Nachdem die letzten Tage in Zentralvietnam – mal abgesehen vom Wetter und dem Essen – besser waren, merkten wir zum Abschluss in Da Nang nochmal geballt, warum wir uns Vietnam nicht besonders gefallen hat.
Das Essensangebot war so grausam, dass wir eigentlich nur Bánh mì gegessen haben. Dazu kam, dass uns hier mal wieder niemand verstanden hat, so dass wir die Kommunikation erneut vollständig eingestellt haben.
Unabhängig davon, hat uns auch Da Nang überhaupt nicht gefallen und dass, obwohl am zweiten Tag sogar die Sonne geschienen hat.
Es funzt einfach nicht mit Vietnam und uns, aber das ist auch ok. Reisende haben unterschiedliche Bedürfnisse und unsere konnten in Vietnam einfach nicht erfüllt werden. Wir haben dies akzeptiert und hatten – soweit wie möglich – trotzdem eine schöne Zeit.
Nun freuen wir uns aber trotzdem sehr, dass wir in den Flieger steigen und ein neues Kapitel aufschlagen.
Der finale Transport
Als wir heute morgen die Augen aufschlugen, war es mal wieder oder immer noch am regnen, dementsprechend waren wir nicht traurig darüber, dass wir Hội An nun verlassen werden.
Da wir noch ein wenig hatten, bis uns ein Fahrer abholen und nach Da Nang fahren würde, frühstückten wir in Ruhe, packten unsere Sache und hielten in der Lobby Schwätzchen mit diversen Gästen.
Top pünktlich wie immer stand dann um 12.30 Uhr unser Wagen vor der Tür. Wir verluden unsere Rucksäcke, dann waren wir auch schon auf dem Weg. Nur 45 Minuten später schmiss uns der Fahrer dann in Da Nang vor unserem Hotel raus.
Hier bezogen wir unser Zimmer mit überdimensionalem Bett und Stadtblick und verbrachten den restlichen Nachmittag im Hotel, da wir keinerlei Lust hatten schon wieder durch den Regen zu stampfen.
Später wagten wir uns noch für ein Abendessen vor die Tür, aber das hätten wir uns auch schenken können. Das Essen war mal wieder unterdurchschnittlich und die Portionen so klein, dass wir uns anschließend noch ein Bánh mì kaufen mussten.
Da Nang
An unserem letzten ganzen Tag in Vietnam schliefen wir erst einmal in Ruhe aus und tranken Kaffee im Bett. Irgendwann konnten wir uns der Realität aber nicht mehr entziehen, da das Hotel kein Frühstück anbot, mussten wir versuchen draußen etwas zu bekommen.
Wir wussten vorab schon, dass das wahrscheinlich sehr schwierig werden würden, insbesondere da wir auf gar Fall Suppe oder ähnliches wollten und gerne auch mal etwas anderes als Bánh mì gegessen hätten.
Nachdem wir die Karte in fünf Cafés gecheckt hatten, gaben wir auf und verzichteten aufs Frühstück.
Da es heute trocken war, beschlossen wir uns zumindest ein wenig von der Stadt anzuschauen und besuchten als erstes die Da Nang Cathedral.
Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Fluss, wo wir einen Blick auf die Drachenbrücke und die Cau Song Han Brücke hatten. Auf dem Weg passierten wir außerdem den Cho Han Markt, wo wir uns allerdings nicht lange aufhielten. Von vietnamesischen Märkten haben wir wirklich genug. Außerdem haben wir mittlerweile oft genug die unhygienischen Verhältnisse von Fleisch u.ä. auf den Märkten “bewundern” können, was unsere Lust auf die omnipräsenten Fleischgerichte nicht gerade steigert.
Danach spazierten wir weiter am Fluss entlang und erreichten als nächstes die hübsche Pagode Chua Pho Da. Der Tempel wurde 1915 erbaut und dient heute noch als buddhistische Mittelschule für Mönche, so dass unser Besuch von lauten Stimmengewirr begleitet war.
Bis zum nächsten buddhistischen Tempel, der Tuong Quang Pagode, sind es nur wenige Meter. Zwar ist die Anlage sehr viel kleiner, aber gerade die Fassade und der grüne Innenhof gefiel uns trotzdem sehr gut.
Da bekanntlich alle gute Dinge drei sind, war auch unser letzter Stopp eine buddhistischer Tempel. Die Chua Tam Bao Pagode gefiel uns von außen besonders gut, aber auch große Altar war nett anzuschauen.
Mehr als von der Pagode war Kai jedoch von dem Gebäude gegenüber fasziniert. Nachdem wir uns tagelang gefragt hatten, wer wohl die riesigen Mamorstatuen kauft und aufstellt, wurden wir heute endlich fündig. Nachdem schon die mittelgroßen Varianten umgerechnet zwischen 20.000 und 40.000 EUR kosten, müssen die Preise für diese gigantischen, über vier Meter großen Figuren wahrscheinlich im sechsstelligen Bereich liegen.
Danach ist es zwar noch früh, aber viel mehr zu sehen gibt es eigentlich nicht und die Stadt gefällt uns auch nicht sonderlich gut. Da Nang ist einfach eine Großstadt, die – im Gegensatz z.B. zu Hanoi – nicht mal eine charmante oder charismatische Altstadt hat.
Da wir immer noch nichts gegessen hatten, ergaben wir uns unserem Schicksal und kauften uns Bánh mìs. Leider war der Stand wohl nicht der beste, es schmeckte auf jeden Fall nicht besonders. Frustriert und immer noch hungrig kehrten wir ins Hotel zurück und vernichteten dort eine Packung Kekse.
Den restlichen Tag verbrachten wir im Hotelzimmer und freuten uns auf unsere Abreise am nächsten Tag. Kai hatte außerdem noch Zeit mit seiner Familie zu telefonieren und ich schaffte es endlich mal in Ruhe mit Anne zu sprechen. Das war schön!
Später gingen wir dann noch in ein vegetarisches Restaurant zum Abendessen und bekamen diesmal tatsächlich etwas, dass in Ordnung schmeckte und uns fast statt machte. Trotzdem freuten wir uns, als wir danach um die Ecke noch eine Bakery fanden, die halbwegs vernünftiges Gebäck machte. Mit drei Donuts im Gepäck machten wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel. Abend gerettet.
Das Ende unserer Vietnamreise
Heute nach 25 langen Tagen war es dann tatsächlich soweit: Unser letzter Tag in Vietnam war endlich gekommen. Unser Flug nach Kambodscha wurde vor einigen Tage in den späten Abend verschoben, daher hatten wir vormittags ausreichend Zeit unsere Sachen flugfertig zu packen, Bánh mì zum Frühstück und zum Mittag zu essen und mit dem Grab die 3 Kilometer zum Flughafen zu fahren.
Nach der Sicherheitskontrolle wollte wir eigentlich noch im Flughafen zu Abend essen, wurden dann aber von den exorbitant hohen Preisen davon abgehalten: Ein Bánh mì, dass wir in der Stadt für 60 Cent bekommen hatten, kostete $7,40. Und bei den Burger King Preisen verging uns dann komplett der Appetit.
Wir hatten zwar mit erhöhten Preisen am Flughafen gerechnet, aber das war unserer Meinung nach unverschämt. So aßen wir unsere letzten Oreo Kekse und blieben schlank…
Die restliche Zeit nutzten wir dann, um unsere Zeit in Vietnam nochmal Revue passieren zu lassen und zu überlegen, was wir an Vietnam vermissen werden. Wie Ihr vielleicht schon vermutet, fiel es uns schwer hier Punkte zu finden, aber einige (wenige) haben wir dann doch geschafft.
Was wir an Vietnam vermissen werden:
- Kaffee: Egal ob Egg-, Coconut-, Salt- oder vietnamesischer Coffee, wir fanden alle sehr lecker
- Transport: Pünktlich, organisiert, schnell und so komfortabel wie möglich
- Tempel und Pagoden: Immer hübsch anzuschauen und die Opfergaben sind so herrlich weltlich
Einfacher war für uns dann die Kehrseite der Medaille. Folgendes wird uns an Vietnam nämlich so gar nicht fehlen:
- Essen: In vier Wochen haben wir es wirklich nicht geschafft, etwas zu finden, dass uns richtig schmeckte
- Magen-/Darmbeschwerden: Lebensmittelhygiene und Kühlketten sind Gold wert
- Sprachbarriere: Gerade im Norden und in Da Nang war Kommunikation kaum möglich
- Klima und Wetter: Zu schwül, zu heiß, viel zu viel Regen
- Verkehr: Roller überall, selbst in der angeblich verkehrsfreien Zone in Hoi An. Gehwege ständig zugeparkt. Verkehrsregeln und -schilder meist optional
- Selfie-Wahnsinn: Den Weg blockierende Asiaten, die unbedingt noch ein perfektes Foto von sich machen müssen und die Sehenswürdigkeiten nur als Accessoire betrachten
- Tourenerfordernis: Wenig Möglichkeiten das Land abseits der Städte alleine zu entdecken. Selbst Wandern kann man teilweise nicht ohne Guide
- Aktivitäten: Egal ob Walking- Fahrrad- oder Streetfoodtour oder Töpfer-, Koch- oder Lampionkurs. Jede Stadt bietet seine eigenen, ganz speziellen Aktivitäten an, die man unbedingt gemacht haben muss, um das Land besser kennenzulernen und ein einzigartige Vietnamerlebnis zu haben
Obwohl uns Vietnam in Summe nicht überzeugen konnte, sind wir froh hier gewesen zu sein. Zum einen weil es trotzdem schön war diesen Teil der Welt einmal kennengelernt zu haben und anderseits weil solche Erfahrungen zum Reisen auch dazu gehören.
Es gibt nun mal einfach Länder, Orte oder Plätze, die andere vielleicht ganz toll finden, aber einen selbst nicht erreichen und das ist auch ok so. Wir wissen nun auf jeden Fall, dass Südostasien hinsichtlich vieler Punkte einfach nicht unser Ding ist und wir künftig weiterhin lieber andere Regionen in der Welt ansteuern.
Zunächst sind wir nun aber trotzdem noch gespannt auf Siem Reap und Angkor Wat. Die Anreiseerfahrung verlief auf jeden Fall schon mal sehr überzeugend. Der Flieger war pünktlich und bereits eine Stunde nach Abflug waren wir bereits in Siem Reap angekommen. Dort wurden wir mit angenehmen Temperaturen begrüßt und als wir nach 5 Minuten durch die Immigration waren, fanden wir bereits unser Gepäck auf dem Laufband. Warum klappt das in Europa eigentlich nie so?
Außerhalb des Flughafens wartete dann schon unser Tuk Tuk-Fahrer auf uns, der uns durch das schon fast nächtliche Siem Reap unser Hotel brachte.
Da es mittlerweile spät geworden war, passierte dann auch nicht mehr besonders viel und wir verschwanden direkt im Bett.
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