Ein wenig abseits des Zentrums von Guadalupe Mountains National Park, liegt ein Teil des Parks, der oft als der schönste Ort Texas bezeichnet wird – McKittrick Canyon. Insbesondere zwischen Ende Oktober und Anfang November besuchen ihn tausende von Besucher, denn der Canyon ist berühmt für seine sensationellen Herbstfarben.
Von 1921 bis 1957 gehörte ein Großteil des Canyons noch Wallace E. Pratt, der – fasziniert von der Schönheit und Geologie der Schlucht – begann das Land zu kaufen und hier in den 1931-32 eine Hütte errichtet, die ihm als Teilzeitwohnsitz und Sommerfrische diente.
1957 schenkte er der US-Regierung für die Schaffung eines National Parks einen Großteil seines Besitzes. Dies führte – zusammen mit dem Kauf der Guadalupe Mountain Ranch – dazu, dass 1966 die Gründung des Guadalupe Mountains National Park vom Kongress genehmigt wurde. Am 30. September 1972 wurde der Guadalupe Mountains Nationalpark dann offiziell eingeweiht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
– Aktualisiert Juli 2021 –
Die 6,8 Kilometer lange Zufahrtsstraße zum McKittrick Canyon befindet sich auf dem Weg zum Zentrum des Parks am US Highway #62/180. Da es sich um ein day-use-only Gebiet handelt, wird das Eingangstor jeden Abend verschlossen, Ihr könnt den Canyon daher von April bis Oktober nur von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr und von November bis März von 08.00 Uhr bis 16.30 Uhr besuchen.
Durch den Canyon verläuft der (one-way) insgesamt 12,2 Kilometer lange McKittrick Canyon Trail, der am McKittrick Ridge Campground endet.
Der Trail ist in verschiedenen Abschnitte eingeteilt und auf den ersten 5,6 Kilometern bis zu The Grotto nahezu durchgängig eben, auf den nächsten 6,5 Kilometern bis zum Endpunkt steigt er jedoch um 830 Höhenmeter an.
Da der Hike bis zum Campground grundsätzlich nur mit Übernachtung möglich ist, wandert ein Großteil der Besucher allenfalls bis zur Pratt Cabin (3,7 Kilometer one-way) oder zu The Grotto (5,6 Kilometer one-way). Einige wenige wagen dann auch noch den ersten steilen Aufstieg zu The Notch, (7,2 Kilometer one-way), von wo aus die Aussichten bereits grandios sein sollen.
Da das Tor bei unserem Besuch aber schon um 16.30 Uhr schließt und wir zuvor schon den Devils’s Hall Trail gelaufen sind, schaffen wir es zeitlich leider nur bis zu The Grotto.
Trail Facts
- Lage: Guadalupe Mountains National Park, Texas
- Start: McKittrick Canyon
- Traillänge: 24,4 Kilometer, 11,2 Kilometer bis The Grotto
- Höhenunterschied: 830 Meter, bis zu The Grotto allerdings unwesentlich
- Dauer: 3 1/2 Stunden hin-und zurück bis zu The Grotto
- Besonderheit: Pratt Cabin, The Grotto
- Mehr Infos: Guadalupe Mountains National Park
Der Trail startet direkt am – saisonal besetzten – Vistor Center des McKittrick Canyons. Hier gilt es zunächst einen der grünen Fee Envelopes auszufüllen und im Wagen zu drapieren, falls Ihr dies nicht vorher im Hauptpark bereits erledigt hat. Aber sobald das erledigt ist, kann es losgehen.
Vom Parkplatz aus folgt der ebene, gut ausgebaute Weg zunächst einem trockenen Bach, dessen Bachbett mehrmals durchquert wird, während der Trail sich ganz leicht den Canyon hinaufarbeitet.
Im weiteren Verlauf verändert sich dann die Landschaft. Der Bach beginnt (ein wenig) Wasser zu führen und die typischen Wüstenpflanzen weichen Laubbäumen wie Eichen und Eschen.
Nach 3,7 Kilometern erreicht Ihr dann die Pratt Cabin, den ehemaligen Teilzeitwohnsitz von Wallace E. Pratt. Das – heute historische – Gebäude ist noch erhalten und im Schatten der Bäume könnt Ihr hier wunderbar eine Picknickpause einlegen.
Danach geht es entlang des Baches und durch schattige Waldabschnitte weiter bis Ihr nach weiteren 1,8 Kilometern The Grotto erreicht. Biegt hierfür nach 1,6 Kilometern an der ausgeschilderten Kreuzung vom Hauptweg nach links ab, dann erreicht Ihr nach weiteren 200 Metern die kleine Höhle.
Auch hier erwarten Euch schattige Picknicktische, an denen Ihr eine kleine Pause einlegen könnt.
Wer Lust hat, kann den Seitenweg noch ein Stück weiterlaufen und sich die dort liegende historische Hunter Cabin anschauen. Wir verzichten hier auf jedoch und wandern wieder zurück auf den Hauptweg.
Würdet Ihr an der Kreuzung dem Weg weiter nach oben folgen, würde dieser kurze Zeit später beginnen steil anzusteigen. Auf den nächsten 3,2 Kilometer würdet Ihr über Serpentinen einen Höhenunterschied von 610 Metern überwinden, bevor Ihr auf einer Höhe von 670 Metern The Notch erreicht.
Da dies für uns jedoch zeitlich nicht möglich ist, machen wir uns von der Kreuzung auf den Rückweg und kehren auf dem nunmehr bekannten Weg zum Parkplatz zurück.
Der McKittrick Canyon Trail ist sicherlich nett zu laufen und die Umgebung ist wirklich ruhig und malerisch. Trotzdem hat uns irgendwie ein Highlight gefehlt, vielleicht auch, weil der Aufstieg für uns zeitlich leider nicht mehr machbar war.
Im Herbst mit Laubfärbung dürfte der Trail allerdings auch ohne The Notch grandios sein.
Wenn Ihr also Lust auf eine entspannte, überwiegend schattige Wanderung habt, dann seid Ihr auf dem McKittrick Canyon Trail genau richtig, große Naturwunder dürft Ihr hier außerhalb der Laubfärbung allerdings nicht erwarten.
Hierfür empfehlen wir Euch dann eher den Trail zum Guadalupe Peak – dem höchsten Berg Texas. Und auch der kürzere, nicht so anstrengende Trail zur Devils’ Hall lohnt sich.
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