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01.06.2023: Neuer Kontinent, neues Glück

Nach Abschluss des Camino Francés blieb uns leider kaum noch Zeit in Spanien. Eigentlich hätten wir wirklich Lust gehabt noch einen Stopp in Madrid einzulegen oder auch noch ein paar Tage Barcelona zu erkunden, aber es sollte diesmal nicht sein.

Immerhin bleiben so gleich diverse Gründe nochmal wieder zu kommen, denn auch, wenn es sich manchmal nicht so angehört hat, Spanien als Land und Reiseziel finden wir großartig. Nur mit dem Camino hat es leider nicht so gepasst.

Aber nun ist es erstmal Zeit weiter zu ziehen und obwohl wir schon so nah an der Heimat sind, kehren wir noch nicht zurück. Vielmehr freuen wir uns nun erstmal noch auf einige Monate in Südamerika und auf unsere Start-Stadt Santiago de Chile, die wir während unseres Urlaubes im Jahr 2020 aufgrund einer Flugverschiebung leider nicht mehr besuchen konnten. Dies wird nun also endlich nachgeholt.

Rückfahrt nach Barcelona

Obwohl unser Hotelzimmer im Vergleich zu den Unterkünften in den letzten Wochen wirklich nett war, konnten wir auch hier dem Camino-Krach nicht entfliehen. Wie so oft blieb es lange laut und morgens ab 06.00 Uhr wurden wir mal wieder von aufbrechenden Gästen geweckt. Der einzige Unterschied war, dass sie diesmal wahrscheinlich auf dem Weg zum Flughafen, Zug oder Bus statt auf dem Weg waren.

Wir versuchten unserem Schicksal trotzdem zu trotzen und blieben bis circa halb neun im Bett, dann allerdings wollte Kai einen erneuten Versuch mit der Kathedrale wagen.

Während er sich also auf den Weg machte, packte ich unsere Sache und bereitete das Essen für das Frühstück und die Fahrt vor.

Kai war etwa eine Stunde später wieder zurück. Die Kathedrale war ok, aber im Vergleich kein Highlight gewesen und insoweit war ich auch nicht traurig, den zusätzlich Fußmarsch nicht mehr auf mich genommen zu haben.

Nachdem wir gefrühstückt und alles gepackt hatten, ging es los zum Bahnhof, wo wir nur kurze Zeit später in den Zug nach Madrid stiegen.

Obwohl der Zug fast voll war, war es in unserem Wagen ruhiger, als in jeder Unterkunft in den letzten Wochen und wir genossen den Komfort und das Nichtstun.

Nach knapp 3 Stunden erreichten wir Madrid, wo wir den Bahnhof wechseln mussten, allerdings klappte auch dies alles problemlos und passend zur Abfahrt unseres nächsten Zuges erreichten wir den anderen Bahnhof.

Die Fahrt nach Barcelona dauerte nochmal zwei Stunden und war leider nicht mehr ganz so nett, aber wir überlebten es trotzdem irgendwie. Endlich angekommen, brauchten wir mit der Bahn dann nochmal knapp 30 Minuten bis zu unserem Apartment, das in der Nähe des Flughafens lag.

Eigentlich hätten wir nun Lust gehabt gar nichts mehr zu tun, allerdings war das nicht drin und so besorgten wir schnell noch etwas zu essen, kochten und warteten schließlich auf Isis, die uns unsere restlichen Sachen wieder zurückbrachte.

Endlich wieder mit all unseren Habseligkeiten vereint, war der Tag dann auch endgültig vorbei und wir fielen tot ins Bett.

Pre-Abflugstag

Wie immer war heute, einen Tag vor dem Abflug, viel zu tun. Trotzdem gönnten wir uns nach dem Aufstehen erstmal ein ausgiebiges Frühstück, das muss ja auch mal sein.

Nachdem das erledigt und wir soweit bereit waren, machten wir uns als erstes auf den Weg zum Waschsalon. Während die Waschmaschine ihren Dienst tat und unsere Klamotten vom Camino-Schmutz befreite, suchten wir einen Frisör, der bereit war sich um unsere Optik zu kümmern.

Diesmal waren wir erfolgreicher und hatten direkt im zweiten Laden Glück. Da noch etwas Zeit bis zum Termin war, sammelten wir zunächst unsere Wäsche wieder ein und brachten diese zum Trocknen auf die sonnige Dachterrasse des Hotels, danach ging es zurück zum Frisör

Dort stellten wir als erstes fest, dass im Alltag Spanisch sprechen und einen Haarschnitt zu beschreiben zwei völlig verschiedene Dinge sind, aber offensichtlich waren wir in fähigen Händen gelandet und so sahen wir hinterher trotz der Erklärungsschwierigkeiten top frisiert aus.

Nun war einkaufen für das Abendessen, aber auch für den Reisetag angesagt, denn leider beinhaltet unser super-günstiger Flug keinerlei Verpflegung.

Obwohl wir uns unglaublich effizient fanden, war es danach spät geworden. Trotzdem gönnten wir uns nun erstmal eine kurze Pause und ein leichtes Mittagessen.

Bevor wir nun bald den Abend ausklingen lassen konnten, stand noch die Mammutaufgabe an: Das von uns seit gestern angerichtete, explosionsartige Chaos von Klamotten und anderen Dingen wieder zu beseitigen und die Rucksäcke reisefertig zu machen.

Danach waren wir wirklich müde, also kochten wir nur noch schnell ein einfaches Abendessen, schmierten die Brote für den Flug, leerten auf die spanische Tradition eine letzte Rotwein und verschwanden anschließend im Bett.

Der nächste Kontinent

Diesmal war es ja nicht wirklich ein Geheimnis und der aufmerksame Leser hat unser nächstes Reiseziel schon vor einigen Tagen in unseren Blog-Einträgen finden können: Es geht nach Chile. Besser gesagt zunächst nach Santiago de Chile, wo wir unglaublicherweise ganze 10 Tage bleiben werden.

Dafür gibt es allerdings auch einen Grund, denn wir werden nicht nur endlich die Stadtbesichtigung nachholen, die uns während unseres Urlaubes im Jahr 2020 aufgrund einer Flugverschiebung verwehrt blieb, sondern wir werden hier auch für fünf Tage einen Spanisch-Intensiv-Kurs machen.

Wir lernen nun schon so lange Spanisch, aber irgendwie vergessen wir dann doch viel zu viel wieder. Nun wollen wir nochmal Gas geben und hoffen, dass wir es zum Ende der Weltreise endlich auf B1-Niveau schaffen. Man braucht ja Ziele 😉

Zunächst mussten wir nun aber erst einmal die Anreise hinter uns bringen. Glücklicherweise konnten wir von Barcelona aus einen wirklich günstigen Direktflug ergattern, wobei auch dieser immer noch 14 Stunden Flugzeit bedeutete.

Zudem mussten wir auch leider bereits um 05.00 Uhr aufstehen, was uns ziemlich schwer fiel, denn wie so oft waren wir mit lauten Nachbarn gesegnet. Obwohl es zwei verschiedene Parteien waren, schafften Sie es beide ab 02.30 Uhr so einen Lärm zu machen, dass an Schlafen erst einmal nicht zu denken war. Wir hoffen wirklich, dass das in Südamerika nun endlich besser wird.

Vom Hotel ging es mit dem absolut pünktlichen Bus zum Flughafen und da wir nur einen 20€-Schein hatten, den der Busfahrer nicht wechseln konnte, durften wir umsonst mitfahren. Das wäre in Deutschland wahrlich undenkbar.

Am Flughafen ging dann ebenfalls alles sehr schnell und schon bald saßen wir am Gate und warteten auf den Flieger.

Wir hören uns dann also aus Südamerika wieder. Ach ja und falls jemand die Rubrik “Das werden wir (nicht) vermissen” vermisst, wir haben beschlossen das diesmal auszulassen. Wir denken, es ist allgemein bekannt, wie wir den Camino fanden, allerdings hat dies so gar nichts mit Spanien zu tun. Wir haben den Camino nicht als Spanien empfunden, sondern als eigene – fast künstliche – Blase, die – bis auf wenige Überschneidungen – nichts über das Land und die Menschen hier ausgesagt hat. Ganz im Gegenteil, von diversen anderen Reisen wissen wir, dass Spanien – mit Ausnahmen der Essenszeiten – ein wunderbares Land ist, dass wir sehr mögen. Insoweit wäre es verzerrt, das Land aufgrund des Caminos zu beurteilen.

Long story short: Der Camino war nicht unseres, aber Spanien ist toll!

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