Nur 30 Minuten nachdem wir ein letztes Mal in Italien aufgewacht sind, standen wir schon an der Grenze zum Nachbarland Slowenien. Endlich!
In unserem Urlaub letztes Jahr haben wir uns nämlich ziemlich in Slowenien verliebt, deswegen war für uns bei der Planung schnell klar, dass das kleine Land bei unserer Europa-Reiseroute auf jeden Fall dabei sein muss.
Da wir viele der touristischen Highlights, wie Bled, die Höhlen von Postojna oder Ljubljana, bei unserem letzten Besuch bereits gesehen haben, wollen wir diesmal einige eher unbekannte Regionen besuchen.
Insoweit liegt unser erster Stopp nun in der kleinen, touristisch bisher eher wenig frequentierten, Weinregion Goriška Brda, die quasi die Toskana/ Provence Sloweniens ist.
In Brda gibt es 45 kleine Ortschaften, in denen insgesamt nur rund 6.000 Menschen leben, ansonsten gibt es nur Weinberge, Obstplantage und Olivenhaine soweit das Auge reicht. Sogar unsere Unterkunft liegt direkt an den Weinreben.
Ein echter Traum, gerade auch zum Sonnenuntergang.
Den ersten Tag haben wir damit verbracht, die Gegend ein wenig zu erkunden.
Dabei ging es zuerst nach Krčnik, wo die Kotline Pools und eine kleine Schlucht mit Naturbrücke liegen. Allerdings waren beide Stopps aufgrund des Wassermangels leider weniger spektakulär, als wir es nach den Bildern im Internet erwartet hätten.
Besonders hübsch war dann aber die etwas erhöht liegende Ortschaft Šmartno mit ihren engen Gassen und zusammengedrängten Häusern, die wir vor allem gut von dem 23 Meter hohen Aussichtsturm Gonjače (und mit der Drohne) sehen konnten.
Über die Vinska Cesta ging es dann durch die Weinberg und vorbei an der Burg von Dobrovo zu unserer Unterkunft.
Die Traube, mit der die Region 2019 bekannt wurde, ist übrigens die Rebula. 25% der Weinberge hier tragen die alteingesessene Traubensorte. Ansonsten werden aber auch Rotweine, wie Merlot und Cabernet Sauvignon angebaut.
Natürlich haben wir uns dann auch eine Weinverkostung nicht nehmen lassen.
Dafür waren wir am nächsten Tag auf dem Weingut Ščurek, einem echten Familienbetrieb, der idealerweise auch noch fußläufig von unserer Unterkunft aus erreichbar war.
Hier wird bereits seit Generationen Wein angebaut, wobei die Familie (derzeit ein Vater mit seinen fünf Söhnen) besonderen Wert auf einheimische Sorten legt. Rund 100.000 Flaschen Wein werden hier jährlich abgefüllt, wobei diese überwiegend in Slowenien vertrieben werden.
Unsere kleine private Führung, die auch den Weinkeller umfasste, war auf jeden Fall sehr interessant, wenn auch der Winzer ein wenig zu stark genuschelt hat, als das wir ihn komplett verstehen konnten. Trotzdem hatte er uns wohl irgendwie gern, denn statt der angekündigten 7 Weine, durften wir am Ende 10 Weine verkosten. Damit war dann auch der zweite Tag ganz gut ausgefüllt 😉
Blöd war nur, dass es nirgendwo in der näheren Umgebung ein offenes Restaurant gab und so mussten wir tatsächlich ausnüchtern und dann noch in das Auto steigen.
Dies führte dann auch dazu, dass das “Dolce vita no more” vom vorherigen Tag dann auch ziemlich schnell kippte, denn das nächste geöffnete Restaurant lag wieder in Italien. So gab es also (doch noch) eine weitere italienische Pizza.
Am dritten Tag stand dann abschließend noch der Besuch auf dem 609 Meter hohen Berg Sabotin an, an dessen Bergkamm einst die Staatsgrenze zwischen Italien und Slowenien verlief. Zudem befand sich hier oben im ersten Weltkrieg auch die Isonzo-Front, so dass man hier für die Opfer einen Friedenspark errichtet hat.
Nachdem wir erfreut festgestellt hatten, dass wir den Berg bei 33 Grad nicht zwingend zu Fuß erklimmen müssen, sondern dass es auch möglich ist mit dem Auto nach oben zu fahren, machten wir uns auf dem Weg.
Allerdings wurde dies am Ende schwieriger als erwartet, statt knapp 30 Minuten dauerte es über eine Stunde bis wir endlich auf dem Parkplatz standen. Der Grund: Google meinte, dass es eine gute Idee sei, wenn wir den geschotterten Wanderweg mit dem Auto nehmen würden…
Zumindest waren die Aussichten während der Suche weiterhin ganz nett.
Nachdem wir schließlich die altmodische Methode anwendeten und einfach den Schildern hinterher fuhren, kamen wir letztendlich aber auch oben an.
Bis zum Gipfel waren es dann nur noch circa 10 Minuten zu Fuß und die Aussicht war wirklich sehr schön. Außerdem sind die alten Kriegüberbleibsel und Stollen, die sich überall auf dem Berg befinden wirklich interessant. Leider war es mal wieder so heiß, dass wir es am Ende nicht allzu lange draußen ausgehalten haben.
Danach hieß es dann Abschied von der wundervollen Brda zu nehmen. Für uns geht es nun weiter in den Karst und dort zuerst in die kleine Stadt Ajdovščina.
Eine kleine Zusammenfassung unserer Tage in Brda seht Ihr in unserem Video:
Weiterhin viele schöne Momente und Eindrücke
und liebe Grüße aus Köln
Marlene Wolf & Heinz Winter
Danke 🙂