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13.11.2022: Entspannung in Pokhara

Rund 200 Kilometer von Kathmandu und 40 Kilometer von Nayapul, dem Endpunkt des Annapurna Circuit, entfernt, liegt – ziemlich genau im geografischen Mittelpunkt des Landes – Pokhara, die zweitgrößter Stadt Nepals.

Vergleichbar mit Thamel in Kathmandu gibt es auch hier ein Touristenviertel, das – aufgrund der Lage am Phewa See – Lakeside genannt wird. Hier finden sich unzählige Hotels, Restaurants, Bars, Wechselstuben, Souvenir- und Trekkingläden.

Trotzdem lässt sich Pokhara nur schwerlich mit Kathmandu vergleichen. Leben in der Hauptstadt rund 1,5 Millionen Menschen, sind es hier nur um die 350.000 und dies macht sich bemerkbar: Wo Kathmandu laut, staubig und voll ist, wirkt Pokhara eher aufgeräumt, gemütlich und beschaulich. Das Atmen fällt uns hier nicht schwer und auf den Straßen besteht nicht non-stop das latente Risiko ein Verkehrstoter zu werden.

Nachdem viele unserer Mittwanderer vor dem Trek schon einige Tage in Pokhara verbracht hatten und – auch im Vergleich zu Kathmandu – begeistert waren, waren wir sehr gespannt auf die vielgelobte Trekkerstadt.

Maßlosigkeit in Pokhara

Nachdem wir den ersten Abend in Pokhara mit Kim, Martijn und Richard verbracht hatten, waren wir am nächsten Tag wieder auf uns gestellt und wir genossenen es morgens nach dem Aufwachen noch gemütlich im Bett zu liegen und die Zeit bis zum Frühstück mit Dösen und Internet zu vertrödeln.

Vorausschauend hatten wir hier in Pokhara ein Hotel mit Frühstücksbuffet gebucht und am ersten Morgen aßen wir so viel, dass wir die Zeit bis zum Abendessen locker ohne Essen hätten überbrücken können.

Dies stellte sich aber als schwierig heraus, denn als wir zu einem Bummel durch die Straßen aufbrachen, wurden wir mit so viel leckerem und – im Vergleich zum Trek – günstigem Essen konfrontiert, dass wir das ein oder andere Mal einfach nicht widerstehen konnten.

Bevor wir uns allerdings der Maßlosigkeit hingaben, mussten zunächst die wichtigen Dinge erledigt werden, vor allem brauchten wir Bustickets nach Kathmandu. Da wir keinerlei Anhaltspunkte hatten, was so ein Ticket kosten würden, besuchten wir zunächst diverse Reisebüros und erfragen die Preise, anschließend begann das Verhandeln. Zwar war es mit den Bustickets nicht so einfach wie mit dem Mittagessen auf dem Trek, am Ende konnten wir aber doch noch einen guten Abschlag raushandeln.

Zufrieden starteten wir anschließend eine kleine Shoppingtour und besorgen kleine Souvenirs und einige Dinge für den alltäglichen Gebrauch, danach konnten wir uns endlich um das Essen kümmern.

Dafür kehrten wir zunächst direkt am See in einem kleinen Restaurant ein und gönnten und ein paar Mo:Mos und zwei leckere Bananen- bzw. Avocado-Lassis. Anschließend fielen wir in ein Café ein, wo wir uns mit Gebäck glücklich aßen.

Nach dem Essen war dann endlich auch unsere Wäsche aus der Wäscherei zurück und wir freuten uns einige Zeit riesig nach drei Wochen Handwäsche mit kaltem Wasser endlich wieder saubere und gut riechenden Klamotten zu haben.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann mit einem ausgiebigen Video-Telefonat mit Martha und Mo auf dem Balkon. Das Gespräch haben wir wirklich sehr genossen, denn es war so schön endlich mal wieder ausgiebig zu quatschen und obwohl wir leider nicht “in echt” beisammen waren fühlte es sich wunderbar normal an.

Danach gab es nicht mehr viel zu tun und wir ließen den Abend bei einem Veg Curry und Mo:Mos ausklingen.


Der zweite Tag stand dem ersten an Abenteuer in nichts nach.

Ihr werdet es kaum glauben, aber wir hatten tatsächlich erneut keine Eile, also begannen wir den Tag erst einmal mit einem ausgiebigen Frühstück.

Im Anschluss machten wir ganz schnell einen Abstecher zum See, denn heute war es – im Gegensatz zu den letzten zwei Tagen – mal nicht so diesig, so dass wir hofften ein wenig Aussicht auf die gegenüberliegende Seite und die Berge zu bekommen.

Nachdem wir erfolgreich gewesen waren, ging es zurück ins Hotel, wo wir einige Zeit mit dem Internet in unserem Zimmer verbrachten, bis wir merkten, dass es schon wieder fast Mittagszeit und somit auch Zeit zum Essen war.

Gemütlich schlenderten wir daher die Hauptstraße hinunter und fanden einen kleinen, hygienisch nicht ganz einwandfreien Imbiss, der uns zwei Portionen sehr leckere Chow-Meins zauberte.

Im Anschluss waren wir zwar schon satt, dies bedeutete aber nicht, dass keine Bäckereiprodukte mehr hinein passten. Wir besorgten noch schnell die restlichen Dinge, die wir gestern dann nicht mehr gekauft hatten und ließen uns danach mit zwei Bananen-Lassis, einem Tiramisu und einem warmen (!) Schoko-Doughnut in einem Straßenkaffee nieder.

Danach waren wir wirklich zum Platzen gefüllt, wir schafften es aber noch uns mehrere Samosas (mit Gemüsecurry gefüllte frittierte Teigtaschen) für die morgige Busfahrt zu besorgen, anschließend verbrachten wir den restlichen Nachmittag im Hotel. Ich hatte ausreichend Zeit in Ruhe mit Jussy zu telefonieren und Kai für Internet-Kram.

Später am Abend wurde mit dann plötzlich schrecklich übel und wir machten uns ein wenig Sorgen, dass ich mir nun auf den letzten Meter doch noch den Magen verdorben hatte. Gerade für die morgige, rund 10-stündige Busfahrt wäre das mehr als suboptimal gewesen.

Wir machten einen kleinen Spaziergang und gingen dann trotzdem zum Abendessen. Nach einem Zitronen-Tee, einem Dal Bhat, einer Buscopan, drei Folgen Reel Rock und 10 Stunden Schlaf hatte sich das ganze aber glücklicherweise wieder beruhigt, insoweit hatte ich eventuell einfach zu viel gegessen…;)

Rückreise nach Kathmandu

Am Sonntagmorgen traten wir dann die Rückreise nach Kathmandu an. Noch vor dem Frühstück brachte uns ein Taxi zur Busstation, die ein wenig außerhalb des Touristenviertels lag, dort konnten wir dann auch für kleines Geld frische Bakery-Produkte wie Schokobrötchen und Zimtschnecken kaufen.

Bis zur Abfahrt des Busses betrachteten wir vergnügt das wilde Treiben auf dem erstaunlich sauberen Busterminal, wo circa 15 riesige Reisebusse darauf warteten Touristen, aber vor allem auch Nepalesen nach Kathmandu zu bringen.

Obwohl es sich hier eigentlich um gesonderte Touristenbusse handelt, waren ein Großteil der Fahrgäste Einheimische, so auch in unserem Bus. Das wäre prinzipiell auch ok, würden sie nicht (1) immer ohne Kopfhörer lautstark ihre wirklich nicht besonders gute Musik hören (2) nicht den ganzen Bus mit ihrem Kram vollrümpeln, sondern ihn – wie alle anderen – einfach im Gepäckraum verstauen und – am Schlimmsten – (3) nicht ständig lautstark hochziehen und husten/ würgen und dann den Auswurf in einen Plastikbecher spucken. Absolut eklig!

Aber es half nichts, wir wussten, dass uns dieses Geräusch nun die nächsten 9-10 Stunden begleiten würde, also machten wir das beste daraus und steckten uns relativ schnell nach der Abfahrt unsere Noise-Cancelling Kopfhörer in die Ohren. Damit schafften wir es sogar trotz der – gerade zu Beginn – ziemlich rumpligen Piste noch ein wenig zu schlafen.

Am Ende brauchten wir ziemlich genau 9 Stunden nach Kathmandu, was wirklich auch erheblich schneller gegangen wäre, wenn der Bus wie eigentlich angekündigt nur eine Frühstücks- und Lunchpause gemacht hätte. Leider kamen dazu aber noch noch diverse Pipi-Pausen, ein Tankstopp und unzählige Halte, wo die Einheimischen – nicht besonders schnell – ein- und ausstiegen. Nächstes Mal nehmen wir vielleicht auch den Flieger…

In Kathmandu angekommen teilten wir uns mit einem französisch-mexikanischen Pärchen ein Taxi nach Thamel und checkten dort dann in unserem Hotel ein. Anschließend sprangen wir fix unter die Duschen und sammelten unsere großen Reiserucksäcke, die hier in einem Hotel geblieben waren, mit unseren restlichen Klamotten ein.

Nach einem schnellen, aber sehr leckeren Abendessen fielen wir dann fast sofort ins Bett.

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