Nach einer ziemlich warmen Nacht im Death Valley wachten wir heute zeitig auf, denn es ist tatsächlich (fast) unser letzter Tag in den USA.
Abgesehen davon, dass wir noch rund 2 Stunden von Vegas entfernt waren, gab es auch noch ziemlich viel Organisatorisches zu erledigen.
Zunächst waren wir rund zwei Stunden damit beschäftigt unseren Kram, der teilweise im ganzen Auto verteilt lag, wieder in die Rucksäcke reinzuquetschen und flugfertig zu machen.
Da sich einige Verbrauchsprodukte, wie z.B. die Gefriertüten, Taschentücher, die letzten Oats und meine neuen Wanderschuhe, vermehrt haben, waren dafür schon einige Tetrisfähigkeiten erforderlich. Anschließend machten wir uns abfahrbereit, checkten für unseren Flug ein und starten mit nur 15 Minuten Verzögerung um kurz nach neun in Richtung Vegas.
Auf nach Los Angeles
Nach rund einer Stunde Fahrt hielten wir dann in der kleinen Stadt Pahrump, tankten das Auto voll und schickten für fast $50 unsere Souvenirs nach Deutschland. Diese Magneten-Sammlerei muss echt aufhören…;)
Danach musste Ron noch gewaschen und gesaugt werden, was bei dem Grad seiner Verschmutzung bei dem Einsatz geringster Mittel (2$ für das Waschen und eine halbe Rolle Klopapier als Tücher) gar nicht so einfach war. Am Ende war er aber wieder halbwegs vorzeigbar.
Danach ging es weiter nach Vegas, wo wir uns im Walgreens, einem Drogeriemarkt mit angeschlossener Apotheke, unseren COVID-Omikron-Booster abholten. In den USA sind die da total unbürokratisch: Als wir sagten, dass wir keine Adresse in den Staaten hätten, zogen wir einfach in den Drogeriemarkt ein.
Nun sind wir tatsächlich 5x geimpft, es kann also COVID-technisch gar nichts mehr schief gehen 😉 Nur auf die Grippe-Impfung haben wir dann verzichtet, da wir diese – im Gegensatz zu COVID – hätten bezahlen müssen und knapp 60$ pro Person waren uns dann doch etwas zu viel
Noch ein kurzer Stopp bei Walmart, dann standen wir schon bei der Campervermietung und mussten uns nach 10.908 Kilometern von Ron verabschieden. Das war schon ein bisschen emotional.
Zum Flughafen ging es dann per Lyft, total standesgemäß mit einem Tesla Model 3, wobei uns der Fahrer auch gleich noch demonstrierte wie gut der Wagen beschleunigen kann…
Das Einchecken und die Sicherheitskontrolle im Flughafen gingen sehr schnell, so dass wir über drei Stunden Zeit am Gate hatten. Die Zeit vertrieben wir uns mit einem Fast-Food-Abendessen und den sogenannten administrativen Tätigkeiten.
Gegen 19 Uhr ging dann der Flug, der nur 40 Minuten dauerte. Obwohl er vom Kapitän als ruppig angekündigt war, ging es abgesehen von ein paar Schüttlern bei Start und Landung aber sehr zivilisiert zu.
In Los Angeles angekommen, nahmen wir uns dann ein Taxi um zum nahe gelegenen Motel zu kommen, wobei die Fahrt selbst ein Erlebnis war: Mit stark überhöhter Geschwindigkeit und dem Blick auf das Tablet, das in der Nähe des Schaltknüppels lag, raste uns der Fahrer zu unserem Ziel und vermied mehrfach nur knapp einem Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Als wir nach rund 10 Minuten am Motel ankamen, mussten wir erstmal tief ein- und ausatmen. Danach warfen wir dann nur noch unsere Sachen in die Ecke und gingen ins Bett.
Ein Tag in L.A.
Nach dem anstrengenden und langen Tag gestern konnten wir gut schlafen und waren sogar schon vor dem Wecker um 06.30 Uhr wach. Die Impfung gestern hatte bei mir keine Auswirkungen, Yasmin war aber etwas angeschlagen.
Trotzdem begannen wir die Vorbereitungen für den morgigen Flug, denn um kurz nach 10 hatten wir ein Date mit meinem ehemaligen Klassenkameraden Chris und seiner Frau Sanja. Chris lebt bereits seit vielen Jahren in Los Angeles und ein Treffen bei einem vorherigen Urlaub hatte bisher leider nicht geklappt. Umso mehr freuten wir uns, dass es diesmal stattfinden würde.
Gemeinsam fuhren wir in eine Brauerei und frühstückten erstmal Burger, Pommes und selbstgebrautes Bier, wo beim Reden die Stunden wie im Flug vergingen. Anschließend fuhren wir noch an den Venice Beach und beobachteten dort am Skatepark einige Skater, die dem Publikum ihre Fähigkeiten demonstrierten.
Viel zu schnell war die Zeit vergangen und wir fuhren zurück ins Hotel, wo wir die letzten Vorbereitungen für den morgigen Flug und die nächsten Wochen in Nepal trafen.
Abflug nach Kathmandu
Heute ist der Tag gekommen, wir müssen Abschied von den USA nehmen. Den Morgen haben wir noch im Motel verbraucht uns ewig versucht Online-Visa für Indien zu beantragen, da wir diese wahrscheinlich für einen Transit auf einem Weiterflug brauchen. Da da Formular offensichtlich nicht davon ausging, dass Menschen in Indien nur umsteigen wollen, mussten wir bei einigen Felder ein wenig kreativ werden.
Nun sind wir gespannt, ob dies ausreichend getrickst war. In knapp 72 Stunden wissen wir mehr…
Danach war dann schon Zeit zum Auschecken und wir machten uns mit einem Lyft auf dem Weg zum Flughafen, wo wir nun darauf warten, dass uns Turkish Airlines innerhalb von knapp 24 Stunden erst nach Istanbul und von dort dann nach Kathmandu bringt.
Einerseits freuen wir uns auf das was nun kommt, andererseits sind wir aber auch traurig, denn wir haben uns hier – wie immer – sehr wohlgefühlt und acht wirklich tolle Wochen gehabt.
Was wir an den USA vermissen werden:
- Ganz klar: Die Amerikaner! So nette Menschen
- Diese unglaublichen und einzigartigen Landschaften
- Die perfekte Infrastruktur für Autofahrer, insbesondere die breiten Straßen und die riesigen und immer ausreichenden kostenfreien Parkplätze
- Die super ausgebauten Wanderwege
- Walmart
Was wir an den USA nicht vermissen werden:
- Das meist nur halb oder einlagige Toilettenpapier
- Den Zucker in den Lebensmitteln (nur Yasmin 😉 )
- Als Deutscher natürlich: Das Weißbrot
- Den schlechten Dollar-zu-Euro-Kurs
- Permit-Lotterien
Eines ist aber sicher, dies wird erneut nicht unser letzter Besuch hier gewesen sein. Es gibt einfach immer noch so viel zu sehen und zu erleben.
Nun sind wir sehr gespannt auf eine ganz andere Kultur und auf eine Region der Welt, in der wir noch keinerlei Erfahrungen haben.
Ihr hört von uns als nächstes dann aus Kathmandu.
Ihr Lieben, nicht traurig sein. Die USA sind ja auch weiterhin auf der Weltkarte. Ihr braucht doch auch Urlaubsziele für die Jahre nach Beendigung eurer Weltreise.
Viel Spass in den nächsten Wochen auf der anderen Seite der Weltkugel.
Ach, nach zwei Monaten in den USA ist es auch okay, dass wir woanders hinkommen. Außerdem besteht ja die Option nächstes Jahr im September/ Oktober nach Südamerika noch einmal in die USA zu reisen. Mal schauen 🙂
Ich wünsch euch eine gute Weiterreise und freu mich schon über gruselige Geschichten aus Nepal.
Danke. Aber gruselig wird es in Nepal hoffentlich nicht 😉
Liebe Yasmin und (unbekannterweise) lieber Kai,
ich genieße bis jetzt Eure Berichterstattung und Fotografie sehr. Recht vielen Dank dafür, Ihr bringt uns die Welt nahe … Orte, die ich nie besuchen werde, kann ich mir nun doch ein wenig vorstellen.
Umso mehr freue ich mich nun auf Eure Texte und Fotos aus einem ganz anderen Teil der Welt, den ich überhaupt nicht kenne. Sicherlich werden wir auch von da tolle Einblicke durch Euch bekommen!
Gute Reise … und immer schön auf die Augen aufpassen
Renate! Wie schön von dir zu hören 🙂 Ich bin froh, dass dir unsere Beiträge noch gefallen und du noch mit uns reist! Ich bin sicher, dass du einige Orte noch „in echt“ schaffst! Vergiss den steten Tropfen nicht…:P
Ich schließe mich Werner an und wünsche Euch zusätzliche eine gute Landung in Kathmandu !!!
Wir haben den langen Flug überstanden und haben unser Visum für Nepal ergattert, also alles gut gegangen.