Wasser hat das Naturwunder geformt, dass sich viele Millionen Jahre tief unter der Chihuahua-Wüste versteckt hat. Aufgrund der riesigen Schwärme von Fledermäusen, die auch heute noch bei Dämmerung die Höhle verlassen, wird 1898 dann jedoch der 16-jährige Jim White auf die Höhe aufmerksam und betritt die Kavernen über den sogenannten Natural Entrance.
Er ist es auch, der die erste Erforschungen der Höhle vornimmt und bis zu seinem Tode seine Zeit damit verbringt, sie zu erkunden. Seinen Erzählungen von riesigen unterirdischen Räumen wird jedoch erst Glauben geschenkt, als er sie 1915 mit Fotos belegen kann. Daraufhin werden die Carlsbad Caverns 1923 erst zum National Monument und 1930 dann zum National Park erklärt.
In dieser Zeit werden vom National Park Service auch die ersten Trails und Fahrstühle eingerichtet.
– Aktualisiert Juli 2021 –
Natural Entrance Tour
Heute könnt Ihr über den Natural Entrance die Höhlen auf dem selben Weg betreten, wie Jim White 1989, mit dem kleinen Unterschied, dass es mittlerweile einen richtigen, gut ausgebauten Weg gibt.
Hierfür müsst Ihr Euch im Visitor Center zunächst ein Ticket (15 $ pro Person) kaufen (mit dem Annual Pass kostenlos). Dieses ist dann drei Tage gültig.
Mehr allgemeine Infos über Carlsbad Caverns findet Ihr in unserem Beitrag Carlsbad Caverns National Park – Big Room Tour
Um zum Natural Entrance zu gelangen, müsst das Visitor Center an der rechten Seite (hinter der Ausstellung) verlassen und dann den Schildern folgen. Kurze Zeit später wird dann ein Ranger Eure Eintrittskarten kontrollieren und Euch eine kleine Einführung in die Höhlen und die Verhaltensregeln geben.
Danach kreuzt Ihr das Amphitheater, von dem Ihr von April/ Mitte Mai bis Oktober beobachten könnt wie tausende von Fledermäuse bei Einbruch der Nacht die Höhle verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen und wodurch auch Jim White erstmals auf die Höhlen aufmerksam wurde.
Im Anschluss blickt Ihr auf die Serpentinen, die Euch auf rund zwei Kilometern 230 Meter, also rund 75 Stockwerke, unter die Erde bringen. Dementsprechend steil ist natürlich auch der Abstieg.
Nun geht es den sogenannten Main Corridor hinunter in das Herz der Höhle. Highlight auf diesem Weg sind zum Beispiel Devil’s Spring, wo sich – im Gegensatz zum Großteil der restlichen Höhle – noch aktiv Tropfsteine bildet oder der Iceberg Rock, ein riesiger, 200.000 Tonnen schwerer Stein, der einst von der Höhlendecke stürzte.
Außerdem bekommt Ihr einen guten Eindruck von der Größe der Höhle, an manchen Stellen wölbt sich die Decke über 60 Meter über dem Weg.
Insgesamt dauert der Abstieg circa 1 bis 1 1/2 Stunden.
Am Ende des Weges findet Ihr Euch an einer Kreuzung wieder.
Hier könnt Ihr entscheiden, ob Ihr die Big Room Tour, die zweite Tour, die Ihr auf eigene Faust machen könnt, anschließt oder ob Ihr mit dem Fahrstuhl wieder an die Oberfläche zurückkehrt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit über die gleiche Route wieder zur Oberfläche zurückzulaufen, was aufgrund der Steigung allerdings nur wenige Besucher tun.
King’s Palace Rangertour
Eventuell habt Ihr jedoch auch – wie wir – eine der kostenpflichtigen Touren gebucht, deren Treffpunkt sich links am Underground Lunchroom befindet.
Je nach Saison werden vom National Park Service verschiedene Touren in die nicht frei zugänglichen Teile der Höhle angeboten. Eine Übersicht findet Ihr hier.
Die Kosten liegen je nach Tour zwischen 7 $ und 20 $. Buchen könnt Ihr auch vorab online über recreation.gov.
Da wir die Caverns in den Nebensaison besuchen, ist die Auswahl beschränkt und wir entscheiden uns für die King’s Palace Tour.
Die Tour ist circa 1,6 Kilometer lang und dauert 1,5 Stunden. Der Weg ist einfach und gut ausgebaut, allerdings ist zu Beginn und am Ende ein kleiner, steiler Hügel zu überwinden.
Auf dieser Tour besucht Ihr vier riesige Höhlenkammern, die sich im tiefsten Teil der öffentlich zugänglichen Höhle, nämlich 252 Meter unter der Erdoberfläche, befinden. Dazu gibt es viele Erläuterungen des Ranger/ der Rangerin zu der Entstehungsgeschichte und Entdeckung der Höhle.
Viel Zeit nehmen bei uns allerdings daneben auch Ausführungen ein, die uns ein wenig zu sehr esoterisch angehaucht sind. Wir hätten uns hier lieber mehr wissenschaftliche oder geschichtliche Infos gewünscht.
Nichts desto trotz sind die Höhlen ein wahres Naturwunder und werden Euch in Staunen versetzen, so dass wir Euch die Tour – trotz der relativ langen New Age Ausführungen – uneingeschränkt empfehlen können.
Aber seht doch einfach selbst:
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Da wir die Big Room Tour bereits zwei Tage vorher gemacht haben, geht es für uns danach mit dem Fahrstuhl zurück an die Erdoberfläche und im Anschluss weiter in Richtung Big Bend National Park.
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