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20.07.2023: Machu Picchu und Valle Sagrado

Sie ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südamerikas, ja wahrscheinlich sogar der ganzen Welt: Die Inka-Stadt Machu Picchu. Versteckt auf einem Bergrücken tief in den Anden auf 2.430 Metern Höhe wurde sie von den spanischen Eroberern nicht entdeckt und blieb daher weitestgehend erhalten.

Um die 4.000 Besucher lassen sich täglich von dem einmaligen Anblick verzaubern, aber wir hatten Glück. Bei unserem Zeits-Slot morgens um 06.00 Uhr war es in der Anlage noch ruhig und wir konnten die einmalige Atmosphäre in Ruhe und fast alleine genießen. Ein einmaliges Erlebnis.

Viele Besucher verlassen die Region nach dem Besuch des Machu Picchu wieder, wir jedoch zogen noch zwei Tage weiter in das Valle Sagrado, das heilige Tal der Inka, wo wir noch einige der anderen historischen Stätten besuchten, die ebenfalls jede für sich unglaublich eindrucksvoll waren. Crazy Inkas!

Machu Picchu

Heute war es endlich soweit. Nachdem wir nach dem ganzen Ärger und Chaos der letzten Tage schon gar nicht mehr damit gerechnet hatten, würden wir heute endlich Machu Picchu besuchen.

Als unser Wecker um 04.00 Uhr klingelte waren wir allerdings nicht euphorisch, sondern einfach nur erschlagen. Die Tage im Krankenhaus, das Warten und auch die späte Ankunft in Aguas Calientes am Vortag steckten uns noch ziemlich in den Knochen.

Natürlich quälten wir uns trotzdem aus dem Bett und wir schafften es auch kurz nach der Öffnung am Busticketverkauf zu stehen und uns unsere Fahrtkarten für die Busfahrt zum Machu Picchu zu besorgen.

Nur wenige Minuten später standen wir dann schon in der Schlagen für die Transferbusse, die ihren Service um 05.30 Uhr starteten. Die Wartezeit vertrieben wir uns damit, uns für überteuertes Geld Kaffee und kleine Empanadas zu besorgen. Beides schmeckte für den Preis unterirdisch, aber nachdem wir seit gestern Mittag weiter nichts gegessen hatten, war es besser als nichts.

Der Busservice startete pünktlich und wir bekamen direkt im zweiten Bus einen Platz. In der Dämmerung wand sich der Bus Serpentine um Serpentine immer weiter den Berg hinauf und wir fragten uns, wer den Aufstieg von Aguas Calientes zu Fuß tatsächlich freiwillig in Betracht zieht.

Nach rund 20 Minuten erreichten wir die Tore von Machu Picchu und nur wenige Minuten später waren wir dann auch schon drin.

Mittlerweile muss man sich bei einer Besichtigung des Inkastadt bereits vorab für einen von vier festgelegten Rundwegen entscheiden und darf diesen dann auch nicht mehr verlassen bzw. auch nur one-way in eine Richtung laufen, wobei wir selbst heute dem Circuit 2, welcher der längste Rundweg ist, folgen würden.

Quasi direkt zu Beginn mussten wir dafür über viele, viele Treppen in Richtung zum Guardian House hinaufsteigen, dafür wurden wir aber bereits nach wenigen Minuten mit den aus dem Internet bekannten Aussichten auf die Inkastadt belohnt.

Der erste Ausblick auf die Stadt, die im 15. Jahrhundert von den Inka hier auf einer Höhe von 2.430 Metern auf einem Bergrücken gebaut wurde und die zwischen den imposanten Gipfeln des Huyana Picchu und des gleichnamigen Machu Picchu liegt, verschlug uns im ersten Moment, wie wahrscheinlich allen Besuchern, den Atem.

Gerade von hier oben konnten wir wunderbar erkennen, wie gut viele der Gebäude – auch im Gegensatz zu den anderen Inka-Ruinen in der Umgebung – noch erhalten sind. Zudem sind auch die Dimensionen der ehemaligen Stadt ziemlich beeindruckend.

Zu Hochzeiten haben hier auf den Terrassen bis zu 216 steinerne Bauten gestanden, die über Treppen verbunden waren, wobei man davon ausgeht, dass bis zu 1.000 Menschen hier gelebt haben und auch versorgt werden konnten.

Nachdem wir die Aussicht ausreichend gewürdigt hatten, stiegen wir vom höchsten Punkt des Circuito durch die steinernen Bauten wieder einige Ebenen hinunter, wo wir durch den Haupteingang hindurch verschiedene Gebäude und einen Steinbruch durchquerten.

Nach kurzer Zeit gelangten wir an den Haupttempel Wayrana, der Wiracocha, dem Hauptgott der Inka, gewidmet gewidmet war, wobei nur Priester und die Elite des damaligen Imperiums den Tempel betreten und ihm durch Opfergaben huldigen durften.

Anschließend hatten wir Glück, denn gerade als wir den Eingang zum “Intihuatana” erreichten, wurde dieser für wenige Stunden geöffnet. Hier stellten wir auch fest, dass wir mittlerweile die wenigen Besucher und Gruppen, die vor uns die Anlage betreten hatten, hinter uns gelassen hatten und nun ganz alleine zwischen den alten Mauern standen.

Zudem waren auch in der übrigens Anlage noch keinerlei Besucher unterwegs, was nicht nur schöne und einsame Fotos möglich machte, sondern auch eine besondere Atmosphäre schuf. Es ist einfach etwas anderes, wenn man eine solche Anlage in Ruhe besichtigen kann, als wenn man sich mit Hunderten anderen Menschen durch die Gänge schieben muss. Glück gehabt!

Über weitere Treppen stiegen wir nun also zu “Intihuatana”, einer monolithische Skulptur, die durch den Schattenwurf als astronomischer Kalender, zur Zeitmessung sowie zur Bestimmung des Beginns und Ende der Jahreszeiten verwendet wurde, hinauf.

Anschließend stiegen wir wieder auf eine der unteren Ebenen hinab, wo wir – obwohl dies eigentlich gar nicht erlaubt ist – dann sogar den Weg eines anderen Circuitos zurückgehen konnten, wahrscheinlich, weil hier immer noch wirklich wenig los war. Oben am ersten Aussichtspunkt sahen wir mittlerweile allerdings, dass nun langsam auch die nächsten Zeitslots eintrudelten und sich die Gänge und Terrassen füllten.

Kurze Zeit später erreichten wir die Abzweigung zum Huayna Picchu, der aufgrund seiner Höhe von 2.720 Metern als Überwachungsposten diente. Schon damals haben die Inka eine Treppe in die Felswand gemeißelt, über die man den Berg – mit spezielle Eintrittskarten – auch heute noch auch besteigen kann. Wir hatten dies schon im Vorfeld ausgeschlossen und uns keine Karten dafür besorgt, allerdings war der Kontrollposten nicht besetzt, so dass wir ohne Probleme auch hätten aufsteigen können. Unabhängig von meinem total zerschnitten Gesicht, hatten wir allerdings auch überhaupt keine Muße dazu, so dass wir lieber den gemütlichen Weg weiter schlenderten.

Wir passierten “El Templo de Cóndor”, der allerdings erst am Nachmittag für wenige Stunden öffnen würde und folgten dem Weg weiter durch die verschiedenen Bauten.

Am Ende angekommen, traten wir schließlich auf eine der vielen Terrassen, die von einigen glotzenden Lamas belagert wurden. Lamas und Alpakas kann man tatsächlich gar nicht oft genug sehen, die sind einfach so niedlich!

Nach rund zwei Stunden erreichten wir schließlich den Ausgang, von wo es nun Zeit war sich an den Rückweg zu machen.

Dies ist – ebenso wie der Hinweg – allerdings gar nicht so unkompliziert, denn tatsächlich kann man Machu Picchu von Aguas Calientes aus nur mit dem Bus oder zu Fuß und Aguas Calientes selbst nur mit dem – wirklich teuren – Zug erreichen.

Die einzige Alternative – für die wir uns auch entschieden hatten – ist, rund 10 Kilometer zu Fuß zu dem Kraftwerk Hidroeléctrica zu wandern und von dort den Bus nach Ollantaytambo bzw. Cusco zu nehmen.

Grundsätzlich war ich körperlich nicht unbedingt in der Verfassung nun noch zwölf Kilometer zu wandern, allerdings waren die Züge für den heutigen Tage komplett ausverkauft, so dass uns keine wirkliche Alternative blieb und so machten wir uns auf den Weg.

Die ersten 1 ½ Kilometer waren wirklich schlimm, denn wir mussten über Hunderte von Treppen zunächst einmal den Berg wieder hinunter steigen. In einem normalen Zustand kein Problem, aber mit einer zerschnittenen Wange und einen Tag nach der Operation dann doch ziemlich anstrengend. Wir machten langsam, aber trotzdem war ich fix und fertig als wir nach einer Stunde endlich den Fuß des Berges erreichten.

Hier legten wir eine kurze Pause an, anschließend folgten wir dem Weg entlang der Bahngleise nach Hidroeléctrica, übrigens auch ein Teil des Salkantay Treks. Der Weg war glücklicherweise eben, nicht schwierig und verlief fast überwiegend im Schatten, was aufgrund der Temperaturen von über 25 Grad sowohl für uns, als auch für meine Gesichtswunde gut war. Trotzdem fanden wir die Strecke nicht sonderlich imposant und waren am Ende genervt, dass sich der Weg so zog.

Das einzige kleine Highlight war, dass wir Machu Picchu von unten sehen konnten, als wir um den Huyana Picchu herumgegangen waren.

Nach knapp 3 Stunde erreichten wir schließlich das erste Restaurant von Hidroeléctrica, wo wir direkt eine Pause einlegte. Mittlerweile hatten wir seit fast 24 Stunden nichts richtiges gegessen und wir waren am verhungern. Glücklicherweise kam das Essen schnell und war sehr lecker.

Frisch gestärkt, nahmen wir danach die letzten Meter in Angriff, nun war warten angesagt. Der erste Bus würde Hidroeléctrica erst um 14.30 Uhr verlassen, momentan war es aber gerade mal 12.00 Uhr. Wir machten es uns auf einem Baumstamm gemütlich und harrten aus. Gegen 13.00 Uhr kam dann eine Dame der Reiseagentur, die sich darum kümmerte, dass wir in ein fünf Minuten entferntes Restaurant gefahren wurden, wo wir die restliche Wartezeit in einem Sessel verbrachten.

Pünktlich peruanisch, nämlich gegen 15.00 Uhr, machte sich der Sprinter dann endlich auf den Weg nach Ollantaytambo, wobei die Fahrt rund 4 Stunden dauern würde. Witzigerweise fuhren wir nun genau die selbe Strecke wie Freitagnacht mit dem Krankenwagen, wobei Kai die Landschaft nun im Hellen und ich erstmalig bewundern konnten. Es ist wirklich schön hier!

Aber: Hübsche Aussichten hin und her, wir waren von den letzten Tage total erschöpft und wollten nur noch ins Hotel. Das machte auch die knapp 1 ½-stündige Fahrt auf der Hoppelpiste nicht besser, die dafür sorgte, dass der Staub durch jede Ritz des Wagens kroch und uns und unsere Sachen mit einem feinen Dreckfilm überzog.

Als wir endlich den Asphalt erreichten, waren wir guter Dinge, dass es nun schnell voran gehen würde, nach circa der Hälfte der Fahrt hielt der Wagen jedoch dann mitten auf der Straße an und es dauerte nicht lange, bis wir verstanden hatten weswegen: Irgendetwas war am Motor kaputt. Echt jetzt???

Der Fahrer versuchte zwar den Sprinter wieder in Gang zu bekommen, aber nach einer Stunde standen wir immer noch auf der Straße. Eine Nachfrage ergab, dass wohl ein Ersatzwagen bestellt war, dieser aber erst in rund 45 Minuten – vermutlich peruanische – kommen würde und zudem nur Platz für 15 Passagiere hätten. Wir waren aber 18.

Als wir kurz am Rande eines Nervenzusammenbruchs waren, hielt plötzlich ein anderer Transferbus, der noch Platz hatte. Es durften vier Leute von uns mitfahren und alle drängte sich um den Wagen. Irgendwie hatten Kai und ich allerdings am schnellsten reagiert und unsere Rucksäcke parat gehabt, so dass wir zwei der glücklichen vier waren.

Als wir müde und verdreckt im Bus saßen und sich die Türen schlossen, konnten wir unser Glück gar nicht fassen und aufgrund unserer Situation, waren wir auch davon überzeugt, dass wir es noch ehesten verdient hatten jetzt nicht noch möglicherweise mehrere Stunden auf den Ersatzbus zu warten.

Der Weg nach Ollantaytambo war dann trotzdem nochmal lang und es wurde auch nicht besser dadurch, dass es – mal wieder – dunkel wurde, der Fahrer fast eine Kuh überfuhr und schließlich auf dem Pass auch noch dichter Nebel einsetzte.

Als wir um kurz nach 20.00 Uhr endlich in Ollantaytambo ankamen, konnten wir kaum noch stehen. Ohne Essen ging es direkt ins Hotel, wo wir nur noch duschten und in das – glücklicherweise riesige und bequeme – Bett fielen.

Sitio Arqueológico de Ollantaytambo

Obwohl nachts und früh am morgen wegen der Antibiotika-Einnahme öfter der Wecker klingelte, blieben wir bis kurz vor acht im Bett.

Danach gingen wir erstmal frühstücken und da das Hotel von einem deutsch-peruanischen Ehepaar geführt wird, gab es sogar ein richtiges Frühstück mit richtigem Kaffee. Herrlich. Danach fühlten wir uns wieder fast wie Menschen.

Wir machten uns in Ruhe fertig und schlenderten dann zu den Ruinen von Ollantaytambo, die ganz in der Nähe unseres Hotels lagen.

Genau wie Pisaq und Chinchero und Moray, zwei Stätte, die wir morgen noch besichtigen werden, liegen die Ruinen von Ollantaytambo im Valle Sagrado, dem heiligen Tal der Inka bzw. dem Urubamba-Tal.

Viele der ehemaligen Inka-Siedlungen finden sich hier, da das Tal vom Rio Urubama bewässert wird und dementsprechend sehr fruchtbar ist. Zudem herrscht hier ein spezielles Mikroklima, dass viele Pflanzen gut gedeihen lässt.

Diese Bedingungen nutzten die Inka für eine hoch entwickelte Landwirtschaft aus, indem sie die – mittlerweile ja bekannten – Terrassen anlegten, diese mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem versahen und bepflanzten.

Wie viele der Anlage hier, ist auch die historische Stätte von Ollantaytambo riesig und zieht sich über mehrere Ebenen. Insoweit beginnt unser Besuch auch mal wieder damit, dass wir zunächst Treppenstufe um Treppenstufe nach oben klettern.

Ollantaytambo selbst ist das einzige verbliebene Beispiel für eine Stadtplanung aus der Inka-Zeit, nur hier befinden sich die Gebäude, die Terrassen und die engen Gassen der Stadt noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Neben diversen Wohnhäusern, von denen diejenigen der höherrangigen Bewohnern aus perfekt gearbeiteten Inka-Mauern bestehen, gab es hier auch landwirtschaftliche, militärische und religiöse Einrichtungen.

Neben den vielen beeindruckenden Gebäuden und Inka-Mauern in der Anlage sind zudem auch die Aussichten nicht zu verachten. Zum einen konnten wir noch den Ruinen aus nicht nur schöne Ausblicke auf das Tal und die umliegenden Berggipfel genießen, sondern auch die Ruinen bestaunen, die sich rund um Ollantaytambo in die Berghänge gebaut wurden.

Bei ihnen handelt es sich um Lagerhäuser, die aufgrund eines klugen Belüftungssystems für eine längere Haltbarkeit von Getreide sorgte. Verrückt.

Nachdem wir wieder über die Terrassen nach unten gestiegen waren, gingen wir noch ein kurzes Stück über eine Wiese mit – wie immer – neugierigen Alpakas und durch die Ruinen der ehemaligen Stadt.

Nach rund einer Stunde in den Ruinen war unsere Energie dann allerdings schon wieder aufgebraucht. Bevor wir zurück ins Hotel schlenderten, schafften wir allerdings noch einen kleinen Rundgang durch das hübsche Örtchen, das uns mit seinen sauberen Kopfsteinpflaster-Gassen, niedlichen Restaurants und Cafés und der weitläufigen Plaza wirklich gut gefiel.

In einen Souvenirladen kauften wir mir noch eine neue Übergangssonnenbrille, dann ging es zurück in unser Hotel. Nachdem wir in den letzten Tagen eigentlich gar nicht geschafft haben, war hier nun arbeiten, arbeiten, arbeiten angesagt.

Bis zum Abendessen tipperten wir die Blogeinträge und suchten Fotos aus. Zudem schafften wir es mit viel Geduld und mehreren Nachfragen und Bemühungen für morgen Nachmittag in der Klinik einen Termin zur Nachsorge zu vereinbaren.

Abends gingen wir zum Abendessen nochmal ins Zentrum des Ortes, es gab Pizza für Kai und Alpaka mit verschiedenen Quinoasorten für mich, sehr lecker! Satt und zufrieden blieben wir dann auch nicht mehr lange auf, wir hatten einfach immer noch Schlaf nachzuholen.

Sitio Arqueológico de Moray, Salinas de Maras und Chinchero

Heute hatten wir eigentlich ein wenig ausschlafen wollen, was ich allerdings leider dadurch vereitelte, dass ich noch im morgendlichen Tiefschlaf meine Antibiotika durcheinanderbrachte und wir daher morgens um 06.00 Uhr anfingen auszurechnen, welche ich wohl genommen haben könnte.

Die Einnahme von so vielen verschiedenen Pillen zu organisieren, überfordert mich irgendwie total und ich bin froh, wenn das bald vorbei ist.

Nach dem leckeren Frühstück wurden wir überpünktlich um 09.00 Uhr von unserem Fahrer für den heutigen Tag abgeholt, der uns zu den Sehenswürdigkeiten des Valle Sagrado und anschließend zurück nach Cusco bringen sollten.

Eigentlich hatten wir geplant, die Tour in einer Kombination aus Colectivo und Taxi zu absolvieren, nach dem ganzen Stress und Chaos der letzten Tage griffen wir dann allerdings spontan doch auf einen privaten Fahrer zurück.

Von Ollantaytambo aus kamen wir zunächst an den sog. Skylodge Adventure Suites vorbei, kleinen Wohnkapseln, die direkt am Felsen in bis zu 400 Metern Höhe angebracht sind. Die Idee fanden wir witzig, jedoch passen die Übernachtungspreise aktuell nicht zu unserem Budget.

Anschließend wählte unser Fahrer die Panoramastrecke über die Berge und obwohl es heute tatsächlich das erste Mal seit ungefähr 6 Wochen bewölkt war, erfreuten wir uns an den tollen Ausblicken auf das gesamte Valle Sagrado, dass sich tief unter uns erstreckte.

Serpentine um Serpentine schlängelten wir uns den Berg immer höher und höher, bis wir schließlich auf einer Höhe von knapp 3.500 Metern die Inka-Anlage Moray erreichten.

Hierbei handelt es sich um eine reine landwirtschaftliche Anlage und wir fanden es beeindruckend zu sehen, was die Inka damals hier errichtet haben.

Moray besteht aus diversen riesigen Inka-Terrassen, die in drei natürlichen Dolinen errichtet wurden, von denen die größte über 70 Meter tief ist. Aufgrund der verschiedenen Höhen der Terrassen weist jede von ihnen ein einzigartiges Mikroklima und eigene Temperatur auf, so dass – je nach Höhe der Terrasse – hier verschiedenen Nahrungsmittel, wie Kartoffeln, Coca oder Quinoa angebaut wurden.

In der Anlage selbst haben keine Menschen gelebt, sie diente ausschließlich dafür die Siedlungen im Valle Sagrado mit Nahrungsmitteln zu unterstützen.

Während wir so durch die große Anlage schlenderten, waren wir mal wieder beeindruckt von den Inka. Gerade die kreisrunde Form der Terrassen ist wirklich einzigartig.

Ein Guide beschrieb uns irgendwann mal, wie die Inka seinerzeit über die Anden von Ecuador bis ganz in den Süden von Chile gewandert sind und sagte anschließend dazu nur “Crazy Inkas”. Diesen Ausdruck haben wir uns sehr gut gemerkt und benutzen ihn seitdem immer wieder, zum Beispiel:

  • Cusco und die riesigen Inka-Mauern = Crazy Inkas
  • Machu Picchu = Crazy Inkas
  • Die Terrassen von Moray = Crazy Inkas

Wieder am Parkplatz angekommen, ging es für uns weiter zu den Salinas de Maras, die sich sehr tief unten in einem Canyon verstecken und auf die wir von einem Mirador bereits einen ersten Blick werfen konnten, als wir die vielen Serpentinen in den Canyon hinab fuhren.

Vom Parkplatz aus führte uns ein kurzer Weg noch näher an die Terrassen heran und von den verschiedenen Ausichtspunkten konnten wir gut die verschiedenen Becken mit den unterschiedlich dicken Salzkrusten erkennen.

Schon die Inka haben hier auf der höchstgelegenen Salzfarm der Welt das “weiße Gold” abgebaut, aber das Ausmaß, dass die Terrassen heute erreichen, ist erst über die letzten Jahrzehnte entstanden. Mittlerweile sollen sich hier über 4.000 Salzbecken befinden, die von einer einzigen Bergquelle, deren Ursprung man interessanterweise bis heute nicht kennt, bewässert werden.

In der Trockenzeit von Mai bis September läuft das Wasser in die Becken, verdunstet dann dort und hinterlässt eine Salzkruste, die von den Salzbauern geerntet wird. Insgesamt werden hier drei verschiedene Salze gewonnen: Das rosa Salz, welches ganz überwiegend exportiert wird, das weiße Salz, dass in der Regel von den Bewohner der Regionen genutzt wird und leicht kontaminiertes Salz, dass für Tiere genutzt wird.

Nun war es langsam schon Zeit sich auf den Rückweg nach Cusco zu machen, auf dem Weg entschieden wir uns dann allerdings doch spontan dafür noch an der Sitio Arqueológico de Chinchero zu halten. Eigentlich hatten wir diese auslassen wollen, da wir dachten, dass sie nicht besonders sehenswert sei, da der Eintritt aber in unserem Mehrtagesticket enthalten war, wir ohnehin vorbei fuhren und wir noch etwas Zeit hatten, entschlossen wir uns doch zu stoppen. Zum Glück!

Vom Parkplatz stiegen wir zuhöchst mal wieder steil durch die engen Gassen der Stadt nach oben, bis wir den Eingang der Anlage erreichten.

Früher befand sich hier die Sommerresidenz der Inka-Herrscher, allerdings sind davon heute nur noch die Grundmauern und die – unglaublich schönen – Terrassenanlagen zu sehen. Alle weiteren Gebäude und Tempel rissen die Spanier ab und errichteten stattdessen auf den Überresten eine Kolonialkirche.

Diese steht heute noch auf dem Gelände und kann von außen auch besichtigt werden, allerdings wird sie nicht mehr in Stand gehalten, so dass auch von den vielen bunten Fresken am Eingang heute nur noch die Überreste zu sehen sind.

Die Anlage ist weitläufig und war kaum besucht und so genossen wir die Ruhe und schlenderten einige Zeit über die ausgedehnten Terrassen, von denen wir auch schöne Ausblicke auf die umliegende Landschaft genießen konnten.

Irgendwann war es dann jedoch Zeit Abschied zu nehmen, denn am Nachmittag hatten wir noch einen Kontrolltermin beim Arzt. Wir machten uns also auf den Weg zurück zum Parkplatz, wobei ich schließlich nicht mehr widerstehen konnte und mir – auch als kleines Trostpflaster für die letzten Tage – einen Alpaka-Pulli gönnte.

Nach Cusco waren es nun gerade mal noch 45 Minuten zu fahren und so konnten wir im Hotel angekommen noch duschen und einen Kaffee trinken, bevor wir mit dem Uber ins Krankenhaus fuhren.

Diesmal lief alles sehr organisiert und der Arzt kam bereits 10 Minuten vor dem vereinbarten Termin. Nachdem die Pflaster ab und die Wunde erneut gereinigt war, teilte uns der Chirurg mit, dass der Heilverlauf prima und er sehr zufrieden sei. Er schrieb noch die Anweisungen und Medikamente für die nächsten Tage auf und erklärte uns geduldig mehrmals, was wir nun noch zu tun hätten, danach waren wir entlassen.

Zurück im Hotel erledigten wir noch einige organisatorische Dinge, dann machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. In der Stadt war heute viel los, denn nachdem es nun längere Zeit ruhig gewesen war, war seit heute aufgrund des nahenden Nationalfeiertages am 28.07. eine Wiederaufnahme der Demos und Proteste angekündigt. Das Polizeiaufgebot auf der Plaza de Armas war enorm, aber glücklicherweise blieb die Stimmung friedlich.

Das Abendessen verbrachten wir diesmal in Gesellschaft. Henrik und Julie, die wir auf der Uyuni-Tour kennengerlernt haben, waren mittlerweile nämlich ebenfalls in Cusco angekommen und so trafen wir uns zum Dinner im Mr. Cuy, einem Restaurant, in dem es eine das landestypische Gericht Cuy, also Meerschweinchen gibt und das Kai unbedingt probieren wollte.

Cuys sind hier übrigens keine Spezialität oder ähnliches, sondern gerade in der ländlichen Bevölkerung eine Alltagsspeise und wichtiger Proteinlieferant. Alleine in Peru werden bis zu 65 Millionen Meerschweinchen im Jahr gegessen.

Und für die Haustierfans unter Euch: Es handelt sich bei den Cuys nicht um “normale” Meerschweinchen, sondern sie sind mit knapp 2 kg Gewicht deutlich größer und werden hier als Nutztiere gezüchtet.

Man kann Cuys hier auch an Straßenständen als schnellen Snack kaufen, im Restaurant kamen sie allerdings deutlich touristisch aufgehübscht mit klassischem peruanischen Hut daher.

Das Geschmackserlebnis riss Kai und Henrik – Julie und ich hatten uns enthalten – allerdings dann nicht vom Hocker. Geschmacklich irgendwo zwischen Schwein und Hähnchen, war die Kruste zu dick und das Schweinchen zu fettig. Aber für die Erfahrung war es ok.

Wie so oft ging der nette Abend schnell vorbei, wobei der Abschied Stand heute nur für kurze Zeit ist, da wir nach den jetzigen Pläne in rund einer Woche alle in Huaraz einlaufen werden. Ein Wiedersehen ist also wahrscheinlich.

Bei uns passierte nach dem Essen nicht mehr viel, wir verschwanden nahezu direkt im Bett.

Abschied von Cusco

Nach fast zwei Wochen in Cusco und der Region war heute unser letzter Tag gekommen, was – obwohl wir die Sehenswürdigkeiten damit auch großflächig abgegrast hatten – uns irgendwie traurig stimmte.

Da es für uns allerdings mit dem Nachtbus weitergehen würde, hatten wir immerhin heute noch den ganzen Tag Zeit.

Wir schliefen daher aus, frühstückten in Ruhe und hingen anschließend lange in unserem Hotelzimmer ab, bis wir um 11.30 Uhr auschecken mussten. Danach lagerten wir unsere Rucksäcke im Hotel ein und fanden dann endlich noch die Zeit das Convento de Santo Domingo de Guzmàn von innen zu besichtigen.

Die riesige Anlage wurde seinerzeit von den spanischen Eroberern auf dem Coricancha, dem wichtigsten Inka-Temel in der Hauptstadt, errichtet und ist heute ein Museum. Aus der Inka-Zeit existieren heute nur noch einige Mauerreste, die den damaligen Glanz des Tempels bezeugen können.

Nach dem Besuch schlenderten wir in Richtung Markt, wobei wir zufällig Sören, den netten Studenten vom Salkantay-Trek trafen. Dieser erzählte uns, dass gestern alle Busse nach Arequipa, wo wir heute hinwollen, storniert wurden, da es mal wieder Straßenblockaden durch Demonstranten gab. Fingers crossed, dass wir heute durchkommen!!!

Auf dem Markt besorgten wir uns Mittagessen, Nüsse für die Fahrt und ergatterten noch einen Alpaka-Pulli für Kai, anschließend gingen wir mit einigen Umwegen ins Hotel zurück.

Dort verbrachten wir den restlichen Nachmittag mit Foto- und Blogpflege, bevor wir noch kurz zum Abendessen gingen.

Anschließend war es dann Zeit sich auf dem Weg zum Busbahnhof zu machen, wo dann pünklichst um 20.30 Uhr unser sehr komfortabler Bus nach Arequipa abfuhr.

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