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19.08.2023: Guatapé – Ein riesiger Stausee, bunte Häuser und ein gigantischer Inselberg

Nach drei Tagen in der Großstadt freuen wir uns darauf die nächsten Tagen wieder ein wenig ruhiger zu verbringen.

Obwohl die Sehenswürdigkeiten Guatapés, unseres nächsten Stopps, grundsätzlich innerhalb weniger Stunden erkundet werden können, bleiben wir zwei Nächte in einer netten Finca ein wenig außerhalb der kleinen Stadt.

Im Gegensatz zu Medellín ist es hier zwar deutlich entspannter, ein Geheimtipp ist Guatapé allerdings trotzdem schon lange nicht mehr. Neben den „normalen“ Touristen kommen insbesondere am Wochenende auch viele Einheimische aus der Umgebung hierher, um entweder den riesigen Stausee für Wassersport zu nutzen oder um in der kleine Stadt ordentlich abzufeiern.

Uns hat es trotzdem gefallen, vor allem weil Guatapé mit seinen hübschen, bunten Häuschen wahrscheinlich eine der schönsten Städte ist, in denen wir bisher gewesen sind. Nur das Wetter hätte ein wenig netter sein können, die meiste Zeit war es leider entweder schwül-heiß oder es regnete.

Reise nach Guatapé

Nach den beschäftigten Tagen in der Großstadt Medellín zogen wir heute weiter „aufs Land“ und hofften, dass die nächsten beiden Tage ei wenig ruhiger und entspannter werden würden. Unser Ziel war Guatape, ein kleines Städtchen, dass ein wenig östlich von Medellín an einem riesigen Stausee, der aufgrund der hügeligen Landschaft sehr verzweigt und darum sehr hübsch anzusehen ist, liegt.

Wir fuhren mit dem Bus, welcher für die 80 Kilometer lange Strecke über zwei Stunden benötigte. Dies lag allerdings nicht an der schlechten Qualität der Straße, sondern eher daran, dass der Weg – mal wieder – sehr kurvig war.

Dafür waren die Landschaft, aber auch sehr sehenswert, so dass Yasmin und ich die meiste Zeit der Fahrt damit verbrachten aus dem Fenster zu schauen.

Etwa eine halbe Stunde vor der Ankunft bekamen wir dann endlich auch den See zu sehen, der hübsch in der Sonne funkelte und nur kurze Zeit später kam der Piedra del Peñol in Sicht, ein 220 Meter hoher granitener Monolith, der die lokale Touristenattraktion darstellt und den wir morgen besteigen wollen.

Der unangenehme Teil des Tages begann, als wir in Guatapé ankamen, denn unser Hotel lag etwas außerhalb des Zentrums. Das war insofern gut, als dass es dadurch ruhiger sein sollte, aber natürlich auch schlecht, weil wir mit unseren schweren Rucksäcken etwas über einen Kilometer durch die Mittagshitze gehen mussten. Ein Taxi war leider nicht aufzutreiben und für ein Motochiva – die hiesige Variante der TukTuks – hatten wir zu viel Gepäck.

In der Finca angelangt, mussten wir noch ein wenig auf einen Angestellten warten, der uns den Schlüssel brachte und alles erklärte, dann konnten wir uns endlich den Schweiß und Staub der Reise abduschen. Danach gönnten wir uns einen Fruchtsaft aus der gegenüberliegenden Hotelbar und gingen anschließend wieder zurück ins Städtchen, um zu Abend zu essen.

Während wir auf dem Balkon des Restaurants auf unsere Burger warteten, fing es plötzlich zu regnen an, wodurch es stark abkühlte. Zum Glück saßen wir im Trockenen und konnten so ungestört die Menschen beobachten, die draußen im Nassen durch die Straße liefen.

Nach dem Abendessen besorgten wir noch ein paar Notwendigkeiten in einem Supermarkt, dann eilten wir während eines Nicht-Regenfensters zurück zu unserer Behausung. Diese war aufgrund der Tagestemperaturen noch sehr stickig und warm und da wir weder Ventilator noch Klimaanlage hatten, mussten wir mittels offener Fenster abkühlen.

Das funktionierte sehr gut, jedoch verirrten sich dadurch auch ein paar Insekten in unser Zimmer, manche davon stechend. Ein paar davon erwischte ich im Laufe des Abends noch, aber ob das alle waren, wird sich morgen erst anhand unserer neuen Stiche zeigen…

Piedra del Peñol

Obwohl es hier eigentlich entspannter zugehen sollte, klingelte der Wecker heute trotzdem schon um halb sieben. Der Grund dafür war, dass wir den Piedra del Peñol besuchen wollten, bevor zwischen neun und zehn die Massen an Tagestouristen der geführten Gruppen aus Medellín ankommen würden.

So beeilten wir uns einigermaßen mit Kaffee und Duschen und gingen um kurz vor acht bereits los in Richtung Städtchen, von wo wir dann mit einem Motochiva zum Felsen gefahren wurden.

Die Nacht über hatte es wie aus Eimern gegossen und mehr als einmal wurden wir durch laute Donnerschläge geweckt. Auch am Morgen nieselte es noch etwas und der Himmel war stark bewölkt und grau. Aus diesem Grund war auch der Felsen nass und dadurch viel dunkler, als er es noch gestern gewesen war.

Nachdem wir den Eintritt entrichtet hatten, machten wir uns an den Aufstieg, der auf etwas über 650 Treppen erfolgte. Dank des vielen Regens und der nun wärmer werdenden Temperaturen, war es einigermaßen schwül, so dass wir mehrfach Pausen machen mussten, um uns abzukühlen.

Trotzdem dauerte der Aufstieg nicht allzu lagen und endlich oben angekommen konnten wir die Seelandschaft um uns herum aus einer sehr schönen Perspektive bewundern.

Wir blieben eine knappe halbe Stunde, dann machten wir uns wieder an den Abstieg.

Unten angekommen, flog ich noch kurz mit der Drohne, danach stiegen wir wieder in ein Motochiva, um zurück nach Guatapé zu gelangen, wo wir uns etwas Zeit nahmen, um die kleine Stadt zu besichtigen.

Guatapé ist eine wunderschöne Kolonialstadt mit historischem Zentrum, Kopfsteinpflaster, kleinen Gassen und unglaublich farbenfrohen, bunten Häusern, deren Besonderheit die sog. Zocalos sind. Dabei handelt es sich um kleine Relief-Bildchen, die verschiedene, individuelle Motive der Geschichte, des Alltags der Region oder geometrische Formen darstellen. 

Neben den netten Häusern gibt es am Parque Principal, dem Hauptplatz der Stadt, mit der Parroquia Nuestra Señora Del Carmen Guatapé wie so oft auch eine riesige, tolle Kirche, die wie die Kirche in Manizales im Inneren überwiegend aus hell glänzendem Holz gestaltet ist.

Danach ging es für uns weiter zum Plazoleta de Zocalo, einem kleinen, versteckten Platz, der so bunt ist, dass er eher einer Filmkulisse gleicht und nachmittags/ abends das Highlight für Instagram-Fotos ist. Daher darf natürlich auch die passenden, mit Regenschirmen überdachte Gasse nicht fehlen.

Am frühen Vormittag war es hier noch sehr ruhig und insbesondere Yasmin war unglaublich verzückt und schoss einige Fotos, während ich es mir in der mittlerweile hervorgekommen Sonne gemütlich machte.

Im Anschluss gingen wir in einer kleinen Bäckerei frühstücken, wobei wir eindeutig zu viele süße Teilchen futterten, danach machten wir uns langsam auf den Rückweg ins Hotel, wo wir nochmal in Ruhe die Aussicht auf dem Weg genossen.

Obwohl wir heute schon einiges erlebt hatten, war es gerade mal kurz vor zwölf, als wir wieder in der Finca ankamen und so hatten wir tatsächlich den ganzen Nachmittag Zeit auf der netten Terrasse in den Hängematten zu liegen, Saft und Kaffee zu schlürfen und einige organisatorische Dinge, mit denen wir nun aber wirklich auch irgendwann bald mal fertig werden, zu erledigen.

Später am Tag machten wir uns dann für das Abendessen nochmal auf den Weg ins Zentrum, wobei wir noch einmal an der Kirche vorbei kamen, wo nun auch der Springbrunnen angeschaltet war.

Es war Regen angekündigt, so dass wir etwas nervös auf unser Essen warteten, denn die zehn Minuten zurück zur Finca wollten wir natürlich nicht im schlechten Wetter gehen. Es ging dann aber alles gut, das Essen war lecker und es blieb trocken.

Abgesehen vom Essen gefiel uns auch noch die Wandmalerei im Restaurant, die eindeutig von Disneys Rapunzel „inspiriert“ wurde.

Da ja immer noch der Regen drohte, gingen wir im Anschluss direkt zur Finca, wobei wir auf dem Weg wieder an den toll bemalten Balkonen vorbei kamen und nicht widerstehen konnten noch das ein oder andere Foto zu schließen.

Wie so häufig war der Abend danach ereignislos und wir schliefen relativ früh ein.

Zurück nach Medellín und Weiterflug nach Cartagena

Diesen Morgen wurden wir bereits gegen 06.00 Uhr von lauten Nachbarn geweckt, was etwas ärgerlich war, da unser Bus zurück nach Medellín erst um 12.30 Uhr gehen sollte und wir insofern auch hätten ausschlafen können.

Zudem hatte sich der Niederschlag, der für gestern Abend versprochen war, stark verzögert, denn es regnete jetzt, sehr ärgerlich. Da wir noch einiges an Zeit hatten, waren wir jedoch nicht übermäßig beunruhigt und warteten die nächste Regenpause ab, um zu einem – relativ nahe – gelegenen Café zum Frühstücken zu gehen.

Danach warteten wir erneut auf eine Niederschlagspause, die aber leider einfach nicht kommen wollte. Nach einiger Zeit blieb uns nichts anderes übrig, als ein Motochiva anzuhalten, um zur Finca gefahren zu werden.

Dort blieben wir bis etwa 11.30 Uhr und machten uns direkt auf den Weg, als der Regen endgültig aufhörte. Schwer bepackt gingen wir zum Busterminal, wo wir nach etwas Warten in Richtung Medellín aufbrachen. Die Fahrt dauerte zwei Stunden und gefiel uns – da mittlerweile die Sonne rausgekommen war – genauso gut, wie auf der Hinfahrt.

Im riesigen Busterminal von Medellín angekommen, stiegen wir in die Metro um, mit der wir mehr oder weniger das Zentrum durchquerten, um zur Haltestelle des Flughafenbusses zu kommen.

Von der Station „Exposiciones“ waren es dann nur noch 500 Meter zu Fuß zur Haltestelle. Leider war es hier aber sehr sonnig und warm, so dass wir stark verschwitzt ankamen, was gerade bei Flugreisen immer unangenehm ist.

Auch dieser Bus fuhr pünktlich ab und so waren wir eine Stunde später am Flughafen, wo wir fix unser Gepäck abgaben, durch die Sicherheitskontrolle gingen und bei Burger King noch etwas aßen.

Nun sitzen wir am Gate und warten darauf, dass uns das Flugzeug nach Cartagena bringt. Aktuell sieht es so aus, als würde alles gut gehen und das der Flug ohne Verspätung startet.

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