus diesen Gründen fiel uns die Entscheidung, doch nicht nach Sa Pa zu fahren, dann letzten Endes nicht besonders schwer.

Für uns geht es morgen daher zunächst zurück nach Hanoi, von wo aus wir am Mittwoch nach Đồng Hới fliegen (was deutlich günstiger, komfortabler und vor allem auch schneller ist, als den Nachtzug zu nehmen).

Zurück nach Hanoi

Nach einer gut durchschlafenen Nacht ging es mir und meinem Magen/ Darm sehr viel besser, dafür war nun Yasmin mal wieder mit einem flauen Magen aufgewacht.

Unser Bus zurück nach Hanoi ging um 09.00 Uhr, so dass wir noch Zeit für das uninspirierte Hotelfrühstück – Pancakes mit Banane – hatten.

Der Bus kam überpünktlich eine Viertelstunde zu früh und ehe wir uns versahen, waren wir schon auf dem Weg zum Hafen, wo es dann mit dem Speedboot zurück auf das Festland ging.

Dreieinhalb Stunden später kamen wir in Hanoi an und wurden direkt vor unserem Hotel abgeliefert. In der Lobby erwartete uns die nächste Vietnam-Überraschung: Aufgrund von nächtlichen Bauarbeiten sei die Lärmbelästigung in den Zimmern sehr groß, weswegen wir zum selben Preis in einem anderen, besseren und neu renovierten Hotel übernachten dürften.

Ich hatte bereits mehrfach in Hotelrezensionen gelesen, dass Reisende nach solchen Wechseln in schlechteren Hotels landeten, weswegen wir zunächst skeptisch waren. Nach einer kurzen Recherche auf Booking konnten wir jedoch keinen Haken erkennen, woraufhin wir zu dritt – mit zwei Rucksäcken – auf einem Motorroller zu dem anderen Hotel gefahren wurden.

Kurze Zeit später wurden unsere schweren Reiserucksäcke, ebenfalls per Roller, angeliefert. Das Potential von “Lastenrollern” wird in Deutschland verkannt 😉

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, gingen wir noch kurz raus in die schwüle Hitze, um uns in einem Café mit Banh Mi und Egg Coffee für den restlichen Nachmittag zu stärken, anschließend flüchteten wir wieder in das klimatisierte Hotel, um den Beitrag fertig zu stellen.

Für das Abendessen haben wir uns heute ein “richtiges” Restaurant ausgesucht, in dem es nur vegetarisches Essen gibt.

Nachdem wir uns jeweils etwas bestellt hatten, staunten wir nicht schlecht, als der Tisch nach und nach mit immer mehr Tellern und Schüsseln vollgestellt wurde. Neben den bestellten Hauptgerichten gab es noch viele Beilagen. Nachdem alles auf dem Tisch Platz gefunden hatte, zeigte uns der Besitzer noch kurz, was wir mit welcher Soße essen müssen und ließ uns dann mit dem Essen alleine.

Wir kämpften uns tapfer durch das Angebot und schafften es fast alles aufzuessen. Meine Magenbeschwerden scheinen der Vergangenheit anzugehören und auch bei Yasmin ist es glücklicherweise diesmal bei einem flauen Gefühl am Morgen geblieben.

Satt und zufrieden gingen wir dann zum Hotel zurück und ließen den Abend ausklingen.

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