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02.02.2023: Lake St. Clair und Mount Field

Nachdem wir die Nordküste Tasmaniens hinter uns gelassen haben, zog es uns zurück in den Cradle Mountain-St. Clair National Park, wo wir uns diesmal den namensgebenden See, der mit einer Tiefe von 167 Meter der tiefste See Australiens ist, ein wenig genauer anschauen wollten.

Anschließend freuten wir uns dann auf unseren Besuch im Mount Field National Park, der – zusammen mit Freycinet National Park — der älteste Nationalpark Tasmaniens ist. Der Park gilt als einer der abwechslungsreichsten der Insel, insbesondere da er neben Waldgebieten mit hohen Eukalyptusbäumen, riesigen Baumfarnen, Regenwald und Wasserfällen, in den höher gelegenen Gebieten zusätzlich auch alpine Vegetation zu bieten hat.

Nach knapp 14 trockenen und zumeist sonnigen Tagen lässt uns dann auf die letzten Meter jedoch das Wetter leider im Stich.

Durch die alten Minenstädte

Heute sollte ein fahrtintensiver Tag werden, da wir über 200 Kilometer bis zum Lake St. Clair fahren wollten und auch noch diverse kleinere Stopps auf dem Weg geplant waren. Aus diesem Grund standen wir bereits gegen 06.30 Uhr auf, damit wir auch ausreichend Zeit hatten.

Unser erster Stopp des Tages, war der Spray Tunnel, ein 100 Meter langer Schacht einer ehemaligen Silbermine, der in der Nähe des Städtchens Zeehan liegt.

Laut den Informationen im Internet sei die Wanderung dorthin insgesamt 6 Kilometer, zudem würden Glühwürmchen in dem Tunnel leben. Wir folgten der Google-Navigation und fuhren letztendlich auf Straßen, die sich in sehr schmale Waldwege verwandelten und auf denen unser großes Auto nur gerade so Platz hatte.

Wir waren froh, als wir endlich den Parkplatz erreichten und stellten dort drei Dinge fest: (1) Der Tunnel befindet sich direkt am Parkplatz, so dass wir keine sechs Kilometer wandern mussten, (2) Es leben darin keine Glühwürmchen und (3) Der Schacht war furchtbar langweilig und nicht sehenswert. Wenigstens hatten wir das nicht erst nach 3 Kilometer Wanderweg festgestellt.

Als nächstes fuhren wir dann zu Henty Dunes, hoch aufgetürmte Sanddünen, die sich in der Nähe des Meeres befinden und anschließend weiter zum Ocean Beach, einem dreißig Kilometer langen Strand. Beides war irgendwie nett, aber umgehauen hat es uns nicht.

Bei netten, bergigen Aussichten fuhren wir durch Strahan weiter nach Queenstown, wo wir von einem kleinen Aussichtshügel eine netten Blick auf die Stadt genossen, anschließend in einem Park zu Mittag aßen und tankten.

Nur wenige Kilometer hinter Queenstown stoppten wir dann am Iron Blow Lookout. Hier konnten wir von einer kleinen Rampe aus direkt in eine, in bunten Farben leuchtende, ehemalige Bergbaugrube schauen, worin das türkisblaue Wasser sehr schön in der Sonne glitzerte.

Unser letzter Halt waren die Nelson Falls, wo wir direkt beim Aussteigen am Parkplatz von Unmengen von riesigen Bremsen angegriffen wurden. Yasmin war das zu viel und so blieb sie im Auto, ich besprühte mich mit Insektenschutz und ging den kurzen Weg zu den Wasserfällen. Dort stürzte das Wasser über 30 Meter in mehrere Kaskaden in die Tiefe, was gut aussah.

Wieder am Wagen angekommen, fuhren wir – erneut – zum Cradle Mountain-Lake St. Clair National Park. Nachdem wir vor knapp einer Woche bereits den “Cradle-Teil” besucht hatten, war nur der “Lake St. Clair-Teil” an der Reihe.

Als wir dort gegen 15.00 Uhr auf unserem Stellplatz ankamen, merkten wir, dass es hier überhaupt kein Internet gab und somit genossen wir den restlichen Tag Digital Detox. Auch mal schön.

Nächtliche Besucher am Lake St. Clair

Bereits an den Toiletten des Campingplatzes warnten uns Schilder davor, die Türen nachts geschlossen zu halten, da es Possums auf dem Gelände gäbe, die wir in der Nacht dann auch gleich mehrfach treffen sollten.

Besonders eindrucksvoll war die Begegnung, als Yasmin gegen zehn Uhr abends noch einmal auf die Toilette wollte und eines direkt vor unserer Tür wartete und Anstalten machte, in unser Auto zu springen. Erst als wir es mit der Taschenlampe anstrahlten, bequemte es sich vom Wagen weg.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen kurze Wanderung, weil wir hofften, so noch ein wenig mehr von dem Park zu sehen. Leider führte der Weg jedoch die meiste Zeit nur durch Wald, so dass wir den namensgebenden See nur wenige Male sahen.

Wieder am Ausgangspunkt angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Mt. Field National Park, wo wir gegen 12.00 Uhr in dem Campground eincheckten, uns einen Platz aussuchten und diesen mit Stühlen und Tisch sicherten. Nach einem kleinen Mittagessen fuhren wir anschließend in den Park hinein.

Dort gingen wir den kurzen Weg zu den Russel Falls und den Horseshoe Falls, die leider nur wenig Wasser führten und somit nicht sonderlich eindrucksvoll waren. Außerdem war die Mittagssonne nicht besonders gnädig mit den Aufnahmen.

Den restlichen Tag verbrachten wir auf dem Campingplatz, wo wir duschten, Wäsche wuschen, noch mehr aßen und mal wieder von den dicken March Flies belästigt wurden. Nachdem wir im Süden und Osten der Insel so gar keine Probleme mit Mücken und Bremsen hatten, tauchten diese im Westen der Insel nun leider wieder übermäßig auf.

Regen…

Eigentlich hatten wir für heute geplant den Tarn Shelf Circuit im Mount Field National Park zu machen, wobei der Plan nach der Wettervorhersage – es war ein verregneter Tag angesagt – schon gestern ein wenig auf der Kippe gestanden hatten.

Als wir morgens aufwachten, war das Wetter aber zunächst noch okay, so dass wir hofften, dass das Wetter eventuell doch halten würde. Immerhin war schon einige Male Regen angesagt gewesen und dann eigentlich nichts runtergekommen. Gerade, als wir den Motor starteten, fing es dann jedoch an leicht zu nieseln.

Während der Fahrt zum Trailhead verstärkte sich dies zu einem stetigen, sehr feinen Regen, der von starken Windböen fast waagrecht über die Landschaft getrieben wurde. An unserem Ziel angekommen, warteten wir etwa zwanzig Minuten darauf, dass es besser wurde, denn wir wollten auch nicht in voller Regenmontur loslaufen.

Da die Wanderung um die sechs Stunden reine Gehzeit dauern sollte, wollten wir auch nicht zu spät los, so dass wir, nachdem sich das Wetter nicht besserte, schließlich unerledigter Dinge wieder zum unserem Campingplatz zurück fuhren.

Um wenigstens ausreichend Strom für einen Tag im Bett zu haben, wechselten wir für $10 zu einer Powered Site und verbrachten den restlichen Tag mit Liselotte, unseren Laptops, der weiteren Reiseplanung und unseren Kindles.

Einerseits war es natürlich schade, dass wir die Wanderung, die sehr schön sein sollte, nicht machen konnten, aber andererseits hatten wir auch so ausreichend zu tun.

P.S.: Der Tag blieb übrigens durchwachsen. Zwischendurch gab es zwar auch noch viel Sonne, dafür aber auch noch genug Regen.

Endlich zum Frisör

Nachdem es gestern tagsüber nicht besonders warm war, fielen die Temperaturen in der Nacht nochmal deutlich. Dies führte dazu, dass Yasmin und ich frierend aufwachten, da die Decke für die Temperaturen zu dünn war, so dass wir mangels Alternativen den Heizlüfter auspackten und anwarfen. Gut, dass wir gestern noch auf die Site mit Strom gewechselt hatten.

Es benötigte etwas Zeit, aber schließlich war es wieder einigermaßen erträglich, so dass wir wieder einschlafen konnten.

Am Morgen machten wir uns dann einigermaßen schnell fertig, denn heute sollte es endlich soweit sein, wir haben einen Termin beim Frisör bekommen… Oder wenigstens hat jemand aus einem Friseursalon ins Telefon genuschelt, dass wir einfach vorbeikommen sollen.

Wir fuhren also voller Vorfreude los, kauften noch das letzte Mal Lebensmittel ein und fuhren dann weiter zum Frisör nach Hobart, wo wir tatsächlich direkt an der Reihe waren und die Haare geschnitten bekamen. Wir hatten auch ziemlich Glück, denn kurz nach uns betraten fünf weitere Kunden den Salon, so dass wir, wären wir etwas später gekommen, wieder ohne Erfolg hätten weiterziehen müssen.

Nachdem nun also dieser Punkt auf unser Liste endlich erledigt war, machten wir uns weiter auf den Weg nach Kessling, wo uns später am Tag die Fähre nach Bruny Island verschiffen sollte.

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