Reisen ist wirklich wundervoll!
Eben ist man noch schrecklich enttäuscht, dass der Plan A nicht funktioniert hat und dann landet man plötzlich an einem wundervollen Ort und ist (fast) froh, dass es so gekommen ist.
Nachdem wir die Alta Via 2 wegen des drohenden Wetterumschwungs abgebrochen haben, wussten wir eine ganze Zeit nicht, wo wir die zusätzliche Zeit überbrücken wollen bzw. aufgrund des Budgets können.
Nachdem wir nach einer 5-stündigen Öffi-Fahrt bei über 30 Grad endlich wieder an unserem Wagen waren, hatten wir für die Nacht erstmal glücklicherweise eine günstige Unterkunft in Vintl, in der Nähe von Brixen gefunden.
Kleiner Einschub: Mit italienischen Verkehrsmitteln (Bus und Zug) kommt man tatsächlich auch problemlos und vor allem pünktlich an, obwohl man viermal umsteigen muss. In Deutschland wäre das undenkbar.
Dort versuchten wir dann eine Alternative für die nächsten vier Tage zu finden, wobei der Ort auf dem Weg liegen und die Unterkunft auch bezahlbar sein sollte, wobei gerade Punkt zwei sich als eine ziemliche Herausforderung darstellte.
Schließlich wurden wir aber in Maria Luggau im Lesachtal in Österreich fündig und so machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg.
Da wir allerdings noch ein wenig Zeit hatten, legten wir vorher noch einen Stopp in Sexten ein und wanderten – nun auch als Tagestouristen – hoch in das Fischleintal zur Talschlusshütte.
Aus einer kurzen Wanderung wurden dann aus Versehen 14 Kilometer und 3 ½ Stunden, trotzdem war die Tour wirklich nett, wenn auch – gerade am Ende – ziemlich überlaufen. Immerhin gab es wieder ausreichend Motive für die neue Blumenfotografie-Leidenschaft.
Am Ende des Tages kamen wir dann im Lesachtal in Österreich. Laut Tourismusmarketing sind wir nun im “naturbelassensten Tal Europas” und machen “Urlaub abseits der Massen”…
Aber Ironie beiseite, denn es ist hier nämlich wirklich wunderschön! Es ist sehr ruhig und wir haben eine nette kleine Wohnung, mit einer grandiosen Aussicht vom Balkon und ausreichend Schundromanen 😉
Nur die Flurdekoration im Haus ist mehr als nur ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Den ersten Tag, der wettertechnisch eher durchwachsen war, haben wir dann damit verbracht den kleinen Ort zu erkunden und dabei unerwartet viel Zeit investiert, um das Kloster Maria Luggau mit der angrenzenden Wallfahrtskirche Maria Schnee zu besichtigten.
Am zweiten Tag war dann wieder eine kleine Wanderung angesagt. Aufgrund der Wettervorhersage (starker Regen ab 14.00 Uhr) verzichteten wir auf die alpine Tour und entschieden uns stattdessen für eine nette, knapp 13 Kilometer lange Rundwanderung in die umliegenden Täler und Nebenortschaften.
Der Weg war zwar nicht so spektakulär wie angekündigt, trotzdem gab es die ein oder andere gute Aussicht und das Wetter hielt auch. Im Ganzen also eine wirklich nette Tour.
Nun verlassen wir Maria Luggau und verbringen noch eine Nacht in Gemona del Friuli in der Provinz Friaul-Julisch Venetien in Italien, bevor wir mit dem Plan wieder “on track” sind.
Die Zeit im Leschtal haben wir wirklich sehr genossen und ganz zufällig eine wunderschöne Gegend entdeckt, die viel zu bieten hat und – im Gegensatz zu diversen anderen Alpenregionen – touristisch noch nicht so stark frequentiert ist.
Maria Luggau und die umliegenden Karnischen Alpen haben wir sicherlich nicht das letzte Mal gesehen, insbesondere da sich der Karnische Höhenweg eigentlich ganz gut anhört ;).
Bemerkenswert, dass ihr auch immer noch Zeit findet so tolle Berichte zu schreiben (und Fotos zuzuordnen).
Aufgrund der vielen Felsstürze sind die Alpen nicht ungefährlich. Passt gut auf euch auf und weiterhin viel Spaß
Wenn die Technik und das WLAN mitspielt, dann ist das eigentlich meist schnell gemacht 🙂
Aber du hast Recht, wir haben tatsächlich auch einige (kleinere) Steinschläge erlebt…Ging aber zum Glück alles gut.
Und jetzt ist ja ohnehin erstmal eine kurze Alpenpause angesagt.