Er ist zwar der kleinste von Utahs “Mighty Five”, an Einzigartigkeit steht Bryce Canyon den anderen vier National Parks jedoch kein Stück nach. Ganz im Gegenteil, vielmehr strömen wegen der farbenprächtige Felsformationen jährlich rund 1,5 Millionen Besucher in den Park und das vollkommen zu Recht. Die in den schönsten Orangetönen leuchtenden Säulen, die eine Höhe bis zu 60 Metern erreichen können, sind einfach wundervoll anzuschauen, egal ob Ihr in das Amphitheater hineinwandert oder es von einem der diversen Aussichtspunkte entlang des Scenic Drive bewundert.
Der Name des National Parks täuscht übrigens, denn Bryce Canyon ist – da er nicht durch einen Fluss gebildet wurde – eigentlich überhaupt kein richtiger Canyon. Vielmehr haben hier Wind, Wasser und Eis über Millionen von Jahren aus der Abbruchkante des Paunsaugunt-Plateaus die beeindruckenden Amphitheatern mit den hohen Felsnadeln, den sogenannten Hoodoos, geformt.
Diese erstrecken sich über eine Länge von 30 Kilometern, wobei das größte Amphitheater circa 5 Kilometer breit und 19 Kilometer lang ist und gegenüber dem Plateau über bis zu 240 Meter abfällt.
– Aktualisiert April 2021 –
Park Facts
- Gegründet: 15. September 1928
- Größe: 145 km²
- Höhenlagen: 2.400 Meter bis 2.700 Meter
- Lage: Paunsaugunt-Plateau, Utah
- Öffnungszeiten: Ganzjährig
- Eingang: Nordeingang: Über den Hwy. #89, die UT-12 und UT-63
- Eintritt: 30 $ pro Wagen und Woche oder America The Beautiful Annual Pass
- Besucher: Über 2,5 Million jährlich (Rang 12/63)
- Mehr Infos: National Park Service Bryce
Anfahrt
Bryce Canyon National Park liegt im Südwesten Utahs und ist vom Highway #89, der wiederum an die I-15 angeschlossen ist, gut zu erreichen. Ab der Bryce Canyon Junction seid Ihr außerdem auf der berühmten Utah 12 unterwegs, die als eine der schönsten Straßen der USA gilt.
Was hier dort alles entdecken könnt, zeigen wir Euch in unserem Beitrag Utah’s Scenic Byway 12 – Von Bryce Canyon nach Capitol Reef.
Von April bis Oktober fahren vom Visitor Center übrigens kostenlose Shuttle-Busse durch den Park und zu den unterschiedlichen Trailheads und Viewpoints. An den Stopps könnt Ihr dann beliebig aus- und wieder einsteigen. Leider fährt das Shuttle nur bis zum Bryce Amphitheater, für die Highlights der weiteren Strecke bis zum Rainbow Point müsstet Ihr dann auf die kostenlose Rainbow Point Bustour zurück greifen, die jedoch nur zweimal am Tag (09:00 Uhr und 13:30 Uhr) startet. Tickets hierfür könnt Ihr 48 Stunden vorher telefonisch reservieren, die Tour dauert circa 3 Stunden.
Trotz des Shuttles ist es erlaubt mit dem eigenen Wagen zu fahren. Ab und an müsst Ihr ggf. ein paar Minuten auf einen Parkplatz warten, wir hatten bisher allerdings keine großen Probleme sehr zeitnah einen zu bekommen.
Scenic Drive
Ein one-way 30 Kilometer lange Scenic Drive führt Euch durch den gesamten National Park. Entlang dieser Strecke findet Ihr 13 Viewpoints, von denen Ihr die Amphitheater und Hoodoos als allen erdenklichen Perspektiven betrachten könnt.
Am beliebtesten sind der Sunrise und Sunset Point, sowie Inspiration und Bryce Point, aber auch die anderen Stopps lohnen sich. An vielen der Aussichtspunkte starten außerdem Trails, die Euch tief auf den Grund des „Canyons“ und ganz nah an die Hoodoos heranbringen.
Im Folgenden zeigen wir Euch nun alle Viewpoints im Überblick. Der Zeitbedarf für die gesamte Fahrt inkl. aller Viwepoints (aber ohne Trails) liegt bei mindestens 3 Stunden. Wenn Ihr weniger Zeit habt, könnt Ihr einfach den ein oder anderen Stopp zwischendurch auslassen.
Fairyland Point
Kurz hinter dem Parkeingang, aber noch vor der Entry Station liegt – noch gar nicht auf dem eigentlichen Scenic Drive – auf einer Höhe von 2.365 Metern der Fairyland Point. Von hier könnt Ihr die ersten Ausblicke auf die Hoodoos und die umliegende Umgebung genießen.
Hier startet auch der 12,9 Kilometer lange Fairyland Trail, wo sich auch die Tower Bridge (4,8 km one-way) befindet.
Sunrise und Sunset Point
Den Start bildet der 2.444 Meter hoch liegenden Sunrise Point, der nur 1,6 Kilometer vom Visitor Center entfernt liegt. Vom Parkplatz ist es nur ein kurzer Weg bis zu der Aussichtsterrasse. Von dort könnt Ihr einen ersten Blick auf die berühmten Hoodoos und Amphitheater werfen.
Quasi nebenan findet Ihr dann den 2.439 Meter hoch liegt Sunset Point. Auch von hier habt Ihr eine tolle Sicht auf die hohen bizarren Steinsäulen, Zinnen und Türmchen und dazu die dazwischenliegenden halbrunden offenen Schluchten der Amphitheater.
Vom Sunrise zum Sunset Point könnt Ihr übrigens auch laufen, der Weg ist one-way gerade mal 1,6 Kilometer lang.
Wie die Namen schon sagen sind die Aussichtspunkte insbesondere gut zum Sonnenauf- bzw. Untergang. Wie ein Sonneruntergang aussehen kann, seht Ihr in unserer Bilder-Galerie Sunset in Bryce Canyon National Park – Some impressions.
Am Sunrise Point startet außerdem auch der wundervolle 2,9 Kilometer lange Queens Garden Trail, am Sunset Point der ebenso grandiose 2,2 Kilometer lange Navajo Loop.
Zudem sind verschiedenen Kombinationen möglich: Den Navajo Trail könnt Ihr sowohl mit dem Queens Garden Trail (4,6 Kilometer), als auch mit dem Peekaboo Loop (7,8 Kilometer) kombinieren.
Am allerbesten ist es jedoch eine Kombination aller drei Trails zu dem sogenannten Figure 8 Loop (10,2 Kilometer). Mehr zu diesem wunderbaren Trail findet Ihr in einem gesonderten Beitrag unter Bryce Canyon National Park – Figure 8 Loop.
Inspiration Point
Ebenfalls nicht weit entfernt findet Ihr den 2.483 Meter hoch liegenden Inspiration Point, von dem Ihr den besten Ausblick auf die sog. Silent City habt. Dabei handelt es sich um eine besonders zerklüftete Struktur aus zusammenhängenden Hoodoos, die über 183 Meter lang und bis zu 61 Meter hoch ist.
Bryce Point
Der nächste Halt ist der rund 1,5 Kilometer entfernt liegende Bryce Point. Aus einer Höhe von 2.592 Meter habt Ihr hier den wohl umfassendsten Blick auf das gesamte Amphitheater.
Am Bryce Point startet sowohl der 6,4 Kilometer lange Hat Shop Trail, als auch die 7,5 Kilometer lange Bryce Amphietheater Traverse. Außerdem habt Ihr von hier ebenfalls die Möglichkeit den Peekaboo Loop zu erreichen, den Ihr dann wieder mit weiteren Trails kombinieren könnt (siehe oben unter Sunrise und Sunset Point).
Paria View
Gegenüber des Bryce Point liegt auf einer Höhe von 2.493 Metern der Paria View. Anders, als bei den bisherigen Aussichtspunkten schaut Ihr hier nach Osten und habt daher nochmal einen ganz anderen Blickwinkel auf den Canyon.
Swamp Canyon
Am Swamp Canyon Overlook habt Ihr einen guten Blick auf den gleichnamigen Canyon, in den Ihr über den hier startenden 6,4 Kilometer langen Trail auch hinab wandern könnt.
Fairview Point/ Piracy Point
Der nächste Stopp ist der 2.688 Meter hoch liegende Farview Point. Dieser bietet Euch ein weites Panorama bis weit in den Südosten auf das Kaibab Plateau und das North Rim des Grand Canyons.
Vom Fairview Point könnt Ihr außerdem – nur zu Fuß – den Piracy Point erreichen. Der Weg ist dauert nicht länger als 5 Minuten.
Natural Bridge
Nun erreicht Ihr die Natural Bridge, einer von mehreren natürlichen Arches im Park. Die rote Steinbrücke ist durch Erosion erstanden, als Regen und Frost die weichen Gesteinsschichten herausgelöst haben und nur der härtere Sandstein – der einen Bogen geformt hat – geblieben ist.
Aqua Canyon
Am Aqua Canyon findet Ihr zwei sehr markante Hoodoos, die schnell den Blick auf sich ziehen. der Größere links wird als „The Hunter“. und der Kleine rechts als „Kaninchen“ oder alternativ als „Backpacker“ bezeichnet.
Früher bekamen sehr viele der Hoodoos Namen, nachdem viele von ihnen über die Jahre jedoch (teilweise) gefallen waren oder aufgrund von Erosion nicht mehr nach den Dingen, nach denen sie ursprünglich benannt waren, aussahen, wurden viele der einstigen Namen von neuen Broschüren oder Schildern gestrichen
Ponderosa Canyon
Als nächstes folgt der Ponderosa Overlook. Hier findet Ihr zwar nicht die dichteste Ansammlung von Hoodoos, die Kombination der bunten Felsnadeln und dem sich dahinter kilometerweite erstreckenden Nadelwald ist aber trotzdem ein wunderschöner Anblick.
Black Birch Canyon
An Black Birch Canyon Overlook könnt Ihr gut sehen, wie steil die Klippen teilweise direkt neben von der Straße abfallen. Er bietet auch einen hautnahen Blick auf die Hoodoos, die allerdings fast schon ein wenig zu groß sind, um noch so bezeichnet zu werden,
Rainbow und Yovimpa Point
Die letzte und südlichste Station des Scenic Drives sind die beiden Aussichtspunkte Rainbow und Yovimpa Point. Mit 2.775 Metern sind sie die höchsten Viewpoints im Park.
Der Rainbow Point bietet eine schönes Aussicht auf die zerklüfteten Formationen nach Norden, allerdings habt Ihr von hier eher einen Fernblick auf die Hoodoos.
Am Rainbow Point startet auch der 1,6 Kilometer lange Bristlecone Loop, auf dem Ihr neben weiteren Aussichten auch auf viele, bis zu 1.800 Jahre alte Brislecone Pines trefft.
Trails
Der Scenic Drive und die Aussichtspunkte sind toll, Ihr solltet aber unbedingt noch Zeit für den einen oder anderen Hike einplanen. Es ist nochmal ein ganz eigenes (besonderes) Erlebnis in die Hoodoos hinabzusteigen und sie vom Canyonboden aus zu betrachten.
Habt Ihr 4-5 Stunden Zeit, dann lohnt sich der sogenannte Figure 8 Loop am meisten. Er verbindet nämlich die drei schönsten Trails des Parks – den Queens Garden, den Navajo Trail und den Peekaboo Loop – in einer großen Schleife miteinander. Mehr zu dem Trail findet Ihr in unserem Beitrag Bryce Canyon National Park – Figure 8 Loop.
Habt Ihr nicht genug Zeit für die gesamte Schleife, dann solltet Ihr versuchen zumindest einen oder zwei der genannten Trails zu machen. Ihr werdet es nicht bereuen! Daneben gibt es natürlich auch noch diverse weitere Trail, eine gute Übersicht findet Ihr auf der Seite des National Parks.
Wenn Ihr gerne Brislecone Pines sehen möchtet, dann solltet Ihr außerdem den kurzen und einfachen Brislecone Loop am Rainbow Point nicht verpassen.
Canyon Trail Rides
Keine Lust zum Wandern? Dann gibt es in Bryce die Möglichkeit mit geführten Muli-Touren – den sogenannten Canyon Trail Rides – in die Hoodoos hinabzureiten und ihnen zumindest so ein wenig näher zu kommen.
Eine 2-stündige Tour für 65 $ bringt Euch auf den Boden des Canyons und wieder zurück, bei der 3-stündigen Tour für 90 $ reitet Ihr quasi den Peekaboo Loop ab. Touren könnt Ihr vorab online buchen.
Bei unserem ersten Besuch in Bryce waren wir mit dem Muli unterwegs – den Bericht hierzu findet Ihr unter Bryce Canyon National Park – Auf dem Muli durch die Hoodoos.
Unter uns: Die Muli Tour hat Spaß gemacht, aber im Vergleich ist das Wandern durch den Canyon ein viel schöneres und viel eindrucksvolleres Erlebnis, als der Muli-Ritt, von daher würden wir Euch immer zu einer Wanderung raten, sofern dies für Euch möglich ist.
Sunset-Stimmung
Ist Bryce tagsüber schon wunderschön, so bekommt er bei Sonnenauf- oder Sonneuntergang nochmal eine ganz andere Atmosphäre. Besonders gut eignen sich hier Sunrise und Sunset Point, aber auch einige der anderen Viewpoints lohnen sich.
Einen Eindruck vom Sonnenuntergang in Bryce findet Ihr in unserem Beitrag Sunset in Bryce Canyon National Park – Some impressions.
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