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12.02.2023: Otago Peninsula und die Catlins

Nur wenige Stunden nachdem wir die alpine Gebirgslandschaft des Aoraki Mt. Cook National Parks verlassen haben, standen wir plötzlich wieder am Meer, besser gesagt in Dunedin an der Otago-Halbinsel. Von hier verbindet die 610 Kilometer lange Southern Scenic Route die Südküste der Südinsel mit den Fjordlanden und der Adrenalinstadt Queenstown.

Die Gegend entlang der Küste ist berühmt für ihre Tierwelt, denn hier leben unter anderem die stark gefährdeten Gelbaugenpinguine, diverse Kolonien von Seelöwen und die einzige Festlandkolonie von Königsalbatrossen. Dazu kommt eine unglaublich abwechslungsreiche Landschaft, die von grünen Hügeln, kleinen Buchten und wilden Klippen bis hin zu kilometerweiten Weideland reicht.

Insgesamt gibt es hier so viel zu sehen, dass wir nach zwei Tagen nur einen Bruchteil davon geschafft haben, was nicht heißt, dass wir es nicht versucht hätten 😉

Clay Cliffs

Von Twizel am Aoraki Mt. Cook National Park ging es für uns zunächst weiter zu den Omarama Clay Cliffs. Dabei handelt es sich um riesige Felsnadeln, die aus Kies- und Schlammschichten bestehen, die ursprünglich durch den Abfluss alter Gletscher vor über einer Million Jahren entstanden und die durch enge Schluchten voneinander getrennt sind.

Ein kurzer Weg führte uns vom Parkplatz zunächst vor den Felsformationen entlang und schließlich auch ein kurzes Stück in die Schlucht hinein. Wir haben schon viele Badlands gesehen, fanden diese aber trotzdem überzeugend, so dass die $5 Eintritt gut angelegt waren.

Nach dem Stopp mussten wir schon wieder tanken und bekamen erstmal einen schönen Schock: Unser grandioser Wagen verbraucht sage und schreibe über 12 Liter auf 100 Kilometer, womit es ein weiterer Punkt auf unsere Liste “Warum-wir-diesen-Wagen-hassen” geschafft hat.

Danach passierte nicht mehr sehr viel. Wir aßen noch schnell ein paar Wraps an einem hübschen See, danach mussten wir noch einiges an Streckte machen.

Das Gute an Neuseeland ist, dass hier bisher – im Gegensatz zu Australien – sogar die Nicht-Scenic Routes ziemlich “scenic” sind und es daher während der Fahrt viele nette Aussichten gab.

In Verbindung mit der guten, breiten Straße, machte dies die längere Fahrt heute ziemlich erträglich.

An Kai ging das Meiste vorbei, denn seit dem Morgen zeigte unsere Drohne einen Fehler an, den er versuchte während der Fahrt zu beheben, leider erfolglos. Wir glauben, dass die Fernbedienung kaputt ist und werden nun versuchen, ob wir sie in einer der größeren Städte repariert bekommen. So ein Scheiß!

Am späten Nachmittag kehrten wir in einen kleinen Campground kurz vor Moeraki ein, wo es diesmal eher leer war und wir ein nettes Plätzchen mit Blick auf eine bewaldete Abbruchkante ergatterten.

Dunedin und die Ortago-Halbinsel

Heute hatten wir – mal wieder – einiges an Programm vor uns, so dass der Wecker bereits um 06.30 Uhr klingelte. So richtig gut klappt das mit dem Aufstehen allerdings nicht mehr: Nach Snoozen und sonstigem Trödeln waren wir erst gegen 07.15 Uhr mit dem Kaffee fertig und machten uns an das Frühstück.

Letztendlich waren wir dann – bei bestem Wetter – gegen halb neun startklar, dass frühe Loskommen haben wir somit nur knapp verpasst 😉

Nach nur 10 Minuten kamen wir bei den Moeraki Boulders an, kugelrunde Steinbrocken, die ein bis anderthalb Meter Durchmesser haben und am Strand liegen. Trotz der für uns eher späten Uhrzeit waren wir ganz alleine dort, was großartig war.

Von einem einheimischen Ehepaar wurden wir aufgeklärt, dass die Felsen je nachdem, wie das Wetter in den Tagen und Wochen zuvor war, unterschiedlich tief im Sand begraben seien, heute sähen wir zum Beispiel eher wenig. Uns war das egal, sie haben uns trotzdem sehr gut gefallen.

Schlecht war, dass – nachdem bereits seit gestern die Drohne nicht mehr funktioniert – nun auch unsere Kamera eine Fehlermeldung anzeigte. Scheinbar scheint das Gyroskop, was unter anderem für den künstlichen Horizont verwendet wird, den Geist aufzugeben. Obwohl wir sie bereits seit fast vier Jahren haben und sie in der Zeit nicht geschont wurde, sind wir bezüglich der Haltbarkeit nicht besonders zufrieden. Hinzu kommt, dass wir eine kaputte Kamera nun wirklich nicht gebrauchen können.

Nach den Moeraki Boulders fuhren wir dann nach Dunedin in die Baldwin Street, die den Guinness-Welt-Rekord für die steilste Straße der Welt hält. Wir nutzten die Gelegenheit für ein paar witzige Fotos.

Nach einem kurzen Einkaufsausflug ging es weiter auf die Otago-Halbinsel, die für ihre Tierwelt berühmt ist. Hier finden sich unter anderem Seelöwen, verschiedene Pinguinarten und Albatrosse an. Da Neuseeland aufgrund der von Maori und europäischen Siedlern eingeschleppten invasiven Spezies eher wenige spannende Tierarten zu bieten hat, wollten wir uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen.

Zudem ist die Halbinsel auch landschaftlich sehr sehenswert, was durch die in luftiger Höhe verlaufende Highcliff Road, von der wir tolle Blicke auf den Otago Harbour hatten, nochmal unterstrichen wird.

Wir hielten kurz an der Sandfly Bay, die glücklicherweise nicht nach den in Australien und Neuseeland vorkommenden Sandflies – in Schottland als Midges bekannt – benannt wurde, sondern ihren Namen dem von Wind verwehten Sand verdankt.

Den Weg an den Strand hinab sparten wir uns, wir hatten ja noch einiges vor, außerdem sah es vom Viewpoint schon hübsch genug aus.

Als nächstes fuhren wir zum Allans Beach, wo es neben Seelöwen auch Pinguine geben sollte. Nach unserem bisherigen Glück mit Pinguinen erwarteten wir nicht viel und wurden darum auch nicht enttäuscht, als keine da waren 🙂

Als Entschädigung konnten wir dafür jedoch einige Seelöwen am Strand beobachten, die fett und faul da lagen und sich immer wieder zur Abkühlung mit Sand zu schütteten. Abgesehen von diesen kurzen Aktivitätsschüben bewegten sie sich jedoch kaum.

Sie ließen sich nicht durch uns oder die anderen Touristen stören, so dass wir “recht nahe” an sie heran gehen konnten. Glücklicherweise war der Wind sehr stark, so dass wir sie nicht riechen mussten, denn vermutlich stinken sie genauso wie See-Elefanten in den USA.

Auf dem Rückweg kamen wir dann noch am kegelförmigen Harbour Cone vorbei, der auch durch eine Wanderung begehbar ist, diese ließen wir heute jedoch aus.

Mittlerweile war es schon fast zwei Uhr und wir hatten immer noch keinen Picknicktisch zum Mittagessen gefunden, so dass wir uns – leicht beleidigt, da es zuvor gefühlt jeden Kilometer einen gegeben hatte – auf den Parkplatz eines Sportplatzes stellten und dort im Schrottmobil (Arbeitstitel) aßen.

Frisch gestärkt fuhren wir zum Taiaroa Head weiter, wo sich eine Kolonie von Königsalbatrossen befindet, was deswegen so besonders ist, da diese Art sonst nur auf unbewohnten Inseln lebt. Mit einer Flügelspannweite von um die drei Metern gehören sie übrigens auch zu den größten Vögeln der Welt.

Wir schlenderten etwas herum und sahen zunächst nur Unmengen an Möwen. Leicht enttäuscht gingen wir daher zunächst in das dort gelegene Royal Albatross Centre, sahen uns die Ausstellung an und kauften Souvenirs.

Als wir wieder heraus kamen hatten wir dann mehr Glück, gleich mehrere Vögel segelten über uns im Wind.

Zufrieden fuhren wir zu unserem heutigen Nachtlager am Lake Waihola weiter und genossen noch ein letztes Mal die Aussichten auf der schönen Halbinsel.

An unserem Camping-Platz angekommen duschten wir kurz, machten Abendessen und schrieben anschließend den Beitrag für den heutigen Tag.

Zudem waren wir mit unserem Spot am See überaus zufrieden.

Die Catlins

Auch heute war ein längerer Fahrttag mit einigen Stopps geplant, der uns durch das als “Catlins” bezeichnete Gebiet bis nach Invercargill an der Südküste bringen sollte. Aus diesem Grund schliefen wir auch heute nicht aus, wurden aber ein wenig durch den schönen Seeblick am frühen Morgen entschädigt.

Als erstes ging es heute zum Nugget Point Lighthouse, wo hinter dem besagten Leuchtturm einige Felsen sehenswert im Meer liegen.

Die einstündige Fahrt ging recht schnell vorbei, da wir durch eine sehr schöne, hügelige Weidelandschaft fuhren. Am Parkplatz angekommen ging es zunächst einen Weg an einer Klippe entlang, von wo wir in der Tiefe einige Möwen auf den Felsen nisten sahen.

Nicht viel später kam der Leuchtturm, mit den als “Nuggets” bezeichneten Felsen im Hintergrund, in Sicht. Mit uns waren dort noch vier weitere Pärchen, von denen – wie so oft – fast alle deutschsprachig waren. Insgesamt sind hier sehr viele Deutsche unterwegs, sogar noch mehr als in Australien, was wir nicht gedacht hätten.

Da die meisten entweder noch sehr jung oder Paare mit (sehr) kleinen Kindern in der Elternzeit sind, forcieren wir aber meist kein Gespräch und bleiben lieber für uns.

Der nächste Stopp war dann der Purakaunui Wasserfall, welcher praktischerweise fast direkt neben dem Parkplatz lag, nur 300 Meter mussten wir gehen, welch ein Luxus.

Der Wasserfall selbst sah super aus, nur führte er leider, aufgrund der späteren Jahreszeit, nicht soviel Wasser. Aus diesem Grund musste das Stativ und eine lange Belichtungszeit herhalten, die aus jedem Rinnsal ein Instagram-würdiges Spektakel macht 😉

Wir hielten uns nicht zu lange beim Wasserfall auf, sondern fuhren bald weiter zum letzten Stopp des Tages, der Cathedral Cave.

Hier war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob wir diese besuchen sollten, da sie auf Bildern immer nur mäßig spannend aussah, jedoch waren Reviews darüber immer sehr begeistert. Yasmin hatte – zunächst – keine Meinung, da sie fast direkt auf dem Weg lagen, entschieden wir uns jedoch dafür.

Die Höhle selbst liegt direkt am Strand, so dass der Zugang nur bei Ebbe möglich ist und der Parkplatz nur dann geöffnet wird. Heute war dies ab 11.45 Uhr und wir waren sehr pünktlich dort.

Nachdem wir die $20 Eintritt gezahlt hatten, machten wir uns vom Parkplatz auf den Weg, der uns durch dichten Urwald recht steil erstmal 100 Meter tiefer an den Strand führte, von wo wir nochmal etwa 300 Meter durch den Sand stapfen mussten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Yasmin dann eine Meinung gebildet, nämlich dass sie absolut keine Lust hatte, den steilen Weg wieder nach oben zu gehen…

Die Höhle waren dann auch nur mäßig spektakulär, wir hatten schon besseres gesehen und die lobende Berichte konnten wir nicht nachvollziehen. Ja, sie war recht hoch, aber davon abgesehen war sie nicht besonders ansprechend.

Nach nur zehn Minuten machten wir uns an den Rückweg und wurden von mehreren anderen Besuchern mit einem “Already back?” angesprochen, die sich offensichtlich wunderten, warum wir – bei einem solchen Naturwunder – bereits wieder auf dem Weg nach oben waren.

Da es mittlerweile recht spät geworden war, ließen wir den letzten geplanten Halt, den südlichsten Punkt Neuseelands, am Slopes Point aus. Nach einem kurzen Stopp zum Mittagessen und Tanken fuhren wir direkt nach Invercargill auf den geplanten Campingplatz.

Hier bekamen wir den letzten freien Platz, der sich sowohl direkt gegenüber des Küchen- und Toilettenblocks, als auch der überquellenden Mülltonnen befand. Man kann halt nicht immer Glück mit der Aussicht haben…

Wir kümmerten uns um die Planung der kommenden Tage und machten alle anderen Dinge, die wir abends so tun. Morgen können wir endlich mal ausschlafen, darauf freuen wir uns schon 🙂

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