“Hội An ist toll”. Das haben wir während der letzten Tage immer wieder gehört und so waren wir sehr gespannt, was uns in der beliebten Touristenstadt so erwarten würde.
In Hội An befand sich einst der größte Hafen in Südostasien, im Laufe der Jahrhunderte verlor die Stadt jedoch mehr und mehr an Bedeutung und geriet in Vergessenheit. 1999 wurde dann die Altstadt von Hội An, die als einzige während des Vietnamkrieges unversehrt blieb, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und mit den Touristen kehrte das Leben in die totgeglaubte Stadt zurück.
Süß war es hier wirklich, aber am Ende schaffte Hội An es nicht, uns davon zu überzeugen, wirklich eine “echte Stadt” zu sein. Gerade die Altstadt schien nur für den Tourismus gemacht zu sein und die Fassade aus Souvenirläden, Schneidereien, Restaurants, instagramtauglichen Cafés und natürlich den Lampions wirkte auf uns einfach ein wenig zu konstruiert und kommerziell.
Inhalt
Kaffeefahrt von Huế nach Hội An
Nach vier Tagen in Huế war es heute für uns an der Zeit weiter nach Hội An zu ziehen. Beim Transport entschieden wir uns diesmal für eine Transfer-Tour, also einen Minibus, der auf der Strecke noch einige Stopps machte. Dies war nur ein ganz wenig teurer, als die normalen Busse und deutlich besser und günstiger als die Kombination Taxi zum Bahnhof, Zug nach Da Nang, Minibus nach Hội An
Wie so oft wurden wir bereits 10 Minuten vor der Zeit abgeholt, danach dauerte es noch rund 20 Minuten bis wir alle anderen Mitreisenden eingesammelt hatten.
Zum ersten Stopp, der Thanh Toan Bridge, welche die älteste Brücke von Huế ist, waren es nur wenige Minuten zu fahren. Wir machten ein paar Fotos, anschließend hatten wir noch kurz Zeit ein wenig über den angrenzenden Markt zu schlendern, um laut dem Guide “irgendwas zu kaufen”.
Wir hatten davon – wie so oft – allerdings schnell genug, denn gerade die Fischabteilungen, wo die noch lebenden Tiere quasi auf dem Trockenen in kleinen Schlüsseln oder Kisten liegen, können wir nicht gut ertragen. Wenigstens wurden hier nicht – wie auf manch anderem vietnamesischen Markt – noch andere lebende Tiere angeboten.
Unser nächster Halt sollte dann eigentlich die Lang Co Bay sein, die als eine der schönsten Buchten der Welt gilt, allerdings hielten wir eher an einem Straßendorf in der Nähe. Was es hier zu sehen gab, erschloss sich uns leider nicht so richtig, aber immer hin hatten wir – wie auch schon auf dem Markt – mal wieder Zeit etwas zu kaufen….
Wieder im Bus waren wir gespannt wie die Kaffeefahrt noch weiter gehen würden, unser nächster Stopp sollte der Hai-Van-Pass auf 496 Meter sein. Der Pass bildet nicht nur die Grenze zwischen zwei Provinzen, sondern er ist auch die Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam und für seine grandiosen Aussichten bekannt.
Wir waren gespannt, denn während der serpentinenreichen Anfahrt fanden wir die Aussicht ok, aber mehr auch nicht. Endlich oben angekommen, war der Pass leider in dichten Neben gehüllt und die Aussicht daher mehr als eingeschränkt. Allerdings konnten wir an den Gucklöchern, die sich ab und an auftaten erkennen, dass es uns wohl aussichtstechnisch wahrscheinlich auch nicht “vom Hocker gehauen hätte”.
Unser letzter Stopp waren dann die Marmorberge, fünf Kalksteinhügel, die von den Vietnamesen Ngũ Hành Sơn, die Berge der Fünf Elemente, genannt werden.
Der poröse Kalkstein dieser Berge ist von diversen Höhlen und Tunnel durchzogen, in denen sich einst hinduistische Kulturstätten befanden, die jedoch später im 15. Jahrhundert von den Vietnamesen durch buddhistische Heiligtümer ersetzt wurden.
Heute finden sich daher in denn Grotten – teilweise riesige – buddhistische Schreine und Statuen und außerhalb diverse Tempel und Pagoden.
Um die Besichtigung starten zu können, mussten wir allerdings erstmal auf die Hügel hinaufkommen. Dies passierte über sehr viele, hohe Treppenstufen und als wir endlich die erste Ebene erreichten, waren wir aufgrund des nunmehr feucht-warmen Wetters schon zum ersten Mal komplett durchgeschwitzt.
Oben angekommen, führte uns unser erster Weg in die riesige Höhle Động Tàng Chơn. Auf mehrere Etage und versteckt in diversen Nischen fanden wir hier verschiedene Schreine und Statuen, die den Menschen Glück und Freude bringen sollen.
Direkt neben der Höhle liegt die Linh Ứng Pagoda, die wahrscheinlich bereits im 17. Jahrhundert erbaut wurde und damit schon eine ziemlich lange Geschichte hinter sich hat. Wie bei den meisten Tempeln zeigten auch hier viele Vietnamesen ihre Dankbarkeit, in dem sie sich niederknieten und mehrfach vorbeugen.
Anschließend steigen wir gefühlt über Hunderte von Treppen zum sogenannten Heavens Gate auf und wünschten uns, dass der Guide uns empfohlen hätte, richtige Schuhe statt Flip Flops anzuziehen. Am Ende kommen wir aber trotzdem oben an, wobei der Ausblick abermals nur ok war und wir uns den Aufstieg bei dem schlimm-schwülen Wetter auch hätten sparen können.
Wieder unten angekommen, war unsere Zeit dann schon fast vorbei, aber es gab noch so viel zu sehen. Auch dies hätte man uns eigentlich vorher sagen können. Und warum hatten wir eigentlich so viel Zeit bei den ganzen langweiligen Spots verplempert?
Aber es half nichts, wir legten den Turbo ein uns konnten so immerhin noch die ebenfalls sehr beeindruckende Dộng Huyền Không Höhle sehen. In ihr thront eine drei Meter große Buddha-Statue auf einem Podest inmitten der Höhlenwand. Die Höhle selbst ist über 30 Meter hoch und hat uns am besten gefallen.
Noch in der Höhle sagte uns der Blick auf die Uhr, dass wir uns nun wirklich auf den Rückweg machen sollten. Aus diesem Grund ließen wir eine der drei Pagoden, die noch auf dem Weg lagen aus. Die anderen waren aber auch hübsch, so dass wir uns angemessen entschädigt fühlten 😉
Wieder im Bus angelangt, teilte uns der Guide mit, dass wir noch einen zusätzlichen Stopp machen würden. In einer Fabrik könnten wir dabei zuschauen, wie Marmorskulpturen hergestellt würden. “Überraschenderweise” stellte sich die Fabrik jedoch als riesiges, zweistöckiges Marmorfiguren-Einkaufszentrum heraus und die Arbeiter hatten heute alle frei.
Nachdem wir keinen 50 Kilogramm schweren Marmorbuddha für mehrere tausend Euro erworben hatten, ging es weiter nach Hội An. Dort sollten wir eigentlich direkt am Hotel abgeliefert werden. Nachdem nur noch wir im Bus waren, stellte der Guide und der ortskundige Busfahrer jedoch fest, dass sich unser Hotel in einer Straße befand, wohin der Bus nicht fahren dürfe. Wir könnten jedoch den Kilometer mit unseren schweren Rucksäcken bestimmt in zehn Minuten zu Fuß gehen… o.O
Verständlicherweise waren wir nicht begeistert. Nach längerer Diskussion fuhr der Bus dann ein Stück den Weg zurück, so dass wir nur noch etwas 300 Meter vom Hotel entfernt waren. Witzigerweise hätten wir dort auch schon eine Viertelstunde eher rausgelassen werden können. Die positive Bewertung bei Tripadvisor haben wir uns daraufhin verkniffen. Alles in allem war die Tour also nur okay, hat sich aber wegen der Marmorberge dann doch gelohnt.
Auf dem Laternenfestival
Noch am selben Tag fand abends in Hội An das Laternenfest statt, dass immer am Vorabend einer jeden Vollmondnacht stattfindet. Die elektrischen Lichter werden ausgeschaltet und die Altstadt nur noch von Lampions und Laternen beleuchtet.
Außerdem werden an diesem Abend von den Einheimischen und natürlich auch von den Touristen brennen Laternen mit einem Wunsch in den Fluss gelassen.
Obwohl wir von der Bustour ziemlich müde waren, machten wir uns daher nach einem schnellen Abendessen trotzdem noch auf den Weg in die Altstadt, um uns das Spektakel anzuschauen.
Es war ausnahmsweise trocken und so konnten wir bereits auf dem Weg die vielen Lampions bestaunen, mit denen die Straßen von Hội An – auch unabhängig vom Laternenfest – dekoriert sind.
Als wir schließlich am Fluss ankamen, tummelten sich am Flussufer und auf der Brücke schon viele schaulustige Touristen und dementsprechend auch Hunderte von Verkäufern, die auch uns alle zwei Schritte Bootstouren, Laternen, Essen und sogar Massagen anboten.
Wir ließen uns allerdings nichts aus der Ruhe bringen und machten erst einmal ausreichend Fotos von den vielen, wundervoll beleuchteten Booten, die bereits auf dem Fluss unterwegs waren.
Danach beschlossen wir, dass – wenn wir schon mal hier sind – ebenso gut auch zwei Laternen auf den Weg schicken können. Also machten wir eine der Verkäuferin glücklich und nahmen ihr zwei brennende Laternen ab, die wir anschließend mit einem langen Stock von der Brücke hinunter in den Fluss ließen.
Danach sahen wir ihnen bei ihrer Reise zu, bis sie aus unserem Blickfeld verschwanden.
Genau in diesem Moment setzte dann mal wieder der Regen ein. Da wir dies mittlerweile gewöhnt waren, zogen wir uns unsere Regenjacken über und schlenderten noch ein wenig das Flussufer und die beleuchteten Straßen entlang.
Schließlich waren wir dann aber doch ziemlich kaputt, also machten wir auf den Rückweg in unser Hotel und verschwanden dann auch zeitnah im Bett.
Sightseeing in Hội An
Der nächste Tag startete mal wieder mit ziemlich viel Regen, also gingen wir den Tag entspannt an. Als es schließlich gegen 11.00 Uhr endlich besser wurde, beschlossen wir das Fenster zu nutzen, um ein wenig die Altstadt zu erkunden.
Da nahezu alle historischen Gebäude, die sich dort befinden, Eintritt kosten, besorgten wir uns zunächst an einer der extra hierfür eingerichteten Verkaufsstellen das obligatorische Sammelticket. Mit diesen konnten wir dann fünf der Sehenswürdigkeiten besuchen.
Zur Auswahl standen dafür unter anderem diverse chinesische Versammlungshallen, alte Kaufsmannshäuser, Grabstätten der Kaufmänner, der Tempel von Quan Công und die Japanische Brücke.
Wir starteten mit dem Phung-Hung-Haus, ein Kaufmannshaus, das vor 200 Jahren errichtet wurde und wo heute noch dieselbe Händlerfamilie lebt. Dank der Geschäftstüchtigkeit der Familie können Touristen heute das Haus nicht nur besichtigen, sondern dort auch noch alle Arten von Souvenirs erwerben… Wir fanden es ehrlich gesagt nicht besonders spannend, machten drei Anstandsfotos und zogen dann weiter.
Wir schlenderten zur Japanischen Brücke, die das Wahrzeichen von Hội An ist und sogar auf dem 20.000 Dong-Schein abgebildet wird. Die Brücke hat sicherlich historischen Wert, wir fanden sie bei Tage und unbeleuchtet allerdings nicht besonders hübsch.
Gut war, dass wir – aus welchen Gründen auch immer – hier wider Erwarten keinen Eintritt bezahlen mussten, schlecht war, dass es nun wieder zu regnen anfing.
Wir hofften einige Zeit, dass es nur ein kurzer Schauer sein würde, mussten dann aber einsehen, dass der Regen wohl wieder längerfristig anhält. Also zogen wir die Regenjacken über und machten uns mal wieder im Nassen auf den weiteren Weg.
Unser nächstes Ziel, das Tan-Ky-Haus war geschlossen und das Diep-Dong-Nguyen-Haus fanden wir nicht, aber wir schafften es dann in das Quan-Thang-Haus, das ebenfalls ein altes Kaufmannshaus ist.
Mit 300 Jahren ist es sogar noch älter, als dass Phung-Hung-Haus, leider machte diese Tatsache es aber kein Stück spektakulärer. Uns reichte ein Foto und fünf Minuten, dann standen wir bereits wieder im Regen.
Nun waren die Chinesischen Versammlungshallen an der Reihe, die von den chinesischen Einwanderern ursprünglich als Treffpunkt und Handelsplatz errichtet, später dann aber in Tempel umgewandelt wurde.
Da jede chinesische Provinz ihre eigene Halle errichtet hatte, gibt es in Hội An insgesamt fünf solcher Versammlungshallen. Dazu kommt die Versammlungshalle der chinesischen Vereinigung, die genutzt wurde, bevor die Provinzen ihren eigenen Komplexe errichteten.
Wir besuchten als erstes die Versammlungshalle der chinesischen Vereinigung, die keinen Eintritt kostet, aber auch nicht besonders spektakulär ist.
Dementsprechend gab es hier auch wirklich viel zu sehen und wir verbrachten einige Zeit damit die vielen Altare, Bilder und eindrucksvollen Drachenskulpturen zu betrachten.
Danach ging es für uns weiter zur Versammlungshalle der Chinesen von Fujian, die die größte und eindrucksvollste der fünf Versammlungshallen ist.
Vor der nächsten Versammlungshalle legten wir einen kurzen Stopp am Quan-Cong-Tempel ein, den wir allerdings aufgund unser beschränkten Eintritte nicht mehr von innen besichtigen konnten.
Weiter ging es dann zur der Versammlungshalle der Chinesen von Guangzhou, die zwar nicht so riesig, aber trotzdem erneut ziemlich eindrucksvoll ist. Daher ärgern wir uns auch ein bisschen, dass wir zwei unserer Eintritte für die langweiligen Kaufmannshäuser ausgegeben haben. Wir hätten lieber noch die anderen Versammlungshallen besichtigt, aber hinterher ist man ja immer klüger.
Nun waren wir langsam mal wieder durchgeregnet, aber einen Eintritt hatten wir noch über. Da der Schrein der Familie Truong geschlossen ist, mussten wir uns nicht entscheiden und besuchten abschließend noch den Schrein der Familie Tran. Hier bekamen wir sogar eine kleine Privatführung durch die Grabstätte.
Danach gingen wir zurück ins Hotel, wo wir erstmal einige Zeit brauchten um uns und unsere Klamotten zu trocknen.
Abends wagten wir uns dann allerdings nochmal vor die Tür, denn wir waren mit Annett und Micha, die heute aus Huế gekommen waren, zum Abendessen verabredet. Da es nach dem Essen nochmal trocken war, wagten wir gemeinsam sogar noch einen Abendspaziergang in die Stadt und zum Fluss und freuten uns, dass wir es zur Feier des Tages danach sogar noch trocken ins Hotel zurück schafften.
P.S.: Als gute vietnamesische Touristenstadt hat natürlich auch Hội An Gerichte, die es nur hier gibt. Wir versuchten Cao lầu, ein Nudelgericht mit Fleisch und Bánh hoa hồng trắng, mit getrockneten Garnelen gefülltes Reispapier, dass in einer Blumenform gewickelt und daher auch White Rose genannt wird. Beides war ok, haute uns aber ebenfalls nicht vom Hocker. Auch unsere weiteren Essenserlebnisse waren mal wieder eher unterdurchschnittlich, so dass wir Euch weitere Ausführungen diesmal ersparen.
Die Tempelstadt Mỹ Sơn
Da wir ziemlich sicher sind, dass wir lange Zeit sicherlich nicht mehr nach Vietnam zurückkommen, entschieden wir uns heute – trotz des Wetters – die Tempelstad Mỹ Sơn zu besuchen.
Da sich die Anlage rund 40 Kilometer von Hội An entfernt befindet, mieteten wir uns im Hotel wieder einer Roller. Als wir gegen 09.15 Uhr aufbrachen, war es allerdings tatsächlich trocken und wir schafften die – mit Verfahren und Navigations-Stopps – etwas über eine Stunde dauernde Fahrt mit nur einigen kurzen und nicht zu starken Regenepisoden.
Eine davon begann gerade, als wir in Mỹ Sơn unter den überdachten Parkplatz rollten, allerdings war der Schauer nach einigen Minuten wieder vorbei und wir konnten zunächst im Trockenen unsere Besichtigung starten.
Die Tempelstadt Mỹ Sơn, die seit 1999 von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt ist, war ab dem 4. Jahrhundert das wichtigste religiöse Zentrum der Cham, einem Volk, dass stark von der indischen Kultur beeinflusst war.
Dementsprechend diente die Tempelanlage lange Zeit der Verehrung der indischen Götter, insbesondere Shiva, bis die Cham im 14. Jahrhundert von den Vietnamesen verdrängt wurden und die Tempelstadt aufgaben.
Viele der 70 Bauten wurden nach der Entdeckung restauriert, knapp ⅔ wurden dann jedoch während des Vietnamkrieges zerstört. Seit 1980 wird versucht die verbliebenen 20 Ruinen wiederherzustellen.
Von der Ticketschalter brachte uns ein kostenfreier Shuttles zum Eingang der Tempelanlage, von wo uns der Rundweg dann zunächst zu vielen eher kläglichen und stark kriegszerstörten Überresten führt. Außer verregneten Wegen und riesigen Schmetterlingen gab es hier nicht besonders viel zu sehen.
Anschließend erklommen wir einen kleinen Hügel und Erreichten die Überreste der Gruppe G. Dank einer Stele mit Inschrift sind die Überreste dieses Shiva-Heiligtums als einzige in Mỹ Sơn exakt datierbar, sie stammen aus dem Jahr 1157 und wurden von dem damaligen König zu Ehren seiner verstorbenen Eltern gestiftet.
Nachdem wir vom Hügel wieder hinabsteigen, setzte erneut der Regen ein, was schade war, denn bei den Gebäuden der Gruppe A wurde es nun interessanter.
Zwar wurde auch diese im Vietnamkrieg nahezu vollständig zerstört, trotzdem waren die Ruinen interessant anzuschauen. Durch die vielen verschiedenen Ebenen wirkte es fast so, als hätte jemand die Gebäude aus Lego gebaut, außerdem entstand durch die nassen roten und schwarzen Steine vor dem grünen Rasen und den nebelverhangenen Bergen eine wundervolle Farbkulisse.
Anschließend zogen wir weiter zu den Gruppen B, C und D, wo sich die am besten erhaltenen Gebäude finden. Sie bestehen aus einem Haupttempel, der von kleineren Bauwerken umgeben ist, die der Verehrung untergeordneter Gottheiten dienten.
Die Gebäude hier in den Gruppen stammen vermutlich aus dem 9. und 10. Jahrhundert und sind wirklich beeindruckend. Zudem sorgen auch hier die nassen Steine und die dschungelartige Hintergrundkulisse für eine tolle Atmosphäre.
Während unserer Besichtigung der letzten Gruppe stoppte dann auch der Regen und wir konnten uns die Tempel daher sogar ganz in Ruhe anschauen.
Anschließend machten wir uns auf den Rückweg zum Shuttlebus und zum Parkplatz. Kurze Zeit nachdem wir wieder auf dem Roller saßen, setzte dann allerdings mal wieder starker Regen ein, der hartnäckig über 30 Minuten auf uns niederprasselte. Nachdem wir (mal wieder) komplett durchnässt waren, hörte es dann aber auf und wir konnte immerhin die Hälfte der Strecke noch im Trockenen fahren.
Zudem half uns der Rückweg auch bei der weiteren Entscheidungsfindung. Als wir an den Reisfeldern vorbei fuhren, wussten wir sofort, dass wir – unabhängig vom Regen – auf die Fahrradtour durch die Reisfelder, die man hier neben einem Koch-, Lampion- und Töpferkurs, sowie der obligatorischen Walking- und Streetfoodtour, eigentlich macht, verzichten können.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Trocken und Aufwärmen, zum Abendessen trafen wir uns dann noch einmal mit Annett und Micha.
Danach hieß es einmal mehr Abschied nehmen, denn während die beiden weiter nach Südvietnam und von dort quer durch Südostasien reisen werden, geht es für uns bald in eine ganz andere Richtung wieder. Wir merken, dass wir es nett finden würden, wenn jemand in etwa eine vergleichbare Route hätte wie wir, so dass man sich ab und an mal wiedersehen würde, aber das ist bisher noch nicht passiert.
Mit Annett und Micha vereinbaren wir aber ein Wiedersehen irgendwann in Deutschland und sind sicher, dass das auch klappen wird 🙂
Bestes Wetter am Pausentag
Nachdem sowohl die Fahrradtour durch die Reisfelder, als auch der Badestopp am Strand wetterbedingt nicht in Betracht kamen, hatten wir heute nichts besonders mehr vor.
Wir schliefen daher aus, vertrödelten Zeit beim Frühstück und verwanden anschließend wieder in unserem Zimmer. Gegen 10.00 Uhr stellten wir dann allerdings erstaunt fest, dass der Regen aufgehört hatte und sogar vereinzelt blauer Himmel zu sehen war.
Ungläubig beschlossen wir uns dies genauer anzusehen und machten uns für einen kleinen Stadtspaziergang bereit.
Bevor dieser jedoch starten konnte, stand zunächst ein Besuch beim Frisör auf dem Programm. Wir hatten damit eigentlich bis Australien warten wollen, aufgrund unseres Aussehens und des Budgets entschlossen wir dann aber den asiatischen Frisören eine Chance zu geben.
Beim Frisör wurden wir dann soar halbwegs verstanden, wobei meine Frisörin nur abwinkte und meinte “I know”. Dann legten sie los. Nur rund 15 Minuten später waren wir beide fertig und sogar zufrieden. Beide Haarschnitte waren richtig gut und sogar besser als in den USA geworden. Und das Ganze hatte uns nichtmal 9,- EUR gekostet.
Anschließend bummelt wir im Sonnenschein hinunter zum Fluss und sahen die kleine Stadt nochmal von einer anderen, trockeneren Seite. Dies war wirklich nett, da wir nicht mit eingezogenen Kopf durch die Straßen rennen mussten und so sogar noch die ein oder andere kleine Anlage besuchen konnten.
Danach entschieden wir, dass es Zeit für einen letzten Egg-Coffee war und ließen uns in einem der vielen, kleinen Cafés am Straßenrand nieder. Der Kaffee konnte zwar leider nicht ansatzweise mit denen aus Hanoi mithalten, aber es war nett mal ein wenig draußen sitzen zu können.
Auf dem Heimweg fotografierte wir dann noch einige der instagramtauglichen Cafés und schüttelten wie schon häufiger auf der Reise den Kopf über den Selfie-Wahn der Asiaten. Eine weitere Sache, die uns wirklich nicht fehlen wird.
Danach verbrachten wir den restlichen Tag im Hotel und kümmerten uns um einige Dinge für unsere Weiterreise, wie z.B. die ESTA für Neuseeland. Dabei ärgerten wir uns immer ein wenig, dass wir zwei Tage dauernd im Regen gestanden hatten und es heute wirklich trocken blieb. Da war also unser Karma wieder…
Zum Abendessen gingen wir dann aber nochmal vor die Tür und beschlossen – da es immer noch trocken war – einen erneuten Abstecher in die Stadt und auf den hiesigen Nachtmarkt zu machen. Dort kauften wir dann noch ein paar Souvenirs, unter anderem auch einen Lampion, von dem wir noch keine Ahnung haben, wie wir ihn in ein Paket bekommen sollen.
Als es dann doch wieder anfing zu regnen, machten wir uns auf den Rückweg und freuten uns, dass ein ganzer Tag vergangen war, an dem wir keine nassen Füße bekommen hatten.
Morgen geht es für uns zurück nach Da Nang, wo wir nur noch zwei Tage durchhalten müssen, bis wir endlich den Flieger nach Kambodscha und in die Sonne nehmen.
Ihr Lieben
Wieder ein sehr eindrucksvoller Bericht. Kulturell hat Vietnam wohl doch einiges zu bieten. Nur schade dass euch der Regen immer begleitet. Da könntet ihr ein Buch über “Regen auf der Welt ” schreiben
Vom Wetter werdet ihr sicher in Australien und Neuseeland entschädigt.
Müsst ihr eure Souvenirs immer mittragen? Einfach nach Hause schicken.
Liebe Grüße aus der Heimat
Morgen fliegen wir ja nach Kambodscha und wenn das Wetter wie angekündigt wird, werden wir auch dort schon entschädigt. Stellt sich nur noch die Frage, ob wir dort endlich wieder ein Essensangebot finden, das uns gefällt. In der Hinsicht konnte Vietnam, von ein paar Ausnahmen abgesehen, nur sehr wenig punkten 🙁
Die Souvenirs schicken wir nach Hause, wenn wir ausreichend gesammelt haben, um ein Paket zu füllen. Das wird wahrscheinlich aber erst in Australien der Fall sein, mal schauen 🙂
Richtig, im Gästezimmer ist noch viel Platz!
Das werden wir hoffentlich auch nicht voll bekommen. Wir wollen das ganze Zeug ja auch irgendwann in einer neuen, eigenen Wohnung haben. Die können wir ja nicht gleich zu Beginn vollmüllen 😉