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16.09.2023: Spanisch lernen in Quito

Nun war es also wieder soweit, der zweite Sprachkurs unserer Reise stand vor der Tür und nachdem wir – mit Unterbrechungen – nun mittlerweile schon seid Ende 2017/ Anfang 2018 versuchen Spanisch lernen, hofften wir wirklich nochmal einen Schritt weiterzukommen.

Die Woche in der Sprachschule verging wie im Flug, was zum einen daran lag, dass unsere Lehrerin Isa den Unterricht sehr kurzweilig gestaltete und zum anderen daran, dass wir jeden Nachmittag noch Ausflüge in und um Quito unternahmen.

Letztendlich wurden wir für die harte Arbeit dann auch belohnt und erhielten am Ende der Woche endlich das langersehnte B1-Sprachniveau bescheinigt. Nach der ganzen Lernerei neben der Arbeit und dem über die Jahre investieren Geld, waren wir darauf wirklich ein wenig stolz und wir sind froh, dass die vier Monate Südamerika nicht ohne Wirkung an uns vorbeigegangen sind.

Das nächste Ziel ist nun natürlich schon gesetzt, denn wer B1 hat, der will auch B2 haben 😉

Der erste Tag in der Sprachschule

Nach dem langen und anstrengenden Tag gestern, waren wir so kaputt, dass wir in unserem halbwegs großen und bequemen Bett die Nacht komplett durchschliefen und erst um kurz vor sieben von dem Wecker geweckt wurden.

Nach einem Kaffee und einer Dusche machten wir uns auf den Weg zur Sprachschule, die nur knapp 10 Minuten Fußweg von unserem AirBnb entfernt liegt, wobei wir uns auf dem Weg in einer Bäckerei erstmal noch ein Frühstück besorgten.

In der Sprachschule angekommen, durften wir – bevor der Unterricht begann – nochmal bei unserem Lieblingsmenschen, dem Schuldirektor Eugenio, den wir ja schon von unserem ersten Tag in Quito kannten, “vorsprechen”

Wie schon beim letzten Mal hatten wir bereits nach wenigen Minuten genug von seiner besserwisserischen-kritisierenden Art, aber glücklicherweise waren wir nach ungefähr 10 Minuten dann auch wieder los und durften mit unserer Lehrerin Isabel in den Klassenraum verschwinden.

Isa war uns – im Gegensatz zu Eugenio – sofort sympathisch und nachdem wir uns ein wenig kennengelernt hatten, begannen wir mit dem Unterricht, wobei heute die Wiederholung aller spanischen Vergangenheitsformen auf dem Programm stand.

In der Kaffeepause lernte wir dann unsere Mitschüler kennen, die zwar sympathisch, aber fast alle mit gerade mal um die 20 Jahre wirklich noch sehr jung waren. Dementsprechend blieb es auch nur bei ein wenig Smalltalk.

Nach dem Unterricht besorgten wir uns zunächst in einem Restaurant schnell ein Menü del Dia, danach statteten wir einem Supermarkt in unserer Nähe eine Besuch ab. Wie so oft waren wir aber schnell desillusioniert, da es hier – wie in vielen südamerikanischen Supermärkten – eigentlich nichts Brauchbares zum Kochen gab. Am Ende fiel die Wahl auf das typische Backpacker-Essen: Nudeln, in unserem Fallt mit Joghurt-Thunfisch-Sauce.

Danach stand der wichtigste Punkt des heutigen Tages an, Wäsche waschen. Witzigerweise gab es direkt um die Ecke einen Selbstbedienungswäscherei, die erste die wir bisher in ganz Südamerika gefunden haben. Ansonsten müssen wir unsere Klamotten immer in die Wäscherei geben, diesmal durften wir die Waschmaschine aber endlich mal wieder selber waschen.

Wir warteten im Salon bis die Wäsche fertig war, luden diese anschließend in unserer Wohnung ab und gingen direkt weiter zum Frisör um die Ecke. Dort brauchten wir nicht lange warten und bekamen für $3 pro Person den wirklich notwendigen Haarschnitt, wobei wir mittlerweile auch schon fast gut darin sind unsere Haarschnitt-Wünsche auf Spanisch zu erklären.

Danach war es spät geworden, also kochten wir noch schnell die Nudeln und gingen dann schon bald ins Bett.

Mit der Seilbahn auf den Cruz Loma

Auch diese Nacht schliefen wir komplett durch, wobei Yasmin aufgrund eines Telefonates leider bereits um kurz vor sechs aufstehen musste.

Sie war zwar rechtzeitig fertig, aber irgendwie waren wir dann doch so langsam, dass wir am Ende trotzdem in Zeitnot kamen. Immerhin schafften wir es aber noch, uns in der Bäckerei ein kleines Frühstück zu besorgen, da wir bisher immer noch nichts zu Essen eingekauft haben.

In der Schule stand heute, neben viel Konversation, die Wiederholung der Zukunftsformen auf dem Programm. Außerdem lernten wir heute das erste Mal in unseren ganzen Spanisch-Jahren den Konditional, den wir zwar im täglichen Leben oft benutzen, aber grammatikalisch noch nie behandelt haben. Insoweit freuten wir uns, dass wir nun auch hier wieder einen Schritt weiter sind.

Nach dem Unterricht gingen wir schnell in ein Restaurant um die Ecke, wo wir das Mittagsmenü – Suppe und Fleisch mit Reis und Gemüse – aßen. Es war zwar nicht ultralecker, aber es machte satt und kostete nur $2,50 pro Person.

Danach fuhren wir mit zwei weiteren Schülerinnen und einem Lehrer aus der Sprachschule mit dem Taxi zur Talstation der TelefériQo. Hier zahlten wir jeweils neun Dollar, um anschließend in 18 Minuten auf den etwa 900 Meter höher liegenden Cruz Loma gefahren zu werden.

Witzig war, dass die Seilbahn nach dreimonatiger Pause erst vor vier Tagen wieder aufgemacht hatte und wir gar nicht mehr damit gerechnet hatten, sie noch benutzen zu können.

Der Grund für die Schließung war übrigens ein technischer Defekt, dank dem einige Besucher mehr als zehn Stunden in den Gondeln ausharren mussten… Diese Erfahrung wollten wir natürlich nicht machen, insofern hofften wir inständig, dass die Techniker einen guten Job gemacht hatten 😉

Oben angekommen, wurden wir von einem kühlen Wind empfangen, für den wir mit unseren kurzen Sachen gar nicht so richtig passend gekleidet waren, aber immerhin hatten wir noch einen Pulli im Rucksack.

Der Lehrer ging strammen Schrittes voran, so dass wir kaum hinterher kamen und führte uns nach und nach zu den verschiedenen Aussichtspunkten, von denen wir einen wirklich schönen Blick auf Quito und die verschiedenen Vulkane, die es hier in der Umgebung gibt.

Auch der Blick auf den Rucu Pichincha, dessen Gipfel im Rahmen einer Halbtageswanderung erreicht werden kann, gefiel uns sehr gut, so dass wir diesen als mögliches Ziel für das Wochenende in Betracht zogen.

Nach der Rundwanderung ging es mit der Seilbahn wieder nach unten und mit dem Taxi zurück in die Stadt.

Zurück in der Wohnung machten wir kurz unsere Hausaufgaben, aßen Sandwiches zum Abendessen und beendeten den Tag.

Zur Mitte der Welt

Diese Nacht lief für mich nicht besonders gut, denn zwischen 01.30 Uhr und 02.30 Uhr ging jede Minute ein Autoalarm los, was meinen Schönheitsschlaf bedeutend eingeschränkt hatte. Yasmin ließ sich davon übrigens nicht stören und schlief die Nacht durch, fies!

Zum Frühstück gab es heute Rührei mit Toast, was zwar recht einfach, aber herrlich gut war, da wir in den letzten Wochen immer nur mäßig leckeres Frühstück bekommen hatten. Anschließend ging es, wie üblich, in die Sprachschule, wo wir Konditional II, Präpositionen und den Imperativ wiederholten.

Nach der Schule nahmen wir dann einen Bus zum Mitad del Mundo, einem Monument, dass an der Stelle errichtet wurde, an welcher französische Geologen 1736 den Äquator bestimmt hatten.

Nach fast anderthalb Stunden ruppiger Fahrt, die wir aufgrund der Vollbelegung des Busses leider im Stehen verbringen mussten, die aber dafür für uns beide auch nur 85 Cent gekostet hatte, erreichten wir unser Ziel.

Wir kauften uns Tickets und machten uns zunächst auf den Weg zu dem Monument, um das herum eine kleine, touristische Stadt mit Läden, Ständen und Pavillons mit Ausstellungen errichtet wurde. Wir hatten eigentlich nicht erwartet, dass es hier sonderlich spannend werden würde, tatsächlich fanden wir es aber ganz witzig, wenn wir darüber nachdachten, dass wir hier innerhalb von Sekunden von der Nord- auf die Südhalbkugel hüpfen konnten.

Netterweise waren die jeweiligen Himmelsrichtungen gekennzeichnet und die Äquator-Linie gelb “nachgezogen”, was einige Besucher nutzten, um einen Selfie auf dem Äquator zu machen.

Mit modernen Messungen wurde mittlerweile übrigens festgestellt, dass sich die Äquatorlinie tatsächlich 240 Meter weiter nördlich befindet, jedoch wurde darauf in den verschiedenen Ausstellungen nicht hingewiesen oder wir haben es übersehen 😉

Über eine Treppe im Monument gelangten wir nach oben und hatten von dort eine schön Aussicht über das Gelände und die im Hintergrund liegenden Berge. Nach einiger Zeit stiegen wir wieder herab und schlenderten noch ein wenig durch die Ausstellungen, da diese aber nicht mehr in bestem Zustand waren, verbrachten wir nicht besonders viel Zeit damit.

Mit dem Bus fuhren wir wieder zurück nach Quito, wo wir den restlichen Abend ohne weitere Besonderheiten verbrachten.

Ein verquatschter Nachmittag

Heute ging es in der Sprachschule um den Subjuntivo Presente, einem Modus, den es im Deutsche so nicht gibt und den wir aus diesem Grund bisher auch nur schwer nachvollziehen konnten. Witzigerweise schaffte es Isa aber irgendwie, das Ganze so zu erklären und zu strukturieren, dass wir im Anschluss tatsächlich den Eindruck hatten es verstanden zu haben.

Zu Mittag blieben wir in der Schule, wo wir in der “Cooking Class” Burritos zubereiten sollten. Tatsächlich bestand das “Cooking” dann daraus, dass wir und einige Mitschüler die Zutaten zerkleinerten, schnitten oder schälten und sie anschließend auf Tortillas legten. Wir hatten uns etwas mehr darunter vorgestellt, aber die Burritos waren lecker, insofern freuten wir uns darüber.

Im Anschluss lieferten wir schnell unsere Sachen in unserer Wohnung ab, dann mussten wir bereits zu unserem Kaffeedate mit Christian und Giuliana, die wir auf den Galapagos-Inseln kennen gelernt hatten.

Bei Kaffee und Kuchen quatschten wir über alles Mögliche und die Zeit verflog. Kurz nach 19.00 Uhr, nach über viereinhalb Stunden, mussten wir uns dann aber losreißen, denn wir hatten noch nichts zu Abend gegessen und noch einen Haufen Hausaufgaben vor uns.

Wir kochten uns schnell Nudeln, diesmal wieder mit Joghurt-Thunfisch-Sauce, machten unsere Aufgaben und schauten anschließend noch etwas fern. Danach war der Tag wieder vorbei und wir gingen ins Bett.

Alles geht zu Ende

Heute konnten wir länger schlafen, da wir nichts zu essen in der Wohnung hatten und somit kein Frühstück vorbereiten konnten/ mussten. Als Ersatz holten wir uns dafür auf dem Weg zur Sprachschule etwas Kleines vom Bäcker, was sicherlich nicht gesünder, dafür aber ziemlich lecker war.

An unserem letzten Schultag ging es wieder um den Subjuntivo, diesmal in einer Vergangenheitsvariante. Wie bereits am Vortag legte uns Isabel den Stoff sehr verständlich dar und wir hoffen, dass wir das alles nicht bereits in wenigen Wochen wieder vergessen haben…

Nach dem Unterricht bekamen wir dann unser Abschlusszertifikat, welches uns ein fortgeschrittenes B1-Sprachniveau bescheinigt! Bäm! Zugegeben, ein bisschen stolz waren wir schon.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit Sightseeing in Quito, wobei wir in der großen Basilica del Voto Nacional begannen, die wir während unserer Free-Walking-Tour vor anderthalb Wochen bereits von außen bewundern durften.

Dieses Mal betraten wir das Gebäude auch, wobei wir nicht viel Zeit drinnen verbrachten, da dort ein großer Gottesdienst stattfand. Welchen Grund dieser hatte, konnten wir nicht feststellen, jedoch waren alle Besucher wirklich sehr festlich gekleidet, so dass wir uns in unserer kurzen Sommerbekleidung, die zudem mittlerweile nicht mehr im besten Zustand ist, etwas fehl am Platz fühlten.

Wir verließen die Basilika und erreichten über einen weiteren Eingang den Aufstieg zu den Türmen. Auf Höhe der Fensterrose hatten wir noch einmal einen Überblick über das gesamte Kirchenschiff, in dem mittlerweile ein Gesangsduett auftrat. Sicher waren wir uns nicht, aber für eine gewöhnliche Freitagsmesse kam es uns ein wenige übertrieben vor…

Über viele Treppen ging es innerhalb des Daches über das Kirchenschiff zunächst zum Torre del Condor, der sich am hinteren Ende der Kirche befindet und den man über zwei steile und ziemlich luftige Treppen besteigen kann, von denen wir zunächst tatsächlich annahmen, dass es Nottreppen seien, die nicht für Besucher wären, da sie so steil waren.

Die Aussicht über die Stadt war nett und die beiden Haupttürme ergaben mit dem Stadthügel Panecillo zusammen ein hübsches Fotomotiv.

Anschließend gingen wir oberhalb des Kirchenschiffs wieder zurück und erklommen den rechten der beiden Haupttürme. Hier im 13. Stock waren wir sogar noch höher als im Kondorturm und hatten einen tollen Blick auf den Panecillo und die darauf thronende Statue.

Nachdem wir die Aussicht ausreichend genossen hatten, stiegen wir wieder herab und gingen in Richtung Innenstadt, wo wir uns den obligatorischen Magneten kaufen wollten. Leider fanden wir keinen, jedoch stolperten wir per Zufall über eine Wechselstube, wo wir endlich unsere restlichen 186.000 kolumbianischen Peso loswerden konnten, die wir bereits seit Wochen mit uns herum schleppten!

Wir machten einen Schlenker über den Mercado Central, wo wir ein paar Früchte für später kauften und gingen dann in die Wohnung zurück, wo wir uns einen super leckeren Bananenmilchshake zubereiteten 😀

Nachdem wir uns die letzten zweieinhalb Wochen schon nicht mehr mit Reiseorganisation beschäftigt hatten, war dies mal wieder notwendig, so dass wir uns den restlichen Abend darum kümmerten.

Und zum Abendessen gab es heute netterweise mal keine Nudeln aus unser AirBnb-Küche, sondern eine leckere Pizza in einem Restaurant um die Ecke.

Putz- und Telefontag

Ganz ursprünglich wollten wir heute eine Tour zur Lagune von Quilotoa machen, jedoch konnten wir keinen Anbieter finden, der diese für den Samstag anbot und den Alternativplan, sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln alleine zu besuchen, verwarfen wir schnell wieder, als wir merkten, dass wir pro Strecke etwa dreieinhalb Stunden brauchen würden.

Insoweit verschoben wir den Besuch der Laguna auf die nächste Woche und planten stattdessen erneut mit der Gondel auf den Cruz Loma zu fahren und von dort zum Ruca Pichincha wandern. Heute morgen konnten wir uns dann jedoch beide irgendwie nicht aufraffen und so entschieden wir uns einen ruhigen Tag einzulegen.

Ich nutzte die neu gewonnene freie Zeit am Morgen um mit meiner Mutter zu telefonieren, anschließend frühstückten wir gemütlich. Anschließend machten wir uns dann auf den Weg zum Mercado Artesanal, wo sich – laut Internet – diverse Souvenirshops befinden sollten und wo wir hofften endlich unsere Magneten von Quito und dem Amazonas zu finden.

Am Markt angekommen, entpuppte sich dieser allerdings aber als eine Ansammlung von Läden, in denen hauptsächlich Handyhüllen und Kleidung verkauft wurde. Nach einigem Gesuche fanden wir dann aber doch noch zwei Läden, in denen es Magneten gab und in einem von beiden waren glücklicherweise sogar auch welche, die nicht komplett furchtbar aussahen.

Nach dem erfolgreichen Magneten-Shopping besuchten wir noch einen in der Nähe liegenden, richtigen Supermarkt, wo wir die ungewohnt riesige Auswahl genossen und für das Abendessen einkauften.

Auf dem Rückweg besorgten wir uns noch Bargeld für die nächsten Tage, dann gingen wir in unsere Wohnung zurück. Obwohl wir heute gar nicht aktiv sein wollten, waren wir nun doch schon wieder fast sechs Kilometer durch die Stadt spaziert…

Zuhause aßen wir eine Kleinigkeit zu Mittag, Yasmin telefonierte mit ihrer Mutter und wir nahmen uns endlich mal die Zeit unsere verschiedenen Reiseutensilien und die Rücksäcke ordentlich abzuwischen, um sie von dem Salz und Dreck der letzten Wochen zu befreien.

Anschließend machten wir uns nochmal auf den Weg zur Wäscherei, um dort nun auch den letzten Sachen einen frischen Geruch zu verleihen und knapp 45 Minuten später waren wir mit der Grundreinigung von Rücksäcke, Klamotten und dem ganzen restlichen Kram komplett fertig. Puh, das war nötig, aber wahrscheinlich auch das letzte Mal auf dieser Reise.

Zurück in der Wohnung erledigten wir die restlichen Dinge, die in der letzten Woche liegengeblieben waren, packten unsere Rucksäcke wieder ein und erledigten noch ein wenig Planung für die USA.

Morgen werden wir Quito dann verlassen und für die verbliebenen Tage in Ecuador noch ein wenig nach Süden weiterziehen.

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