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08.10.2023: Cuyahoga Valley National Park

Nach den schönen, sonnigen Herbsttagen die wir bisher hier an der Ostküste hatten und die uns eigentlich Lust auf den Jahreswechsel gemacht hatten, machten wir in Cuyahoga Bekanntschaft mit dem bösen Herbst.

Gerade mal 10 Grad, ein kalter Wind und immer wieder nervige Regenschauer, es brauchte nur wenige Minuten, bis wir feststellten, dass wir dieses Wetter auch nach 1 ½ Jahre Sonnenschein kein Stück vermisst haben.

Es ist diese ekelhafte Kälte, die einem durch Mark und Bein geht, da kann es in den Anden -20 Grad haben, das ist noch angenehmer als dieses unangenehme Herbstwetter. Wir lernen also: Jahreszeitenwechsel ist nur nett, wenn es dabei immer schön warm und trocken bleibt 😉

Zudem waren wir ein wenig enttäuscht, denn der Grund warum wir noch einmal den Cuyahoga Valley National Park ansteuerten war zum einen, dass wir letztes Mal wirklich nur sehr wenig Zeit gehabt hatten und zum anderen, weil es nahezu ununterbrochen in Strömen gegossen hatte. Sollte uns jetzt wirklich eine Wiederholung bevorstehen???

Wir nehmen das Ergebnis mal vorweg: Es war war wirklich unangenehm kalt, aber immerhin schafften wir es die Highlights des Parks dieses Mal im Trockenen zu erleben. Wir sind also ein kleines Stückchen weiter gekommen 🙂

Fahrt zum Cuyahoga Valley National Park

Nachdem wir das Motelzimmer gestern Abend schon nicht besonders gut gefunden hatten, wurde es in der Nacht nicht besser. Das viel zu kleine Bett war nämlich auch noch so weich, dass wir nicht gemeinsam darin schlafen konnten, ohne dauernd aufeinander zu rollen.

Als Notlösung blies ich die Luftmatratze auf und schlief anschließend im Schlafsack auf dem Boden. Das hatten wir uns zwar anders vorgestellt, aber wenigstens konnten wir so beide einigermaßen schlafen.

Als wir am nächsten Morgen das Zimmer verließen, merkten wir schnell, dass es bedeutend kälter geworden war, als in den letzten Tagen, außerdem blies auch noch ein wirklich garstiger Wind, was wir kein Stück gut fanden.

Während der dreieinhalb stündigen Fahrt nach Cleveland wurde das Wetter dann auch nicht viel besser, sondern es verschlechterte sich noch und begann sogar leicht zu regnen. Als wir an einer Tankstelle einen kurzen Boxenstopp machten, wären wir gefühlt beinahe erfroren.

Glücklicherweise hörte wenigstens der Regen kurz vor unserer Ankunft im Cuyahoga Valley National Park (spricht sich Kayahohga) auf, kalt blieb es aber trotzdem.

Unser erster Stopp war der Ledges Trail, der um ein Felsplateau führt und den wir bereits vor sieben Jahren machen wollten, nur hatte es damals so stark geregnet, dass wir nur einem Aussichtspunkt einen Besuch abgestattet hatten.

Heute war uns das Wetter letzten Endes dann doch besser gesonnen und so begannen wir den mit nur etwas über vier Kilometer ziemlich kurzen Trail.

Auch hier erwarteten wir eigentlich nicht unglaublich viel, aber die bis zu zehn Meter hohen Felswände, die über die unzählige Jahre von Wind und Regen erodiert wurden und mit verschiedenen farbigen Moosen bewachsen und auch sonst ziemlich farbenfroh waren, gefielen und dann doch ziemlich gut.

Der Trail selbst war sonst allerdings nicht mehr als ein netter Waldspaziergang und da der Park sehr nahe an der 400.000 Einwohner Stadt Cleveland liegt und es auch noch Samstag um die Mittagszeit war, waren wir hier verständlicherweise nicht alleine.

Immer wieder trafen wir auf größere und kleinere Gruppen, die hier ihre Hunde ausführten und/ oder ihren Wochenendspaziergang machten. Überlaufen war es aber glücklicherweise trotzdem nicht.

Nach etwas über einer Stunde hatten wir das Plateau umrundet und waren wieder am Parkplatz angekommen. Wie sich zeigte keine Sekunde zu spät, denn nun begann es wieder zu regnen, wobei wir die Zwangspause dazu nutzten an den – glücklicherweise überdachten – Picknicktischen erst einmal zu Mittag zu essen.

Danach war unser nächster Halt die nur 15 Minuten entfernten Brandywine Falls, die – zusammen mit den Ledges – einer der beliebtesten Orte des National Parks sind. Dementsprechend voll war der Parkplatz, jedoch hatten wir Glück und fanden auf Anhieb noch einen freies Plätzchen. Zudem hatte nun auch der Regen wieder aufgehört so dass wir sogar ohne unsere Regenjacken losgehen konnten.

Der Weg zu den Wasserfällen war dann sehr kurz, denn bereits nach fünf Minuten hatten wir die Aussichtsplattformen erreicht und konnten die Wasserfälle bewundern. Wie das Wasser über die vielen verschiedenen Stufen herabstürzte sah wirklich toll aus und gefiel uns – wie auch schon damals – noch immer sehr gut

Unser letzter Stopp für heute waren die Blue Hen Falls, die nochmal zwanzig Minuten Fahrt von den Brandywine Falls entfernt liegen. Hier erinnerten wir uns daran, dass wir vor sieben Jahren auf einem Waldparkplatz geparkt hatten, konnten diesen aber komischerweise nicht mehr finden.

Stattdessen stellten wir unseren Wagen daher in eine Haltebucht neben die Straße ab, wo bereits ein anderer Wagen parkte. Von hier gingen wir einen Wanderweg entlang, der uns nach wenigen Minuten an den damaligen, nun gesperrten Waldparkplatz führte. Hier fanden wir auch eine Infotafel, auf der stand, dass das Parken an der Straße verboten sei und dort abgeschleppt werde…

Trotz der imminenten “Gefahr” entschieden wir uns trotzdem dafür schnell zu den Blue Hen Falls weiterzugehen, was unter zwei Minuten dauerte.

Der Wasserfall war niedlich, führte jedoch nicht besonders viel Wasser, so das er – wie auch schon beim letzten Mal – nicht besonders eindrucksvoll war, aber im Gegensatz zu 2016 sahen wir ihn diesmal zumindest ohne strömenden Regen.

Die Wanderung von dem neuen, offiziellen Parkplatz mit einer Länge von insgesamt 3 Meilen, also 4,8 Kilometern, wäre es aber nicht wert gewesen.

Nach ein paar Fotos machten wir uns auf den Rückweg zu Rosy, die glücklicherweise noch auf ihrem Platz stand.

Nun fuhren wir noch kurz im Visitor Center in der Nähe vorbei und kauften einen Magneten, danach ging es zu unserem Motel. Nach der negativen Überraschung am Vortag waren wir etwas nervös, als wir das Zimmer betraten, wurden aber positiv überrascht: Wir hatten viel Platz, die Betten waren bequem und der Boden war nicht feucht.

Zufrieden gingen wir noch zum Abendessen und verbrachten anschießend wir den restlichen Abend im Zimmer.

Ein verregneter Tag

Nachdem wir die “Highlights” des Cuyahoga Valley National Parks bereits gestern erledigt hatten, wollten wir heute den Empfehlungen einer Rangerin folgen und schauten uns die B-Attraktionen an.

Leider hatte sich das Wetter, dass gestern dann doch noch ganz okay gewesen war, wieder verschlechtert und der Nieselregen wurde nur von kurzen, niederschlagsfreien Phasen unterbrochen. Zudem war es mit gerade mal 10 Grad und einem unangenehmen Wind immer noch ziemlich kalt.

Eigentlich ist das nicht das Wetter, bei dem wir uns gerne draußen aufhalten, aber wir hatten nichts besseres zu tun und mussten einige Stunden totschlagen, bevor wir in unser nächstes Motel einchecken konnten.

So fuhren wir zunächst zum Beaver Marsh, einem durch Biber aufgestauten Marschgebiet, in dem, je nach Glück und Jahreszeit, alle möglichen Tiere beobachtet werde können. Wir hatten leider keines und so sahen wir – während wir langsam aber sicher durchnässt wurden – “nur” ein paar Enten und einen Regenbogen.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Stopp sahen wir einen Verkaufsstand für Kürbisse, der in Deutschland wohl ausreichend Halloween-Material für eine mittlere Großstadt hätte. Hier ist das jedoch nichts besonderes und wir haben diese schon häufiger gesehen.

Anschließend ging es weiter zur Everett Covered Bridge, die unserer Meinung nach ein schönes Beispiel dafür ist, dass Amerikaner nehmen war sie kriegen, wenn es um historische Gebäude geht.

Die Brücke ist nur wenig spektakulär, aber da sie im 18. Jahrhundert gebaut wurde und dementsprechend nach hiesigen Dimensionen fast schon prä-biblisch ist, ist sie eine der Attraktionen des Parkes und wird auch dementsprechend besucht. Bereits morgens um 10.00 Uhr war der gesamte Parkplatz belegt.

Damals gab es hier in der Umgebung über 2.000 überdachte Brücken, heute ist diese jedoch das einzig übrig geblieben Exemplar. Der Grund dafür ist, dass die anderen nach und nach durch Eisenbrücken ersetzt wurden, so dass die Überdachung, welche die Holzbohlen der Brücken vor Regen schützen sollten, nicht mehr notwendig war.

Nachdem wir uns ausreichend von der Historizität der Brücke in Erstaunen versetzen lassen haben, fuhren wir zum Canal Exploration Center weiter, das unser letzter Halt im Park sein würde.

Hier gab es eine ganz interessante – bzw. nach Yasmin eher langweilige – Ausstellung über den wirtschaftlichen Aufschwung, den der Bau der Ohio- und Erie-Schifffahrtskanäle der Region gebracht hatten. Zudem lernte ich mit einem Minispiel, wie Kanalschleusen funktionierten, was allerdings immer noch nicht ausreichte, um Yasmin von der didaktischen Qualität der Ausstellung zu überzeugen 😉

Nach etwa zwanzig Minuten verließen wir das Center wieder und machten uns auf die knapp zweieinhalbstündige Fahrt nach Perrysburg, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Allerdings hatten wir immer noch ein wenig Zeit, also beschlossen wir unterwegs spontan noch einen kurzen Stopp am Eriesee, einen der fünf Great Lakes, einzulegen, zu dem unsere heutige Strecke quasi parallel verlief.

Wahllos suchten wir uns auf der Karte das nächste kleine Dörfchen mit Seezugang aus, dass Vermilion hieß.

Als wir kurze Zeit später dort ankamen, wurden wir als erstes von den vielen geparkten Autos und dem Stau, in dem wir kurze Zeit später steckten, überrascht. Nach einer kurzen Internetrecherche fanden wir heraus, dass wirklich genau heute und in diesem Kaff, in das wir per Zufall hineingefahren waren, das Woollybear Festival, der größte Umzug des Staates Ohio, stattfinden würde…

Da wir dafür nun aber wirklich keine Zeit hatten, drehten wir bei der nächsten Gelegenheit um und fuhren weiter, mussten aber noch eine ganze Zeit über die Zufälligkeiten des Lebens lachen.

Da wir den See nun immer noch nicht gesehen hatten, fuhren wir in das nächste Hafenstädtchen Huron, wo wir einen kleinen Spaziergang am See entlang zu einem alten Leuchtturm machten. Das war ganz nett, aber leider war das Wetter immer noch ziemlich garstig.

Im Anschluss fuhren wir nach Perrysburg durch, wo wir gegen 15.00 Uhr ankamen und das Motel – wie bereits gestern – wieder in Ordnung war. Den weiteren Tag verbrachten wir mit Blogpflege, Abendessen und sonstigen Tätigkeiten 😉

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