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29.04.2023: Barcelona und Pamplona

Neues Land, neues Glück, wir sind in Spanien und damit auch wieder in Europa angekommen. Gleiche Zeitzone wie zu Hause, Euro im Portemonnaie und überall bekannte Geschäfte auf der Straße, ob das gutgehen kann?

Wir starteten in Barcelona, einer Stadt, die ebenfalls schon seit Jahren auf unserer Bucket-List stand und waren eigentlich ganz angetan. Pompöse Sehenswürdigkeiten, kleine Gassen, günstiger Wein und eine Sprache, in der wir uns – zumindest meistens – ganz gut verständigen können.

Mit rund 8,2 Millionen Touristen ist Barcelona allerdings auch eine der meistbesuchten Städte Europas und schafft es sogar international regelmäßig in die Top 30. Es ist also voll und damit steigen Hotel- und Restaurantpreise ebenso, wie die Eintritte für die berühmten Sehenswürdigkeiten.

Wir werden nie wieder über die türkische Preiserhöhung meckern, denn als wir die Eintrittspreise hier gesehen haben, sind wir vom Hocker gefallen. So etwas gibt es tatsächlich nur in Europa.

Wir finden es von den Besuchern her übrigens gerade noch ertragbar, allerdings möchten wir uns gar nicht vorstellen, was hier in 1-2 Wochen los sein muss, wenn die Saison richtig losgeht.

Wenn wir also das nächsten Mal wieder herkommen, dann auf jeden Fall nur außerhalb der Saison.

Bienvenidos a España

Obwohl der Flug nur 3 ½ Stunden dauerte und total unspektakulär war, fühlte er sich für uns ewig an und wir waren mehr als froh, als wir um 15.00 Uhr lokaler Zeit endlich spanischen Boden unter den Füßen hatten.

Spanien. EU. Zwei Vorteile zeigten sich da sofort: 1. Wir durften ohne lange Passkontrolle einreisen und waren so deutlich schneller, als alle anderen und 2. Unsere Handys funktionierten direkt nach der Landung ohne nervigen SIM-Karten-Kauf. Voll gut.

Auch sonst lief an Flughafen alles problemlos und schnell saßen wir in dem Bus, der uns in etwas über 30 Minuten zur Plaça de Catalunya mitten im Zentrum von Barcelona brachte. Von hier waren es noch 15 Minuten zu Fuß in unsere Pénsion, was mit unseren riesigen Rucksäcken auch so ziemlich die längste Strecke ist, die wir laufen können.

Dort angekommen, war dann allerdings leider keine Zeit zum Ausruhen, denn wir hatten gerade mal knapp 2 Stunden um unsere kompletten Rucksäcke für den Jakobsweg zu packen und unsere Reise-Backpacks abholbereit zu machen.

Wir brauchten 1 ½ Stunden und hatten damit sogar noch Zeit für eine Dusche und die Suche nach einem Geldautomaten, bevor wir uns mit Isis trafen, die netterweise während der nächsten vier Wochen unsere Rucksäcke mit dem unnötigen Kram verwahrt.

Danach war es – gerade auch wegen der Zeitverschiebung – ziemlich spät geworden, so dass wir es nicht einmal mehr zum Abendessen schafften, sondern nur noch total fertig ins Bett fielen.

Citytour Barcelona

Obwohl unsere Pénsion mitten im Zentrum Barcelonas lag, war die Nacht halbwegs ruhig und wir wurden höchstens dreimal durch unsere Nachbarn und/ oder Menschen, die nachts durch die engen Gassen zogen, geweckt. Für Spanien fanden wir das eine ziemlich gute Quote.

Um 07.00 Uhr war unsere Nacht dann trotzdem vorbei, denn heute hatten wir nicht nur unglaublich viel organisatorisches zu erledigen, sondern wir wollten zumindest auch eine kleine Citytour machen.

Gegen 08.15 Uhr standen wir daher bereits auf der Straßen und machten uns auf den Weg zu der von uns zu Fuß knapp 40 Minuten entfernten Hauptattraktion, der Sagrada Familia.

Unterwegs gönnten wir uns noch einen Kaffee To Go, aber für ein Frühstück war, trotz des ausgefallenen Abendessens, erst einmal keine Zeit.

Pünktlich zur Öffnung erreichten wir die gigantische Kathedrale. Wir nahmen uns einige Minuten, um den ersten Anblick ausreichend auf uns wirken zu lassen und natürlich ein paar Fotos zu schießen.

Am Haupteingang angekommen, gab es zunächst einen kleinen Schrecken, denn es schien so, als würde es für den heutigen Tag keine Tickets mehr geben. Ausnahmsweise waren wir mal äußerst schlecht vorbereitet und hatten so rein gar nicht vorher geplant, gebucht und/ oder gekauft.

Nach einigen Minuten Herumärgern mit der App zum Kaufen der Tickets wurden wir dann aber erlöst und wir bekamen die letzten zweit Tickets für den Slot um 09.15 Uhr.

Nachdem wir die gefühlt ewig dauernde und sehr strenge Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht hatten, standen wir endlich auf dem Vorplatz des riesigen Gebäudes und genossen die Sicht auf die sogenannte “Geburtsfassade”, welche die älteste der drei Fassaden der Kirche ist und dem frühen Leben Jesu gewidmet.

Diese wurde 1930 fertiggestellt und ist der einzige Teil der Sagrada Familia, den Gaudi noch zu seinen Lebzeiten hat erleben können.

Schon hier waren wir absolut beeindruckt von dem Detailgrad der Figuren und waren gespannt, was im Inneren auf uns warten würde.

Wir betraten die Kathedrale durch den riesigen Eingang und bemerkten sofort die interessanten und vielfältigen Lichtverhältnisse, die allerdings nicht von Lampen, sondern von den bunten Fenstern stammten, die von der Sonne beschienen wurden und die Säulen und das Kirchenschiff in allen möglichen Farben leuchten ließ.

Aber auch sonst war das Innere einfach nur beeindruckend. Abgesehen von den Dimensionen und den Fenstern waren wir auch unglaublich von den vielen Säulen, die das Gewölbe tragen und die sich oben filigran verästelten, was an Bäume erinnern soll, begeistert.

Das gigantische Kirchenschiff wurde 2010 vollendet, wobei dies dazu führte, dass die Kathedrale von Papst Benedikt XVI. in den Rang einer päpstlichen Basilica Minor erhoben wurde.

Nachdem wir uns den Innenraum schließlich mehr als ausgiebig erkundet und bestaunt hatten, verließen wir die Kathedrale auf der gegenüberliegenden Seite und standen dadurch vor der Westfassade der Basilika, welche Passionsfassade genannt wird. Im Gegensatz zu der Geburtsfassade auf der Ostseite ist diese dem Tod Jesu gewidmet und deutlich gröber gearbeitet.

Die dritte Fassade wird irgendwann übrigens die Glorienfassade auf der Südseite sein, die dann auch als Hauptfassade der Kathedrale dienen wird. Wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, ist allerdings noch unklar, insbesondere da auch weitere Teile der Basilika, u.a. 9 der 18 Türme, ebenfalls noch unvollendet sind. Der Plan die Kathedrale zum 100. Todestag von Gaudí im Jahr 2026 fertigzustellen, wurden aufgrund der Pandemie aufgegeben.

Immerhin wissen wir so, wann wir das nächste Mal nach Barcelona reisen werden 😉

Mittlerweile waren schon knapp 1 ½ Stunden vergangen, trotzdem gönnten wir uns noch eine halbe Stunde für das unter der Kirche liegende Museum, dass sich mit dem Bau der Basilika beschäftigte und auch nochmal sehr interessant war.

Der Museumsausgang lag auf Seiten der Geburtsfassade, weswegen wir ein weiteres Mal durch die Kirche gehen “mussten”. Kai nutzte die Gelegenheit, um erneut viele Fotos zu schießen, bis ich ihm schließlich liebevoll klar machte, dass es nun reicht 😉

Es war nämlich wirklich Zeit zu gehen, denn wir hatten nicht nur noch weiteres Sightseeing, sondern auch noch diverse Erledigungen auf unserer Agenda.

Von der Sagrada Familia führte uns unser Weg als nächstes zur Casa Milá, die von 1906 bis 1912 von Gaudí für die Familie Milá errichtet wurde.

Hier hatten wir allerdings leider dann nicht so viel Glück, wie bei der Kathedrale, die nächsten freien Ticketslots waren erst in über einer Stunde und so lange konnten und wollten wir nicht warten. Insoweit begnügten wir uns diesmal mit einem Foto der Außenfassade.

Von der Casa Milá ging es anschließend den Prachtboulevard Passeig de Gárcia hinunter. Hier gab es nicht nur Tausende von Menschen und Shops ohne Ende, sondern auch das ein oder andere nette Gebäude zu sehen.

Zudem befindet sich hier auf der Straße auch die Casa Batlló, die – wie könnte es in Barcelona auch anders sein – ebenfalls von Gaudí entworfen wurden und als eines der baulichen Glanzstücke der Stadt gilt. Auch hier begnügten wir uns heute mit der Ansicht der Außenfassade, diesmal allerdings nicht wegen fehlender Timeslots, sondern wegen des Eintrittspreise von 40,- EUR p.P.

Danach schlenderten wir den Boulevard weiter bis zur Plaça de Catalunya hinunter, wobei wir davor noch einen Abstecher in ein Geschäft für Bürobedarf machten, um dort ein leeres Paket zu besorgen.

Die Plaça de Catalunya, die das Bindeglied zwischen der Alt- und der Neustadt ist und oft auch als das Zentrum der Stadt bezeichnet wird, fanden wir dann aufgrund von Bauarbeiten nicht sonderlich sehenswert, so dass wir direkt weiter auf die sicherlich berühmteste Straße Barcelonas zogen, La Rambla,

Die berühmte Promenade ist knapp 1,2 Kilometer lang und verbindet die Plaça de Catalunya mit dem Alten Hafen, wobei es auf dem Weg vor allem zwei Dinge gibt: Geschäfte und Menschen. Wir fanden die Atmosphäre ganz nett, sonst war es für uns aber eine gewöhnliche und etwas größere Einkaufsstraße.

Gut war jedoch, dass sich hier auch ein Decathlon befand, so dass wir schnell noch die restlichen Utensilien für den Jakobsweg besorgen konnte, außerdem musste ich leider meine geliebte Wasserblase von Osprey aufgrund einer undichten Stelle gegen ein Billigprodukt ersetzen 🙁

Nun waren wir langsam schon mehr als müde, aber der Tag war noch lange nicht vorbei. Von La Rambla statteten wir zunächst noch dem ebenfalls gut besuchten Mercardo La Boqueria, der bereits seit 1217 als Markt genutzt wird und wo es heute überwiegend Fischprodukte zu kaufen gibt, einen Besuch ab. Von dort ging es dann weiter zur Plaça Reial, die durch die vielen Palmen besonders mediterran wirkte. Die Straßenlaternen hier wurden übrigens ebenfalls noch Gaudí gestaltet.

Es war schon später geworden und wir kehrte ins Hotel zurück, nur um direkt wieder loszuziehen und unsere Wäsche in einer Self Service Landry abzugeben. Die Zeit während sie wusch, nutzten wir für organisatorische Tätigkeiten, insbesondere nach der Suche eine DHL-Shops.

Nachdem wir unsere Wäsche zurück und aufgehängt hatten, zogen wir los zu dem Paketshop, wo es – dank des unglaublich nicht hilfsbereiten Mitarbeiters – ewig dauerte, bis wir das Paket endlich aufgegeben hatten.

Unser nächstes Ziel war die Església de Sant Jaume, wo wir uns eigentlich unsere Pilgerpässe besorgen wollte, leider war die Kirche jedoch verschlossen, so dass wir unverrichteter Dinge wieder ins Hotel zurückkehrten.

Bis zum Abendessen recherchierten wir die Öffi-Verbindungen für die nächsten zwei Tage, kauften Bustickets, beantworteten Emails und duschten.

Mittlerweile war es 17.30 Uhr und wir waren seit 07.00 Uhr quasi ohne Pause am Rödeln, so dass wir es zum Abendessen gerade mal in die Bar genau gegenüber des Hotels schafften und uns dort zum Essen zwei kleine Karaffen Wein gönnten.

Wieder im unserem Zimmer angekommen, passierte dann auch nicht mehr übermäßig viel und wir gingen zeitig ins Bett.

Pamplona

Auch in der zweiten Nacht war uns ein Durchschlafen aufgrund der nachtaktiven Spanier nicht gegönnt und wir wurden gleich mehrere Male durch nahezu geschriene Gespräche aufgeweckt. Muezzin oder Spanier scheint irgendwie auf dasselbe herauszulaufen, derzeit hoffen wir noch, dass es auf dem Jakobswegs in den kleinen Herbergen ruhiger wird. Fingers crossed.

Ansonsten war es heute Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Startpunkt des Jakobsweges machten, der in dem kleinen Ort Saint-Jean-Pied-de-Port kurz hinter der französischen Grenze liegt. Da dies von Barcelona allerdings noch ein ganzes Stück ist und es nur eine einzige Busverbindung am Tag von Pamplona aus gib, brauchen wir für die Anreise fast zwei Tage.

Heute stand der erste Teil bis nach Pamplona an, so dass wir nach dem Aufstehen unsere wandergerecht Rucksäcke packten und uns mit der Metro auf den Weg nach Barcelona Sants, einem der größeten Bahnhöfe der Stadt, machten.

Dort angekommen, ging es mit dem absolut pünktlichen, komfortablen und sauberen Zug von Renfe nach Pamplona, was inklusive eines sehr gut funktionierendes Umstiegs insgesamt 4 ½ Stunden dauerte. Die Fahrt nach Pamplona war dann aber trotzdem nochmal anstrengend, nicht nur, weil der Zug aufgrund es Wochenendes ziemlich voll war, sondern vor allem weil es bei knapp 30 Grad im Zug so richtig schön stickig-warm war.

Wir waren daher mehr als froh, als wir endlich Pamplona erreichten, allerdings hieß es dort dann auch nochmal Bus fahren und circa einen Kilometer zum Hotel laufen, nur um dort festzustellen, dass die Klimaanlagen aufgrund der Jahreszeit noch nicht funktionieren. Sehr gut!

Da es nun auch schon gar nicht mehr so früh war, machten wir uns nach einer Dusche direkt auf den Weg in den nächsten Supermarkt, wo wir noch einige letzte Besorgungen machten, anschließend wollten wir in einem Restaurant zu Abend essen. Da wir bisher nur ein Baguette gegessen hatten waren wir mehr als hungrig und umso enttäuschter, als die Kellnerin im Lokal uns mitteilte, dass die Küche erst um 19.00 Uhr öffnen würde. Wir versuchten noch zwei bis drei andere Restaurants und Kneipen, aber es war überall dasselbe. Ach ja, in Spanien isst man spät. Wir hassen das.

Total verzweifelt fielen wir daher nochmal in den Supermarkt ein und kauften im Übermaß essen ein: Eine Thunfisch-Empanada-Torte, zwei weitere große Empanadas, einen Fertig-Tortellinisalat, eine kleine Sushibox, Erdbeeren und vier Schokostangen.

Wieder im Hotel überlebte das Essen nicht besonders lange und schnell waren wir nicht mehr hungrig, sondern übervoll. Das war aber ein gutes Gefühl 🙂

Danach passierte dann nicht mehr viel, wir ätzten in unserem viel zu warmen Zimmer und hofften auf ein wenig Schlaf, der aufgrund der Temperaturen von um die 20 Grad nachts bei – wegen der Lautstärke – geschlossenen Fenster, lange auf sich warten ließ.

Abfahrt nach Saint-Jean

Am nächsten Morgen waren wir – wie so oft in letzter Zeit – noch ziemlich müde. Darum waren wir froh, dass unser Bus erst um 12.00 Uhr fuhr, so dass wir es nicht so eilig hatten. Wir nahmen uns also ausreichend Zeit zum Wachwerden und Kaffee trinken, anschließend fielen wir zum Frühstücken in eine Bäckerei um die Ecke ein und kauften uns im Supermarkt ein wenig Verpflegung für den Weg.

Danach war es dann schon Zeit zum Packen und gegen 11.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zu der rund 15 Minuten entfernten Busstation, die wir circa 30 Minuten vor Abfahrt des Busses erreichten.

Nun trennten uns noch knapp 2 Stunden Fahrt von Saint-Jean-Pied-de-Port, was jedoch etwas für den nächsten Beitrag ist.

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