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25.08.2023: Minca, Palomino und Tayrona – Am karibischen Meer

Am Tag über 30 Grad, nachts in der Regel nicht weniger als 20 Grad, dazu eine Luftfeuchtigkeit von durchschnittlich 90% – Herzlich Willkommen an der Karibikküste Kolumbiens.

Nachdem Manizales, Medellín und Guatapé wettertechnisch noch ganz in Ordnung waren, hatten wir bereits befürchtet, dass es an der Karibikküste – wie schon in Südostasien – klimatechnisch für uns schwierig werden würde, aber auf die tatsächlichen Ausmaße waren wir dann doch nicht vorbereitet gewesen.

Mit hohen Temperaturen kommen wir gut klar, aber sobald es feucht und schwül wird, sind wir nicht mehr begeistert. Kai kann dies wenigstens körperlich noch gut wegstecken, aber ich kann mich schnell gar nicht mehr bewegen, bekomme Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme.

Dazu kommt, dass Kai zwar gerne schwimmt, ich mit Wasser insgesamt aber eher wenig anfangen kann. Meer ist noch ok, aber Pools, egal ob heiß, kalt, vor einem Wasserfall oder künstlich, reizen uns – auch Kai – kein Stück, gleiches gilt für Seen und Flüsse. Im Gegensatz zu den meisten anderen Weltreisenden war Kai daher im letzten Jahr einmal schwimmen und ich bisher gar nicht. Die „netten“ Abkühlungen in irgendwelchen Wasserlöchern, die bei diesen Temperaturen alle so toll finden, bringen uns daher keinerlei Mehrwert.

Dementsprechend war die Woche an der Karibikküste für uns in großen Teilen eher enttäuschend und – auch unabhängig vom Wetter – konnten wir den Zielen hier nicht besonders viel abgewinnen. Insbesondere Minca und Palomino fanden wir persönlich absolut überhypt und nicht besuchenswert.

Nun geht es für uns zurück nach Cartagena, wo es im Zweifel allerdings leider auch nicht viel besser wird. Wir können daher unser Flug nach Ecuador kaum abwarten, was eigentlich schade ist, da uns Kolumbien bisher sonst sehr gut gefallen hat.

Es wird schwül

Als wir abends um 21.00 Uhr in Cartagena aus dem Flugzeug stiegen, liefen wir gefühlt gegen eine Wand. Es waren noch knapp 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit betrug ungefähr 90%. Genau unser Wetter…NOT!

Obwohl unser Hotel nur rund 5 Minuten Fußweg vom Flughafen entfernt war, waren wir komplett fertig, als wir dort ankamen und mehr als froh, als wir in unserem Zimmer geduscht unter die Klimaanlage fallen konnten.

Dank Air-Con war die Nacht wunderbar und wir noch total verschlafen, als uns der Wecker am nächsten Morgen um 06.30 Uhr aus den Träumen riss.

Nur kurze Zeit später mussten wir unser wunderbares Zimmer dann leider schon verlassen, denn Cartagena ließen wir erstmal links liegen. Am Ende unseres unseres Kolumbien Aufenthaltes werden wir noch einige Tage Zeit haben, um die Stadt ausgiebig zu erkunden.

Für uns ging es heute zunächst weiter nach Santa Marta, dem Einfallstor für die Sehenswürdigkeiten entlang der karibischen Küste. Wären wir klug gewesen, hätten wir den Flug direkt dorthin genommen, aber irgendwie hatten wir verschlafen, dass dies auch möglich gewesen wären und so standen uns nun nochmal knapp 4 1/2 Stunden Busfahrt bevor.

Allein das Warten auf das Uber und die fünf Minuten Fahrt zum Busbahnhof brachten uns wettertechnisch schon an unsere Grenzen, daher waren wir froh, dass wir schon bald in den klimatisierten Bus einsteigen konnten.

Die Fahrt selbst verlief dann ereignislos. Wir stoppten einmal für eine kurze Toilettenpause, ansonsten ging es endlos an der Küste entlang. Es war wieder sehr grün und wir konnten oft das Meer sehen, aber landschaftlich holte es uns diesmal irgendwie nicht ab.

Wir erreichten Santa Marta pünktlich, aber leider total fertig, denn die letzte Stunde der Fahrt musste der Fahrer aufgrund technischer Probleme die Klimaanlage ausschalten. Dementsprechend fielen wir total bedient und zermatscht aus dem Bus und ließen uns in diesem Zustand von einem Taxifahrer überreden uns direkt nach Minca, unser Endziel des heutigen Tages, zu bringen, anstatt das günstigere Colectivo aus der Stadt zu nehmen.

Das Taxi war zumindest für kurze Zeit dann auch klimatisiert und so fühlten wir uns etwas besser, als wir nach rund 45 Minuten das Bergdorf Minca erreichten.

Der kleine Ort liegt auf knapp 600 Metern mitten im dichten Wald in den Ausläufern der Sierra Nevada de Santa Marta und gilt als die ökologische Hauptstadt der Region, so dass das 600-Einwohner Dorf stets gut besucht ist. Auch heute, an einem Sonntag, war die Straße übervoll und so freuten wir uns (noch) darüber, dass wir ein Unterkunft gebucht hatten, die mitten im Wald und nicht im Ortskern lag.

Die Freude hielt allerdings nicht lange an, denn nachdem unserer Fahrer uns rund zwei Kilometer hinter dem Ort an einer Abzweigung rausgeschmissen hatten, mussten wir mit unseren schweren Rucksäcken noch knapp 500 Meter einen steinigen Bergweg runter. Dazu kam, dass wir auf etwas angenehmere Temperaturen gehofft hatten, es aber hier nur unmerklich weniger heiß und schwül war, als in Cartagena und Santa Marta. Da half auch der ab circa 15.00 Uhr einsetzende, ergiebige Regen nichts, ganz im Gegenteil, es wurde nur noch schwüler.

Als wir endlich unsere Unterkunft erreicht hatten, waren wir zu nichts mehr zu gebrauchen und verbrachten den restlichen Tag in unserem Zimmer unter dem Ventilator. Da der Weg in den Ort viel zu weit war, blieben wir auch zum Abendessen im Hotel. Dieses war war lecker und auch halbwegs günstig, allerdings konnten wir erst ab 19.00 Uhr bestellen und dann dauerte es nochmal knapp 45 Minuten bis das Essern fertig war, für uns viel zu spät.

Außerdem war das natürlich ausreichend Zeit für mich, um in dem offenen Essbereich von den Moskitos zerbissen zu werden, vielen Dank!

Nicht unser Klima

Obwohl es abends zumindest noch auf knapp 21 Grad abgekühlt war, waren wir nach der tropischen Nacht am nächsten Morgen nicht besonders erholt. Zudem waren wir total klebrig und alles um uns rum irgendwie feucht, wir hassen das.

Irgendwann gingen wir trotzdem zum Frühstück, das – wie immer hier in Kolumbien – relativ schmal ausfiel und vor allem wieder ewig dauerte.

Anschließend hatten wir eigentlich ein wenig die Gegend erkunden wollen, aber ich hatte aufgrund des Wetters überhaupt keine Lust und ging direkt wieder unter den Ventilator. Kai hielt es zumindest ein wenig im Aufenthaltsbereich aus, musste sich dann aber auch bald geschlagen geben. Zudem fing es ohnehin ab 11.00 Uhr wieder ordentlich zu regnen an.

Das Ende vom Lied war, dass Kai sich in einer Regenpause am Nachmittag noch kurz auf den Weg zum Pozo Azul, dem „Highlight“ des Ortes machte, allerdings konnte ihn der winzige Wasserfall, der selbst am späten Nachmittag noch total überfüllt mit Menschen war, nicht beeindrucken.

Ich selbst verließ das Zimmer bis zum Abendessen, auf das wir diesmal übrigens sogar 1 ½ Stunden warten durften, nicht und so werden wir Minca morgen wieder verlassen ohne irgendetwas gesehen zu haben. Tatsächlich wird das wahrscheinlich die nächsten Tage nicht viel anders, wobei wir in Palomino glücklicherweise wenigstens ein Zimmer mit Klimaanlage haben.

Palomino Part 1

Heute Nacht war es ein wenig kühler gewesen, so dass wir zumindest ein wenig besser schlafen konnten, daher fühlten wir uns heute nach dem Aufstehen ein wenig ausgeruhter. Nachdem wir mal wieder Ewigkeiten auf unser Frühstück warten durften – keine Ahnung, was an einem Rührei mit einem Toast 30 Minuten dauert – machten wir uns fertig und schleppten unsere Rucksäcke wieder zurück zur Straße.

Dort brauchten wir nicht lange warten, bis wir von einem Colectivo erst in den Ort und kurz darauf zurück nach Santa Marta gefahren wurden. Dort angekommen, konnten wir sofort in den nur wenige Meter von uns entfernt stehenden Bus nach Palomino einsteigen, der wiederum knapp 10 Minuten später wieder losfuhr. Wie so oft reichte die Umsteigezeit gerade mal für einen kurzen Toilettenstopp.

Die Fahrt nach Palomino dauerte ungefähr zwei Stunden und führte die meiste Zeit durch den dichten Wald, der immer wieder von kleinen Ortschaften und/oder einsamen Hotels und Restaurants unterbrochen wurde. Landschaftlich war es auf jeden Fall erneut nicht besonders eindrucksvoll.

Gegen 14.00 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel, diesmal waren es von der Bushaltestelle glücklicherweise nur einige Meter bis zum Hotel. Dort angekommen, genoss Kai die kalte Dusche, während ich mich lieber von der Klimaanlage abkühlen ließ.

Kai machte sich später noch auf den Weg zum Strand, ich hatten allerdings keine Lust und verbrachte die zwei Stunden bis zum Abendessen lieber im kühlen Zimmer. Kurze Zeit später kam dann auch Kai zurück, da ihn der Strand nicht sonderlich vom Hocker gerissen hatte, er schob es aber erstmal auf den langen Tag, die Temperaturen und den bewölkten Himmel.

Später gingen wir nur nochmal kurz vor die Tür, um in einem Veggie-Restaurant zu Abend zu essen. Das Essen war super lecker, aber wie so oft waren die Portionen für unseren Hunger ein wenig zu schmal. Außerdem sind die Preise hier, dafür das wir in einem Mini-Ort ohne richtige Straßen sind, insgesamt deutlich zu hoch. Schmeckt für uns bisher alles ein wenig nach Touri-Nepp, mal sehen, ob sich der Eindruck morgen noch revidieren lässt.

Palomino Part 2

Dank Klimaanlage und damit absolut perfektem Raumklima schliefen wir, bis wir um 07.00 Uhr morgens von dem Geklapper von Geschirr im Frühstücksbereich geweckt wurden.

Da wir nichts besonderes vor hatten, tranken wir zunächst gemütlich einen Kaffee im Bett und holten uns anschließend unser Frühstück, das zwar erneut eher klein, dafür aber ausnahmsweise mal abwechslungsreich war. Hier trafen wir auch Marcel und Johanna aus Deutschland, mit denen wir uns ein wenig länger nett verquatschten.

Danach wollten wir dem Strand und/ oder dem River Tubing – mit einem großen Reifen auf dem Fluss fahren – nochmal eine Chance geben, merkten aber schnell, dass sich auch für das Tubing die Preise mehr als verdoppelt hatten und soviel Lust hatten wir dann auch nicht drauf.

Als wir schließlich den Strand erreichen, kam direkt die nächste Ernüchterung, denn auch im Sonnenlicht war dieser bereits rein optisch nichts für uns. Dazu kam, dass es keinerlei Schatten oder andere Liegemöglichkeiten außerhalb der etwas überteuerten Beachbars gab.

Nachdem wir den Strand planlos fünf Minuten hoch und runter gewandert waren, gaben wir auf und kehrten ins Hotel zurück, wo wir die meiste Zeit des Nachmittags verbrachten, wobei leider die Klimaanlage eine ganze Zeitlang nicht funktionierte und wir mit dem Ventilator vorlieb nehmen mussten.

Zum Mittagessen spazierten wir dann nochmal zur Hauptstraße, weil wir hoffen, dort einige der leckeren (gegrillten) Snacks, die wir während der Busfahrt in den vielen Dörfern am Straßenrand gesehen hatten, auch hier zu finden, aber leider vergeblich. Tatsächlich scheint Palomino das einzige Dorf an dieser Straße zu sein, wo es weder diese Snacks noch einen vernünftigen Fruchtstand gibt. Wir begnügten uns daher mit einer fettigen Käsestange und einem Saft, der hier überall – passend zum bisherigen Eindruck – nicht mal aus frischen, sondern nur aus gefrorenen Früchten gemacht wird.

Nach den vielen „Enttäuschungen“ passierte den restlichen Tag nicht mehr viel und wir sind froh, dass wir ab morgen langsam den Rückweg nach Cartagena antreten.

Zurück nach Santa Marta… zumindest fast

Erneut verbrachten wir aufgrund der später wieder funktionierenden Klimaanlage eine ruhige und gut temperierte Nacht und wurden morgens erneut erst um 07.00 Uhr durch das Geschirrgeklimper geweckt. Danach wurden wir in Ruhe wach und machten uns anschließend auf zum Frühstück.

Hier trafen wir nicht nur Marcel und Johanna wieder, sondern heute kamen auch Chris und Kerstin dazu, so dass wir ganz plötzlich eine großer, fröhlicher, deutscher Kaffeeklatsch waren, der für uns nur dadurch unterbrochen wurde, dass Kai und ich duschen und unser Zimmer räumen mussten.

Wir schwatzen bis fast 12.30 Uhr, dann war es für uns leider Zeit zu gehen, denn heute machten wir uns auf den Weg zum Tayrona Nationalpark, der fast genau in der Mitte von Santa Marta und Palomino liegt.

Dazu sprangen wir an der Hauptstraße einfach in den nächsten Bus, der uns in knapp 45 Minuten direkt vor dem Eingang zu unserem Hotel rausschmiss. Wieder einmal also alles total unkompliziert.

Im Hotel angekommen, gönnten wir uns spontan für knapp 4,- EUR mehr erst einmal ein Upgrade auf eines der wenigen Zimmer mit Klimaanlage, danach ging es unter die – mal wieder – kalte Dusche, die hier ganz professional aus einem Rohr aus der Wand bestand.

Dieses kalte Wasser nervt mich richtig ab, ich hoffe wirklich, dass das morgen in Santa Marta endlich vorbei ist und ich das während dieser Reise auch nicht mehr erleben muss. Allerdings ist das gerade im Hinblick auf Cartagena, wo wir nochmal vier Nächte bleiben, wahrscheinlich Wunschdenken…

Auch heute passierte nicht mehr viel, was ausnahmsweise mal nicht am Wetter lag, sondern daran, dass es hier am Eingang des Nationalparks nichts außer ein paar Unterkünften und Straßenrestaurants gibt.

Parque Nacional Natural Tayrona

Nachdem alle Menschen hier in Kolumbien vom Tayrona National Park schwärmen, waren wir heute mehr als gespannt, ob das „Juwel Kolumbiens“ unseren Eindruck von der Karibikküste noch retten würde. Viel erwarteten wir ehrlich gesagt nicht, denn wir konnten uns nicht vorstellen, was an ein paar Strandabschnitten, die man in Etappen nach etlichen Kilometern durch den dichten Dschungel erreicht, so toll sein soll, aber wir versuchten zumindest unvoreingenommen zu sein.

Trotzdem blieben die Zweifel und bis zuletzt fragten wir uns, ob wir uns den für hiesige Verhältnisse hohen Eintritt von 15,- EUR p.P. nicht sparen und einfach direkt nach Santa Marta durchfahren sollten.

Anders als bei vielen Touri-Hotspots, die wir während des letzten Jahres bewusst ausgelassen haben, konnten wir diesmal allerdings nicht widerstehen und machten uns morgens trotzdem auf dem Weg. Dabei hätten wir lieber auf unser Bauchgefühl hören sollten, aber hinterher ist man ja immer klüger.

Als wir knapp 15 Minuten nach Öffnung des Parks den Eingang erreichten, hatten sich dort schon eine ansehnliche Schlange gebildet und diverse Busladungen von Touristen waren gerade am Ankommen. Das war schon nicht unser Ding, zudem waren wir – obwohl wir es vorher wussten – ein wenig verärgert, dass wir zu dem ohnehin hohen Einritt auch noch eine obligatorische Versicherung und den Shuttle für die ersten fünf Kilometer on top zahlen mussten.

Nachdem der Shuttle uns rausgeschmissen hatten, machten wir uns mit den Horden von Touristen auf den rund sechs Kilometer langen Weg zu DEM Instagram-Strand des National Park, Cabo San Juan. Schon jetzt waren es knapp 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit und so fühlten wir uns bereits wenige Minuten später wie beim Hot Yoga.

Der Weg selbst war ziemlich unspektakulär und verlief überwiegend im dichten Wald. Glücklicherweise war er aber nicht besonders schwierig zu laufen, die größte Herausforderung war auf dem ziemlich schmalen Pfad die Massen an Menschen zu überholen, die sich hier im Schneckentempo langschoben und nicht daran dachten, netterweise mal zur Seite zu treten.

Ansonsten wird behauptet, dass es nett sei, hier langzulaufen, da man dabei Tiere beobachten könne, bei den vielen Besuchern, halten wir das allerdings – wenigstens in der Nähe der Wege – für fragwürdig. Wir selbst sahen mit Ausnahme von einigen bunten Krabben, (meist ekelhafte) Fliegetiere und zwei Affen, die sich im Gebüsch verstecken und sich vermutlich nur hier rumtrieben, um ein wenig der Essenreste einzusammeln, die sich hier später finden werden.

Die Affen waren für uns auf jeden Fall für uns kein Pro-Argument für den überaus langweiligen Trail. Diese hatten wir in Südafrika, Indien oder Südostasien bereits in Scharen auf der Straße gesehen, dafür mussten wir nicht bei 30 Grad zwei Stunden durch den Wald latschen.

Irgendwann erreichten wir den ersten Aussichtpunkt, wo wir zumindest mal irgend etwas anderes außer Bäume sehen konnten. Es war nett, aber für länger als ein Foto fesselte es uns dann doch nicht.

Danach passierten wir den ersten Strandabschnitt, wo schwimmen allerdings verboten war und der dementsprechend, ebenso wie der folgende Abschnitt Arrecife, leer war.

Auch danach ging es überwiegend weiter durch den Wald, für Abwechslung sorgten nur die übermäßig vielen Stände und Restaurants, die überall überteuerte Verpflegung an Touristen veräußerten.

Schließlich erreichten wir den Strandabschnitt La Pisicina, der nett aussah, sich aber unser Meinung nach aufgrund fehlenden Schattens weder für eine kurze Pause noch für einen längeren Aufenthalt anbot. Insoweit beschränkten wir uns auch hier auf das obligatorische Foto und zogen direkt weiter.

Nun war es nicht mehr weit zum Cabo San Juan, wobei es kurz vor Ende nochmal schlitterig wurde. Aufgrund des heftigen Regens in der Nacht und Dank der Pferde, die dafür sorgen, dass auch wirklich jeder den Strand erreichen kann, war ein Teil des Weges total verschlammt und rutschig, eine wundervolle Schlitterpartie also.

Wir schafften es glücklicherweise ohne auszurutschen und erreichten gegen 10.30 Uhr den hochgelobten Strand Cabo San Juan, der aus zwei Buchten, die durch eine kleine Landzunge mit Aussichtsturm voneinander getrennt sind, besteht.

Ja, die Kulisse ist schön, das Wasser klar und der Strand mehr oder weniger weiß, aber schöne Strände gibt es häufiger und für die muss man weder über 15,- EUR Eintritt zahlen noch sechs Kilometer durch den Wald laufen. Wobei wir der Meinung sind, dass es sogar auf den Balearen und Kanaren Buchten gibt, die mindestens genauso, wenn nicht sogar schöner sind.

Da wir kein richtiges Standequipment, insbesondere Handtücher, auf der Reise dabei haben und nicht mit dem Salz des Wassers auf der Haut zurück wandern wollten, verzichteten wir sowohl auf das Baden, als auch auf einen längeren Aufenthalt. Kai erledigte die obligatorischen Fotos, im Anschluss drehten wir dann direkt um. Nun wollten wir wirklich nur noch weg und unter die Dusche.

Der Rückweg zog sich endlos in die Länge und wurde auch nicht besser dadurch, dass uns alle Leute, die wir auf dem Hinweg überholt hatten, plus diverse Busladungen mehr nun entgegen kamen. Zudem waren wir mittlerweile von dem Wetter wirklich erschöpft und der Weg bot auch auf dem Rückweg keinerlei Abwechslung.

Nach insgesamt 3 ½ langen Stunden standen wir endlich wieder am Shuttle, dass uns – erneut kostenpflichtig – zum Parkeingang zurück brachte. Von dort gingen wir direkt ins Hotel, sammelten unsere Rucksäcke ein und hielten den nächsten Bus nach Santa Marta an der Straße an.

Santa Marta

Die Fahrt war – verdreckt, verklebt und nass wie wir waren – sehr anstrengend und wir konnten die Ankunft kaum abwarten. Für ein wenig Ablenkung sorgte ein – wahrscheinlich ziemlich betrunkener – Kolumbianer, der zunächst im hinteren Teil des Busses lautstark vor sich hin brabbelte, dann versuchte in den vorderen Teil zum Ausgang zu gelangen und dabei das Gleichgewicht verlor.

Dies war an sich noch nicht aufregend, da er aber eine riesige Machete bei sich hatte, wurde das ganze – nicht positiv – spannend und die Dame, die das Ding bei seinem Sturz fast abbekam, hatte wahrscheinlich den Schock ihres Lebens. Am Ende ging aber alles gut, trotzdem atmeten gefühlt alle auf, als er den Bus schließlich verlassen hatte.

Die nächste Ablenkung ließ dann nicht lange auf sich warten, denn plötzlich begann es wie aus Eimern zu gießen. Zwar war der Spuk nach rund 15 Minuten bereits wieder vorbei, dies hatte jedoch gereicht, um alle Straßen großzügig und teilweise mehr als knöchelhoch unter Wasser zu setzen.

Zwischen schockiert, ungläubig und belustigt, beobachteten wir die Menschen, Autos und Motorradfahrer, die sich durch das hohe, natürlich total verdreckte Wasser quälten und begannen bald uns Sorgen zu machen, wie wir es mit unseren Rucksäcken ins Hotel schaffen sollten.

Wir entschieden die Wanderschuhe nicht der braunen Brühe auszusetzen, sondern unsere Füße dran glauben zu lassen und wechselten auf Flip Flops, die wir glücklicherweise im Rucksack hatten. Dann kam aber die Erlösung, ungefähr 2 Minuten bevor der Busfahrer uns rausschmiss, waren die Straßen wieder trocken und nur ein paar größere Pfützen blieben übrig. Glück gehabt.

Wir schafften es daher unbeschadet ins Hotel, wo wir in unser nettes, großes Zimmer mit Klimaanlage, warmer Dusche und riesigem Bett mit richtiger Matratze – die letzten vier Nächte hatten wir auf bodenharten Schaumstoffunterlagen geschlafen – einzogen.

Hier genossen wir einige Zeit das „Sauber-und-nicht-klebrig-sein“-Gefühl, dann machten wir uns auf zum Abendessen. Da Santa Marta – angeblich – nicht so touristisch ist, hofften wir mal wieder auf normale Preise zu treffen, leider aber vergeblich. Zudem waren die Burger nicht mal besonders gut und wir hatten hinterher noch Hunger. Sehr enttäuschend.

Ansonsten sahen wir von Santa Marta nicht viel, die wenigen Straßenzügen, die wir entlang schlenderten wirkten allerdings nicht sonderlich einladend und die „Touri-Straßen“ sahen vielfach nur nach Sauftourismus aus.

Aber immerhin gab es ein paar nette Straßenzüge und eine, wenn auch schon etwas in die Jahre gekommene, hübsche Kathedrale.

Wieder im Hotel angekommen, waren wir dann auch wirklich müde von dem Tag und gingen früh ins Bett.

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