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20.11.2022: Fremdeln auf Phú Quốc

Fliegen ist eigentlich eine tolle Sache: Kaum eingestiegen, findet man sich innerhalb kürzester Zeit auf einmal in einem ganz anderen Land oder sogar auf einem ganz anderen Kontinent wieder.

Diesmal ist es aber vielleicht genau das, was unseren Start in Vietnam schwierig gestaltet. Eben noch in dem indisch geprägten Nepal, finden wir uns nur wenige Stunden später in einem völlig anderen Klima, einer fremden Kultur und einer uns unbekannten Mentalität wieder. Am liebsten wären wir direkt am nächsten Tag wieder in den Flieger gestiegen und in ein anderes Land gereist.

Bei Nepal hatten wir noch mit einem Kulturschock gerechnet, aber Vietnam hatten wir dafür nicht auf dem Zettel. Vielleicht gestaltet sich der Anfang hier auch deswegen ziemlich schwieirg.

So oder so, wir brauchten länger als erwartet, um uns mit den neuen Umständen zu akklimatisieren und sind auch jetzt noch nicht sicher, wie wir nach unser Zeit hier zur Vietnam und Südostasien stehen werden.

Aber wir halten durch, denn – auch wenn es immer so scheint – Reise ist nicht nur Glückseligkeit. Auch wir müssen mit Regentagen (manchmal auch im wahrste Sinne des Wortes) umgehen.

Schwieriger Start in Vietnam

Als wir morgens um 04.00 Uhr in Vietnam aus dem Flugzeug stiegen, traf uns die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit mit voller Wucht.

Im Flughafengebäude war es nicht besser und wir waren froh, dass die Immigration nach circa 10 Minuten erledigt war und unse Rucksäcke bereits fröhlich Runden auf dem Gepäckband drehten, als wir dort ankamen.

Nachdem wir uns Geld besorgt hatten, ging es mit dem Taxi zu unserem Hotel, wo es eigentlich eine 24 Stunden Rezeption geben sollte und wir unser frühes Ankommen auch angekündigt hatten. Nach rund zwei Stunden kam dann tatsächlich eine Hotelangestellte, die uns allerdings leider nicht helfen konnte, da sie kein Wort Englisch sprach.

Auch die Versuche mit dem Google Übersetzer waren nicht besonders hilfreich, aber nach circa 20 Minuten hatten wir es dann doch geschafft unser Gepäck zu verstauen. Das wir erst ab 12.00 Uhr einchecken konnten, wussten wir bereits. Jedoch hatten wir uns eine klimatisierte Lobby zum Absitzen der Zeit erhofft, es gab aber nur einen überdachten Außenbereich und den Pool.

Dort schliefen/ dösten/ warteten wir eine Stunde, anschließend war es immerhin schon kurz nach 08.00 Uhr und wir versuchten etwas zum Frühstücken zu bekommen. Leider stellte sich dies als ziemlich schwierig raus, zumindest fanden wir kein “Restaurant” das irgendetwas frühstückähnliches anbot. Kai versuchte es mit einem Sandwich, aber wir konnten den Belag nicht genau identifizieren und ich verzichtete.

Am Ende bestellten wir uns später ein Rührei und Baguette im Hotel, das kam einem Frühstück zumindest nahe.

Bis 11.45 Uhr musste wir dann noch in der Hitze am Pool ausharren und als wir dachten, es nun wirklich nicht mehr auszuhalten, konnten wir endlich in unser Zimmer, dass wirklich sehr groß, schön und sauber ist.

Nachdem wir geduscht und ein wenig abgekühlt waren, machten wir uns auf die Suche nach etwas zum Mittagessen, aber es war erneut schwierig. Oft wissen wir nicht, was in den Gerichten drin ist und da das meiste mit Fisch oder Meeresfrüchten zu sein scheint, möchten wir es auch nicht drauf ankommen lassen. Gern würden wir auch weiter auf Fleisch verzichten, aber auch dies scheint bisher unmöglich.

Nach einiger Suche in der kaum auszuhaltenden Hitze fanden wir ein Restaurant mit englischer Karte. Wir versuchten etwas ohne Fleisch zu finden, aber vergeblich und die Bedienung konnte uns – mal wieder – nicht verstehen. Letztendlich bekamen wir Phở, was eine traditionelle Nudel-Suppe ist, die ganz ok war.

Danach checken wir noch einen Supermarkt aus, der aber fast nur bunte Getränke und Yum Yums (Fertig-Nudelgerichte) verkaufte, also kehrte wir nur mit einer Flasche Wasser ins Hotel zurück. Dort mussten wir uns erst einmal wieder abkühlen und wir verbrachten den Nachmittag in unserem Zimmer vor der Klimaanlage.

Gerade als wir überlegten, ob wir es nochmal mit dem Essen versuchen sollten, fing es so unglaublich an zu regnen und zu gewittern, dass wir nur beeindruckt zusehen konnten. Der Spuk war dann aber ziemlich schnell wieder vorbei und wir begaben uns erneut auf Essens-Suche.

Auch diesmal war es schwierig und wir fanden nichts, dass uns ansprach, aber irgendwann hatte Kai genug und entschied sich für ein Restaurant. Auch dort gab es zu 98% nur Fischgerichte und so bestellten wir die einzigen Gerichte ohne Fisch: Reis und Nudeln mit Gemüse.

Als unser Essen dann kam, staunten wir nicht schlecht, denn der sowohl der Reis, als auch die Nudeln waren voller Meeresfrüchte. Kai aß sein Essen tapfer auf, ich mochte meins aber nicht anrühren und verzichtete auf das Abendessen. Die Krönung war am Ende noch, dass die Rechnung auf einmal viel höher war, als die Gerichte, die wir bestellt hatten. Natürlich verstand uns wieder niemand, aber irgendwann bekamen wir heraus, dass wir komplett andere Gerichte bekommen, als wir bestellt hatten. Ob versehentlich oder mit Absicht können wir nicht sagen, da wir aber beim Bestellen auf die Karte deuten mussten, war ein Versehen eigentlich auszuschließen. Am Ende bezahlten wir den geringen Preis, aber der fade Beigeschmack blieb.

Endlich wieder im Hotel angekommen, lassen wir unseren ersten Tag in Vietnam Revue passieren: Es ist viel zu heiß bzw. schwül, so dass wir nicht rausgehen mögen. Richtiges Strandwetter ist auch nicht. Niemand, aber wirklich niemand versteht uns, der Google-Übersetzer nervt uns jetzt schon. Da Essen ist – besonders für Menschen, die wie ich keinen Fisch und keine Meeresfrüchte essen (möchten) – bisher ein absoluter Flop, dabei hatten wir uns wirklich darauf gefreut. Immerhin ist er hier im Vergleich zu Nepal deutlich sauberer und die Vietnamesen sind deutlich gepflegter und höflicher.

Trotzdem, das mit uns und Vietnam hat noch erhebliches Ausbaupotential!

Es bleibt kompliziert

Auch der zweite Tag begrüßt uns mit schwül-heißem Wetter und bewölktem Himmel. Da das Hotel keine Indoorbereiche hat, gibt es das Frühstück nur draußen und wir sind froh, dass hier zumindest die Ventilatoren laufen, die uns zumindest ein wenig Kühle suggerieren.

Das Frühstück selbst war dafür zwar gewöhnungsbedürftig, aber wir fanden es irgendwie gut: Es gibt Baguette, Eier und dazu vietnamesischen Reis und Nudeln. Hier lernten wir auch ein nettes tschechisches Pärchen kennen, das schon einige Tage auf der Insel sind und uns ein paar Tipps gab. Zudem war es gut zu hören, dass nicht nur wir die Sprachbarriere als anstrengend empfinden.

Nach einem verschwitzen Frühstück retten wir uns erstmal wieder vor die Klimaanlage in unserem Zimmer. Als wir irgendwann gegen Mittag dann losziehen wollen, bricht gerade das absolute Unwetter aus und so mussten wir unseren Start zunächst noch einige Zeit verschieben.

Danach ist es schon ziemlich spät geworden und wir entscheiden daher nur ein wenig an der Hauptstraße “entlang zu bummeln”, einen Blick auf den Strand zu werfen und Mittag zu essen. Dort bestätigt sich unser Eindruck vom ersten Tag: Es gibt absolut nichts zu sehen. Die Straße ist eine endlose Abfolge von teuren und günstigen Restaurants bzw. Essensständen, Supermärkten, Massagesalons und Rollerverleihstationen.

Das Essen spricht uns weiterhin nicht besonders an und so entscheiden wir uns letztendlich wieder für Phở und gebratene Nudeln, natürlich beides mit Fleisch. Das Essen war ok, aber mehr auch nicht. Immer hin war es halbwegs günstig.

Danach besorgten wir uns noch zwei Smoothies, die zur Abwechslung sehr, sehr lecker waren und uns das eher enttäuschende Mittagsessen schnell vergessen ließen.

Danach verbrachten wir den Nachmittag im Hotel und krochen erst zum Abendessen auch unserem Zimmer. Da wir keine Lust auf erneute Essensenttäuschungen hatten, kehrten wir in ein Burger-Restaurant ein, dass wir am Mittag gesehen hatten. Die Burger waren lecker, aber zu klein. Trotzdem waren wir danach ein wenig glücklich.

Auf dem Heimweg wurden wir dann von einem der vielen kräftigen Regenschauern überrascht. Erst stellten wir uns noch unter, aber als wir merkten, dass der Regen nicht so schnell vorbei gehen würde, bissen wir in den sauren Apfel und liefen los. Total durchnässt kamen wir schließlich im Hotel an und freuten uns hier unter die Dusche zu springen und in trockene Klamotten zu schlüpfen.

Eine leichte Annährung

Wir sind immer noch auf Phu Quoc und es ist immer noch heiß. Zudem hatten wir gestern wohl irgendwas falsches gegessen. Wahrscheinlich die Burger… Was für ein Karma…

Glücklicherweise beruhigten sich unsere Mägen aber halbwegs schnell wieder und wir konnten uns einige Zeit nach dem Frühstück auf dem Weg zum circa 2,5 Kilometer entfernt Long Beach machen, der einer der schönsten Strände der Umgebung sein soll.

Endlich dort angekommen, waren wir nicht nur schweißgebadet, sondern auch enttäuscht. Der Strand war ok, aber nun wirklich kein Highlight und erst Recht kein Vergleich zu vielen der wundervollen Stränden, die wir schon gesehen haben. Immerhin war er aber nicht zu arg vermüllt.

Da wir nun aber schon einmal hier waren, mieteten wir uns in einer Strandbar Sonnenliegen und ein Schirmchen und verbrachten den Tag am Meer, inklusive Baden und kleinem Foto-Spaziergang. Kurz vor Ende gönnte ich mir für günstige 7,- EUR dann noch eine (sehr gute) einstündige Strandmassage, danach war die Stimmung auf jeden Fall besser.

Auf dem Rückweg besorgten wir uns zwei Bánh mì, ein traditionelles vietnamesisches Sandwich, das mit Ei, Fleisch und/ oder Fisch belegt ist und zwei Smoothies, danach ging es zurück ins Hotel.

Dort verbrachten wir den restlichen Nachmittag/ Abend mit telefonieren, anschließend beschlossen wir einen Ausflug in das rund 2 Kilometer entfernte Duang Dong zu machen, um dort auf dem Nachtmarkt zu Abend zu essen.

Der Nachtmarkt zieht sich über drei große Straßen und ist quasi eine Abfolge von Street Food- Ständen, einige davon mit angeschlossenem Restaurant. Ähnlich wie an der Hauptstraße gibt es an den rund 100 Stände fast überall das selbe: Fisch- und Meeresfrüchte BBQ, gegrillte Fisch- und Fleischspieße, belegtes Reispapier (auch bekannt als vietnamesische Pizza), Teigkügelchen, die mit Oktopus gefüllt sind (Takoyaki Octopus), süßes Zeug, von dem wir nicht herausfinden konnten, was es ist, Eisrollen und natürlich Seafood, das man sich aus dem Aquarium aussuchen kann.

Abgesehen davon, dass wir die armen Fischis, die teilweise halbtot in den Becken lagen, kaum ertragen konnten, fanden wir den Nachtmarkt eigentlich ganz spannend und probierten viele der angebotenen Kleinigkeiten aus.

Nach rund zwei Stunden waren wir dann vollgefuttert und mal wieder durchgeschwitzt und machten uns an den Heimweg. Dort stand nur noch eine Dusche auf dem Programm und danach ging es bald schon ins Bett, immer hin war es heute tatsächlich schon fast 22.00 Uhr.

Reiseplanung

Der neue Tag begrüßte uns und nicht mit der mittlerweile bekannten Luftfeuchtigkeit, sondern auch mit einem verhangenen Himmel und Regen bereits nach dem Frühstück.

Wir konnten für keine Unternehmungen Motivation aufbringen, also beschlossen wir den Tag für unsere weitere Reiseplanung und einige dringend notwendige To-dos nutzen.

Größtes Ärgernis ist derzeit unser Hotel in Sydney. Dort wollten wir eigentlich Silvester verbringen, daher hatten wir bereits im August ein Hotel gebucht. Dieses hatte nicht nur ein eigenes Badezimmer und einen Parkplatz für unseren Camper, sondern war auch prima an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Zudem war der Preis mit rund 60,- EUR die Nacht quasi unschlagbar.

Dieses Hotel hatte uns nun vor zwei Tage allerdings die Buchung storniert, angeblich wegen Renovierungsarbeiten. Der Blick auf die derzeitigen Zimmerpreise, die im weiteren Umkreis von Sydney bei rund 200,- EUR die Nacht und in der Stadt bei 500,- EUR die Nacht liegen, lässt aber eher vermuten, dass das Hotel uns als “Billig-Mieter” loswerden wollte und das Zimmer lieber neu und für mehr Geld neu vermietet. Wir schalteten Booking ein, die das Hotel kontaktierten und diesmal als Antwort erhielten, dass das Hotel überbucht sei…

Das einzig gute: Booking hat uns zugesagt, eine gewisse Preisdifferenz zu erstatten und sich mit dem Hotel rumzuärgern, nun müssen wir nur noch etwas passendes finden.

Dazu kommen noch andere organisatorische Dinge, wie die Elektronischen Reisegenehmigungen für Australien, Versicherungen für die Camper, diverse Hotels an Orten, die schnell teuer werden können, die wir aber auf jeden Fall brauchen (z.B. Brisbane Flughafen).

So ging der Tag ins Land und ehe wir uns versahen hatten wir das Zimmer nur zum Mittag- (zwei Bánh mì und zwei Smoothies) und Abendessen essen (für mich mal wieder Phở und für Kai Bún chả, sehr lecker) verlassen.

Morgen versuchen wir uns allerdings aufzuraffen und mit einem Roller ein wenig von der Insel zu erkunden.

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