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16.11.2022: Sightseeing in Kathmandu

Fast am Ende unserer Zeit in Nepal sind wir mittlerweile wieder in Kathmandu angekommen.

Zwei ganze Tage standen uns hier noch zur Verfügung und nachdem wir bei unserem ersten Aufenthalt eigentlich nur mit Jetlag und Akklimatisierung beschäftigt waren, wollten wir diesmal die Zeit nutzen, um wenigstens noch ein paar der vielen Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Obwohl Nepal im Vergleich zu vielen anderen Ländern gar nicht mal so groß ist, gibt es hier gleich vier UNESCO-Welterbestätten. Ein Weltkulturerbe davon ist das Kathmandu-Tal, das als eine der ältesten Hauptstädte der Welt bekannt ist und insgesamt sieben Gebäude bzw. Gruppen von Gebäuden schützt: Die drei Durbar Plätze Hanuman Dhoka, Patan und Bhaktapur, die beiden buddhistischen Stupas Swayambhunath und Bodnath und die beiden Hindu-Tempel Pashupatinath und Changu Narayan.

Wir haben zwar nicht alle geschafft, aber wir haben uns bemüht und es muss ja auch noch etwas für ein nächstes Mal bleiben.

Durbar Square und Swayambhunath Stupa

An unserem ersten Tag in Kathmandu stand für uns nach dem Ausschlafen, einem gemütlichen Frühstück und Wäsche abgeben als erstes der Durbar Square Hanuman Dhoka auf dem Programm.

Da sich der Platz nur rund 20 Minuten von Thamel entfernt befindet, beschlossen wir den Weg zu Fuß zu gehen, was morgens aufgrund einer geringen Menschen- und Verkehrsdichte auch noch halbwegs zügig möglich war.

Der Durbar Square liegt vor dem alten königlichen Palast des Kathmanduischen Königreichs und ist einer von drei königlichen Plätzen im Bereich der Stadt Kathmandu. Diese zeugen von vergangenen Zeiten, als Nepal noch kein vereintes Land, sondern eine Ansammlung von kleinen Königreichen war.

Früher war er von mehr als 50 Pagoden, Tempeln und Palästen umgeben, von denen allerdings leider viele bei dem schlimmen Erdbeben im April 2015 teilweise oder auch komplett zerstört wurden. Dies ist mittlerweile zwar schon über sieben Jahre her, trotzdem sind die Wiederaufbauarbeiten an diversen Gebäuden noch immer nicht abgeschlossen.

Die noch stehenden bzw. bereits wieder aufgebauten Gebäude und Statuen waren aber sehr schön anzuschauen und wir waren fasziniert davon, dass viele Einheimische hier zwischen den Touristen ganz selbstverständlich vor den Darstellungen der Gottheiten, wie zum Beispiel der großen Skulptur von Kaal Bhairav oder Sweta Bhairava, beteten.

Der Besuch war die ziemlich teuren 2.000 Rupien auf jeden Fall wert.

Besonders interessiert waren wir dann an der Kumari, ein Mädchen, das im Stil eines Funkenmariechens als Verkörperung der lebenden Göttin Kumari, der Inkarnation der Göttin Taleju, ausgewählt wird und sich morgens auf einem Balkon zeigt, um ihre Anhänger zu segnen.

In ihrem Haus, der Kumari Bahal warteten wir einige Zeit, ob sie sich zeigen würden, aber wir hatten leider kein Glück. Immerhin waren zumindest die Holzschnitzereien im Innenhof auch wirklich sehenswert.

Leider hat Yasmin dann das falsche Ende einer Taube näher kennen gelernt: Aus dem Flug heraus hat diese zielsicher ihren Arm mit Kot erwischt. Mit Taschentüchern konnten wir das Unglück jedoch wieder einigermaßen beseitigen. Yasmin war nicht begeistert.

Später gingen wir noch in die Innenhöfe des Palastes, der ebenfalls mit eindrucksvoll Schnitzereien ausgestattet war. Aus uns unbekannten Gründen waren wir dort auch fast alleine. Erst als wir wieder hinaus gingen strömten größere Gruppen ein. Manchmal haben wir auch Glück 🙂

Nach dem Durbar Square furen wir für günstige 300 Rupien mit einem Taxi zur Swayambhunath Stupa, die auch Affentempel genannt wird.

Die Stupa, die sich auf einem Hügel im Westen Kathmandus befindet, ist eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt, die innere Anlage soll über 2.500 Jahre alt sein. Zudem ist sie – zusammen mit der Stupa in Bodnath – die wichtigste Stupa im tibetanischen Buddhismus. Den Namen Affentempel hat sie übrigens banalerweise bekommen, da auf dem Hügel viele Affen leben.

Um zur Stupa zu gelangen, wählten wir den klassischen Weg der Pilger, der über 365 Stufen zur Spitze des Hügels und zur Stupa hinauf führt. Begleitet wurden wir dabei von Hunden, Affen und anderen Touristen, welche die Treppen nicht so gut bewältigten wir wir – sie hatten scheinbar keine 20 Tage Training zuvor. Zudem gab es auf dem Weg bereits viele kleine Stupas, Buddah-Figuren und vieles mehr zu sehen.

Oben angekommen wurden wir von vielen Menschen, Gebetsmühlen und den typischen, allsehenden Buddha-Augen auf der Stupa empfangen. Zudem waren rund um die Stupa viele Läden und buddhistische Gebetsräume zu finden. Wir verbrachten hier etwa eine Stunde und ließen die vielfältigen Eindrücke auf uns wirken. Der Ausblick auf die Stadt von hier oben war leider nicht so eindrucksvoll, da man aufgrund des Smogs nicht besonders viel sehen konnte.

Anschließend fuhren wir mit dem Taxi zurück nach Thamel. Mittlerweile waren wir auch beim Feilschen um die Taxipreise bei einer Art Faustformel angelangt: Wenn wir vom ersten Angebot des Fahrers etwa ein Drittel abziehen, liegen wir bei einem Preis, den er gerade noch so zähneknirschend akzeptiert. Bei der Rückfahrt sind wir so von 800 bei 500 Rupien gelandet.

Wieder in “unserem Viertel” angekommen, war der restliche Tag nicht besonders ereignisreich: Wir aßen zu Mittag und zu Abend, erledigten die noch erforderlichen Eingaben für die bevorstehenden Flüge nach Indien bzw. Vietnam und sonstige Internet-Dinge.

Bodnath Stupa und Pashupatinath Tempel

Auch am zweiten Tag in Kathmandu schliefen wir wieder aus und genossen ein ausgiebiges Frühstück. Leider war das Duschwasser am morgen nicht richtig heiß, weswegen wir zum Duschen in einen anderen Raum gehen mussten. Im Anschluss ließen wir noch Reisedokumente an der Rezeption ausdrucken und suchten uns dann ein Taxi um zur Bodnath Stupa zu fahren.

Diese ist sogar noch größer, als die Swayambhunath und hat uns ebenfalls sehr beeindruckt. Sie liegt jedoch nicht auf einem Hügel, sondern inmitten des Dorfes Bodhnath, dass mittlerweile in Kathmandu aufgegangen ist.

Wie viele andere Gebäude in Kathmandu wurde auch die Stupa beim Erdbeben 2015 schwer beschädigt, konnte aber durch enorme, private Spenden bereits anderthalb Jahre später wieder eröffnet werden.

Vor Ort konnten wir dann auch direkt Zeugen werden, wie eine Stupa so gewartet wird: Auf der Kuppel waren mehrere Arbeiter, die der Stupa einen neuen Anstrich verpassten. Die Technik dafür war recht simpel: Sie schütteten große Eimer mit weißer Farbe von oben auf die Wände und hofften scheinbar, dass diese hinablief. Ich hatte eher den Eindruck, dass dadurch nur das obere Drittel weiß wurde, jedoch sind wir auch nicht lange genug geblieben, um die weiteren, hochkomplexen Färbetechniken zu sehen.

Wir schlenderten zweimal um die Stupa herum und bewunderten sie von allen Seiten. Obwohl sie prinzipiell aus allen Richtungen gleich aussieht, machten wir doch viele Fotos und waren begeistert.

Anschließend nahmen wir uns ein Taxi, um zu unserem nächsten Ziel, der Pashupatinath Tempelanlage, zu fahren. Diese ist – anders als die Stupas – hinduistisch, wird aber ebenfalls als eine der wichtigsten Tempel der Welt für diese Religion gesehen.

Als wir ankamen, fanden gerade mehrere rituelle Bestattung statt. Dabei wird der Leichnam erst im Bagmati-Fluß gewaschen und anschließend für die Verbrennung vorbereitet.

Wie Dutzende andere blieben wir stehen und beobachteten das Geschehen von einer Brücke aus. Nachdem der Leichnam gewaschen und mit Decken und Blumen geschmückt war, wurde er zu einem Podest aus Holzscheiten getragen, wo die Zeremonie fortgesetzt wurde, die letztendlich mit dem Anzünden des Körpers endet.

Nach etwa zwanzig Minuten wurde es uns in der Sonne allerdings zu warm und wir gingen weiter, um die restliche Anlage zu besichtigen. Leider hatte Yasmin auch heute wieder Pech mit den Tauben: Als wir über eine Brücke gingen, erleichterte sich eine genau über Yasmin und erwischte sie voll im Haar, dass wi notdürftig mit Taschentüchern reinigten.

Der Weg durch die Anlage führte dann über viele Treppen bergauf in einen Bereich, in dem viele kleinere Tempelanlagen standen, die sich super als Fotomotive anboten. Uns gefiel es hier am Besten. Außerdem waren hier relativ wenige Leute, da sich vermutlich alle noch unten die Bestattung anschauten.

Als wir nach einiger Zeit die Treppen wieder hinabstiegen, kamen uns viele Menschen entgegen: Der sehenswerte Teil der Verbrennung schien nun vorbei. Unten angelangt war die Luft voller Rauch und das Atmen war unangenehm. Wir gingen schnell weiter und verließen die Anlage.

Mit dem Taxi ging es zurück zu unserem Hotel, wo wir unsere Wäsche abholten und uns danach den Straßendreck und den Taubenkot abduschen wollten. Leider mussten wir feststellen, dass das Wasser in unserem Zimmer immer noch nicht richtig heiß wurde. Nachdem sich ein Hotelangestellter vergewissert hatte, dass wir die Dusche auch richtig bedient hatten und das wirklich kein warmes Wasser vorhanden war, wechselten wir nach etwas hin und her das Zimmer.

Im Nachhinein sind wir nicht mehr sicher, ob der Wechsel so gut war: Das neue Zimmer war viel kleiner, hatte unbequemere Betten, keine Klimaanlage und ein Fenster zum Innenhof, war also viel lauter. Aber wenigstens konnten wir warm duschen 😉

Danach passierten nur noch die üblichen Abenddinge und wir gingen einigermaßen früh ins Bett.

Anreise nach Phu Quoc, Vietnam

Heute hieß es für uns einmal mehr Abschied nehmen, denn unglaublicherweise sind unsere vier Wochen in Nepal schon vorbei.

Einerseits waren wir ein wenig traurig, hatten wir uns doch gerade an das Land und seine Regeln gewöhnt, andererseits freuten wir uns aber auch dem ganzen Müll, Staub und Dreck zu entkommen.

Was wir an Nepal vermissen werden:

  • Dal Bhat, Mo:Mos, Chow-Meins, Ingwer-Tee… das ganze leckere Essen und Trinken eben
  • Die Bergpanoramen
  • Gebetsmühlen drehen
  • “Namaste” rufen
  • Stundenlang eine Sache einkaufen

Folgendes wird uns allerdings gar nicht fehlen:

  • Der Müll, Dreck und Smog
  • Das Verkehrschaos
  • Drängelnde Menschen
  • Rotzende, Nase hochziehende und spuckende Nepalesen
  • Musik hören ohne Kopfhörer
  • Toilettengeruch

Nach dem Frühstück packten wir schnell unsere Sache zusammen, danach besorgten wir uns noch ein wenig Verpflegung für den Flug und dann stand – mit nur 20 Minuten Verspätung – auch schon unser Transfer vor der Tür.

Am Flughafen angekommen, waren wir zunächst ein wenig überfordert von den Massen an Menschen und dem Geräuschpegel, aber als wir erst einmal am Check-In Schalter anstanden, war alles wie immer.

In der Abflugshalle konnte ich, nachdem ich vier Wochen lang drum herum geschlichen war, dann mit unseren allerletzten 180 Rupien endlich ein Snickers kaufen, das eigentlich 200 NPR gekostet hätte, jedoch hatte die Kassiererin wohl Mitleid mit mir 😉

Der Flug startete mit etwa einer halben Stunde Verspätung, die wir aber während des Fluges wieder aufholten und so kamen wir bereits nach rund 2 Stunden in Delhi am. Dies war auch gar nicht so schlecht, denn einigen unserer Mitreisenden hätte eine Extra- oder Erstportion Deo nicht geschadet und so waren wir gar nicht so unglücklich darüber, dass wir – das fast erste Mal seit wir unterwegs sind – auf dem Flug eine Maske tragen mussten.

Als Entschädigung gab es während des Fluges dafür wundervolle Ausblicke auf den Himalaya und später auch über Delhi.

Da wir nicht mit der gleichen Fluggesellschaft weiterflogen, mussten wir in Indien durch die Immigration, dann unser Gepäck abholen, neu einchecken und dann wieder durch die Sicherheitskontrolle.

Witzigerweise lief die Immigration komplett unspektakulär und dauerte nur wenige Minuten, was wir aufgrund der Umstände mit den E-Visa – Ihr erinnert Euch vielleicht – gar nicht erwartet hatten.

Mit unseren neuen Indien-Stempeln im Pass, setzten wir uns mit unseren Reiserucksäcken anschließend in die Abflugshalle und warteten, denn unser Weiterflug nach Phu Quoc sollte erst sechs Stunden später gehen.

Dies war aber völlig in Ordnung, denn abgesehen davon, dass es ein wenig schwierig war WLAN zu bekommen, war der Flughafen in Delhi – im Vergleich zu dem in Kathmandu und Nepal überhaupt – super sauber und gut organisiert.

Zweieinhalb Stunden später konnten wir dann unser Gepäck aufgeben und einchecken. Die Sicherheitskontrolle dauerte dann aber nochmal ziemlich lange, so dass wir nach dem anschließenden Abendessen nur noch etwa ein halbe Stunde warten mussten, bis das zweite Boarding des Tages begann.

Der Flieger selbst war allenfalls halb voll, so dass wir beide eine 3-er Reihe für uns hatten und so tatsächlich ein wenig schlafen konnten, immerhin ging der Flug von 22.10 Uhr bis 04.00 Uhr.

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