Haus- und Tiersitterdienste gegen eine kostenlose, manchmal sogar luxuriöse Unterkunft, während die Besitzer unterwegs sind, das ist das “neue” Erfolgskonzept der Plattform Trusted Housesitters.
Der Online-Service wurde bereits 2010 in Brighton, England gegründet, seitdem wurden mehr als 10 Millionen Housesits erfolgreich vermittelt, wobei das Ganze – außer einem jährlichen Mitgliedsbeitrag – für beide Seiten kostenlos ist.
Housesits werden grundsätzlich auf der ganzen Welt, manchmal sogar an ziemlich ausgefallenen Orten, angeboten, der Großteil der Angebote findet sich jedoch in Großbritannien, den USA und Australien.
Doch die Sits unterscheiden sich nicht nur geografisch, sondern auch sonst ist für jeden etwas dabei: Der Goldfisch in der Stadtwohnung mitten in San Francisco, der nur einmal am Tag Futter braucht bis zu der riesigen Farm auf dem Land in Frankreich, wo acht Pferde, fünf Hunde und diverse Katze und Hühner versorgt werden müssen.
Nachdem wir von dem Konzept nur positives gehört haben und wir Tiere, insbesondere Hunde, über alles lieben, war für uns schnell klar, dass wir ein wenig unserer Reisezeit investieren, um uns selbst ein Bild zu machen.
Nach einiger Suche und diversen Bewerbungen, wurde es schließlich Ilminster in England. Für zwei Wochen werden wir uns hier nun um Haus und Hunde kümmern, unsere Heimkehr vorbereiten und zusätzlich versuchen uns ein wenig von der Reise zu erholen und neue Energie für die Aufgaben, die daheim auf uns warten, zu tanken.
P.S.: Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt und Euch ebenfalls anmelden möchtet, gebt uns doch Bescheid, wir würden Euch dann werben, was sowohl für Euch, als auch für uns einen Rabatt gibt 🙂
Das erste Mal Housesitting
Als wir mit rund 10 Minuten Verspätung in Crewkerne ankamen, erwartete uns Hundepapa Derek schon. Nachdem unsere Rucksäcke im Kofferraum verstaut waren, ging es direkt los und rund 10 Minuten später erreichten wir dann Ilminster und unser neues Zuhause für die nächsten zwei Wochen.
Dort trafen wir als erstes auf die beiden Hunde, Finn, ein 14-jähriger West Highland Terrier und Keo, ein circa 5-jähriger Shih Tzu-Cairn Terrier Mischling.
Während Finn sicherlich einer der freundlichsten Hunde ist, den wir je kennengerlernt habe, war Keo, der aus dem Tierheim kam und vor allem Männer gar nicht so gut findet, noch eher skeptisch und verschwand schnell knurrend wieder hinter dem Sessel.
Aber dafür hatten wir nun wenigstens auch Zeit um Hundemama Sue kennenzulernen, die uns – wie auch Derek – sofort sympathisch war. Für viel anderes war dann allerdings auch schon gar keine Zeit mehr, denn um 18.00 Uhr waren wir bei den Nachbarn und Freunden Rita und Steve zum Abendessen eingeladen.
Hier waren ebenfalls alle unglaublich nett und wir verbrachten einen schönen und alkoholreichen Abend 🙂 Gegen 22..00 Uhr waren wir dann zurück, wo wir quasi sofort ins Bett fielen.
Am nächsten Tag schliefen Kai und ich dann unüblicherweise unglaublich lange. Nachdem wir uns fertig gemacht und gefrühstückt hatten, war es an der Zeit das Haus, unsere Aufgaben und natürlich die Hunde besser kennenzulernen.
Über Mittag machten wir bei bestem Wetter mit Sue und den Hunden einen schönen Spaziergang und kehrten anschließend zur Erholung in das örtliche Pub ein, wo Derek dann ebenfalls zu uns stieß.
Anschließend wieder daheim vertrödelten wir die Zeit, während Derek und Sue mit den restlichen Reisevorbereitungen beschäftigt waren. Später aßen wir alle noch gemeinsam zu Abend, danach gingen Kai und ich früh zu Bett.
Wir sind jetzt Hundeeltern
Keine Ahnung warum, aber auch diese Nacht schliefen wir wie tot. Aber das ist ja gut, denn es war auch unser Plan hier ein wenig zur Ruhe zu kommen, zu entspannen und neue Energie zu tanken, bevor wir nach Deutschland zurückkehren.
Am Vormittag passierte nicht viel und bald war es dann schon soweit, das Sue und Derek in ihren Urlaub aufbrachen. Nun waren wir mit den Hunden alleine und es war eigentlich auch direkt Zeit für ihre Mittagsrunde.
Danach erledigten wir unsere Wäsche und räumten im Haus ein wenig auf, wobei wir auch feststellten, dass Finn heute Morgen offensichtlich Durchfall hatte und dieser noch unbemerkt auf dem Teppich im Wintergarten auf uns wartete. Na vielen Dank auch.
Ansonsten verlief der weitere Tag unspektakulär. Wir besorgten uns Lebensmittel im Supermarkt, versuchten weiter uns im Haus zurecht zu finden, spielten mit den Hunden und kochten abends dann das erste Mal seitdem wir aufgebrochen sind ein richtiges Abendessen.
Es gab einer unserer Lieblingsessen: Buntes Ofengemüse mit Halloumi von Hello Fresh. So lecker! Es ist wirklich nett, mal wieder ein voll ausgestattete Küche zu haben, in der es auch noch alle wichtigen und notwenigen Gewürze u.ä. gibt, wobei die Freude über das selbst kochen wahrscheinlich auch nur von kurzer Dauer sein wird…
Abends machten wir dann den Kamin im Wohnzimmer an und telefonierten bei einer Flasche Wein mit unseren Eltern. Danach passierte nicht mehr viel und wir gingen erneut früh ins Bett.
Die erste Woche
Die nächsten Tage verliefen mehr oder weniger ziemlich gleichförmig. Ausschlafen, Hunde und dann uns fertig machen, Haus in Ordnung bringen, Organisatorisches erledigen, Gepäck auf Vordermann bringen, Mittagsspaziergang, Kaffee, weitere Erledigungen oder Entspannung, Abendessen, Schlafen.
Die Hunde selbst waren (meist) total artig und pflegeleicht und bis auf den ein oder anderen (Kotz-)Unfall und diverse Spiel- und Krauleinlagen machten sie uns nicht viel Arbeit.
Das wirklich spannendste in dieser Woche war wahrscheinlich unser Ausflug in das örtliche Pub, wo wir uns Abendessen und ein Bierchen gönnten. Da die Preise hier “auf dem Land” rund ½ so teuer wie in London sind, ist das sogar halbwegs erschwinglich und wir brauchten budgettechnisch kein schlechtes Gewissen zu haben.
Ansonsten passierte rein gar nichts, aber wir waren trotzdem zufrieden: Am Ende der Woche waren die ersten Tage in Deutschland organisiert, die letzten Zugfahrtickets gebucht, der Termin beim Arbeitsamt gemacht und unser Gepäck in tadellosen Zustand 🙂
Ab heute Abend haben wir dann für drei Tage einen Mietwagen und werden dies nutzen, um die Gegend ein wenig unsicher zu machen und den Hunden und uns mal ein wenig Abwechslung zu bieten.
Schreibe einen Kommentar