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21.10.2023: London

London ist und bleibt einfach eine unserer Lieblingsstädte und ein Besuch hier ist einfach immer wieder ein Erlebnis, egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter.

Zum einen faszinieren hier natürlich die großen, bekannten Sehenswürdigkeiten, allen voran für uns die wundervollen Houses of Parliaments mit Big Ben, die Westminster Abbey, St. Paul’s Cathedral, die Tower Bridge und der Tower of London.

Da wir diese jedoch – teilweise sogar schon mehrfach – bei früheren Reisen ausgiebig von außen und innen besichtigt haben, entschieden wir uns diesmal für ein leicht anderes Programm und konnten dabei zugleich auch noch einige aufgeschobene Dinge von unserer Bucketlist streichen.

Alles in allem hatten wir drei wundervolle, erfolgreiche und viel zu kurze Tage in London und obwohl wir mit dem schlimmsten Wetter und viel Regen gerechnet hatten, blieb es die drei Tage überwiegend trocken und mit um die 15 Grad war es sogar wärmer als erwartet.

Hyde Park und Kensington Gardens

Heute um 08.20 Uhr erreichten wir endlich London. Leider hatte unser Flug in JFK zusätzlich zu der vorab bereits angekündigten 1 ½ Stunden nochmal eine Stunde mehr Verspätung gehabt, so dass wir am Ende erst um kurz nach 21.00 Uhr los kamen.

Dies war insoweit schlecht, da sich auch das Abendessen deutlich nach hinten verschob und als wir um 22.30 Uhr endlich an der Reihe waren, hatten wir eigentlich so gar keine Lust mehr auf Essen. Aber bezahlt ist bezahlt, also ergaben wir uns unserem Schicksal.

Gut war aber, dass wir es danach schafften die restliche Flugzeit mehr oder weniger zu verschlafen und wir aufgrund von günstigen Winden bereits nach 6 Stunden und 20 Minuten in London landeten.

Die Immigration ging dann überraschend schnell, denn während Kai und ich uns noch an die elend langen Schlangen erinnerten, die es hier immer gab, hatte die UK für EU-Burger Passautomaten angeschafft, so dass wir innerhalb von Sekunden fertig waren.

Nicht so gut lief dann allerdings die Gepäckausgabe. Nachdem wir unsere Rucksäcke in jedem Flughafen außerhalb von Europa immer sehr zeitnah entgegen nehmen konnten, dauerte es zurück in Europa direkt wieder ewig.

Am Ende hatten wir dann aber doch endlich alles beisammen und machten uns mit dem Zug auf die 30 minütige Fahrt in das Zentrum von London. Hier merkten wir auch, dass wir schon noch ziemlich erschlagen waren und eigentlich gar keine Lust hatten noch knapp vier Stunden auf unser Zimmer zu warten. Außerdem waren wir verfroren, denn das typisch englische Wetter – 11 Grad und leichter Nieselregel – waren wir nun doch nicht mehr richtig gewöhnt.

Von London Victoria ging es mit der Metro weiter nach London Paddington, von dort waren es nur noch sieben Minuten Fußweg bis zum Hotel. Dort angekommen, wurden wir positiv überrascht, denn wir konnten bereits in unser Zimmer einchecken. Zum Glück.

Dieses stellte sich als sehr nett und halbwegs groß heraus, was wir bei dem stolzen Preis von 160€ die Nacht auch inständig gehofft hatten. Es ist wirklich irre, was Hotelzimmer in Metropolen mittlerweile kosten, wenn man nicht in einem Schlafsaal bzw. einer Besenkammer mit Gemeinschaftsbad übernachten möchten und selbst das ist teilweise unbezahlbar.

Da dies hier eigentlich unsere letzten Reisetage sind und wir es nett haben wollten, waren wir bereit zu investieren und immerhin ist ein Frühstücksbuffet im Preis inbegriffen.

Nachdem wir uns ein wenig frischgemacht, eine halbe Stunde geschlafen und einen Kaffee getrunken hatten, machten wir uns an unseren Besichtigungsplan für den heutigen Tag. Da wir beide mittlerweile schon mehrfach in London waren, haben wir beschlossen die großen Sehenswürdigkeiten nicht erneut zu besuchen, sondern uns mal etwas anderes anzuschauen.

Heutes war dies der Hyde Park und die Kensington Gardens, die als die “grüne Lunge” der Stadt gelten und mit ihren 2,5 km² sehr groß sind – größer sogar als das Fürstentum Monaco. Das müssen sie auch sein, denn neben den “normalen” Spazierwegen und Wiesen gibt es hier unter anderen den über elf Hektar großen Serpentine See, auf dem diverse Wassersportarten ausgeübt werden können, eine Pferdereitbahn, eine Bowlinganlage und verschiedene Vogel- und Kleintierarten zum Beobachten.

Daneben finden sich in den Parks auch diverse Gedenkstätten, so unter anderem im Hyde Park das Animals at War Memorial, das an die im Krieg getöteten Tieren erinnert, der Holocaust Memorial Garden oder das 7th of July Memorial, welches den Toten der Bombenattentate in der Londoner U-Bahn im Jahr 2005 gedenkt.

Wohl am meisten fasziniert hat Kai dann die ganz in der Nähe des Wellington Arch stehende Horsehead Statue, die eigentlich “Still Water Sculpture” heißt und ein Pferd darstellen soll, dass gerade trinkt.

Nach einem langen Fußmarsch erreichten wir dann schließlich die Kensington Gardens, wo wir uns unter anderem noch die Royal Albert Hall mit dem gegenüberliegenden Albert Memorial anschauten.

Genau hier begann es dann aber leider auch richtig zu regnen und es wirkte nicht so, als würde sich das bald wieder geben. Wir stoppten daher erst einmal in einer riesigen Lagerhalle, in der mehrere kleine Imbisse untergebracht waren und gönnten und ein spätes Mittagessen.

Danach war der Regen leider immer noch nicht besser, so dass wir beschlossen den geplanten Abstecher zum Kyoto Garden zu streichen und zum Hotel zurückzukehren, wobei wir auf dem Weg noch einen kleinen Schlenker über das Churchill Arms machten.

Dieses interessierte uns insbesondere, weil es für sehr üppige Blumen- und im Winter Weihnachtsdekoration bekannt ist. Dort angekommen, mussten wir dann jedoch – wie wir schon erwartet hatten – feststellen, dass es für eine bunte Blumenvielfalt wohl schon etwas zu spät im Jahr ist, trotzdem sah das Pub von außen wirklich nett aus.

Im immer noch strömenden Regen machten wir uns nun wirklich auf dem Rückweg und gönnten uns im Hotel erstmal eine schöne Tasse heißen Tee.

Obwohl wir total müde und zu gejetlagt waren, gingen wir dann den Plan für den morgigen Tag nochmal durch und dabei passierte etwas ganz Wunderbares, was das verraten wir weiter unten 🙂

Dadurch mussten wir die gemachten Pläne zwar über den Haufen werfen und alles nochmal neu durchdenken, aber das war es wert. Anschließend versuchten wir noch so lange wie möglich wachzubleiben, schliefen dann trotzdem um 20.00 Uhr ein.

Big Ben Tour, Tate Modern u. Sky Garden

Nachts wurden wir gegen 23.30 Uhr von heimkommenden Gästen geweckt und konnten danach dank des Jetlags erstmal nicht wieder einschlafen, aber nach etwas Fernhören (Fernsehen mit Augen zu) ging es dann glücklicherweise doch bald.

Kurz nach 07.00 Uhr riss uns dann der Wecker aus dem Tiefschlaf und wir gönnten uns zum Wachwerden erst einmal einen Kaffee im Bett.

Anschließend gingen wir zum Frühstück, bei dem wir eigentlich ein “English Breakfast” erwartet hatten, aber wir wurden positiv überrascht. Statt heißem Bacon, Würstchen und Bohnen, gab es ein wundervolles, fast deutsches Frühstückbuffet mit… richtigen Brötchen.

Wir konnte es gar nicht glauben und waren so verzückt, dass die anderen Gäste wohl gedacht haben müssen, dass wir noch nie ein Hotelfrühstück gesehen haben, aber die mussten im Zweifel ja auch nicht über ein Jahr auf richtige Brötchen verzichten.

Dazu gab es richtigen Aufschnitt, der Geschmack hatte, Gurken, Tomaten und frisch gebrühten Kaffee, wir waren im Paradies. Aus diesem Grund brauchten wir auch viel länger als geplant und waren hinterher, obwohl wir kugelrund gefuttert waren, traurig, dass nicht mehr reingepasst hat.

Nach diesem wundervollen Start in den Tag waren wir auf jeden Fall bestens gerüstet für unseren ersten Stopp, der zugleich, obwohl wir noch nicht mal da waren, auch unser absolutes Highlight war.

Seit diesem Jahr ist es nämlich tatsächlich möglich den Elizabeth Tower, besser bekannt als Big Ben, auch als Nicht-Briten zu besuchen, davor war dies für Ausländer nicht möglich. Als wir dies vor ein paar Wochen zufällig herausfanden, versuchten wir natürlich an Tickets zu bekommen, aber diese werden immer Monate im Voraus vergeben und waren daher natürlich längst ausgebucht.

Warum auch immer schaute ich dann gestern Abend trotzdem nochmal auf der Buchungsseite vorbei und traute meinen Augen kaum: Es gab – wahrscheinlich wegen einiger Stornierungen – auf einmal tatsächlich noch einige Resttickets für heute. Wir zögerten keine Sekunde und schlugen zu , denn immerhin ist Big Ben – noch vor der Golden Gate Bridge und dem Kolosseum – meine städtische Lieblingssehenswürdigkeit und ich wollte den Turm schon immer mal von innen besichtigen.

Heute sollte es nun endlich soweit sein und so standen wir um kurz vor halb zehn vor den Houses of Parliament, bereit den Tower zu besteigen. Obwohl wir super aufgeregt waren und es kaum abwarten konnten, nahmen wir uns allerdings trotzdem noch fünf Minuten, um ein paar Fotos zu machen.

Danach durchliefen wir die Sicherheitskontrolle und schlossen unsere Sachen ein, denn leider ist es nicht erlaubt während der Tour im Turm Fotos zu machen.

Die Tour begann pünktlich um 10.00 Uhr und gemeinsam mit den anderen fünf Teilnehmern begannen wir die 334 Stufen hinaufzusteigen, wobei wir zwischendurch immer wieder in Ausstellungsräumen stoppten, wo wir mehr über die Geschichte, den Bau und die aufwändigen Restaurierungsarbeiten, die von 2017 bis 2021 stattgefunden hatten erfuhren.

Als nächstes erreichten wir dann den Raum, der das gigantische Uhrwerk beherbergt, wo wir zum einen mehr über die Funktionsweise erfuhren und diese dann während des 10.45 Uhr Geläut auch gleich hautnah beobachten und erleben konnten.

Danach stiegen wir die letzten Treppen bis zum sogenannten Bellfry, den Raum mit den Glocken hinauf, von dem wir als erstes die unglaubliche und einmalige Aussicht auf London genießen konnten, die trotz des verhangenen Himmels großartig war.

Um 11.00 Uhr war es dann soweit, nun konnten wir hautnah erleben, wie der Glocken klingelten und der riesige Schlaghammer elfmal auf die riesige Glocke “Big Ben II”, die eigentlich Great Bell heißt, einschlug, was tatsächlich ziemlich cool war.

Anschließend war es aber noch nicht vorbei, denn es folgte das nächste Highlight. Nach dem Geläut stiegen wir nämlich zu den Ziffernblättern hinab und konnten hinter ihnen den Turm einmal umrunden und die Uhren so ausgiebig betrachten.

Leider war dies auch der letzte Stopp der Tour, denn danach stiegen wir den Turm nach und nach wieder hinab.

Wieder unten angekommen, waren wir von dem Erlebnis auf jeden Fall ganz beseelt, aber es ging noch weiter. Netterweise wurden unsere Besucher-Ausweise nämlich einfach ausgetauscht und wir bekamen so die Möglichkeit auf eigene Faust noch die beiden Kammern des britischen Parlaments zu besichtigen.

Aber zunächst nutzten wir unsere wiedergewonnenen Kamera für diverse Fotos des Turms, für die passenderweise dann sogar auch ein wenig die Sonne schien. Wir fanden es auf jeden Fall großartig mal eine ganz andere Perspektive ohne den Zaun, die Straße und die ganzen Menschen und Autos zu bekommen.

Danach ging es durch die beeindruckende Westminster Hall, in der wir die Tour gestartet hatten, in das Parlament, wo wir als erstes auf der Zuschauertribüne des House of Commons, also des britischen Unterhauses, landeten. Auch hier war Fotografieren leider verboten, aber wir fanden zum einen den Raum wirklich hübsch und zum anderen die gerade stattfindenden Debatte über Unterstützung von durch die Geburt traumatisierten Frauen interessant.

Unser nächster Stopp war dann das Oberhaus, das House of Lords. Hier war das Thema – Aspekte der Verwendung der Royal Albert Hall – nicht ganz so spannend, aber der Raum, der mit seinen Details und den roten Sofas wie aus einer anderen Zeit wirkte, war wirklich wundervoll anzusehen.

Danach war es spät geworden und da wir den Besuch in den Kammern nicht eingeplant hatten, waren wir ein wenig im Zeitverzug. Wir schossen noch schnell die obligatorischen Fotos von der Westminster Abbey und den Houses of Parliament und dem London Eye von der Westminster Bridge aus, dann stiegen wir wieder in die U-Bahn.

Unser nächstes Ziel war die Tate Gallery of Modern Art, die eines der weltweit größten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst ist. Um dorthin zu gelangen nahmen wir die Underground und mussten dann noch ein Stückchen zu Fuß über die Blackfriars Bridge laufen.

Von dort hatten wir einen exzellenten Blick auf eines der vielen toll aussehenden Hochhäuser, die in London stehen. Dieses hat den Spitznamen Vase oder Boomerang, was aufgrund der Form absolut nachvollziehbar ist.

Kurze Zeit später betraten wir das Tate Modern, welches sich in einem umgebauten Kraftwerk befindet, wobei der Eintritt, wie in den meisten Londoner Museen umsonst ist – nur besondere Ausstellungen müssten gesondert gezahlt werden. Ziemlich nett müssen wir sagen.

Heute sind wir allerdings nicht wegen der Kunst hier, auch wenn uns einige der Ausstellungen dann doch irgendwie interessiert hätten. So haben wir noch etwas über, das wir uns beim nächsten Besuch ansehen können. An einigen unübersehbaren Ausstellungsstücken vorbei geht es für uns nach einigen Orientierungsschwierigkeiten direkt zum Aufzug, der uns in den 10. Stock bringt.

Hier gibt es nämlich eine wundervolle Aussichtsterrasse, von der wir einen tollen Blick unter anderem auf den Financial District und die Saint Paul’s Cathedral hatten.

Danach machten wir uns vorbei an interessanten Wohnhäusern auf den Weg zum Borough Market. Hier wollten wir eigentlich eine Kleinigkeit Essen, schafften es dann aber wegen des Überangebotes irgendwie nicht, uns für etwas zu entschieden. Außerdem hatten wir aufgrund des ausgiebigen Frühstück ohnehin noch keinen richtigen Hunger.

Im Anschluss überquerten wir auf der London Bridge erneut die Themse, wobei wir die wunderschöne Tower Bridge sehen konnten, die wir bei unserem letzten Besuch aber auch schon “erledigt” hatten.

Auf der anderen Seite erreichten wir nun bald das Gebäude “20 Fenchurch Street”, welches aufgrund seiner Form auch Walkie-Talkie genannt wird und 2015 mit dem Preis des hässlichsten Gebäudes, das innerhalb der letzten zwölf Monaten im Vereinigten Königreich fertiggestellt wurde, ausgezeichnet wurde.

Hier befindet sich im 35. Stock auf 155 Metern Höhe aber auch der Sky Garden, Londons höchster öffentlicher botanischer Garten, der in eine dreistöckige Aussichtsplattform eingebunden ist. Auch hier ist der Eintritt kostenlos, man muss lediglich vorab die Tickets online ergattern, was bei uns glücklicherweise funktioniert hat.

Mit dem Fahrstuhl erreichten wir die Aussichtsplattform innerhalb von Sekunden und waren direkt ein wenig enttäuscht, da die Außenterrasse aufgrund des Wetters geschlossen war. Dabei war es heute doch mit 16 Grad fast frühlingshaft warm und der Regen hielt sich, bis auf wenige kleine Nieselschauer, auch in Grenzen, aber nun gut.

Die Aussicht auf die Stadt war trotzdem grandios, aber durch die verregneten Fensterscheiben hatten wir Schwierigkeiten Fotos zu machen. Kai gab trotzdem sein bestes und erwischte unter anderem The Shard, Saint Paul’s Cathedral, Canary Wharf und die Tower Bridge mit dem Tower of London.

Nachdem wir alle Etagen des Gartens ausführlich besucht hatten, fuhren wir wieder ins Erdgeschoss zurück. Hier war unser offizielles Programm für heute vorbei, da es allerdings noch halbwegs früh war, beschlossen wir noch ein Extra anzuhängen.

Bevor wir damit starteten, machten wir aber noch einen kleinen Spaziergang durch den Financial District, wo wir unbedingt noch einen Blick auf eines unserer Lieblingsgebäude werfen mussten: The Gherkin.

Danach ging es mit der Bahn zurück in Richtung Westminster, wo wir die Tube nochmal verließen. Es war mittlerweile 15.30 Uhr und damit nämlich die perfekte Uhrzeit für einen echten englischen Afternoon Tea.

Dabei handelt es sich um eine alte britische Tradition, bei der zwischen drei und fünf Uhr am Nachmittag eine Art Zwischenmahlzeit serviert wird, die den größten Hunger bis zum eigentlichen Abendessen überbrücken soll.

Da viele der bekannten Locations, die diesen anbieten, aufgrund des Dresscodes (mindestens smart casual) mangels passender Klamotten nicht in Betracht kamen, kehrten wir stattdessen in dem kleinen, total kitschigen English Rose Café and Tea Shop ein.

Hier dauerte es nicht lange bis der klassische Afternoon Tea, den wir allerdings ein wenig untraditionell mit Kaffee zu uns nahmen, vor uns stand: Auf der obligatorischen Etagere finden sich als erster Gang unten die Sandwiches, oben als zweiter Gang Scones mit Clotted Cream und Konfitüre und als dritten Gang diverse kleine Kuchen und Kekse.

Obwohl das Ensemble gar nicht nach so viel aussah, waren wir hinterher total vollgefuttert und fuhren daher erstmal ins Hotel zurück. Dort angekommen, hatten wir allerdings nur kurz Zeit um unsere Füße hochzulegen und die Planung für den morgigen Tag nochmal durchzugehen, danach mussten wir schon wieder los.

Unser erstes Ziel des Abendausfluges war der Picadilly Circus, eine Straßenkreuzung, die insbesondere für ihre Reklametafeln bekannt ist. Von hier schlenderten wir auf der Suche nach einem kleinen Snack die unglaublich belebten, wenn nicht sogar schon überfüllten, Straßen entlang bis wir schließlich den Seven Dials Market, einen sich über mehrere Etagen erstreckenden Food-Court mit vielen kleinen Restaurants, Lokalen und Bars, betraten.

Hier war es gefühlt noch voller als auf den Straßen und wir waren sowohl von der Auswahl an Essen, als auch von den Unmengen an Menschen erstmal ziemlich überfordert. Schließlich schafften wir es aber doch noch ein Stück Pizza und einen Sitzplatz zu ergattern.

Danach war es dann schon Zeit für unseren letzten Programmpunkt, also machten wir uns auf den Weg zum St. Martin Theatre.

Hier gab es heute für uns heute das Theaterstück “The Mousetrap” von Agatha Christie, das hier seit dem 25.11.1952 gespielt wird und damit das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theaterstück der Welt ist.

Da ich riesiger Agatha Christie Fan bin und all ihre Bücher, seit ich circa 14 Jahre alt war, immer und immer wieder gelesen habe, für mich auf jeden Fall Pflichtprogramm.

Das Stück selbst war dann auch sehr spannend und unterhaltsam und wir genossen die Aufführung, obwohl wir mittlerweile tödlich müde waren.

Danach war es sehr spät und wir sehr müde, so dass wir ohne Umwege direkt ins Hotel zurückkehrten.

Englische Museen und Köstlichkeiten

Heute Nacht schlug der Jetlag erbarmungslos zu. Obwohl wir im Theater eigentlich zum Umfallen müde gewesen waren, konnten wir, als wir schließlich gegen 22.30 Uhr im Bett lagen, nicht einschlafen.

Die Stunden zogen sich endlos dahin und unsere Stimmung wurde immer schlechter, doch es war nichts zu machen. Erst um kurz nach drei fiel ich endlich in einen unruhigen Schlaf, bei Kai dauerte es sogar noch länger.

Als morgens um 07.15 Uhr der Wecker klingelte waren wir dementsprechend immer noch nicht in der besten Laune und ausgeschlafen oder fit schon mal gar nicht.

Da wir allerdings erneut einen Tag voller Programm vor uns hatten, quälten wir uns doch aus dem Bett und zum Frühstück, wobei uns dies in unser heutigen Verfassung leider auch nicht mehr aus dem Häuschen bringen konnten. Vielleicht morgen wieder.

Um kurz nach halb zehn machten wir uns dann auf den Weg zum Natural History Museum, das eines der größten naturhistorischen Museen der Welt ist.

Hier wurden wir, obwohl noch gar nicht geöffnet, bereits von einer beeindruckenden Warteschlange begrüßt wurden. Bei einer jährlichen Besucherzahl von rund 4,7 Millionen Menschen und dem freien Eintritt wahrscheinlich aber auch kein Wunder.

Der Einlass ging dann glücklicherweise allerdings sehr schnell und wir fanden uns bald in der riesigen Eingangshalle wieder, die von dem Blauwalskelett Hope dominiert wird.

Von dort besuchten wir dann die verschiedenen Galerien, wobei Kai unbedingt mit der Dinosaurier-Ausstellung beginnen wollte. Danach ging es dann durch die Life Galerie, die mehr oder weniger nur aus ausgestopften Tieren und Insekten bestand und schließlich in die Earth Galerie, in der unter anderem die Entstehung der Erde gezeigt wird, aber auch Erdbeben und Vulkanausbrüche werden hier behandelt.

Insgesamt streifen wir über zwei Stunden durch die verschiedenen Räume, was bei über 70 Millionen verschiedenen Objekten am Ende natürlich immer noch nicht genug Zeit war.

Tatsächlich wurde es uns aber gerade zum Ende hin viel zu voll und die Tatsache, dass das kostenlose Museum an einem kühlen, bewölkten Tag besonders für Familien attraktiv ist, machte den Aufenthalt hier für uns nicht besser.

Zudem konnten uns ein paar der Ausstellungen am Ende nicht vollständig überzeugen, da man ihnen ihr Alter stark ansah, dies geht heute sicherlich besser und interessanter.

Gegen kurz nach zwölf setzten wir daher unser Programm mit einem “kleinen” Mittagssnack fort. Hierfür kehrten wir in die gemütliche Museum Tavern gegenüber des British Museum ein und gönnten uns eine schöne, leckere englische Pie mit Gravy, wobei die Portion so groß war, dass wir sie uns teilen konnten.

Frisch gestärkt ging es dann ins British Museum, welches eines der größten und bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen der Welt ist. Auf drei Stockwerken finden sich hier etwa acht Millionen Objekte, die die gesamte Kulturgeschichte der Menschheit von ihrem Anfang bis zum heutigen Tag dokumentieren, es gab also viel zu sehen.

Über 1 ½ Stunden streiften wir durch die verschiedenen Räume, was natürlich viel zu kurz war und eigentlich lediglich für einen ersten Eindruck ausreichte.

Ich persönlich fand es trotzdem besser als das Natural History Museum – Tiere und Landschaften sehe ich eben lieber in echt, als ausgestopft oder als Bild, Menschheitsgeschichte hingegen ist auch im Museum okay. Besonders interessant fanden wir übrigens die Mumien und die Reste aus dem Mausoleum von Halikarnassos, eines der sieben Weltwunder der Antike.

Mittlerweile war der Tag schon wieder halb vorbei, aber wir wollten, obwohl wir von der kurzen Nacht total müde waren, noch nicht aufgeben. Zudem hatte sich auch das Wetter ganz schön gemacht, nachdem es morgens und vormittags noch ziemlich bedeckt gewesen war, schaute mittlerweile sogar die Sonne raus.

Das mussten wir natürlich ausnutzen und so schlenderten wir noch über Neal’s Yard nach Chinatown und kehrten dann in Soho im Poppies für eine Portion Fish and Chips ein, dem besten englische Essen überhaupt 😉

Danach wollten wir uns eigentlich noch ein oder zwei Biere gönnen, also machten wir uns über den Trafalgar Square auf den Weg zum Sherlock Holmes Pub. Leider waren wir wohl nicht die einzigen, die diese Idee hatten, denn es war brechend voll und da uns mittlerweile die Füße ziemlich weh taten, hatten wir nicht so viel Lust an der Bar zu stehen.

Wir gaben den Bier-Plan damit erstmal auf und machten uns an den Rückweg in unser Hotel. Als wir dort angekamen, war es schon wieder kurz nach halb sechs und wir absolut tot.

Wir schaffte es noch unter die Dusche und ein bisschen Arbeit an dem Blog und den Fotos, dann schliefen wir noch vor 21.00 Uhr bei einer Serie ein.

Design Museum

Die letzte kurze Nacht und der gestrige Tag hatten anscheint den Jetlag besiegt oder ausgesetzt, zumindest schliefen wir nahezu ohne Unterbrechung bis zum Weckerklingeln um 07.00 Uhr durch.

Ein letztes Mal genossen wir das Hotelfrühstück, dann packten wir unsere Rucksäcke und luden diese im Gepäckraum ab.

Leider war unsere Zeit in London heute schon wieder vorbei und für uns ging es weiter nach Salisbury, aber bis es soweit war, hatten wir noch knapp zwei Stunden Zeit. Da wir solange nicht im Hotel rumsitzen wollten, hatten wir eigentlich geplant noch im Koyoto Garden, den wir am ersten Tag nicht mehr geschafft hatten, vorbeizufahren, aber das Wetter sah heute irgendwie eher nicht nach Outdooraktivität aus.

Unser Weg führte uns daher in das Design Museum, das sich der gesamten Bandbreite des Designs widmet. Hier trafen wir als erstes auf die überall im Museum verteilten Stücke der Wechselausstellung “Antifuniture”, die unseren beschränkten Platz in der heutigen Zeit darstellen sollten.

Die meisten waren zwar – natürlich absichtlich – ziemlich ungemütlich, aber das Ausprobieren war unglaublich witzig.

Danach ging es in die Ausstellung “E-Mail is D̶e̶a̶d̶”, in der die Geschichte und Zukunft der E-Mail und ihre Bedeutung weit über die eines reinen Kommunikationsmittels hinaus dargestellt wird, was interessant und gut gemacht war. Zudem konnten wir hier lustige Fotos machen und sie uns dann per Mail schicken.

Unser letzter Stopp war dann die Dauerausstellung “Designer Maker User”, die mit rund 1000 Objekten einen Überblick die Entwicklungsgeschichte des modernen Designs gibt und wo wir unter anderem lernten, dass auch Straßenschilder und Metropläne designt werden, was gar nicht so einfach ist.

Nach etwas über einer Stunde war es dann leider schon Zeit sich zu verabschieden. Da das Wetter sich weiterhin hielt, entschieden wir uns für die ein wenig weiter entfernte Metrostation und spazierten so noch ein wenig durch den Holland Park.

Zurück im Hotel, sammelten wir unsere Rucksäcke ein und machten uns quasi sofort auf den Weg nach London Waterloo, wo wir um 12.50 Uhr in den pünktlich abfahrenden Zug nach Salisbury stiegen.

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