Über 500.000 Besucher verzeichnet die Waitomo Cave, die berühmte neuseeländische Glühwürmchen-Höhle auf der Nordinsel, jährlich. Wie auch an vielen anderen Orten Neuseelands hat sich auch hier eine riesige Touristenindustrie gebildet, nahezu im 10 Minuten-Takt bringen Boote die Besucher in die Unterwelt und zu den leuchtenden Maden.
Mittlerweile hat dies erhebliche negative Auswirkungen auf das Höhlensystem, zu denen nicht nur die baulichen Veränderungen gehören, die das Mikroklima der Höhle verändern, sondern insbesondere auch die vermehrte Ansammlung von Kohlendioxid durch die menschliche Atmung, erhöhte Temperatur durch die Körperwärme der Besucher uns des Lichts. Zudem werden immer wieder die empfindlichen Stalaktiten und Stalagmiten zerstört, wobei die Schäden in der Regel irreversibel sind und es Zehntausende von Jahren dauern kann, bis sich die Kalksteinformationen wieder erholen.
Es verwundert uns immer wieder, dass Neuseeland einerseits unglaublich viel Zeit und Geld in die Wiederherstellung seiner natürlichen Flora und Fauna steckt, andererseits aber den offensichtlichen Massentourismus an Orten wie Tongariro, den Waitomo Caves, Milford Sound oder auch Rotorua ungehindert laufen lässt bzw. teilweise sogar aktiv fördert. Ob dies auf längere Sicht für die Natur und die Besucher funktionieren kann, werden wir gespannt verfolgen.
Inhalt
New Plymouth
Nach Stratford ging es im anhaltenden strömenden Regen weiter nach New Plymouth. Das Wetter war so mies, dass wir uns an Vietnam erinnert fühlten, nur das wir diesmal im Auto und nicht auf dem Roller saßen. Das war zwar ein wenig angenehmer, allerdings befürchteten wir aufgrund der leicht undichten Stellen von FGM, dass uns bei anhaltendem Regen das selbe Schicksal eventuell doch auch im Auto ereilen könnte…
Schließlich in New Plymouth angekommen, steuerten wir zunächst den nächsten Countdown an, um unsere Vorräte aufzustocken, anschließend war Raubtier- Autofütterung angesagt.
Nachdem wir wieder einige Dollar ärmer, FGM aber wieder glücklich war, regnete es immer noch und so machten wir uns zunächst auf dem Weg zu unserem Campground. Nachdem wir dort eingecheckt und unseren Platz bezogen hatten, hörte der Regen – wie angekündigt – auf, der Himmel wurde blau und die Sonne strahlte so stark vom Himmel, dass es schnell fast zu warm wurde.
Wir nutzten das gute Wetter, um unser Auto zu entfeuchten und unsere Schuhe zu trocken, danach beschlossen wir entlang der wilden Küste einen kurzen Spaziergang zur Te Rewa Rewa Bridge zu machen.
Die Brücke, die eigentlich aufgrund ihrer ungewöhnlichen Form, sehr sehenswert ist, wird allerdings derzeit renoviert und war dementsprechend leider eher unspektakulär. Aber immerhin hatten wir uns ein wenig die Beine vertreten.
Zurück am Campground war es dann Zeit zum Duschen, wobei wir uns direkt in die Waschräume der Powered Sites “schlichen”. Auf Neuseelands Campground herrscht nämlich oft eine strikte Zweiklassengesellschaft: Die Stellplätze mit Strom, die in der Regel rund $10-$15 teurer sind, sind perfekt gepflegt und eben und die angrenzende Küche und Waschräume neu, sauber und groß, während sich der Pöbel auf den unpowered Site mit eher rudimentär geputzten Einrichtungen aus dem letzten Jahrhundert herumschlagen darf. Nicht zu vergessen natürlich auch, dass die Stellplätze oft so krumm sind, dass wir erstmal ewig unseren Wagen ausrichten, damit wir nachts nicht aufeinander drauf rollen.
Aber nicht mit uns! Nachdem wir das herausgefunden haben, nehmen wir zum Duschen und Kochen einfach den längeren Weg in Kauf und nutzen die “Deluxe-Einrichtungen” 😉
Auch heute passierte sonst am Abend nicht mehr viel. Wir genossen die wiedergewonnenen Sonnenstrahlen und bereiteten uns auf den morgigen Trail vor. Zudem waren – wie so oft – auch noch einige Orga-Themen zu erledigen.
Pouakai Crossing
Heute war ein neuer Tag an dem unser Wecker bereits um 05.30 Uhr klingelte. Warum? Weil wir mal wieder (für ziemlich viel Geld) einen Shuttle gebucht hatten, der uns vom Ende des Trails, wo wir unseren Wagen parkten, zum rund 30 Minuten entfernten Trailhead brachte.
Nachdem wir das Tongariro Crossing mit gemischten Gefühlen abgeschlossen hatten, wollten wir es heute nochmal versuchen und hatten uns das Pouakai Crossing im Egmont National Park vorgenommen. Dies sollte ebenfalls wunderschön, aber längst nicht so überlaufen sein. Die einzige Herausforderung des Pouakai Crossing ist, dass sich der Star der Wanderung, der 2.518 Meter hohe, perfekt geformte Stratovulkan Mt. Taranaki/ Mt. Egmont, die meisten Tages des Jahres hinter einer dichten Wolke versteckt.
Von der Länge und dem Höhenunterschied sind sich die Trails ansonsten ziemlich ähnlich, aber – dies sei vorab bereits verraten – heute hatten wir ein völlig anderes Erlebnis.
Der erste Unterschied zeigte sich bereits am Shuttle. Hier gab es einen einzigen Slot, nämlich um 07.30 Uhr, und einen Minibus, was bedeutete, dass mit uns gerade mal 10 weiteren Wanderern starteten. Wir hatten Glück und das Wetter war – wie angesagt – wunderschön und wir waren guter Dinge, dass sich der sonst ziemlich scheue Mt. Taranaki heute unverhüllt zeigen würden.
Die Hoffnung ließ sich bald bestätigen, denn nach einiger Fahrtzeit konnten wir endlich einen ersten Blick auf den wunderschönen Vulkankegel werfen, der seine Spitze heute in den wolkenfreien, blauen Himmel streckte. Netterweise hielt der Shuttlebusfahrer dann auf dem Weg sogar an, damit wir Fotos machen konnten.
Wir erreichten den Trailhead um 08.15 Uhr und machten uns – nach einem weiteren Blick auf den Vulkan – quasi sofort auf den Weg, wobei uns der Trail zunächst durch den Wald führte. Hier war auch direkt der erste große Teil des Höhenunterschiedes zu überwinden, über Hunderte von Treppen stiegen wir immer höher und höher bis wir nach rund 30 Minuten schließlich die Baumgrenze erreichten, wo sich auch ein Lookout befand.
Anschließend ging es weiter bergauf, nun allerdings auf schmalem Pfad an der Bergflanke entlang, den weiteren Trail immer im Blickfeld. Zwar war links und rechts von uns die Vegetation immer noch sehr dicht, trotzdem konnten wir aber oft weite Ausblicke auf die umliegende Umgebung genießen. Nur über den Bergen in der Ferne hing noch eine dichte Wolkendecke.
Schneller als gedacht erreichten wir das Ende des ersten Aufstiegs und gingen nun, weiterhin entlang der Bergflanken, zunächst stetig wieder bergab. Der Trail war die meiste Zeit gut zu laufen, aber an einigen Stellen schon ziemlich ausgewaschen und aufgrund des gestrigen Regens auch teilweise matschig. Hinzu kamen außerdem einigen Steinschlag-Areale.
Wir kamen gut voran und erreichten nach rund zwei statt der angekündigten drei bis vier Stunden Hollys Hut. Es war noch relativ früh, daher aßen wir nur einen Müsliriegel, anschließend begannen wir über einen oft überschwemmten Holzsteg den weiteren Abstieg zum Ahukawakawa Sumpf, der aufgrund seines einzigartiges Mikroklima viele – auch einmalige – Pflanzenarten beherbergt.
Der Abstieg endete an einer Aussichtsplatform, wo wir eine “längere” Pause einlegten und das erste unserer Wraps vernichteten. Frisch gestärkt, überquerten wir anschließend auf dem angelegten Holzsteg den Sumpf und genossen im Rückblick wundervolle Ausblicke auf den Mt. Taranaki. Bis zu dieser Stelle war das Wetter an einigen Stellen zwar etwas windig, aber ansonsten sehr gut gewesen. Zudem hatten wir bis hier gerade mal fünf andere Wanderer getroffen. In der Ferne konnten wir allerdings schon sehen, dass der weitere Weg uns in die dichte Wolkendecke führen würde und das auch der Mt. Taranaki Anstalten machten zu verschwinden.
Am Ende des Sumpfes stand dann der zweite Anstieg des Tages an. Erneut ging es über Hunderte, nie enden wollende Treppen immer weiter bergauf, zunächst noch in der Sonne, später jedoch immer mehr in der dichten Wolkendecke. Trotzdem blieb der Rückblick auf den Mt. Taranaki noch lange Zeit grandios und wir blieben immer wieder stehen, um die Aussicht zu genießen.
Endlich fast oben angekommen, stand einige Meter unterhalb des eigentlichen Gipfels entlang der Bergflanke noch die halbe Umrundung des 1.106 Meter hohen “Hump” an, danach erreichten wir schließlich die Mangorei-Track-Kreuzung.
Von hier machten wir eine rund 20-minütige Detour zu den Pouakai Tarns, in denen bei schönem und windstillem Wetter eine atemberaubende Spiegelung des Mt. Taranaki zu sehen ist. Leider war es heute kein Stück windstill, was am Ende aber auch egal war, denn der Vulkan war mittlerweile – wie so oft – nahezu komplett hinter der Wolkendecke verschwunden. Wir bekamen noch ein kurzes Zeitfenster, wo sich die Spitze zumindest teilweise erkennen ließ, kurze Zeit später war er dann jedoch komplett verschwunden.
Wir fanden es aber nicht so schlimm, denn wir hatten bis hierher wirklich wunderschöne und wolkenfreie Ausblicke auf den Berg gehabt. Ein wenig schade war allerdings, dass an den Pouakai Tarns auch unsere Einsamkeit endete, denn hier traf unser Trail auf den Pouakai Tarns Trail, der von dem Parkplatz, wo unser Auto stand, hinauf zu den Tümpeln führte.
Es war zwar immer noch kein Vergleich zum Tongariro Crossing, nach den ruhigen, letzten Stunden waren wir trotzdem von den vielen Menschen überrascht, insbesondere da hier – im Gegensatz zum Crossing – offensichtlich wieder einige Instragram-Jünger das perfekte Spiegelungs-Bild schießen wollten, wobei dies offensichtlich heute niemanden gelingen würde.
Nachdem wir nach der Detour zu den Tarns wieder an der Kreuzung standen, war es nun Zeit für den langen Abstieg zurück zum Parkplatz, von dem wir schon wussten, dass es nicht mehr besonders spannend sein sollte, reines Ablaufen also.
Rund 15 Minuten führte der Weg noch durch eher offenes Gelände und gab einige nette Aussichten auf New Plymouth und die Küste frei, dann verschwand er in einem dichten, von Moosen und Flechten übersäten Wald.
Der nun folgende, rund fünf Kilometer lange Abstieg verlief komplett auf einem Holzsteg, wobei der Höhenunterschied – wie schon beim Aufstieg – nahezu vollständig über Treppen überwunden wurde. Es gab nichts zu sehen und der Weg war perfekt ausgebaut, so dass uns schnell langweilig wurde.
Wir beschlossen daher unser “Trailrunning-Fähigkeiten” ein wenig weiter auszubauen und joggten somit ungefähr ¾ des Weges. Dies machte nicht nur Spaß, sondern nach der Trail-Etikette haben Trailrunner Vorfahrt, so dass wir trotz der vielen Wanderer keinerlei Probleme mit dem Durchkommen hatten.
Wären nicht unsere für das Trailrunning absolut ungeeigneten Rucksäcke gewesen, wäre es noch schöner gewesen. Vielleicht müssen wir nochmal shoppen gehen… 😉
Nach nur ein wenig über fünf Stunden reiner Gehzeit (ohne Pausen) hatten wir schließlich die 19,4 Kilometer mit 791 Metern im Auf- und 1.169 Metern im Abstieg erledigt und standen zufrieden wieder auf dem Parkplatz.
Im Gegensatz zum Tongariro Crossing hatte uns der Trail insgesamt deutlich besser gefallen und war – abgesehen von wenigen Stellen – abwechslungsreich und schön. Natürlich hatten wir richtig viel Glück mit dem Wetter, aber das muss ja auch mal sein 😉 Der Abstieg wäre eigentlich sehr dröge gewesen, aber durch das Laufen, dass nur aufgrund seiner Einfachheit so gut ging, bekam er eine andere Qualität und war ziemlich witzig. Das Beste war allerdings, dass wir hier wirklich noch viel alleine unterwegs waren und den Trail und das Naturerlebnis daher viel mehr genießen konnten.
Vom Parkplatz aus waren es dann nur noch 30 Minuten Fahrt zu unserem nächsten Campground in Waitara. Während das Wetter oben auf dem Berg noch neblig und kühl gewesen war, war es an der Küste zwar unglaublich windig, aber wieder wundervoll sonnig.
Auf dem Campground genossen wir als Belohnung die verdiente Dusche, Guacamole-Burger und ein Gläschen Wein.
Immer diese Entscheidungen
Der nächste Tag begann ruhig, denn heute hatten wir eigentlich nur einiges an Fahrt geplant, bevor wir am Nachmittag eine Tour in die Spellbound Caves machen wollten, welche sich Nahe bei den berühmten Glühwürmchen-Höhlen von Waitomo befinden.
Zudem wollten auf dem Weg zu den Höhlen noch einen kurzen Beachhike zu machen und uns den Elefant Rock und die Three Sisters anzuschauen.
Von der Tide her passte es noch gerade so, allerdings standen wir nach zwei Metern leider nicht im Sand, sondern in einem klebrigen, rutschigen Schlammgemisch, das uns kein Stück begeisterte. Nach nur wenigen Schritte entschieden wir daher, dass uns die Formationen die Quälerei und den Dreck nicht wert waren und gingen zurück zum Wagen.
Immerhin gab es einige hundert Meter weiter die Möglichkeit von einem Aussichtspunkt zumindest aus der Ferne einen Blick auf die Felsen zu werfen.
Danach ging es ohne weitere Stopps und Vorkommnisse weiter zum unserem Campground, den wir bereits gegen 13.00 Uhr erreichten. Die Zeit, die wir nun noch bis zur Höhlentour hatten, nutzen wir für Kaffee, Duschen und für einige wegweisende Entscheidungen hinsichtlich unserer weiteren Routenplanung.
Dies ist momentan gar nicht so einfach, da das Wetter sehr wechselhaft ist und wir deshalb versuchen das Maximum aus den trockenen Tagen herauszuholen. Diesmal stand die Entscheidung an, ob wir die wahrscheinlich nur zwei sonnigen Tage der Woche in Rotorua vertrödeln oder weiter auf die Halbinsel Coromandel fahren sollten.
Prinzipiell wäre die Entscheidung einfach gewesen, denn eigentlich wollten wir in Rotorua auch die Raftingtour machen, die ich Kai zum Geburtstag geschenkt hatte. Dazu noch an einem der beiden guten Tage, das wäre vom Timing her eigentlich mehr als perfekt gewesen.
Ein Anruf bei der Rafting-Firma zerstörte diese Planung jedoch schnell, denn genau in unserem geplanten Rotorua-Fenster würde der Fluss geflutet werden, so dass die Touren nicht stattfinden können. Zudem fiel der Lake Taupo aufgrund der sehr verregneten Wettervorhersage auch weg.
Damit stand auf unserer Liste für die Gegend plötzlich nur noch eines der geothermalen Areale in Rotorua, die einen Umweg von 100 km und viel Fahrt an den guten Tagen bedeutet hätten. Nachdem wir gefühlt 100 verschiedene Szenarien und Routen geprüft hatten, entschieden wir schließlich, dass wir Rotorua einfach auslassen, insbesondere da uns geothermale Areale seit unserem ausgiebigen Besuch in Yellowstone ohnehin (leider) nur noch schwer beeindrucken können. Außerdem fanden wir es irgendwie auch sch…., dass der Geysir hier nicht natürlich ausbricht, sondern für die Touris extra mit Seife “gefüttert” wird. Eben alles für die Show…
Wir fahren nun also direkt nach Coromandel und verbringen dort dann die sonnigen Tagen 🙂
Spellbound Caves
Nachdem die Entscheidung getroffen war, ging es uns direkt besser und wir machten uns mit freiem Kopf auf den Weg zu unserer Tour in die Spellbound Caves, die um 15.30 Uhr starten sollte.
Die Spellbound Caves sind einige von mehreren Höhlen in der Umgebung, in denen man die berühmten neuseeländischen Glühwürmchen sehen kann. Normalerweise besuchen die meisten Touristen dafür die große Waitomo Cave, aufgrund der dort zu erwartenden Massen, der Kommerzialisierung und des Fotoverbotes entschieden wir uns nach einem Tipp von einem Bekannten für die viel weniger frequentierten Spellbound Caves.
Von dem kleinen Besucherzentrum aus fuhren wir in unserer 12-er Gruppe mit unserem Guide Zane auf das Gelände, wo sich die Höhlen befinden, wobei er auf dem Weg immer wieder, um uns die geologischen Besonderheiten der Umgebung zu zeigen und zu erläutern.
Am Ziel angekommen, war es noch ein kurzer Spaziergang, dann standen wir vor der ersten Höhle, in der sich die Glühwürmchen befinden sollten. Bevor es aber hinein ging, lockte unser Guide erstmal noch ein paar riesige Aale an, die im Bach lebten.
Im Anschluss setzten wir die bereitgestellten Helme auf und gingen in die Höhle. Schon nach wenigen Metern konnten wir einzelne, grün-bläulich leuchtende Punkte an der Decke erkennen, die im weiteren Verlauf immer mehr wurden.
Tiefer in der Höhle blieben wir stehen und bekamen von Zane einiges über die neuseeländischen Glühwürmchen erzählt, vor allem aber auch, dass es tatsächlich keine Würmer, sondern Maden sind, die das schöne Leuchten mit ihrem Hinterteil erzeugen und zudem mit langen Schleimfäden, ähnlich wie Spinnen, Insekten zum Fressen einfangen.
Nach diesem erklärenden Teil, gingen wir weiter zu einem Boot, in dem wir im Anschluss ein knappe halbe Stunde auf dem unterirdischen Bach fuhren, während die Höhlendecke über uns mit Tausenden von Glühwürmchen bedeckt war.
Der Anblick war gigantisch und die Zeit verging – leider – wie im Flug. Wir durften zwar Fotos machen, aber aufgrund der wenigen Beleuchtung, des fehlenden Stativs und des wackelnden Bootes war dies leider sehr schwierig und sie zeigen bei weitem nicht, wie eindrucksvoll die Glühmaden ausgesehen haben.
Nach dem Ende der Bootstour verließen wir die Höhle bald und machten uns auf dem Weg zu einem kleinen Häuschen, wo wir heiße Getränke und Kekse serviert bekamen und sich die Gruppe etwas näher kennenlernen konnte.
Nach einer entspannten halben Stunde ging es weiter zur zweiten Höhle, die keine Glühwürmchen beherbergen sollte und von der wir uns deswegen auch nicht viel versprachen.
Wie erwartet war die Höhle dann von ihren Formationen her auch nur durchschnittlich eindrucksvoll, allerdings steckte unser Guide die gesamte Gruppe mit seinem Enthusiasmus und Witz so sehr an, so dass wir trotzdem richtig viel Spaß hatten.
Zusätzlich erzählte er uns außerdem noch viele spannende Details über die Entstehung der Höhle und der verschiedenen Formationen, über die Beziehung der Māori zu Höhlen, über die Moa, deren Knochen man hier in der Höhle gefunden hatte und über alles, was ihm sonst noch so einfiel. Am Ende war dies tatsächlich die beste und lehrreichste Tour war, die wir je gemacht hatten.
Außerdem sahen wir heute auch unsere ersten Wetas, riesige Insekten, zu deren Familie auch das mit 70 Gramm schwerste Insekt der Welt gehört.
Erst gegen 19.15 Uhr waren wir wieder am Ausgangspunkt der Tour und hatten somit eine 3 ¾ Stunden lange Tour bekommen, obwohl sie eigentlich nur 2 ½ Stunden hätte dauern sollen.
Mit viel neuem Wissen und unglaublich zufrieden traten wir nach der Tour den Rückweg zu unserem Campground an. Die Tour hatte sich unseres Erachtens mehr als gelohnt und das nicht nur wegen der Glühwürmchen. Richtig gut fanden wir neben den Erklärungen und dem Unterhaltungswert auch, dass wir nur so eine kleine Gruppe waren und sich die Tour so nicht wie eine Massenabfertigung anfühlte.
Insoweit auch nochmal ein dickes Dankeschön an Mathias von Traveler_Story, ohne dessen Tipp wir sicherlich auch in der Waitomo gelandet wären!
Wieder am Campground angekommen, bereiteten wir noch schnell unser Abendessen zu und verschwanden gegen 21.30 Uhr im Bett, wobei wir leider noch etwas länger von unseren Nachbarn wach gehalten wurden, die immer wieder ihre Autotür zuschlugen. Dieses Geräusch werden wir auch kein bisschen vermissen…
Ab nach Coromandel
Nachdem wir Rotorua aus den bekannten Gründen gecancelt, machten wir uns heute auf den Weg zur Coromandel-Halbinsel, wobei uns die Fahrt, neben der hügeligen Nordinsel-Landschaft, auch durch flaches Weideland führte. Insgesamt ist die Landschaft auf der Nordinsel auch hübsch, uns fehlt aber etwas die Abwechslung, die wir auf der Südinsel hatten.
Zur Mittagszeit gaben wir – völlig untypisch – unseren Gelüsten nach und fielen bei MacDonalds ein, wobei Yasmin der Burger total glücklich machte, während ich im Nachhinein damit eher unzufrieden war.
Nachdem uns schon die letzten Tage aufgefallen war, dass unser FGM und insbesondere auch dessen Scheiben ziemlich dreckig geworden waren, hielten wir noch an einer Tankstelle um dort – natürlich ohne zu tanken – die Putzutensilien zu nutzen. Ich hoffe, die Betreiber von Z Energy, die einfach nur viel zu teuer Benzin verkaufen, sehen es uns nach.
Als wir an unserem geplanten Campingplatz ankamen, bemerkten wir, dass es hier überhaupt kein Internet gab. Digital Detox ist zwar etwas, das wir ab und zu gerne tun, allerdings planen wir aufgrund der wechselhaften Wetterlage unsere Route derzeit eher spontan und davon abgesehen steht auch der Flug in unser nächstes Reiseland kurz bevor, für da wir nun langsam auch noch einige Vorbereitungen treffen müssen.
Insofern war das für uns leider keine Option, obwohl der Platz davon abgesehen total schnuckelig aussah. Wir zogen also weiter nach Tairua, wo wir zwar mehr Geld bezahlen mussten, dafür jedoch sogar schnelles WLAN bekamen. Zudem waren wir abgesehen von einem anderen Pärchen die einzigen auf dem Campround, die Nachtruhe ist uns also sicher.
Der restliche Tag verging mit Lesen und Planung, wobei uns abends dann auch noch der angesagte Regen erwischte.
Ihr Lieben
Tolle Vulkan Fotos. Sind die noch aktiv? Ist doch ein gutes Gefühl am Kraterrand zu stehen und in den Schlund zu blicken. Und zu wissen, dass et gerade nicht ausbricht.
Weiter gute Reise und liebe Grüße
Ja, Tongariro ist ein aktives Vulkangebiet und es gibt auch immer mal wieder Ausbrüche, die letzten vor elf Jahren. Wobei ich nicht genau weiß, wann der letzte große Ausbruch in der Gegend war.
Hoffentlich nicht innerhalb der nächsten Woche, wir wollen ja gerne von der Insel weg 🙂
Die Glühwürmchen find ich niedlich, aber warum nett Kai sie dicke Maden, die Schleim aus……. Die Wetas dagegen sind unheimlich.
Das Yasmin sich über MC Donalds gefreut hat freut mich, das zeigt, dass sie immer noch die”Alte” ist. für euch und liebe Grüße
Weil es in echt tatsächlich keine Glühwürmchen, sondern bloß Maden/ Larven sind, die die langen klebrigen und leuchtenden Fäden “produzieren”, um Insekten anzulocken. Die Wahrheit lässt sich allerdings nicht so nett vermarkten, deswegen lieber süße Glühwürmchen.
Das Beste an dem Essen bei McDonalds waren übrigens die Pommes, die es momentan in unserem Leben wirklich unverschämt zu wenig gibt!