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01.10.2023: Congaree National Park und Grayson Highlands State Park

Nach den Smokies ging es für uns weiter in den Congaree National Park in South Carolina. Wir hatten nicht allzu viel erwartet und wurden sehr positiv überrascht, denn der Park gefiel uns tatsächlich sehr gut und die geführte Kanu Tour auf dem South Cedar Creek war eine schöne Abwechslung zum Wanderprogramm.

Auf der Weiterfahrt stoppten wir dann noch in den Grayson Highlights und wurde dort vom Herbst überrascht. Während in den Smokies die Laubfärbung gerade erst vereinzelt begann und in Congaree nur ein wenig mehr fortgeschritten war, erstrahlten die Grayson Highlands schon in den buntesten Farben.

Nach 1 ½ Jahren Endless Summer ist es ein wenig verrückt nun wieder Herbst zu haben, dank der noch sehr sommerlichen Temperaturen von Mitte/ Ende 20 Grad, ist es aber sehr schön. Außerdem können wir uns so schon auf den nahenden Jahreszeitenwechsel vorbereiten, der uns demnächst ja bevorstehen wird, das ist wahrscheinlich auch gar nicht so schlecht.

Congaree National Park – Boardwalk

Nachdem wir es aus dem Cataloochee Valley wieder zurück auf die Interstate geschafft hatten, ging es ohne große Vorkommnisse, aber mit einem 20-minütigen Baustellenstau auf direktem Weg nach Columbia in South Carolina.

Nach 3 ½ Stunden Fahrt reihten wir uns schließlich in den schon ziemlich dichten Großstadtverkehr ein und beschlossen, dass es noch früh genug war, um dem Congaree National Park bereits heute einen kurzen Besuch abzustatten.

Nach einer weiteren ½ Stunde Fahrt rollten wir gegen 14.30 Uhr auf den Parkplatz des Visitor Centers und entschieden uns aufgrund der schon fortgeschrittenen Uhrzeit (nur) für den 2.6 Meilen (~ 4km) langen Boardwalk-Trail.

Auf dem erhöhten Holzsteg konnten wir – auch Dank einer wunderbaren Infobroschüre – nahezu alle Besonderheiten des Parks auf einmal kennenlernen.

Der Congaree Nationalpark schützt den letzten großen Bestand von altem Hartholzwald im Südosten der Vereinigten Staaten. Die nur in einem Sumpf-/ Überschwemmungsgebiet wachsenden Bäume gehören mit bis zu 40 Metern zu den höchsten Wäldern im Osten der USA und bieten diversen Tierarten, insbesondere Insekten, Reptilien, Vögeln und Fledermäusen, aber auch Pilzen ein Zuhause.

Während wir also gemütlich den schattigen Weg entlang schlenderten, lernten wir die vielen unterschiedlichen Baumarten, wie Sumpfzypressen, die großen Loblolly-Kiefern und die Sabalpalme (Sabal Palmetto), die seit 1939 offizieller Staatsbaum von South Carolina ist, kennen.

Obwohl wir uns Congaree im Vorfeld nicht besonders spannend vorgestellt hatten, genossen wir den Spaziergang durch den Wald und freuten uns – neben den vielen Bäumen – an den kleinen Dingen, wie dem ruhigen Weston Lake, den fotogenen Pilzen oder den von den Sumpfzypressen produzierten “Knees”, die aus den Wurzeln des Baumes herauswachsen und wie Kerzen überall auf dem Waldboden zu sehen sind.

Obwohl der Weg nicht lang war, brauchten wir Ewigkeiten, aber schließlich schafften wir es doch zum Visitor Center zurück. Da wir morgen für eine Kayaktour zurückkommen und es mittlerweile spät geworden war, machten wir uns direkt auf den Weg zu unserem Motel.

Dort angekommen, checkten wir nur schnell ein, danach stiegen wir direkt wieder in den Wagen, um zum Abendessen zu fahren. Zwischen gefühlt Hunderten Fast-Food-Restaurants gab es im näheren Umkreis “richtiges Essen” nur ein mexikanisches Restaurant, das sich als echter Glückgriff herausstellte. Das Essen war lecker, die Portionen groß und halbwegs günstig war es auch noch.

Kurze Zeit später lagen wir vollgefuttert und frisch geduscht im Bett und erledigten die Fotos und Blogbeiträge.

Congaree National Park – Kayak Tour

Heute stand weder ein langer Trail, noch eine lange Fahrt auf dem Programm und so konnten wir tatsächlich bis 06.45 Uhr schlafen, welch ein Luxus.

Nachdem wir das üppige und sehr amerikanisches Motel-Frühstück genossen hatten, fuhren wir als erstes schnell in den nächsten Walmart, wo wir unsere Vorräte auffüllten. Wie auch in allen anderen Geschäften, Restaurants und Wohnhäusern ist hier derzeit das nahende Halloween unübersehbar, wir mögen diese Zeit in den USA.

Danach machten wir uns erneut auf den Weg zum Congaree National Park, diesmal war unser Ziel jedoch nicht der Haupteingang, sondern das “South Cedar Creek Landing”, also der Bootsanleger des Parks.

Dort angekommen, warteten bereits unsere Guides auf uns, denn wir hatten eine geführte, dreistündige Kayaktour durch den National Park gebucht. Nachdem unsere Elektronik wasserfest verstaut und wir in die obligatorischen Rettungswesten geschlüpft waren, ging es auch schon los.

Geübt bugsierten die Guides uns und unsere Mitpaddler in die verschiedenen Kayaks und ehe wir uns versahen trieben wir gemächlich den ruhigen und fast strömungslosen South Ceder Creek hinunter.

Der derzeit eher niedrige Bachlauf ist ein Schwarzwasserfluss und fließt durch das Herz des Congaree National Parks. Zudem ist er ein wichtiger Bestandteil des dynamischen Überschwemmungsgebietes.

Für uns ging es zunächst flussabwärts, was absolut nett war, da wir uns fast die ganze Zeit treiben lassen konnten und Paddel-Einsatz eigentlich nur notwendig war, wenn wir mal wieder – oft auch erfolglos – einem der riesigen Baumstämme ausweichen mussten, die überall im Wasser herumlagen.

Daneben war aber ausreichend Zeit die entspannte Atmosphäre auf dem Wasser und den vorbeiziehenden Wald zu beobachten, wobei die Guides uns auch nochmal einiges über das Ökosystem und die verschiedenen Baumarten erklärten.

Heute konnten wir also die riesigen Zypressen und ausgedehnten Auenwäldern vom Wasser aus beobachten, zudem versuchten unsere Guides auch Wildtieren zu entdecken.

Damit blieben sie zwar erfolglos, dafür war das Reptilien-Glück jedoch mit uns. Während des Trips konnten wir diverse Schlangenarten entdecken, unter anderem Braune Schwimmnattern und die giftigen Wassermokassinotter. Total cool.

Nach rund zwei Stunden wendeten wir unsere Kayaks und machten uns auf den Rückweg zum Bootsanleger. Dafür mussten wir natürlich gegen den Strom paddeln, da die Strömung jedoch vernachlässigbar war, war dies glücklicherweise auch nicht besonders anstrengend.

Insbesondere da Kai und ich zu zweit waren, kamen wir gut voran und hatten nochmal Zeit die schöne Umgebung zu genießen.

Nach insgesamt etwas über drei Stunden stiegen wir mit Hilfe der Guides wieder aus den Kayaks und kurze Zeit später war es schon Zeit weiterzuziehen. Wir besorgten im Visitor Center noch die obligatorischen Souvenirs, dann machten wir uns auf den Weg in das knapp 2 ½ Stunden entfernte Statesville.

Obwohl die Interstate nicht sonderlich leer war, hatten wir diesmal mehr Glück mit dem Verkehr und flutschten gut durch. Rund um Charlotte sorgten außerdem die bis zu sechsspurig ausgebauten Autobahnen für einen flüssigen Verkehr.

Um kurz nach vier erreichten wir schließlich unser Motel, wo wir noch schnell duschten und uns fünf Minuten entspannten, dann fuhren wir zum Abendessen noch fix in ein Diner um die Ecke. Dort freuten wir uns nicht nur über die leckeren Burger, sondern auch darüber, dass der Government-Shutdown, bei dem aufgrund Zahlungsunfähigkeit alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen werden, allem Anschein nach nochmal abgewendet wurde. Für uns hätte dies nämlich sonst bedeutet, dass ab morgen alle National Parks geschlossen gewesen wären. So haben wir aber nochmal Glück gehabt 🙂

Anschließend waren wir sehr müde von dem ereignisreichen Tag und gingen wie so oft früh ins Bett.

Grayson Highlands State Park

Heute war es mit dem Ausschlafen schon wieder vorbei und der Wecker klingelte, wie fast schon gewohnt, um sechs Uhr. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, machten wir uns auf den Weg zum zwei Stunden entfernten Grayson Highlands State Park.

Die Fahrt verlief ereignislos, denn außer uns waren noch nicht viele Verkehrsteilnehmer unterwegs, da es Sonntag morgen war. Einzig erwähnenswert an der Strecke war tatsächlich nur, das wir heute gefühlt zum ersten Mal die Interstate verließen.

Im Westen der USA gurken wir eigentlich nur auf irgendwelchen gottverlassenen Highways durch die Gegend, aber hier im Osten ist das Verkehrsnetz aufgrund der viel dichteren Besiedlung so gut ausgebaut, dass wir bisher fast nur auf – mindestens zweispurigen – Hauptstraßen unterwegs waren.

Umso abwechslungsreicher war es, als wir heute dann wirklich Ewigkeiten Kurve um Kurve durch den dichten Wald juckelten mussten.

Während der Fahrt war es die meiste Zeit ziemlich nebelig, aber wenige Minuten bevor wir endlich unser Ziel erreichten, klarte es plötzlich auf und wir standen im schönsten Sonnenschein.

Der Grayson Highlights State Park ist ein kleiner Park in Virginias, der in der Nähe des Mount Rogers und des Whitetop Mountains, den beiden höchsten Bergen im Bundesstaat, liegt.

Bekannt ist der Park vor allem für seine vielen Bergwiesen und Kahlflächen, von denen man eine wundervolle Aussicht auf die Umgebung hat und die eine nette Abwechslung zu dem ganzen Wald hier in der Umgebung sind. Diese sind bis auf einige windgepeitschte Bäume und niedrige Gräser vegetationslos und werden von großen Felsen dominiert.

Ein weiteres Highlight sind zudem die freilebenden Ponys, die überall im Park zu finden sind und – für die Extrem-Wanderer – unter uns, die 4,5 Kilometer des Appalachian Trails, die durch den Park führen.

Wir selbst hatten uns vorab einen knapp 10 Kilometer langen Trail ausgesucht, mussten dann vor Ort allerdings feststellen, dass Kai vergessen hatte den entsprechenden GPX-Track herunterzuladen. Nun sind zwar die Trails in den USA in der Regel mustergültig gekennzeichnet, dies nützt einem jedoch auch nichts, wenn man keine Ahnung hat, wohin man möchte.

Am Ende schafften wir immerhin einen kleinen Rundweg und konnten einige der netten Aussichten des Parks genießen. Während in den Smokies und in Congaree die Laubfärbung noch ziemlich am Anfang stand, waren die Highlands schon wunderschön verfärbt und die bunten Bäume unter dem strahlend blauen Himmel sahen wirklich sehr schön aus.

Zusätzlich sahen wir immerhin auch eine der Kahlflächen und liefen ein wenig auf dem AT, was für Kai mit seinen Weitwanderplänen immer ein kleines Ereignis ist.

Nur mit den Ponys hatten wir nicht so viel Glück. Nachdem die Wildtiersichtungen in den letzten Tagen immer ziemlich grandios gewesen waren, lief es heute nicht so und wir mussten uns am Ende mit einem einsamen Pony zufrieden geben.

Nach und 1 ½ Stunden waren wir wieder zurück am Parkplatz, wo wir uns erstmal ein frühes Mittagessen gönnten und uns anschließend schon wieder an die Weiterfahrt machten, denn wir hatten noch einiges an Strecke vor uns.

Trotzdem wählen wir nicht den direkten, dreistündigen Weg nach Summersville in West Virginia, sondern wir nahmen einen 40-minüten Umweg in Kauf, um durch Damascus zu fahren. Hier sollte es laut dem Internet nämlich einen der wenigen Shops geben, der unsere Lieblingssocken, die von einer amerikanischen Firma stammen und die eine lebenslange Garantie haben, austauscht, wenn diese kaputt gegangen sind.

Nachdem wir unsere Exemplare schon locker fünf Jahre besitzen, haben wir sie während der Reise offensichtlich ein wenig zu sehr strapaziert, zumindest haben sie nach und nach alle Löcher bekommen. Insoweit dachten wir, es sei ein kluger Schachzug, die Garantie in den USA in Anspruch zu nehmen, anstatt die Socken dann von Deutschland aus zu verschiffen.

Die Fahrt führte uns erneut durch den dichten Wald und war ebenfalls ziemlich kurvig, daher waren wir froh, als wir irgendwann endlich in dem kleinen Örtchen Damascus ankamen. Dort stellten wir jedoch fest, dass wir vorher lieber hätten anrufen sollen. Den Shop gab es zwar noch, aber die Umtauschleistung hatte er vor einiger Zeit eingestellt, wir waren den ganzen Umweg also umsonst gefahren. Na danke schön!

Mit den weiterhin kaputten Socken im Gepäck verließen wir Damascus und machten uns auf den Weg nach Summersville, wobei wir diesmal glücklicherweise bald wieder die Interstate erreichten und diese für die nächsten drei Stunden auch nicht mehr verließen.

Dank unseres Fahrspurassistenten und dem Tempomaten war die lange Strecke sehr angenehm und wir erreichten ohne weitere Vorkommnisse unser Motel. Hier genossen wir den restlichen Nachmittag und freuten uns darüber, dass in fußläufiger Entfernung einige Restaurants sind, so dass wir heute und auch die nächsten Tage nicht mehr extra ins Auto steigen müssen, um zum Abendessen zu fahren.

Die nächsten zwei Tage werden wir von hier aus dann den New River Gorge National Park erkunden 🙂

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