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24.09.2023: Das Ende von vier Monaten Südamerika – Ein emotionaler Abschied in Quito

Die letzten Wochen hatten wir immer mal wieder über das Ende unser nunmehr fast viermonatigen Südamerikareise gesprochen und uns ab und an schon ein wenig darauf gefreut, einige Dinge, wie kalte Duschen, schlechtes WLAN, endlose Busfahrten, Magenschmerzen oder Hähnchen mit Reis, hinter uns zu lassen.

Als es nun aber tatsächlich soweit war, waren wir auf einmal doch gar nicht mehr so froh, denn am Ende haben wir eine wirklich tolle Zeit und viele einmalige Erlebnisse gehabt. Zudem hat uns gerade Ecuador nochmal sehr gut gefallen und wir waren ein wenig traurig hier nicht mehr Zeit gehabt zu haben, denn das ein oder andere Ausflugsziel hätten wir schon noch gehabt.

Insgesamt wissen wir bereits jetzt aber schon sicher, dass wir nach Südamerika zurückkehren werden und das wahrscheinlich mehr als einmal. Zudem haben wir auch schon eine gute Idee für eine Route von Mexiko über Guatemala, Nicaragua und Costa Rica nach Panama 😉

Schon wieder Quito

Nach dem Aufstehen war es heute an der Zeit nach Quito zurückzukehren, von wo wir morgen den Flieger in die USA nehmen werden.

Zielsicher brachte uns ein Taxi nach dem Frühstück zur Busstation, wo wir schnell den Bus nach Quito fanden und wenige Minuten später schon auf dem Weg waren.

Die knapp einstündige Fahrt verlief ohne Vorkommnisse und schon bald stiegen wir an der Haltestelle “El Trébol” aus, die sich bereits – anders als der Bahnhof im Süden, von dem wir seinerzeit abgefahren waren – ziemlich nah an unserer Unterkunft befand

Die letzten Kilometer brachten wir mit einem Taxi hinter uns und checkten anschließend erst einmal in unser Zimmer ein. Direkt danach machten wir uns – mal wieder – auf den Weg in die Self-Service Wäscherei, wo wir unsere Klamotten für die weitere Reise bereit machten.

Wieder im Hotel erledigten wir noch ein paar organisatorische Dinge, dann hatten wir ein wenig Hunger und landeten in einem kleinen Café um die Ecke. Überraschenderweise wurde hier alles frisch und per Hand vorbereitet und so warteten wir knapp 20 Minuten auf unseren Cappuccino und weitere 30 Minuten auf zwei Empanadas.

Gut war, das wir es nicht eilig hatten, schlecht war, dass am Nebentisch ein Belgier in einem nie endenden und absolut langweiligen Monolog ein amerikanisches Pärchen, das sich mangels Platzmangel zu ihm an den Tisch setzen musste, zutextete und wir – egal, wie viel Mühe wir uns gaben – es nicht schafften ihn zu ignorieren.

Nachdem wir mit Kaffee und Snack fertig waren, ergriffen wir daher relativ schnell die Flucht und kehrten in unser Hotelzimmer zurück. Dieses verließen wir erst zum Abendessen wieder, wofür wir in dasselbe Restaurant einkehrten, in dem wir bei unserem letzten Quito-Aufenthalt schon zweimal gewesen sind und wo wir erneut die unglaublich leckeren Carbonara-Nudeln bestellten.

Nachdem wir weniger als 20 Minuten zurück im Hotel waren, ging draußen – total unerwartet – plötzlich die Welt unter. Das erste Mal seit wir in Ecuador waren, regnete es auf einmal und das gar nicht mal zu wenig. Verrückt.

Mit der Gewissheit, dass Morgen trotzdem wieder perfektes Andenwetter sein wird, gingen wir früh zu Bett.

Die letzten Stunden in Südamerika

Die letzte Nacht in Südamerika verbrachten wir wechselhaft, was insbesondere daran lag, dass das Bett zu schmal und die Matratze zeitgleich zu durchgelegen war, als dass wir gut darauf schlafen konnten. Gegen halb drei gab Kai auf und zog auf die Luftmatratze um, danach fanden wir beide irgendwann wenigstens ein bisschen Schlaf.

Verständlicherweise fiel es uns daher heute Morgen auch schwer aus dem Bett zu kommen und am Ende schafften wir es gerade so zur Checkout-Zeit um 10.00 Uhr unser Zimmer zu räumen.

Da wir nun noch den ganzen Tag Zeit hatten, verstauten wir zunächst unsere Rucksäcke im Hotel und machten uns dann ein letztes Mal auf, das historische Zentrum Quitos zu besuchen. Jeden Sonntag werden hier ganze Blocks für den Autoverkehr gesperrt, dementsprechend waren die Straßen voll von Fahrrädern und Fußgängern.

Unser Ziel war mal wieder die Iglesia de la Compañía de Jesús, die wir immer noch nicht von innen gesehen hatten. Als wir dort ankamen, erfuhren wir aber, dass die Kirche erst um 12.00 Uhr öffnen würde, so dass wir noch rund 45 Minuten Zeit hatten.

Wir schlenderten weiter zum Museo de la Ciudad, das sonntags eigentlich umsonst sein sollte, was sich jedoch als nicht richtig herausstellte. Alternativ spazierten wir daher in das direkt nebenan liegende Antiguo Hospital San Juan de Dios, dass – wie der Name bereits vermuten lässt – einst ein Krankenhaus gewesen ist und in dem heute verschiedene kleine Ausstellungen zu sehen sind.

Zudem gab es hier von der Außenbereich nochmal einen netten Blick auf die Stadt und El Panecillo.

Danach war es dann Zeit für die Iglesia de la Compañía de Jesús, die insbesonders aufgrund ihrer reichen Innenverzierung, die vollständig mit Goldblechen bedeckt sind, bekannt ist. Im Eintrittspreis war eine kleine Führung enthalten, aber wir waren irgendwie unkonzentriert und ließen uns daher die meiste Zeit von der hübschen Kirche ablenken.

Leider ist das Fotografieren verboten, unanständig wie wir sind, haben wir aber immerhin zwei Erinnerungsfotos geschossen.

Auch danach hatten wir bis zu unserem Flug noch ewig Zeit und so schlenderten wir ein wenig ziellos durch die Straße und freute uns an dem munteren und – typisch südmerikanisch – lauten Treiben und den vielen Straßenverkäufern, die von kleinen Snacks über Küchenutensilien quasi alles anboten. Letztendlich erlagen auch wir dem Angebot und gönnten uns eine letzte gegrillte Banane mit Käse. Lecker!

An der Plaza Grande kehrte wir dann noch in ein kleines Café ein und beobachteten einige Zeit die vorbeiziehenden Leute, danach machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel, gerade rechtzeitig bevor es wieder zu regnen begann.

Hier verzogen wir uns auf die Dachterrasse, wo wir uns die nächsten Stunden mit sinnvollen und sinnlosen Tätigkeiten vertrieben.

Gegen 18.00 Uhr machten wir uns dann nochmal auf den Weg zum Abendessen und fanden eine nettes, kleines Restaurant, in dem wir riesige und leckere Pizzen bekamen.

Danach ging es zurück ins Hotel, von wo uns der Besitzer für einen günstigen Tarif zum Flughafen fuhr. Die Fahrt zog sich ewig, aber nach rund 50 Minuten waren wir dann endlich da.

Wie so oft, ging nun alles ziemlich fix und ehe wir uns versahen, saßen wir schon am Gate, wo wir jetzt auf unseren Flug nach Fort Lauderdale warten, der um 23.55 Uhr abfliegt.

Nach fast vier Wochen heißt es nun also Abschied von Ecuador zu nehmen und es gibt eine ganze Menge Dinge, die wir ziemlich vermissen werden:

  • Abwechslungsreichen Regionen: Von den Galápagos-Inseln über den Amazonas bis hin zu den – teilweise schneebedeckten – Vulkanen in den Anden, für uns war kein anderes Land in Südamerika so wundervoll vielfältig
  • Entspannte Transporte: Dank der eher kurzen Weg, des guten Busnetzes und der meist überpünktlichen Busse, war die Fortbewegung hier entspannt wie sonst nirgends
  • Ecuadorianer: Nicht so überbordend fröhlich wie die Kolumbianer, dafür aber einfach nur nett und vor allem grundehrlich
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Die Unterkünfte waren komfortabel, das Essen lecker und reichhaltig und die Touren qualitativ hochwertig und das alles zu absolut fairen Preisen
  • Wetter: Tagsüber sonnig und warm und nachts angenehm kühl, das Klima in den Anden hat uns – wie auch schon davor – mal wieder total überzeugt.

Nicht fehlen wird uns allerdings:

  • Seekrankheit: Auf die diversen Übelkeitsanfälle bei den Fährfahrten auf Galápagos hätte Kai gut verzichten können.
  • Menu del Día: Hähnchen mit Reis, Hähnchen mit Reis, Hähnchen mit Reis, … na ja, irgendwann ist auch mal gut, auch wenn es mega günstig war
  • Zu wenig Zeit: Vier Wochen waren für Ecuador nicht genug. Gerne hätten wir noch mehr Zeit auf den Inseln und für die ein oder andere Vulkanbesteigung gehabt.

Mit Ecuador kommen auch unsere vier Monate in Südamerika ein Ende. Ein komisches Gefühl. Einerseits freuen wir uns natürlich auf die noch kommenden Stationen, andererseits sind wir aber schon ein bisschen traurig, haben wir doch in den letzten Monaten, trotz einiger Aufreger, eine tolle Zeit habt

Nun dauert es nicht mal mehr sechs Stunden, bis wir das Toilettenpapier wieder in die Toilette werfen können, das wird verrückt.

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