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02.09.2023: Galápagos – Isla Isabela

Knapp 1.000 Kilometer westlich der ecuadorianischen Küste liegen mitten im Pazifik die Galápagos Inseln, unser bisher wohl exotischste Reiseziel.

Die Inselgruppe, die vulkanischen Ursprungs ist, besteht aus 13 Inseln, von denen allerdings nur vier bewohnt sind.

Durch ihre isolierte Lage zeichnen sich die Inseln durch eine Vielzahl (endemischer) Tier- und Pflanzenarten aus, so dass das Gebiet unter besonderem Schutz steht. Zudem sind die Inseln bereits seit 1978 als UNESCO-Weltnaturerbe geschützt.

Trotzdem sind hier immer noch viele Tier- und Pfanzenarten noch vom Aussterben bedroht, insbesondere aufgrund der Einführung fremder (Raub-)Tiere. Zudem schadet natürlich auch der Tourismus dem fragilen Ökosystem, wobei dank der UNESO die Touristenströme inzwischen sehr stark kontrolliert und gelenkt werden.

Wir selbst können schnell verstehen, warum es die Menschen hierher zieht. Selbst, wenn die Tauch- und Schnorchelbedingungen vielleicht nicht optimal sind, ist der Tierreichtum einfach unglaublich. Wo sonst kann man denn bereits vor dem Mittag Meeresschildkröten, Seelöwen, Pinguine, Rochen, Haie, Wale, Leguane und diverse Vogel- und Fischarten sehen???

Auf nach Ecuador

Nachdem unser Flieger in Cartagena eigentlich fast pünktlich abgeflogen war, wurde es in Bogotá trotzdem kurz nochmal spannend, da der Park- und Aussteigeprozess ewig dauerte. Am Ende war unsere Stunde Umsteigezeit auf knapp 20 Minuten zusammengeschmolzen und wir eiligen Schrittes im Flughafen unterwegs. Glücklicherweise durften wir an der Migration die Schlange skippen und auch an der Sicherheitskontrolle ging dann alles relativ fix, so dass wir es pünktlich in den Flieger schafften.

Dieser war dann eigentlich auch relativ zeitig startbereit, aber in Bogotá war mal wieder so viel los, dass wir erst mit knapp 50 Minuten Verspätung losflogen. Da der Flug allerdings nicht lange dauerte, kamen wir trotzdem “nur” 25 Minuten zu spät in Guayaquil, Ecuador an.

Dort ging dann alles super schnell, nach knapp zehn Minuten waren wir durch die Migration, danach konnten wir direkt unser Gepäck auf dem Gepäckband einsammeln. Zu unserem Hotel waren es nur wenige Minuten zu Fuß und so konnten wir schon bald unsere Rucksäcke im Hotelzimmer abladen.

Danach brachen wir direkt wieder auf, denn für unsere Tage auf den Galápagos Inseln brauchten wir dringend viel Bargeld. Wir hatten Glück und schon die zweite Bank verlangte keine Automatengebühr nach vier Transaktionen trugen wir $1.500 in unseren Taschen. Da es mittlerweile dunkel geworden war, verloren wir keine Zeit und brachten das Geld ohne Umwege ins Hotel zurück, danach holten wir uns in einem Café um die Ecke noch schnell ein Sandwich zum Abendessen.

Um 19.30 Uhr war soweit alles erledigt und wir genossen die wundervoll heiße Dusche im Hotel. Danach gingen wir bald ins Bett, denn morgen früh steht schon der nächste Flug auf dem Programm.

Bäm – wir sind auf Galápagos

Bereits um kurz nach 07.00 Uhr waren wir zurück am Flughafen, wobei es für uns dort als erstes zum SICGAL-Schalter ging. Hier müssen alle, die auf die Galápagos-Inseln einreisen möchten, Ihr Gepäck kontrollieren und versiegeln lassen. Zudem wird der Reiseplan, den wir vorab online schon eingereicht haben, kontrolliert.

Da wir vorab nicht herausfinden konnten, wie lange wir für die Kontrolle einplanen müssen, rechneten wir mit rund einer Stunde und kamen damit witzigerweise ziemlich genau hin, wobei die meiste Zeit natürlich für das Anstehen drauf ging. Die Kontrolle selbst war dann schnell erledigt und schon bald hielten wir die für die Einreise erforderliche TCT (Transit Control Card) in den Händen.

Mit dieser ging es dann zur Kofferabgabe und durch die Sicherheitskontrolle und nur kurze Zeit später fanden wir uns im Wartesaal wieder, wo wir uns erstmal ein ausgiebigeres Frühstück gönnten. Immerhin würde es noch ein langer Tag werden.

Danach dauerte es nicht mehr lange, bis wir pünktlich in Guayaquil abhoben und nur etwas über 1 ½ Stunden später landeten wir dann schon auf den Galápagos-Inseln, besser gesagt auf der Insel Baltra.

Dort wurden wir auf dem Weg zum Einreiseschalter als erstes von einem riesigen Leguan begrüßt, der quasi mitten auf dem Weg lag. Da ich ihn zuerst nur aus dem Augenwinkel gesehen hatte, bekam ich vor Schreck erstmal einen halben Herzinfarkt, aber nachdem ich mit einem Quietschen zur Seite gesprungen war, freuten wir uns über die tierische Begrüßung. Vielleicht ist das ja ein Zeichen für gute Tiersichtungen in den nächsten Tagen 🙂

Im Flughafen bezahlten wir die $100 Eintritt pro Person, wobei wir dafür aber immerhin einen offiziellen Einreisestempel der Inseln bekamen. Die machen das richtig hier! Danach wurde nochmal unser Gepäck gescannt, aber dann konnte das Insel-Abenteuer endlich losgehen.

Unser Plan für heute war, den angebrochenen Tag für den Transport zu nutzen und direkt von der Hauptinsel Santa Cruz weiter nach Isabela zu fahren. Dafür ging es vom Flughafen mit dem Bus erst bis zu einem Kanal, von dort mit einer Minifähre von Baltra nach Santa Cruz und dann rund 45 Minuten in den Hauptort der Insel, Puerto Ayora.

Dort angekommen, mussten wir uns als erstes Fährtickets besorgen. Hier bekamen wir erstmal einen kleinen Schreck, den an dem ersten Schalter, den Kai aufsuchte, behauptete der Verkäufer, dass alle Nachmittags-Fähren nach Isabela restlos ausgebucht sein. Dies war schlecht, denn die Fähren gehen nur zweimal am Tag und wir hatten für heute Nacht nicht nur ein Hotel, sondern für morgen auch eine ziemlich teure Tour von Isabela aus gebucht.

Glücklicherweise mussten wir aber nicht lange zittern, den bereits im nächsten Office ergatterten wir noch zwei Plätze. Glück gehabt.

Der Check-In für die Fähre begann bereits rund 45 Minuten später und ehe wir uns versahen, saßen wir schon wieder auf einem dieser Mini-Zubringerboote, die uns vom Hafen auf die richtige “Fähre” brachten.

Die “Fähre” entpuppte sich als Speedboot für knapp 20 Personen und war – wie erwartet – komplett voll und eng, aber – noch – freuten wir uns, dass es nun weiter ging.

Am Hafen hatte ich zu Kai noch gesagt, dass wir vergessen hatten, Tabletten gegen Seekrankheit zu besorgen und das die Überfahrten zu dieser Jahreszeit angeblich ziemlich ruppig sein können, aber Kai war guter Dinge, dass wir es so überstehen.

Aber das hier war nicht irgendein See, Kanal oder anderes ruhiges Gewässer. Das war der Pazifik und wir, quasi nur in einer Nussschale, mitten drin. Die Wellen schlugen meterhoch gegen das Boot, die Bugwelle hinter uns war gigantisch und wir wurden so durchgeschüttelt, dass es sich teilweise anfühlte, wie in einer Achterbahn.

Kai schaffte es knapp eine Stunde, danach übergab er sich einmal über die Reling und diverse weitere Male in eine Plastiktüte. Er war allerdings den guter Gesellschaft, denn im Verlauf ging es von den 20 Personen vier weiteren noch genau so.

Die Überfahrt dauerte statt der angekündigten zwei am Ende drei Stunden und ich persönlich fand es ok, teilweise sogar witzig, nur drei Stunden waren mir für den Spaß auch zu lange und vor allem zu unbequem.

Gegen 18.00 Uhr erreichten wir schließlich endlich den Hafen von Isabela, wo wir glücklicherweise von dem Besitzer unseres Hotels abgeholt wurde. In der Unnterkunft angekommen, erledigten wir allerdings nur schnell die Formalitäten, danach nahm Jakson uns direkt mit auf eine kleine Stadtbesichtigung und zeigte uns die wichtigsten Orte.

Nachdem er sich schließlich verabschiedete, fielen wir direkt in das nächste Restaurant zum Abendessen ein. Das Essen kam schnell, war lecker uns sogar günstig und nur kurze Zeit später waren wir schon wieder auf dem Heimweg.

Wieder im Hotel angekommen, sprangen wir noch schnell unter die Dusche, danach schafften wir noch 20 Minuten von unserer Serie, bevor wir erschöpft einschliefen.

Los Túneles und Centro de Crianza

Heute waren wir schon wieder um kurz vor sechs auf den Beinen, denn für uns stand heute die Tour zu Los Túneles auf dem Programm, der als einer der besten Schnorchelspots auf den Galápagos-Inseln gilt.

Nachdem wir abgeholt und im Office unsere Schwimmflossen anprobiert hatten, ging es direkt weiter zum Hafen, wo wir als erstes von diversen Leguanen und einigen Seelöwen begrüßt wurde, die tiefenentspannt am Wegesrand oder sogar auf der Straße schliefen.

Schneller als Kai lieb war, fanden wir uns dann erneut auf einem Boot wieder, wobei wir diesmal nur 12 Personen waren. Dafür war das Boot aber noch kleiner und die stürmische See hatte sich kein Stück beruhigt.

Gut, dass wir Kai gestern in der Apotheke noch Tabletten gegen Seekrankheit besorgt hatten, so überlebte er die 45-minütige Bootsfahrt, im Gegensatz zu einigen der anderen Mitreisenden, diesmal ohne Zwischenfälle und konnte das Auf und Ab des Bootes und die Vögel, die stetig neben uns ins Wasser tauchten sogar ein wenig genießen.

Nachdem wir unser Ziel schließlich erreicht hatten, hieß es als erstes Schuhe schnüren, denn obwohl die Tour in erster Linie eine Schnorcheltour ist, starteten wir mit einem kleinen Spaziergang.

Dieser fand auf einer der vielen Lavaformationen/ -platten statt, den der Ort auch seinen Namen “Los Túneles” verdankt, denn seinerzeit wurde die erstarrte Lava hier durch den Aufprall der Wellen auf die Felsen ausgehöhlt, wodurch diverse Tunnel entstanden, die sich heute durch die erkaltete Lava ziehen.

Wir fanden den kurzen Weg total nett, denn einerseits war das Bild der grünen Fauna auf dem pechschwarzen Boden und dem wunderschön blauen Meer im Hintergrund einfach toll und andererseits konnten wir in den Tunneln jetzt schon viele (Meeres-)Tiere, wie zum Beispiel schlafende Riffhaie, eine Vielzahl riesiger und vor allem bunter Krabben, Pinguine und diverse Vogelarten entdecken. Sehr aufregend.

Danach ging es zurück auf das Boot, wo wir in unsere Schnorchelausrüstung schlüpften und kurze Zeit später in dem allenfalls hüfthohen und glücklicherweise halbwegs warmen Wasser standen.

Zwar war die Sicht nicht unglaublich grandios, aber da es in Los Túneles einiges an Meereslebewesen gibt, kamen wir trotzdem voll auf unsere Kosten.

Auf unser knapp 1 ½-stündigen Tour im Wasser entdeckten wir unter anderem Seepferdchen, diverse Weißspitzen-Riffhaie, bunte Fische und vor allem Grüne Meeresschildkröten in allen Größen. Es war wirklich wundervoll.

Weil die Tiere ziemlich neugierig sind, kamen sie teilweise so dicht an uns heran, dass wir dachten, sie würden uns gleich rammen, dann glitten sie jedoch kurz vorher doch noch zielsicher und elegant zur Seite.

Es ist wirklich beeindruckend, wie ruhig diese riesigen Schildkröten durch das Wasser rudern, insbesondere weil sie starke Schwimmer sind und lange Strecken zurücklegen können und das ganze teilweise mit knapp 30 km/h.

Rund um die Inseln und vor allem beim Schnorcheln und Tauchen kann man die Tiere oft entdecken, trotz alledem sind auch sie – wie viele andere Tierarten hier – “gefährdet” eingestuft.

Ganz am Ende kamen dann sogar noch ein paar Pinguine dazu, die sich zunächst noch auf einem der Felsen entspannten, dann aber schnell zu uns ins Wasser hüpften und ganz nah an uns vorbei schwammen. Unglaublich.

Zurück auf dem Boot, gab es einen kleinen Snack, dann machten wir uns schon auf den Rückweg. Wir waren total selig aufgrund unserer ganzen Sichtungen und konnten im ersten Moment gar nicht glauben, als plötzlich in der Nähe unseres Bootes ein riesiger Buckelwal aus dem Wasser sprang.

Unser Kapitän reagierte schnell und wir folgten den Walen – einer Mutter und ihrem Kind – ein Stück, wobei die Wale sichtlich Spaß an uns hatten. Schnell kamen sie näher, sprangen aus dem Wasser und winkten mit ihren riesigen Flossen und das ganze teilweise fast direkt neben unserem Boot. Es war magisch.

Nach ungefähr 10 Minuten verloren sie dann offensichtlich die Lust, zumindest entfernten sie sich. Wir folgten ihnen noch einige Zeit mit ausreichend Abstand, konnten sie dann aber nur noch ab und an aus dem Wasser herauskommen sehen und schließlich waren sie dann in den hohen Wellen verschwunden.

Wir erreichten den Hafen gegen halb eins, wo wir von einer Meeresschildkröte und einem Schwarm Rochen im Hafenbecken begrüßt wurden. Was für ein Vormittag!

Da es immer noch relativ früh war, duschten wir im Hotel nur kurz das Salzwasser ab und machten uns direkt wieder auf den Weg, diesmal zur rund zwei Kilometer entfernten Schildkrötenaufzuchtstation “Centro de Crianza”, wobei wir auf dem Weg direkt auch noch an der Poza de los Flamingos vorbei kamen, wo einige, wenige Flamingos leben.

Neben all den tollen Tieren, die es hier so gibt, konnte uns die nahezu klägliche Population – gerade im Gegensatz zu dem riesigen Vorkommen in Chile und Bolivien – zwar nicht vom Hocker reißen, aber es gefiel uns, wie schön rosa die Flamingos hier sind.

Schon kurze Zeit später erreichten wir dann unser eigentliches Ziel, wo sich alles um die berühmten Bewohner der Inseln, die Galapagos-Schildkröte, dreht.

Viele der Arten sind aufgrund von Menschen und eingeschleppter Raubtiere vom Aussterben bedroht, dank diverser Aufzucht-Programme gibt es mittlerweile von einigen Arten in Freiheit schon wieder eine ganz ansehnliche Population.

Wir bekamen eine kleine Privatführung über das Gelände und lernten sehr viel über die Tiere und die Arbeit der Station, was wir sehr interessant fanden.

Nach rund 30 Minuten war die Führung dann vorbei. Wir besuchten noch schnell eine weitere, um die Ecke liegende Lagune, wo erneut einige wenige Flamingos standen, dann machten wir uns über einen Holzbohlenweg auf den Rückweg. Außer einer Ente gab es hier an “Wildlife” aber nur noch Massen an Leguanen zu sehen.

Kurze Zeit später waren wir wieder am Strand angekommen. Wo allerdings auf unserem Hinweg noch ein schöner Weg gewesen war, stand nun – Flut sei Dank – die komplette Straße unter Wasser. Da das Wasser nicht sonderlich appetitlich aussah, wollten wir ungerne barfuß durch die Pfütze stapfen, aber das Dreckwasser in den Schuhe wollten wir eigentlich auch nicht, ein echtes Dilemma. nach einigen Minuten versuchte Kai als erste trockenen Fußes auf die andere Seite zu gelangen, scheiterte aber kläglich und stand schnell bis zum Knöchel im Wasser.

Ich wartete noch ein wenig ab, dann machte ich es einem entgegenkommenden Jogger nach und stakste durch das Gebüsch. Meine Füße blieben so zwar trocken, dafür hatte ich hinterher einige Schrammen mehr am Bein. Aber irgendwas ist ja immer 😉

Wieder im Hotel duschten wir erneut, dann machten wir uns auf zum Abendessen. Anschließend wollten wir noch schnell unsere Fährtickets für übermorgen von Isabela nach Santa Cruz buchen. Diesmal hatten wir leider nicht so viel Glück, wie am Vortag, denn nach drei Reiseagenturen war kein einziges, freies Plätzchen mehr aufzutreiben und auch im Internet war nichts mehr zu bekommen.

Wir überlegten ewig, was wir nun klugerweise tun sollten, kamen aber zu keiner richtig guten Lösung, also gingen wir zunächst zurück ins Hotel. Mittlerweile war es schon super spät geworden und wir mussten uns entscheiden. Schweren Herzen riefen wir also die Agentur an und buchten Tickets für die Nachmittagsfähre, womit sich unser Tag auf Santa Cruz erledigt hatte.

Danach war es quasi schon nach Schlafenzeit und wir krochen frustriert ins Bett.

Muro de las Lágrimas und Las Tintoreras

Nachdem der gestrige Tag nicht mehr das beste Ende gefunden hatte, entschieden wir nun die neu gewonnene Zeit auf Isabela zu nutzen und buchten uns für den Nachmittag noch in eine weitere Tour ein.

Danach frühstückten wir erst einmal in Ruhe und lernten währenddessen unsere neuen Nachbarn Giuliana und Christian kennen, mit denen wir uns erst einmal herrlich verquatschten.

Gegen kurz nach neun schwangen wir uns dann auf unsere ausgeliehenen Fahrräder und machten uns auf den von unserem Hotel aus knapp sieben Kilometer langen Weg zur Muro de las Lágrimas.

Diese wurde zwischen 1945 und 1959 von Gefangenen errichtet, die sich hier auf der Insel in einer Sträflingskolonie befanden, wobei der Bau der 25 Meter hohen Mauer keinen besonderen Grund hatte. Sie wurde nur gebaut, um die Gefangenen zu “beschäftigen”.

Die Mauer war jedoch ehrlicherweise nicht der Hauptgrund, warum wir den Weg auf uns nahmen, sondern es waren die Galapagos-Riesenschildkröten, die man hier, auf dem sog. “Camino de la tortuga”, in freier Wildbahn entdecken kann.

Der erste Teil der Strecke führte uns zunächst durch die Stadt und anschließend am endlos langen Strand von Isabela vorbei. Hier wurden wir direkt ausgebremst, denn in dem oft tiefen Sand konnten wir mit den Fahrräder nicht fahren, so dass Schieben angesagt war.

Danach mussten wir zunächst noch einige riesige Pfützen durchfahren, die die gestrige Flut zurückgelassen hatte, danach erreichten wir aber bald den eigentlichen Startpunkt des Weges.

Hier wurde der Untergrund besser, nur leider ging es auch nahezu die gesamte Strecke bergauf, zunächst eher leicht, dann aber immer steiler und hügliger. Hinzu kam, dass es mittlerweile auch ziemlich warm geworden war, so dass wir immer mehr schwitzten, während wir die Fahrräder Hügel um Hügel hoch schoben.

Dafür hatten wir aber unglaublich viel Glück mit den Schildkröten, denn bereits wenige Meter nach dem Beginn des “Camino de la tortuga” fanden wir ein erstes, riesiges Exemplar im Gebüsch neben dem Weg und nur kurze Zeit später trafen wir diverse Weggenossen, die mitten auf der Straße entlang spazierten.

Die Schildkröten waren tiefenentspannt und ließen sich von uns überhaupt nicht stören, wir hielten aber natürlich trotzdem so viel Abstand wie möglich. Die Tiere heute so in Freiheit zu sehen, fanden wir unglaublich toll, gerade nachdem wir gestern die Aufzuchtstation besucht hatten. Nachdem die Tiere eine Zeitlang fast ausgerottet waren, können wir sie heute – auch dank der Arbeit der Ranger – wieder in ihrem natürlich Habitat beobachten. Wir fanden das etwas sehr besonderes.

Dank der diversen Schildkröten-Foto-Stopps brauchten wir am Ende rund 1 ½ Stunden zur Mauer und obwohl wir mittlerweile schon einmal komplett durchgeschwitzt waren, beschlossen wir noch den “kurzen” Weg zum Aussichtspunkt hinauf zu gehen.

Die Strecke war zwar nicht lang, aber aufgrund der Temperaturen waren wir wirklich fertig und als wie endlich oben angekommen waren, konnten wir von der leichten Brisen, die dort wehte, gar nicht genug bekommen. Ansonsten war die Sicht auf das Meer, die umliegende Umgebung und Villamil in der Ferne ganz nett, aber nicht spektakulär.

Kurze Zeit später waren wir wieder bei unseren Fahrrädern und freuten uns auf den Rückweg, denn dieser würde nun nahezu nur bergab gehen. Leider hielt die Freude jedoch nicht lange an, denn bereits nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass ich vorne einen Platten hatten.

Dies war richtig sch…., insbesondere da wir aufgrund der Tour am Nachmittag rechtzeitig wieder im Hotel sein mussten. Wir beschlossen die weiteren Stopps, die es noch auf dem Weg gab und die wir uns für den Rückweg aufgehoben hatten, auszulassen und versuchten soweit zu fahren, wie möglich.

Ich kam allerdings kaum noch voran, so dass Kai übernahm. Er kam zwar noch ein ganzes Stück weit, dann musste er sich der Anstrengung, der Hitze und vor allem seinen Magen, der mal wieder irgendwas nicht vertragen hatten, geschlagen geben.

Nachdem er seinen Mageninhalt – mal wieder – in die Büsche entleert hatte, beschlossen wir, die Fahrräder die restlichen Kilometer zu schieben, was unglaublich lange dauerte und super anstrengend war. Immerhin schafften wir es aber noch rechtzeitig ins Hotel zurück, wo wir dann sogar noch Zeit für eine Dusche hatte und Kai zudem mit einem Wunderdrink von unserem Gastgeber versorgt wurde, so dass es ihm einige Zeit später schon deutlich besser ging.

Insoweit konnten wir um 14.00 Uhr gemeinsam zu der Tour Las Tintoreras aufbrechen. Gemeinsam mit elf weiteren Mitreisenden fuhren wir knapp 10 Minuten zu einigen, dem Hafen von Isabela vorgelagerten, Inselchen, die – ähnlich zu Los Túneles – aus Lava bestehen.

Dort ging es dann direkt ins Wasser, wobei dieses hier nicht nur ziemlich tief war, sondern auch der Wellengang im Vergleich zu gestern sehr stark war. Eigentlich sollten wir dem Guide in eine Art Tunnel hinein folgen, ich war jedoch aufgrund des unruhigen Meers schon nach wenigen Minuten komplett aus der Puste und schaffte es nicht gegen die Welle anzuschwimmen und in den Tunnel hineinzukommen.

Da Wasser nicht mein liebstes Element ist und ich auch nicht besonders gut schwimme, begann ich dann auch noch panisch zu werden, so dass wir beschlossen, dass ich diese Schnorcheltour nicht weiter mitmachen würde. Kai half mir zurück auf das Boot und folgte dann den anderen.

Während ich auf dem Boot wartet, schwammen die anderen erst durch den Tunnel und anschließend noch ein wenig in der umliegenden Umgebung umher und es gab wohl ein paar Haie zu sehen. Leider war aber auch heute die Sicht nicht besonders gut, so dass Kai am Ende eher enttäuscht von dem Schnorchelspot war.

Nachdem alle wieder auf dem Boot waren, fuhren wir eine der vielen kleinen Inseln an, wobei wir auf dem Weg noch diverse Pinguine beobachten konnte.

Auf der Insel selbst machten wir dann einen kleinen Spaziergang. Hier konnten wir nicht nur Unmengen von Leguanen in allen Größen sehen, sondern auch ganz viele Seehunde, die es sich überall auf der Insel gemütlich gemacht hatte und sich in keiner Weise stören ließen. Ganz im Gegenteil, teilweise wirkte es sogar so, als würden sie für die Besucher eine richtige Show abziehen. Total niedlich.

Danach ging es zurück auf Boot und nur wenige Minuten später hatten wir dann auch schon wieder festen Boden unter den Füßen. Auch, wenn das Schnorcheln diesmal nicht besonders war, war der Besuch auf der Insel mit den Seelöwen wirklich nett und wir damit wieder versöhnt.

Auf dem Rückweg vom Hotel holten wir schnell unsere Fährtickets ab, dann ging es unter die Dusche und anschließend direkt zum Abendessen.

Nach einem richtig guten Burger und einer riesigen Portion Pommes, waren wir total glücklich und wollten nur noch ins Bett, aber dann trafen wir Giuliana und Christian im Aufenthaltsbereich und quatschten uns ein zweites Mal fest.

Weil es so nett war, gingen wir – für unsere Verhältnisse – viel zu spät ins Bett…

Concha Perla

Heute brach unser letzter Tag auf Isabela an, aber da wir ja nur Tickets für die späte Fähre bekommen hatten, hatten wir noch den halben Tag Zeit.

Wir frühstückten daher in Ruhe und machten uns anschließend gemeinsam mit Giuliana und Christian auf den Weg zur Concha Perla, einer netten Bucht mit seichten, ruhigen und teilweise sogar transparenten Wasser, in der man gut schnorcheln kann.

Wir liehen uns auf dem Weg das entsprechende Equipment und kurze Zeit später standen wir dann schon auf dem Steg an der Bucht, den wir uns wie üblich mit Leguanen und einem Seelöwen, der eine komplette Bank in Beschlag nahm, teilten.

Obwohl es hier (heute) nicht so viele Meeresbewohner gab, wie bei Los Túneles und wir schon ziemlich suchen mussten, schafften wir es am Ende eine Schildkröte und einen ganzen Schwarm von Rochen zu entdecken. Außerdem gab es wirklich Unmengen von bunten Fische, von denen einige auch echt ziemlich groß war.

Daneben ließen es sich die Seelöwen ihren Spaß auch nicht nehmen und schwammen neben uns durch das Wasser. Einmal kam mir einer so nah, dass ich dachte, gleich würde er in mich hineinschwimmen, wenige Millimeter vor mir, drehte er dann aber doch ab. Total witzig.

Wir blieben bis kurz nach elf, dann hieß es für Kai und mich Abschied nehmen. Wir schlenderten zurück ins Hotel, duschten und packten unsere Koffer, dann stand auch schon fast unser Taxi vor der Tür.

Am Hafen angekommen, ereilte Kai dann erneut die Übelkeit, so dass er sich nochmal schnell in der Toilette verzog und ein wenig Mageninhalt los wurde, kurze Zeit später saßen wir dann auf unserer Fähre und hofften auf eine ruhigere Überfahrt als bei unserer Ankunft.

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