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26.10.2022: Annapurna Circuit – Besisahar bis Upper Pisang

Fünf Tage sind wir nun schon auf dem Annapurna Circuit unterwegs. Fünf Tage, das bedeutet über 82 Kilometer, 4.039 Meter im Auf- und 1.554 Meter im Abstieg.

Nachdem wir in Besisahar auf 800 Metern gestartet sind, befinden wir uns mittlerweile auf 3.300 Meter in Upper Pisang, wo wir nun auch von der tropischen in die gemäßigte Klimazone wechseln.

In den letzten 5 Tagen haben wir uns ganz gut eingegroovt und uns gut an die örtlichen Gegebenheiten gewöhnt. Körperlich sind wir bisher fit, so dass wir für die nächsten Tagen guter Dinge sind.

Anreise nach Besisahar

In der Nacht vor dem Start unseres Annapurna Treks schlug der Jetlag nochmal mit voller Wucht zu. Während ich bereits ab 23.30 Uhr wach war, schaffte Kai es immerhin bis 01.30 Uhr zu schlafen, beides war allerdings wirklich nicht die ideale Zeit um Aufzuwachen. Das einzig Gute war, dass wir morgens nicht in irgendwelche Zeitnot kamen.

Pünktlich um kurz nach halb sechs setzen wir uns in das Taxi, dass und – durch das noch nächtliche Kathmandu – zur Gongabu Busstation brachte, wobei das auch nur ein großer Schotterparkplatz an der Straße war.

Dort angekommen kümmerten sich der Taxifahrer und der Mircobusfahrerer darum, dass wir im richtigen Bus landet, verschnürrten fix unsere Rucksäcke auf dem Dach und um 06.00 Uhr rollte der Bus dann auch schon vom Parkplatz.

Gemeinsam mit einem – glücklicherweise nicht überfüllten – Kleinbus voller Einheimischer begannen wir nun unsere lange Fahrt nach Besisahar.

Die erste Stunde dauerte es, bis wir überhaupt Kathmandu und dessen Außenbezirke hinter uns gelassen hatten, insbesondere weil die Straßen wirklich schlecht waren. Zudem ist das restliche Kathmandu, das sehr dreckig und kaputt ist, kaum vergleichbar mit dem dazu fast aufgeräumten und sauberen Stadtteil Thamel.

Nachdem wir endlich aus der Stadt draußen waren, gab es erst mal eine Pipipause, dann ging es auf einer stark befahren, aber meist guten asphaltierten Straßen weiter. Der Weg führte die meiste Zeit durch ein langes Tal am Fluss entlang und war eine endlose Abfolge von heruntergekommenen Siedlungen und Raststätten. Zudem war es auch ziemlich bewölkt, was die leicht trostlose Atmosphäre noch verstärke.

Immerhin waren unsere Mitreisenden halbwegs friedlich und der Fahrer fuhr für einen Nepalesen wirklich sehr anständig. Das traf jedoch nicht auf die anderen Auto-, Lastwagen-, Motorrad- und Mopedfahrer zu. Mehrfach bremsten wir abrupt ab, weil unsere Straßenseite von einem überholenden Fahrzeug blockiert war.

Circa 2 Stunden vor Besisahar gab es noch eine längere Pause, dann stand der letzte Streckenabschnitt an. Entgegen unserer Befürchtungen war auch dieser Teil überwiegend asphaltiert, nur einige Abschnitte waren eher abenteuerlich.

Trotzdem dauert es am Ende mit Stopps 7 Stunden bis wir endlich am von Kathmandu eigentlich nur 178 Kilometer entfernten Besisahar aus dem Bus stolperten.

Tag 1: Besisahar bis Ngadi Lamjung – Aller Anfang ist schwer
10,53 km, 351 m, 298 m, 3:30 Std.

Ab Besisahar hieß es dann laufen, laufen, laufen. Der erste Teil des Weges führte uns zunächst an der Jeep-Piste entlang, wo wir auch die ersten Mitwanderer trafen…Deutsche 😉

Allerdings ließen wir das Pärchen sehr schnell wieder hinter uns und den restlichen Weg waren wir dann für uns. Der Trail wechselte bald auf die andere Flussseite und führte und stetig ansteigend durch den Wald und dann entlang endloser Reisterrassen.

Die Aussichten waren ganz schön, aber aller Anfang ist immer schwer. Der Rucksack, die Anstiege, die Müdigkeit und die tropische Hitze, all dies machte unseren ersten Tag nicht zu dem besten Erlebnis. Aber unserer Erfahrung nach ist das auf längeren Wanderungen oft so, am ersten Tag ist immer irgendwas. Im Verlauf wird das dann besser, man muss nur durchhalten.

Gegen halb fünf kamen wir dann endlich in dem Übernachtungsdort Ngadi Lamjung an und entschieden uns gleich für das erste Guesthouse, das uns mit heißer Dusche, freiem WLAN und Flusszugang lockte.

Der Raum war eher spartanisch, was ok gewesen wäre, aber er hätte für uns gern etwas sauberer sein können. Hinzu kommen die „Bäder“, meist mit Stehtoilette, die auch ein wenig Akklimatisierungszeit brauchen.

Dafür war das Zimmer umsonst, weil wir in der Unterkunft Abendessen und Frühstück zu uns nahmen. Auf das Abendessen mussten wir dann zwar fast eine Stunde warten, dafür war es frisch und sehr lecker. Die Zeit vertrieben wir uns mit Stefan und Theresa, ein österreichisches Pärchen, dass wir in der Unterkunft kennengelernt haben. Die beiden waren in anderthalb Jahren per Fahrrad von Österreich nach Nepal gefahren, für Gesprächsstoff war also gesorgt.

Außerdem bekamen wir dann auch endlich doch unsere Visa für Indien 🙂

Nach dem Essen war es dann schon 20.00 Uhr, also war es langsam Zeit fürs Bett. Dort waren wir dann auch sofort eingeschlafen.

Tag 2: Ngadi Lamjung – Jagat – ein sch… Umweg
19,02 km, 851 m, 404 m, 6:45 Std.

Nach einer fast durchschlafenen Nacht und einem guten Frühstück liefen wir um 08.00 Uhr morgens los. Auf der Straße ging es zunächst am Fluss entlang. Viel Verkehr gab es nicht, was sehr angenehm war. Unterwegs trafen wir wieder einmal auf ein deutsches Pärchen, mit dem wir ein wenig redeten. Abgesehen von der Umgebung könnten wir irgendwie auch in den bayrischen Alpen sein, so viele deutsche Wanderer sind hier unterwegs.

Die Strecke entfernte sich langsam vom Fluss, als der, als beschwerlich beschriebene, Aufstieg zum Dorf Bahundana begann. So schwierig war er letzten Endes nicht, aber die langsam über die Berge schauende Sonne machte es ziemlich schweißtreibend. Oben angekommen war von der Sonnencreme nicht mehr viel übrig…

Der höchste Punkt der Tour liegt zwar auf über 5.400 Metern, aber momentan sind wir noch in der tropischen Klimazone, was heißt, dass wir uns derzeit beim Laufen so fühlen, als seien wir mit Klamotten in der Sauna gewesen.

Unser GPS-Track, den wir zur Orientierung nutzen, führte uns durch das Dorf weiter einen Hügel hinauf, weg von der Hauptstraße. Die Einheimischen sagten uns noch, dass das der lange Weg nach Ghermu sei, aber wir hatten ja den Track, der aus dem Rother-Wanderführer stammte. Alles safe also, wir folgten dem Trail.

Dieser wurde ungepflegter und führte uns durch Reisfelder zu einer anderen Dirt-Road. Diese ging parallel zur eigentlichen Straße, die von Bahundana nach Ghermu führte. Anders aber als diese, stieg unsere leicht an, während die andere eher abfiel.

Nach einiger Zeit checkten wir den Text im Wanderführer gegen und sahen, dass unsere Strecke dort nicht erwähnt war. Eigentlich sollten wir auf der der andere Straße sein. Leicht verunsichert gingen wir weiter, da mittlerweile schon über eine halbe Stunde vergangen war. Unser Track sollte recht bald wieder auf die Originalroute führen, kein Problem also.

Als wir endlich an der Abzweigung angelangt waren, sahen wir erstmal nichts. Dort war kein Weg. Als wir langsam nervöser wurden, entdeckten wir Steintreppen, die steil abwärts führten. Aufatmend stiegen wir bergab, wir mussten also doch nicht den gegangenen Weg zurück gehen. Kurz darauf glich unser Weg wieder dem GPS-Track.

Etwas weiter unten trafen wir auf ein kleines Dorf. Hier wurde es kompliziert, da es dort mal wieder keinen Weg an der Stelle gab, wo der Track abwärts ging. Der Weg, den wir dann nahmen, führte leider auch nicht zur Originalroute hinab, weswegen wir nach etwas hin und her einen angedeuteten Pfad abwärts durch Reisterrassen nahmen/ kletterten. Etwas später waren wir endlich auf der Straße, jedoch eine Stunde später und rund 200 Höhenmeter „reicher“. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass wir total begeistert und die Stimmung am Siedepunkt war…

Nach unserer Mittagspause trafen wir Stefan und Theresa wieder und gingen ein Stück gemeinsam mit ihnen. Der Weg, der uns durch Ghermu und Syange führte, war eigentlich schön anzusehen, jedoch konnten wir ihn nicht so richtig genießen, da es mittlerweile brütend heiß geworden war.


Auch heute fällt uns während des Wanderns immer wieder der Müll auf, der hier am Wegesrand liegt. Gerade nach den USA, wo das „leave no trace-Prinzip“ – auch im Vergleich zu Deutschland – oft ziemlich gut funktioniert, ist Müll hier in Nepal noch ein echtes Thema.

Für die meisten Einheimischen ist es einfach noch normal den Müll einfach auf die Straße zu werfen und auch Mülleimer gibt es oft nur vereinzelt. Zudem ist natürlich gerade in den höheren Lagen die Abholung mehr als schwierig.

Entlang es Weges ist es zwar nicht so schlimm, wie etwas in Kathmandu oder entlang der großen Hauptstraßen, allerdings finden wir auch hier immer wieder große und kleine Müllhaufen am Straßenrand.

Als Trekker hier in der Region achten wir – wie viele andere der Wanderer – daher darauf so wenig Müll wie möglich zu produzieren und vor allem unser Wasser zu filtern und nicht in Plastikflaschen zu kaufen.


Endlich in Jagat angekommen, überlegten wir uns, ob wir noch etwa eine Stunde nach Chyamche weiterlaufen sollten, was eigentlich unser Tagesziel war. Durch den unfreiwilligen Umweg hatten wir aber soviel Zeit verloren, dass wir dann doch in Jagat blieben. Hier übernachten wir wieder umsonst im Gegenzug dafür, dass wir Abendessen und Frühstück in unserem Teehaus einnehmen.

Zum Abendessen gab es Dal Bhat – Reis, Linsensuppe und Gemüse – bei dem es im Sinne von All-You-Can-Eat soviel Nachschlag gibt wie man möchte und das alles für 600 NPR, circa 4,50 Euro. Total satt gefuttert liegen wir nun im Bett und werden bald schlafen.

Tag 3: Von Jagat nach Dharapani – Wasserfälle ohne Ende
19,93 km, 1.097 m, 492 m, 8:00 Std.

Unser Tag begann früh, denn obwohl wir ganz gut geschlafen hatten, waren wir bereits gegen 04:30 Uhr wach. Eigentlich die perfekte Zeit, um ein wenig im Internetsurfen oder sogar Organisatorisches zu erledigen, allerdings war das WLAN nachts leider irgendwie ausgefallen…

Wir vertrösteten uns die Zeit bis zum Frühstück daher mit dösen und brachen nach zwei riesen Schalen Apfel-Prorridge und einem Omlette frisch gestärkt zur heutigen Etappe auf.

Der Weg führte uns zunächst aus Jagat heraus und begann dann kurze Zeit später durch den Wald anzusteigen. Oben angekommen erreichten wir dann das wunderschön gelegene Waterfall Guesthouse und waren ein bisschen traurig, dass wir davon nicht gewusst hatten. Hier hätten wir gerne übernachtet…

Ungefähr eine Stunde nach unserem Start erreichten wir dann den kleinen Ort Chyamche, bis wohin wir eigentlich gestern hatten gehen wollen, kurz danach überquerten wir mal wieder den Fluss. Mittlerweile war es mal wieder sehr heiß geworden und es gab nur selten Schatten.

Der Weg schlängelte sich nun zwischen riesigen Felsen am Fluss entlang und dann begann auch schon unser langer Anstieg nach Tal.

Über viele, teilweise sehr hohe Treppen und steile Anstiege, denen teilweise ziemlich unmotivierende Absteige folgten, ging es in der gnadenlos brennenden Sonne letztendlich immer weiter bergauf, wobei wir die diversen Wasserfälle entlang des Wegesrand nutzen, um kleine (Foto-)Pausen einzulegen.

Witzig war es, als wir mitten auf dem Weg auf eine Ziegenherde trafen. Diese wollten uns erst nicht vorbeilassen, bis ein Ziegenbock kam und sich einen Weg bahnte, dem wir folgten. Blieb dieser jedoch stehen, mussten wir immer damit leben, dass die Ziegen hinter uns freudig an unseren Waden leckten…

Schließlich und endlich erreichten wir dann den Aussichtspunkt hoch über dem Ort Tal. Hier trafen wir auch Stefan und Theresa wieder und gemeinsam schlenderten wir in den Ort hinab.

Dort angekommen erfuhren wir, dass auf dem eigentlich Trek eine Brücke kaputt war und es zudem einige Erdrutsche gegeben hatte, so dass wir unseren Weg auf der Jeep-Piste würden fortführen müssen. Da es sich auf dieser aber in der Regel gut laufen lässt, fanden wir das auch nicht so schlimm.

Da es immer noch sehr heiß und wir vom Aufstieg kaputt waren, entschieden wir uns in Tal eine Mittagspause einzulegen und Stefan verhandelte uns einen gemeinsamen Essenspreis für ein leckeres Dal Bhat.

Nach dem Essen ging es dann in einem stetig bergauf die Jeep Piste entlang und kurz nach Tal gewannen wir nochmal einiges an Höhe, dafür hatten wir aber auch nochmal einen wundervollen Blick auf den Ort mit dem riesigen Wasserfall im Hintergrund.

Apropos Wasserfall: Davon gab es dann auf dem Weg noch einige, einer besser als der andere. In anderen Ländern würde da wahrscheinlich lange Wanderwege hinführen, hier sind das aber nur irgendwelche Wasserfälle am Wegesrand.

Der Weg führte uns weiter an dem gigantischen Fluss entlang, der im weiteren Verlauf immer wilder und schöner wurde, so dass wir oft stehen blieben, um Fotos zu machen.

Kurz vor Ende gab es dann nochmal ein wenig Action, als zwei Wasserfälle so stark flossen, dass sie die komplette Straße überfluteten und wir uns alle – entweder barfuß oder in Schuhen – nasse Füsse holten. Witzig war auch die Nepalesen dabei zu beobachten, wie sie versuchten mit dem Roller trocken durch das Wasser zu kommen…

Mit nassen Füssen, dafür aber schönen Bergblicken brachten wir zu viert fast schlendernd die letzten Kilometer nach Dharapani hinter uns, dass wir dann gegen kurz nach drei erreichten.

Im Ort angekommen, ließen wir uns bereits an der ersten Unterkunft abfangen, weil uns die Dining Hall so gut gefiel 😉 Gegen Abendessen und Frühstück logieren wir hier heute alle wieder umsonst.

Nach dem üppigen Dal Bhat zum Mittag begnügten wir uns heute mit vegetarischen Nudeln, die auch sehr lecker waren. Danach beantragten Kai und ich noch unsere Visa für Vietnam und huschten danach gegen 20.30 Uhr ins Bett.

Tag 4: Dharapani nach Chame – Endlich erste Bergblicke
18,64 km, 1.016 m, 218 m, 8:15 Std.

Wie die letzten Tage starteten wir gemütlich mit einem Kaffee und Porridge mit Obst in den Tag und machten uns gegen kurz vor acht auf den Weg.

Morgens war es heute selbst in der Sonne noch ziemlich kühl, was – im Gegensatz den den letzten Tagen – sehr angenehm war, insbesondere weil der erste Teil der heutigen Strecke eigentlich nur steil bergauf ging.

Der Weg führte uns heute zunächst wieder auf der Jeep Piste entlang, wo wir nach unserem Übernachtungsort Dharapani zunächst die beiden kleinen Ortschaften Bagarchhap und Danakyu passierten.

Nach Danakyu beginnt dann unser langer Anstieg nach Timang. Abwechselnd geht es entweder auf der Jeep Piste oder abkürzenden Trampelpfaden in steilen Serpentinen den Hang hinauf, wobei wir kurz vor Timang dann auch endlich die ersten richtigen Bergblicke genießen können.

Endlich in Timang angekommen, werden wir mit einer grandiosen und unvernebelten Aussichten auf den Manaslu, der mit 8.163 Metern der achthöchste Berg der Erde ist, belohnt. Wir waren so begeistert, dass wir – zusammen mit Theresa und Stefan – ein kleines Picknick einlegten und ausgiebig in der Sonne die Aussicht genossen. Gesellschaft bekamen wir dabei von einem ziemlich großen Affen im Baum nebenan, der sich durch unsere Anwesenheit nicht sonderlich stören ließ.

Danach war der schlimmste Teil des heutigen Tages schon geschafft und wir machten uns gemeinsam eher gemütlich auf den Weg in die nächste Ortschaft Thanchok, wo wir uns in einem sehr authentischen Restaurant ein günstiges (und leckeres) Dal Bhat zum Mittagessen gönnten.

Da wir wussten, dass es bis zu unserem heutigen Tagesziel nicht mehr so weit war und die Strecke die meiste Zeit eher eben und gut zu laufen war, beeilten wir uns nicht wirklich.

Zudem bekamen wir dann kurz nach Thanchok das erste Mal Ausblicke auf das wunderschöne Annapurna II Massiv und mussten immer wieder begeistert stehen bleiben, um noch ein oder zwei Fotos zu machen. Ich frage mich tatsächlich, wie schlimm das später noch werden soll…

Nach und nach wird nun auch der Kulturraum tibetischer und wir treffen entlang des Weges nunmehr immer öfter auf Chörten, Gebetsfahnen, -mühlen und Manisteine, die wir – wie es sich gehört – immer artig im Uhrzeigersinn umrunden bzw. drehen.

Kurz vor Ende erreichen wir dann Koto, wo die Aussichten auf die Annapurna II dann umwerfend werden. Obwohl der Gipfel 7.937 Meter hoch ist, können wir hier sogar die Schneeverwehungen sehen. Einfach wunderschön!

Gegen 15.00 Uhr erreichten wir dann unseren Übernachtungsort Chame und wartet dort noch kurz auf die anderen beiden, um ggf. wieder gemeinsam eine Unterkunft zu suchen. Beim Plaudern verpassten wir allerdings irgendwie den eigentlichen Ort und fanden uns plötzlich an den letzten drei Lodges wieder.

Wir hatten nicht mehr viel Auswahl und Theresa und Stefan entschieden sich letztendlich für eine sehr einfach, dafür authentische Unterkunft, während Kai und ich es vorzogen in der Lodge mit warmer Dusche einzukehren, wo wir gegen Abendessen und Frühstück wieder umsonst übernachten konnten.

Unser Zimmer war riesig und hatten einen unglaublichen Blick auf die Annapurna II und in der mollig warm beheizten Stube ließen wir den Abend mit den beiden Holländerinnen Nina und Isabel, die wir am Abend davor in der anderen Unterkunft kennengelernt hatten, und einem leckerem Dal Baht ausklingen.

Tag 5: Chame nach Upper Pisang – Ein kurzer Tag
14,02 km, 724 m, 142 m, 5:00 Std.

Nach einer wunderbar erholsamen Nacht direkt am Fluss und tollen Bergpanoramen am Morgen machten wir uns, nach dem Frühstück mit Apfelporridge und Kaffee, auf den Weg.

Zunächst war dieser nicht besonders spektakulär und ging, ein wenig wie im Harz, auf der Jeep-Piste auf und ab durch den Wald, allerdings gab es zum Zeitvertreib den ein oder anderen guten Bergblick

Auf diesem Teil trafen und überholten wir einige Wanderer, viele davon in organisierten Gruppen. Die Tatsache, dass wir alleine und ohne Führer unterwegs waren, war für einige unvorstellbar und bewundernswert 🙂

Nach einiger Zeit kamen wir durch die Ortschaft Bhratang, in der wir wieder auf einen großem Pulk von Wanderern und Fahrradfahrern stießen. Dort gibt es nämlich ein Café, in der auch Teigwaren verkauft werden. Obwohl die Apfeltaschen sehr gut aussahen, widerstanden wir der Versuchung, und gingen nach einer kurzen Pause weiter.

Kurz danach war die Jeep-Piste in eine Felswand gefräst, was zusammen mit dem weiter unten rauschenden Fluss richtig gut aussah. Danach ging es in Serpentinen bergauf, wobei die Aussichten nun richtig spektakulär wurden. Nachdem es gestern die ersten Aussichten auf „richtige“ Berge gab, setzte sich dies nun fort. Hinter uns ragte der Lamjung Himal auf, vor uns der Swargadwari, einfach unglaublich.

Etwas später kamen wir in das sehr touristische Dorf Dhikur Pokhari, dass ich für eine Mittagspause anbot. Nachdem unsere abgeschauten Verhandlungskünste bereits im ersten Tea-House erfolgreich waren, aßen wir dort sehr leckere Veg Fried Noodles.

Es gab e– wie so oft – eine Roof Top Terrasse, wo wir nur zu zweit waren und eine super Aussicht auf den Annapurna II und den Swargadwari ganz für uns alleine hatten. Witzigerweise gab es die unverbaute Aussicht auf die beiden Berge nur von unserem Dach, trotzdem sind alle anderen Wanderer zu anderen Tea-Houses gegangen.

Als wir fertig waren und weiter wandern wollten, trafen wir Stefan und Theresa wieder, die an der Wasserstelle direkt vor dem Restaurant Ihr Wasser auffüllten. Wir quatschten fröhlich über ihre und unsere Unterkunft der letzten Nacht und gingen dann gemeinsam weiter Richtung Upper Pisang.

Auf dem Weg kamen wir auf eine leicht bewaldete Hochebene, von der man die Annapurna II wunderschön beleuchtet sehen konnte. Wir machten viele Fotos und Videos und die halbe Stunde Weg verging wie im Flug.

In Upper Pisang angekommen, war am Anfang des Ortes direkt eine offensichtlich neue Lodge am Hang mit großartigem Blick auf das Tal und die dahinter liegenden Berge gebaut. Obwohl sie sehr teuer aussah, fragten wir nach dem Preis und – obwohl wir es nicht geglaubt hatte – waren die Preise für Essen ganz normal und Übernachtung und Dusche gegen Verzehr umsonst.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit Wäsche wachen, diesen Beitrag zu Ende schreiben und genossen das neue saubere Zimmer. Das absolute Highlight war natürlich der direkte Blick auf die Annapurna II, aber daneben – fast ebenso spektakulär – gab es jedoch auch ein zum Zimmer gehörendes Bad, das sogar eine Sitztoilette besaß. Und als ob das noch nicht genug wäre, hatte diese sogar eine funktionierende Spülung, wir mussten also nicht selbst mit dem Wassereimer spülen.

Zum Abendessen gab es – wie häufig – Tee und Dal Bhat, dass, obwohl wir es sehr häufig essen, immer noch sehr lecker ist und immer ein wenig anders schmeckt. Im Gegensatz zu den USA sind wir abends immer zufrieden voll gefuttert, total gut.

Auch ansonsten war der Abend in der gut beheizten Stube sehr nett. Die Unterkunft war voll und wir waren eine bunt gemischte, fröhliche Gruppe von Holländern, Franzosen, Amerikaner und Russen, die über alle Tische miteinander plauderten.

Jetzt geht es gleich wieder ab ins Bett, denn morgen müssen wir – aufgrund der Länge der Etappe – ein wenig früher aufbrechen als sonst.

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