Warum laufen Menschen auf dem Camino? Dies ist eine der Fragen, die uns hier am meisten beschäftigen. Wir könnten vielleicht noch verstehen, wenn sie es einmal tun würden, aber tatsächlich sind viel unserer Mitpilger Wiederholungstäter, die den Camino Frances oder auch andere Jakobswege bereits mehrfach gegangen sind.
Einmal reicht uns persönlich ja mehr als aus und jetzt, wo wir so mittendrin sind, hätten wir sogar auf diese Erfahrung verzichten können.
Unseres Erachten kann es weder die Landschaft, noch das Essen sein, so dass eigentlich nur noch der Wein überbleibt 😉
Oft hören wir, dass es die Gemeinschaft und das sog. “Socializing” ist, allerdings können wir auch das bisher nicht nachvollziehen. Wir empfinden unsere Mitpilger zwar alle als ganz nett, aber häufig auch als oberflächlich. Viele Sätze klingen für uns so, als hätten sie die Pilger aus einem Buch mit dem Namen “Jakobsweg – die schönsten Sprüche und Weisheiten” auswendig gelernt.
Zudem haben wir den Eindruck, dass am Ende des Tages die “Freundschaften” schnell vergessen sind, wenn es um den Platz in den immer ausgebuchten Albergues geht, denn letztendlich kämpft jeder nur für sich.
Wir persönlich haben auf Trails, wie dem Stubaier Höhenweg oder dem Annapurna Circuit auf jeden Fall deutlich mehr Trail-Gemeinschaft, Unterstützung und Hilfsbereitschaft erfahren, als hier.
Vielleicht liegt es an uns oder vielleicht ist auch einfach das Marketing des Jakobsweges unglaublich gut, wir zumindest suchen auch nach zwei Wochen weiterhin den Grund (einer würde uns schon reichen), warum es hier nun so toll sein soll.
Inhalt
Etappe 12: Villafranca Montes de Oca bis Villafría
32,40 km, 383 m, 371 m, 07:35 Std.Obwohl wir heute ebenfalls wieder um die 30 Kilometer vor uns hatten, schafften wir es leider nicht sonderlich früh aufzubrechen. Der Grund war das Frühstücksbuffet, dass – was wir nicht wussten – im Zimmerpreis enthalten und für unsere sonstigen Frühstücksverhältnisse ziemlich ausschweifend war.
Wir schlemmten daher zunächst ausgiebig am Buffet und machten uns somit “erst” gegen 07.45 Uhr auf den Weg.
Seit gestern war es wieder aufgeklart und wir starteten bei strahlend blauen Himmel, aber auch bei unter 10 Grad, es war gelinde gesagt ziemlich frisch.
Gut für uns, dass heute ein eher ungewöhnlicher Camino-Tag war, denn direkt nach dem Start stand uns tatsächlich ein ziemlich langer und für Jakobswegsverhältnisse auch ziemlich steiler Anstieg durch den Wald bevor. Uns wurde also schnell warm.
Wir kamen trotzdem gut voran und erreichten schnell den höchsten Punkt der Montes de Oca. Nun führte uns der Weg nahezu eben durch den Wald. Im Vergleich zu sonst war das Landschaftsbild dadurch zwar mal ein wenig anders, allerdings fanden wir die Bäume jetzt auch nicht sonderlich spannender, als die kilometerweiten Agrarflächen. Wie so oft waren Weidetiere das Einzige, dass für ein wenig Abwechslung sorgte.
Am Ende war es dann Zeit von der Hügelkette hinabzusteigen und wir erreichten nach 12 Kilometern ohne jegliche Infrastruktur San Juan de Ortega, wobei der “Ort” – soweit wir das erkennen konnten – ebenfalls nur aus dem riesigen Kloster, zwei Alberguen und einem Café bestand. Wir sammelten einen Stempel und gingen direkt weiter.
Zum nächsten Ort, Agés, war es nicht sonderlich weit, aber da es noch früh war, legten wir auch hier keine Pause ein. Unser Ziel war nach weiteren 2,5 Kilometern Atapuerca, wo wir eine kleine Bar zum Mittagessen auserkorten.
Zwar brauchten unsere Bocadillos ewig, dafür waren sie aber riesig und warm, mit Liebe gemacht quasi. Während wir warteten, lernten wir zwei Deutsche kennen, von denen einer der Inbegriff eines Selbstdarstellers war.
Wir hörte ihm geduldig rund 20 Minuten dabei zu, wie er Camino-Weisheiten von sich gab, waren aber nicht traurig, als sie von dannen zogen und dafür unser französisches Quartett eintraf. Mit unserem katastrophalem, aber bemühten Französisch brachten wir immerhin eine halbe Konversation zustande 🙂
Nach der viel zu ausgedehnten Pause, war unsere Motivation nicht gerade größer geworden, aber wir hatten leider immer noch einiges an Kilometern zu laufen. Dazu kam, dass wir nun auch noch den Alto de Atapuerca erklimmen mussten und es dementsprechend schon wieder ziemlich “steil” bergauf ging.
Auf dem “Gipfel” der Anhöhe wurden wir mit einem Blick auf das nun immer näher kommende Burgos und einem riesigen Holzkreuz begrüßt. Von dort ging es dann zunächst noch auf Naturwegen, später auf der Straße, lange und steil in den Ort Cardeñuela Riopico hinab, wobei wir auf dem Weg auch noch die so erfahren Deutschen einholten. Die Gesichter, als wir mit 5 km/h Gehgeschwindigkeit locker an ihnen vorbei zogen, war Gold wert 😉
Danach passierte trotz der vielen noch vor uns liegenden Kilometer gar nicht mehr viel. Immer auf oder knapp neben der Straße kämpften wir uns tapfer weiter bis zu den ersten Ausläufern von Burgos. Dort angekommen, durften wir dann noch knapp 3,5 Kilometer an einer ziemlich viel befahrenen Straße entlangwandern, was wir aufgrund der Geschwindigkeiten der vorbeirasenden Autos weniger witzig fanden.
Am Ende hatten wir es dann aber endlich geschafft. Zumindest fast, denn die Rezeptionistin brauchte gefühlt 20 Minuten um uns einzuchecken.
Im Zimmer gaben wir uns dann voll und ganz der Entspannung hin, denn irgendwie waren wir heute wirklich kaputt. Zwar hat sich Kais Knie mittlerweile wieder mehr oder weniger beruhigt, dafür habe ich nun eine ziemlich schmerzhafte Verspannung/ Verhärtung in der Wade…Aua!
Glücklicherweise sollte das Hotel über ein Restaurant verfügen, in dem es bis 20.00 Uhr Abendessen gibt, zumindest hat uns das die Rezeptionisten geschrieben, als wir morgens extra nachfragten.
Um 17.30 Uhr wurde wir im Restaurant dann jedoch eines Besseren belehrt, es gab dort lediglich noch Brötchen. Da wir allerdings gerne etwas Warmes zum Abendessen wollten, machten wir uns auf Anraten der Kellnerin doch noch auf dem Weg zu einem anderen, rund 300 Meter entfernten Hotel, da dort die Küche ganztägig geöffnet sei.
Aber Pustekuchen, als wir ankamen, teilte man uns mit, dass es erst ab 20.30 Uhr Abendessen geben würden. Total genervt machten wir uns auf den Rückweg und sahen uns doch mal wieder Brötchen essen. Da wir in einem Industriegebiet übernachteten, waren andere Möglichkeiten nämlich auch nicht vorhanden.
Kai ließ es sich jedoch nicht nehmen im Hotelrestaurant seinem Frust Luft zu machen, im perfekten Spanisch 😉 Am Ende müssen wir so verzweifelt gewirkt haben, zumindest erklärten sich die Kellnerin und die noch anwesende Köchin bereit, uns doch noch das Menü zu machen. Abend gerettet!
Nach einer leckeren Käsesuppe, einem Gemüseeintopf, Dessert und einem Glas Wein sah die Welt dann schon wieder besser aus.
Morgen marschieren wir dann tatsächlich schon in Burgos ein, ziemlich krass, dass wir schon hier angekommen sind.
Etappe 13: Villafría bis Tardajos
19,17 km, 21 m, 85 m, 05:12 Std.Nach den zwei langen Tagen stand uns heute mit geplanten 18 Kilometern quasi ein Ruhetag bevor. Dementsprechend gönnten wir uns Ausschlafen bis 07.00 Uhr, was auch gut war, denn dank knallender Türen um Mitternacht und auf dem Flur telefonierenden Nachbarn um halb eins wurden wir nachts immer wieder geweckt.
Um kurz vor halb neun machten wir uns dann auf den Weg nach Burgos, knapp 8 Kilometer waren bis zu Kathedrale noch zu gehen, wobei wir auch noch irgendwo frühstücken wollten.
Der Camino führte uns durch das Industriegebiet in die Stadt, wo wir zunächst noch ewig die Außenbezirke durchwandern mussten. Im Gegensatz zu Pamplona oder Logroño wirkte das 175.000 Einwohner große Burgos auf uns sehr großstädtisch und die Viertel mit den riesigen Hochhäusern, die ohne Abstand aneinander gebaut waren nicht sonderlich attraktiv.
Daran hatte vermutlich auch das Wetter Schuld, denn heute war es am Morgen mit gerade mal 6 Grad und bedecktem Himmel wirklich kalt. Insoweit waren wir froh, als wir schließlich ein kleines Café fanden, in dem wir uns zum Frühstück einen Espresso con leche und einen Pincho, ein Minibrötchen mit Schinken, gönnten.
Frisch gestärkt und wärmer angezogen, machten wir uns anschließend auf den Weg zur Kathedrale, wobei wir mehr oder weniger frei Schnauze liefen, da der Weg, seitdem wir gestern in das Industriegebiet eingelaufen waren, nur noch sehr rudimentär ausgezeichnet war. Das war zwar ziemlich ungewohnt, aber da die Kathedrale kaum zu übersehen ist, fanden wir den Weg trotzdem.
Endlich angekommen, verbrachten wir einige Zeit mit Fotografieren und Kai beschloss, die 10€ Eintritt zu investieren und sich das Gebäude auch von innen anzusehen, immerhin ist die Kathedrale berühmt für ihre Größe und Architektur und dementsprechend auch seit 1984 als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt.
Ich selbst wartete draußen in der mittlerweile ab und an herausschauenden Sonne, wobei wir hinterher feststellten, dass wir auch beide hätten gehen können, da der Eintritt für Pilger auf 5€ reduziert ist. Leider wollte Kai trotz Beschwerde niemand die zu viel gezahlten 5€ erstatten.
Da uns für eine weitere Stadtbesichtigung nicht der Sinn stand, folgten wir dem weiterhin nur lose ausgezeichneten Weg langsam aus der Stadt heraus, wobei wir auf dem Weg noch in einen Supermarkt und eine Apotheke einfielen.
Seit Tagen brauchten wir sowohl Zahnpasta und neue Müsliriegel, aber in den “Läden” in den kleinen Ortschaften war dies nicht oder nur zu horrenden Preisen zu bekommen. Außerdem gönnten wir uns gleich auch noch zwei Brötchen für das spätere Mittagessen.
In der Apotheke gab es dann Erkältungspillen für Kai, denn nachdem ich nun langsam wieder gesund bin, hat es nun ihn erwischt. Genau, wie es sich in einer guten Beziehung so gehört…
Der Weg aus der Stadt heraus war dann deutlich angenehmer und kürzer, als der Weg hinein und schon bald wanderten wir wieder auf den gewohnten Wirtschaftswegen zwischen den Feldern entlang. Landschaftlich war es allerdings weiterhin kein Stück attraktiv und so fiel uns das Laufen immer schwerer.
Irgendwann ließen wir uns genervt am Feldrand nieder, nur damit ich feststellen konnte, dass ich mir tatsächlich eine Blase gelaufen hatten. Um die Stimmung ein wenig zu heben, verputzten wir unser Mittagessen, dann ergaben wir uns unserem Schicksal und machten uns an die letzten 5 Kilometer.
Diese führte überwiegend um ein großes Autobahnkreuz herum, so dass wir auch noch mehrere riesige und eigentlich unnütze Schlenker laufen mussten. Das es außerdem kein Stück nett war, brauche ich wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen.
Nachdem wir die Autobahnen hinter uns gelassen hatten, ging es noch 2 Kilometer parallel an der Landstraße entlang, dann erreichten wir endlich unsere Unterkunft.
Die Albergue “La Fábrica” liegt noch ein Stück vor dem Ort und befindet sich in einer alten Mehlfabrik. Unser Zimmer ist groß und sauber, die Dusche hat Druck ohne Ende und überhaupt ist das Gebäude total toll renoviert.
Heute waren wir – trotz der eher kurzen Strecke – so ermattert, dass wir nicht mal versuchten früh etwas zu essen zu bekommen, sondern artig warteten, bis um 19.00 Uhr das Restaurant der Albergue öffnete.
Immerhin lohnte es sich wenigstens, denn das Essen war sehr lecker und die ganze Flasche Wein, die es dazu gab, rundete unseren Abend perfekt ab und hob vor allem die Stimmung.
Etappe 14: Tardajos bis Castrojeriz
29,93 km, 251 m, 275 m, 07:02 Std.Die Länge der zu bewältigenden Etappe bestimmt unsere Aufstehzeit. Kurze Strecke bis 20 Kilometer = Ausschlafen, mittlere Strecke bis circa 27 Kilometer = 07.00 Uhr, lange Strecke ab 27 Kilometer und mehr = 06.00 Uhr
Bei um die geplanten 30 Kilometer hieß dies somit, dass wir heute früh raus mussten. Obwohl die Motivation mal wieder hätte besser sein können, waren wir ausnahmsweise halbwegs zeitig aufbruchbereit und verließen bereits gegen 07.30 Uhr die Pension.
Auch heute war es morgens mit gerade mal 5 Grad sehr kalt, dafür schien seit Tagen aber mal wieder richtig schön die Sonne, was unsere Stimmung ein wenig hob.
Wir durchquerten zunächst unseren Übernachtungsort Tardajos und erreichten dann relativ schnell den Nachbarort Rabé de las Calzadas, wobei uns die beiden kleinen, aber hübschen Orte wirklich gut gefielen.
Obwohl wir erst knapp zwei Kilometer gegangen waren, waren wir in Rabé schon ziemlich hungrig und freuten uns, als es tatsächlich eine niedliche, bereits geöffnete Bar gab, in der wir für kleines Geld eine Tortilla und einen Kaffee zum Frühstück bekamen.
Frisch gestärkt, konnte es dann weiter nach Hornillos del Camino gehen. Die 7,6 Kilometer lange Strecke war, nachdem wir die letzten Tage die meiste Zeit in der Nähe oder entlang den großen Verkehrsstraßen, gewandert waren, endlich wieder ein wenig natürlicher und gefiel uns ganz gut.
Obwohl es ausnahmsweise mal wieder eine etwas längere “Steigung” gab, kamen wir schnell voran und erreichten den Ort in einer guten Zeit. Da hier – wie so oft – nahezu alles geschlossen war, beschränkten wir uns allerdings auf einen kurzen Boxenstopp und wanderten im Anschluss direkt weiter.
Unsere nächste Zwischenstation war Hontanas und auch der Weg dorthin war deutlich netter, als auf den letzten Etappen. Zudem gab es zwischen den ganzen landwirtschaftlichen Felder auch immer wieder riesige Felder mit knallrotem Klatschmohn, der für fröhliche Farbtupfer sorgte.
Ansonsten war der Weg – wie immer – nicht besonders anspruchsvoll, obwohl – wir konnten es kaum glauben – eine weitere “Steigung” zu bewältigen war. Zudem trafen wir auf dem Weg zwei ältere deutsche Mitwanderer, mit denen wir uns zumindest für ein paar Kilometer die Zeit vertreiben konnten. Der Funke sprang jedoch nicht über und am Ende war ihre Geschwindigkeit für uns auch nicht hoch genug, also verabschiedeten wir uns und zogen weiter.
Mittlerweile war auch der Himmel deutlich zugezogen und wir erwarteten jede Minute den angesagten Regen. Als die ersten Tropfen fielen, hofften wir zunächst noch Hontanas vor dem Wolkenbruch zu erreichen, doch obwohl wir geschwindigkeitsmäßig noch einen drauf legten reichte es nicht.
Circa zwei Kilometer vor dem Ort schlüpften wir in unsere Regenklamotten, dann ging der Sturm auch schon los. Im strömenden Regen liefen wir schließlich in den Ort ein und fielen in die zweite Bar ein, die wir fanden.
Hier wärmten wir uns bei einem Cortado und Bocadillos con Queso auf und trafen auch tatsächlich Mr. Selbstdarsteller mit seinem Kumpel wieder. Die Beiden waren allerdings bereits fast am Gehen und so blieb der Austausch kurz, was wir nun auch nicht zu schade fanden.
Dafür freuten wir uns sehr, als wir nach Verlassen der Bar ein paar Meter weiter “unsere” Franzosen wieder trafen. Obwohl es wirklich sehr netten Franzosen sind – sie loben immer unsere Sprachkenntnisse und sprechen mit uns so langsam, dass wir sie meist sogar verstehen können – verlaufen die Gespräche trotzdem eher in einem fröhlichen Kauderwelsch, aber es reichte mal wieder, um sich über den letzten Tag auszutauschen.
Zufrieden, dass wir heute dasselbe Ziel hatten und uns dementsprechend spätestens morgen wieder sehen würden, zogen wir im wieder beginnenden Regen weiter.
Der Strecke war nun nahezu eben und lief sich gut und schließlich hatten wir auch das schlechte Wetter überwunden, so dass wir endlich die Regenklamotten wieder loswerden konnten.
Als wir endlich das Convento de San Antón erreichten, wussten wir, dass es nun nicht mehr weit war. Wir legen noch eine Minipause ein, besorgten uns einen Stempel und machten uns anschließend an die letzten 4 Kilometer.
Wie immer, wurde es am Ende dann doch nochmal lang, aber schließlich erreichten wir Castrojeriz, wo wir von der gigantischen Colegiata de Nuestra Señora del Manzano und der dahinter, auf einem Hügel liegenden, Burgruine begrüßt wurden.
Hier ist es ein bisschen, wie mit den Moscheen in den kleinen Orten in der Türkei. Castrojeriz hat nur rund 800 Einwohner, trotzdem aber insgesamt drei Kirchen. Neben der Colegiata de Nuestra Señora del Manzano gibt es hier auch noch die ehemalige Pfarrkirche Santo Domingo, sowie die ehemalige Klosterkirche San Juan. Verrückt.
Unsere Unterkunft lag diesmal eher am Ortsausgang, also mussten wir noch ein bisschen weiter als erwartet. Endlich angekommen, gab es erst einmal einen kleinen Schock, als der Besitzer unsere Reservierung nicht finden und uns in einem Schlafsaal unterbringen wollte. Glücklicherweise klärte sich das Missverständnis dann aber schnell auf und wir konnten unser nettes Zimmer mit eigenem Bad im Dachgeschoss beziehen.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir wie immer mit Erholung und den üblichen Todos. Zudem entschieden wir auch heute, dass Essen um 19.00 Uhr in Ordnung ist, wenn man dafür keinen Zentimeter mehr laufen muss.
Leider stellte sich dies später als schlechte Entscheidung heraus. Zwar hatten wir mit John aus England und Dora aus Dänemark zwei ganz nette Gesprächspartner, aber das Essen fiel mehr als bescheiden aus. Ein wenig dünne Suppe, ein Hähnchenschenkel mit drei Blättern Salad eine Scheibe Eis aus der Packung.
Dazu kam, dass der Wirt ein wirklich merkwürdiger Mann war und wirklich nichts freiwillig herausrückte. So mussten wir ihn mehrfach um mehr Brot bitten, welches uns dann nur widerwillig gereicht wurde und bei dem Wein entschied er schnell, dass wir nun alle “genug hatten”.
Hier weiß auf jeden Fall jemand, wie Geld gemacht wird. Wir trugen es mit Fassung, allerdings war es wirklich schade, dass wir nach dem Essen immer noch hungrig waren.
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