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30.12.2022: Von Forster bis Liverpool

Schon in Byron Bay, Port Macquarie oder Forster waren wir von den australischen Strände begeistert, aber das türkis-blaue Wasser in Port Stephens ist nochmal eine ganz andere Kategorie und die Buchten sind einfach wundervoll anzuschauen.

Australier haben es wirklich gut, sie haben nicht nur Kilometer um Kilometer Strand, sondern – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – können sie ihn sogar fast überall und immer nutzen. Keine Steilküsten, ausreichend gutes Wetter, keine Quallen o.ä., angenehme Wassertemperatur – fast ein bisschen unfair möchte man meinen.

Hier findet wirklich jede/r sein Lieblings-Plätzchen. Egal ob naturbelassen und einsam, touristisch und mit allen Annehmlichkeiten, wild und surfbar oder geschützt und sanft abfallend für kleine Kinder, der perfekte Strand ist oft nur einige Minuten entfernt.

Wir dachten eigentlich immer, wie seien gerne aktiv, aber derzeit merken wir immer mehr, dass auch wir uns der Faszination von Australiens Strände nicht entziehen können und so erwischen wir uns immer öfter dabei “endlich mal einen ruhigen Tag” am Meer zu verbringen.

Tomaree National Park

Die Nacht auf unserem neuen Campspot war viel besser, als die vorherige. Zur Erinnerung: Trotz Ruhezeiten ab 21.30 Uhr waren dort verschiedene Gruppen laut und aktiv, erst um halb zwölf war es einigermaßen ruhig. Da wir diesmal am gegenüberliegenden Ende des Platzes standen, war es erheblich ruhiger und so konnten wir die gesamte Nacht durchschlafen.

Für unsere Verhältnisse kamen wir recht zeitig los und fuhren die knapp zwei Stunden zum Tomaree National Park in Port Stephens ohne Verzögerungen durch. Gegen Ende der Strecke wurde der Verkehr dichter und dichter und in Nelson Bay – der Stadt direkt neben dem Park – fuhren wir fast nur noch Schrittgeschwindigkeit.

Dies lag vor allem daran, dass Port Stephens für seine makellosen Strände bekannt ist und die Australier, von denen viele noch frei hatten, ihre Zeit einfach am liebsten am Meer verbringen. Schon einige Kilometer vor unserem Ziel waren die Straßen komplett zugeparkt und wir bekamen Sorge, dass wir keinen Parkplatz mehr bekommen würden.

Tatsächlich waren dann auch an unserem Ziel alle Parkplätze in der Gegend belegt. Wir hatten uns bereits damit abgefunden, unverrichteter Dinge weiterfahren, als direkt vor uns ein riesiger Parkplatz frei wurde, der groß genug für unseren Koloss von Auto war. Bäm!

In der Hitze machten wir uns auf den Weg zum Gipfel des Mount Tomaree, der zwar insgesamt nur zwei Kilometer lang, aber recht steil war, so dass wir trotz der Kürze ziemlich ins Schwitzen gerieten.

Oben angekommen hatten wir großartige Ausblicke in alle Richtungen und insbesondere auf die Shoal- und die Fingal Bay, die sich in den großartigsten Grün- und Blautönen präsentierten. Insoweit kein Wunder, dass die Australier alle hier sind.

Nachdem wir wieder hinabgestiegen waren, bereiteten wir an einem der Picknicktische mit Vogelblick auf der einen und Buchtblick auf der anderen Seite unser Mittagessen, Wraps mit Pesto-Tomate-Mozarella, zu.

Als Yasmin das Geschirr zurück zum Wagen brachte, geschah etwas unerfreulich, denn sie wurde von einer handtellergroßen, haarigen Spinne begrüßt, die an der Seitenscheibe hing und dann unter das Auto verschwand.

Mit einem Stock bewaffnet durfte ich daher die Radkästen und den Unterboden untersuchen, um sicher zu gehen, dass wir die Spinne nicht als blinden Passagier zu unserem Campingplatz mitnehmen würden, ich fand sie aber nicht. Entweder “klebte” sie noch irgendwo oder sie war längst wieder im Dickicht verschwunden.

Während der Fahrt drehte sich das Gespräch daher immer wieder darum, ob die Spinne nicht doch noch ins Wageninnere gelangen könnte, um uns anzufallen. Ich versuchte mein bestes, Yasmin zu beruhigen, aber richtig zufrieden war sie nicht.

In unserem nächsten Übernachtungsort, Cessnock, angelangt, machten wir noch kleine Besorgungen, um anschließend auf dem Showground einzuchecken. Die Temperaturen waren immer noch so hoch, dass wir unsere Campingstühle im Schatten der Camp-Kitchen aufbauten und dort einige Stunden ausharrten.

Langweilig wurden uns allerdings nicht, denn der Showground liegt an einer Trabrennbahn und so konnten wir zum Abend hin immer wieder diverse Traber beim Training beobachten.

Zudem kamen wir bald mit John, einem in Sydney lebenden Engländer, ins Gespräch, der uns einen – hoffentlich – sehr guten Tipp gab, wo wir in Sydney einen guten Blick auf das Silvesterfeuerwerk haben würden, ohne dafür bezahlen oder uns bereits morgens ab 08.00 Uhr in einen abgesperrten Bereich begeben zu müssen.

Im Laufe des Tages lernten wir auch noch Chris und Steffi, ein deutsches Paar kennen, dass längere Zeit mit Baby hier in Australien unterwegs war und verquatschten uns, so dass wir erst gegen 20.30 Uhr ins Auto krabbelten und für unsere Verhältnisse daher spät einschliefen.

Getting drunk in Hunter Valley

Für den heutigen Tag hatten wir nicht viel geplant: Wir mussten die Pfanne, die wir in bedauernswerten Zustand mit dem Wagen bekommen hatten, ersetzen, dann ein wenig einkaufen und schließlich – das Wichtigste – Wein trinken.

Wir befanden uns nämlich im Hunter Valley, eine der berühmtesten Weinregionen Australiens und waren extra deswegen hergekommen. Insoweit hatten wir uns bereits am Vortag in eine Weinprobe auf einem Weingut in der Nähe eingebucht.

Nachdem wir unsere Besorgungen erledigt hatten, war es aber noch ausreichend früh, so dass wir uns entschieden zum Mittagessen spontan noch zu einem Käse-Tasting zu fahren.

Leider war die Käsehäppchen weniger sättigend, als wir uns das erhofft hatten, jeder von uns bekam fünf zuckerwürfelgroße Stückchen, die eher lieblos auf Cracker bzw. Baguettes drapiert waren. Trotzdem waren die Käse sehr lecker, allerdings motivierten uns die hohen Preise dann doch nicht zum Kauf.

Wieder beim Showground angekommen, kompensierten wir die nicht erhaltenen Kalorien durch Kaffee und Kuchen, was ebenfalls lecker war.

Anschließend blieben uns nur noch anderthalb Stunden, bevor wir uns auf den Weg zur Weinprobe machen mussten, die in einem etwa zwei Kilometer entfernten Weingut stattfand. Da wir aus aus verständlichen Gründen nicht mit dem Auto fahren wollten, gingen wir den Weg – trotz der Temperaturen – zu Fuß.

In der Saddlers Winery durften wir dann neun, anstelle der angekündigten sieben Weine probieren, worüber wir nicht unglücklich waren, vor allem da uns auch fast alle gut schmeckten. Wie das bei Weinproben so ist, wurden die Weine und die Stimmung auch mit jedem Glas besser 🙂

Wir waren schon fast auf dem Heimweg, als wir bemerkten, dass sich um die Ecke ein weiteres Weingut befand, dass – Überraschung – ebenfalls Weinproben anbot. Um unsere Verständnis der australischen Kultur weiter zu vertiefen und die lokalen Weinerzeuger noch weiter zu unterstützen, entschieden wir uns kurzfristig, auch dort vorbei zu schauen.

Auch hier, bei der Svannah Estate Winery, gefiel es uns sehr gut und wir waren ein wenig traurig, als wir nach weiteren acht Weinen schon wieder am Ende der Probe angelangt waren.

Mittlerweile waren wir beide jedoch so hungrig, dass wir uns nun endlich auf den Heimweg machten. Wieder am Campingplatz angekommen, zauberten wir uns Burger mit Guacamole und Grillgemüse, die sehr lecker waren und uns beide pappsatt machten.

Morgen geht es nach Sydney, wobei wir immer noch nicht genau wissen, was wir die beiden Tage vor und nach Silvester machen werden, da unser Motel aus Kostengründen recht weit von der Innenstadt entfernt liegt.

Sydney-Pilgerei

Am heutigen Tag hatten wir – mit Ausnahme der knapp 2 ½-stündigen Fahrt nach Sydney – nichts weiter vor, also ließen wir den Tag mal wieder in Ruhe angehen, frühstückten ausgiebig und sahen dabei noch ein paar Trabern beim Training zu.

Gegen halb zehn waren wir dann bereit und machten uns auf den Weg in die berühmte Hauptstadt von New South Wales. Mit diesem Plan waren wir nicht die Einzigen, denn ganz egal, wen wir in den letzten Tagen gefragt haben, so ziemlich jede/r war auf dem Weg nach Sydney, um dort Silvester zu feiern und sich das berühmte Feuerwerk anzuschauen.

Genau so fühlte es sich dann auch auf den Straßen an, alle waren in dieselbe Richtung unterwegs und wir fuhren nahezu die gesamten zwei Stunden Stoßstange an Stoßstange, aber immerhin fuhren wir.

Wir werden die nächsten drei Nächte in einem Hotel in Liverpool, einem Stadtteil von Sydney, verbringen. Vom Zentrum sind wir hier zwar (leider) ziemlich weit weg, aber vielleicht erinnert Ihr Euch ja, dass uns unser super gelegenes Hotel vor ein paar Wochen einfach die Reservierung gecancelt hat und dies war eines der wenigen Hotels, die überhaupt noch Zimmer hatten, die dann auch noch (gerade so) bezahlbar waren.

Dafür liegt das Hotel in der Nähe eines Bahnhofes, so dass wir morgen für das Feuerwerk dann mit öffentlichen Verkehrsmittel in das Zentrum fahren werden. Die Fahrt wird circa 50 Minuten dauern, was wir für die Umstände tatsächlich noch ok finden.

Da wir aber erst ab 14.00 Uhr einchecken konnten, beschlossen wir vorab noch einen kurzen Abstecher in eine Shoppingmall zu machen, um dort eventuell noch Sun-Hoodies, also dünne Pullover mit UV-Schutz, zu kaufen.

Die Sonne hier in Australien ist so intensiv, so viel können wir uns gar nicht eincremen und ich habe seit langer Zeit mal wieder – sehr schlimm – Sonnenallergie, also dachten wir das Geld sei gut investiert, zudem waren wir der Meinung, dass, wenn es irgendwo Sun-Hoodies gibt, dann hier in Australien.

In der Mall angekommen, wurden wir allerdings schnell eines besseren belehrt und immer, wenn wir nach den Hoodies fragten, wurden wir von den Verkäuferinnen angeschaut, als hätten wir sie gefragt, ob in Australien Kängurus leben. Sie konnten sich überhaupt nicht vorstellen, wozu wir ein solches Kleidungsstück brauchen könnten.

Nach einiger Zeit gaben wir unser Unterfangen daher auf uns machen uns auf dem Weg zu unserem Motel. Dort passierte dann nicht mehr besonders viel, was insbesondere daran lag, dass wir endlich mal wieder in einem Hotel unterkommen. Insoweit genossen wir es mal wieder in einem richtigen Bett zu liegen, ein eigenes Badezimmer zu haben und und und.

Die Entscheidung hier drei Nächste zu bleiben, werden wir daher also nicht bereuen 😉

Abends gingen wir dann noch um die Ecke Burger essen und morgen gibt es Feuerwerk. Wir sind schon ganz aufgeregt 😀

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