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Island – Sehenswürdigkeiten im Süden

Aufgrund ihrer zahlreichen Sehenswürdigkeiten, der guten Infrastruktur und der Nähe zu Reykjavík ist die Südküste Islands die meistbesuchte Region der Insel.

Gerade an den gängigen Touristenzielen, wie dem schwarzen Sandstrand von Reynisfjara oder den Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss, kann es daher auch schon mal eng werden.

Trotzdem finden sich mit der Schlucht Þakgil oder dem ein wenig abseits der Ringstraße liegenden Gluggafoss auch immer noch vom Massentourismus verschonte Ziele.

Jökulsárlón u. Skaftafell

Da Jökulsárlón, die größte Gletscherlagune Islands und das Naturschutzgebiet Skaftafell, wo sich auch der berühmte Svartifoss findet, im Südosten Islands liegen, werden die beiden Stopps meist entweder dem Osten oder dem Süden zugeordnet.

Wir haben uns jedoch dafür entschieden dem Südosten einen gesonderten Artikel zu widmen, so dass Ihr mehr zu den beiden Stopps in unserem Beitrag Island – Gletscher, Wasserfälle und Schluchten im Südosten findet.

Scenic Green Lava Walk

Kurz hinter dem kleinen Ort Kirkjubaejarklaustur findet Ihr, wenn Ihr in Richtung Süden nach in Richtung Vík í Mýrdal unterwegs seid, auf linken Seite den Parkplatz des Scenic Green Lava Walks.

Von dort führt Euch ein kurzer, abgesteckter Rundweg durch das mit Moos und Flechten bewachsene Lavagestein.

Ein netter Stopp, der allenfalls rund 15 Minuten in Anspruch nimmt.

Þakgil

Eines der Highlights im Süden war für uns der Abstecher zu der wunderschönen Schlucht Þakgil, die mit gutem Gewissen noch als verstecktes Juwel bezeichnet werden kann.

Dies liegt größtenteils wahrscheinlich an der relativ zeitaufwändigen Anfahrt, denn um die Schlucht, die am Ende einer 15 Kilometer langen, kurvigen und nicht asphaltierten Stichstraße liegt, zu erreichen, müsst Ihr mindestens 35 – 40 Minuten reine Fahrzeit einplanen. Zudem könnt Ihr die Straße mit einem normalen PKW nur im Sommer befahren.

Dafür ist die Straße 214, die von Kirkjubaejarklaustur kommend 10 Kilometer vor Vík í Mýrdal nach rechts abzweigt, bereits ein Highlight für sich. Auf dem Weg führt sie Euch – oft steil und kurvig ansteigend – durch grüne, mit Schafen übersäte Hügellandschaften, schroffes Lavagestein und markante Berge, bevor sie an einem kleinen Campingplatz in einer unglaublichen grünen Schlucht endet.

Vom Campingplatz aus starten einige verschiedenen lange Wanderwege, wobei wir vorab den 12,5 Kilometer lange Remundargil Ravine Loop ins Auge gefasst hatten.

Leider hingen bei unserer Ankunft die Wolken aber so tief, dass sich ein Aufstieg auf die Berge nicht gelohnt hätte. Insoweit haben wir uns spontan dafür entschieden, den Auf- und Abstieg auszulassen und nur ein Stück in die Schlucht Remundargil hineinzuwandern, wofür wir unseren Wagen ein gutes Stück vor dem Campingplatz geparkt haben.

Anschließend haben wir dann noch den steilen Anstieg zum Gletscher Viewpoint auf uns genommen und hatten dort wirklich Wetter-Glück. Kurz nachdem wir oben ankamen, verzogen sich die Wolken für vielleicht 5 Minuten und gaben einen kurzen Blick in das Tal und auf den Gletscher frei. Einmalig und bei gutem Wetter sicherlich noch schöner!

Insgesamt haben wir eine Strecke von 9 Kilometern zurückgelegt und einen Höhenunterschied von 290 Metern überwunden, einen Großteil davon auf dem Abschnitt zum Gletscher-Viewpoint. Der Zeitbedarf für die Tour lag bei rund zwei Stunden.

Ein Abstecher nach Þakgil können wir Euch – gerade bei gutem Wetter – nur ans Herz legen, allerdings solltet Ihr dafür mit Fahrt und Wanderung mindestens einen halben Tag einplanen.

Reynisfjara

Nur rund 10 Kilometer hinter Vík í Mýrdal, findet Ihr den schwarze Lavastrand von Reynisfjara, der insbesondere für seine enormen Basaltfelsen bekannt ist.

Langsamur, Landdrangur und Skessudrangur heißen die drei markanten und bis zu 66 Metern hohen Basaltfelsspitzen, die sich kurz vor der Küste befinden und insgesamt als Reynisdrangar bekannt sind.

In der anderen Richtung könnt Ihr in der Ferne außerdem bereits die Steilklippen des Kap Dyrhólaey mit dem imposanten Dyrhólaey-Felsbogen sehen. Doch obwohl das Kap, das von Reynisfjara nur rund 3 Kilometer Luftlinie entfernt ist, zum Greifen nahe scheint, müsst Ihr dorthin – mangels einer direkten Strecken – nochmal 20 Kilometer auf der Ringstraße und der Straße 215 hinter Euch bringen.

Obwohl bei uns das Wetter leider eher mäßig und die Aussicht damit begrenzt war, lohnt sich ein Abstecher nach Reynisfjara auf jeden Fall. Nicht umsonst wurde der Strand bereits 1991 von National Geographic als einer der schönsten nicht-tropischen Strände ausgezeichnet.

Neben seiner Panoramen ist Reynisfjara allerdings auch für ein nicht so schönes Phänomen bekannt, nämlich für die sogenannten “Sneaker Waves”. Damit sind Wellen gemeint, die urplötzlich und ohne Vorwarnung entstehen und blitzartig weite Teile des Strandes überspülen. Leider passiert es dabei auch immer mal wieder, dass sie dabei überraschte Menschen in das eiskalte Meer mit hinausziehen.

Behaltet daher – zumindest aus dem Augenwinkel – am besten das Meer immer mit im Blick.

Kap Dyrhólaey

Die Halbinsel Dyrhólaey mit ihren bis zu 120 Meter hohen Felswänden bietet nicht nur grandiose Aussichten auf den Strand von Reynisfjara, sondern von hier oben könnt Ihr auch einen guten Blick auf den sogenannten Adlerfelsen und den Dyrhólaey-Felsbogen werfen, der maßgeblich zur Bekanntheit der Halbinsel beigetragen hat.

Die beste Aussicht auf das Tor habt Ihr, wenn Ihr vom Parkplatz den rund 20-minütigen, steilen Aufstieg zum Leuchtturm auf Euch nehmt, bei uns gab es von dort oben aufgrund hartnäckigen Nebels allerdings leider keine Aussicht.

Neben dem schwarzen Sandstrand und den riesigen Felsformationen ist das Kap Dyrhólaey auch für seinen Vogelreichtum bekannt. So nisten hier zum Beispiel Seeschwalben und – in der Zeit von April bis Mitte August – auch eine Kolonie Papageitaucher.

Im Vergleich zu dem Vogelfelsen in Bakkagerði auf dem Borgarfjörður eystri sind sie hier zwar nicht so zahlreich und Ihr kommt Ihnen auch nicht so nahe, aber gerade wenn ein Abstecher auf die Ostfjorde für Euch nicht möglich war, eine gute Alternative die niedlichen Vögelchen zu sehen.

Skógafoss u. Fimmvörðuháls Trail

Der Skógafoss ist schon an sich eine echte Schönheit, mit einer Höhe von 60 Metern und einer Breite von 25 Metern ist er aber auch aufgrund seiner Größe mehr als beeindruckend. Es verwundert daher nicht, dass er eines der Topziele im Süden Islands ist.

Den Wasserfall könnt Ihr zwar bereits von der Straße aus sehen, es lohnt sich aber von dem großen Park- und Campingplatz noch die wenigen Meter zu gehen, bis Ihr direkt dort steht, wo das Wasser den Boden erreicht. Je näher Ihr allerdings an den Wasserfall herangeht, desto stärker wird auch die – oft frische – Gischtdusche, die Ihr aushalten müsst.

 

Fast direkt neben dem Skógafoss könnt Ihr über viele Treppen zu einer Aussichtsplattform zu der Abbruchkante des Wasserfalls hinaufsteigen, nur dafür lohnt sich der Weg jedoch unseres Erachtens nicht. Den Wasserfall könnt Ihr von unten deutlich besser sehen.

Der Aufstieg macht allerdings dann Sinn, wenn Ihr plant – ein Stück – auf dem wunderschönen Fimmvörðuháls Trail (auch Skógá Trail) zu wandern, der hier am Skógafoss startet und der auf dem Weg zu seinem Endpunkt im Þórsmörk Nature Reserve an unzähligen Wasserfällen, zwei Gletschern und dem berühmten Vulkan Eyjafjallajökull vorbei führt.

Für den one-way insgesamt 27 Kilometer langen Weg, auf dem Ihr 1.300 Höhenmeter überwindet, solltet Ihr mindestens 10 Stunden reine Gehzeit und ggf. eine Übernachtung einplanen.

Doch selbst, wenn Ihr für den ganzen Trail keine Zeit habt, lohnt es sich zumindest einen kleinen Abschnitt zu gehen und anschließend einfach wieder umzukehren. Wir selbst sind bis kurz hinter den Skálabrekkufoss gewandert, dort hat uns dann Wetter zum umkehren gezwungen.

Insgesamt haben wir hin und zurück eine Strecke von 6,4 Kilometern zurückgelegt und dabei rund 220 Höhenmeter überwunden. Zeitlich waren wir circa 1½ Stunden unterwegs.

Trotz des eher unbeständigen Wetters war der Trail für uns eines der Highlights während unserer Rundreise, wir können Euch daher nur empfehlen wenigstens ein Stück des Weges zu wandern.

Seljalandsfoss

Nur rund 30 Minuten sind es mit dem Wagen vom Skógafoss bis zum Seljalandsfoss, den Ihr von dem großen, kostenpflichtigen Parkplatz (700 ISK pro Wagen) innerhalb von Sekunden erreicht.

Der 61 Meter hohe Wasserfall wird oft als einer der schönsten Islands bezeichnet, wir selbst fanden ihn nett, aber im Vergleich zu den anderen Wasserfällen nicht besonders spektakulär.

Aber der Seljalandsfoss ist ohnehin nicht aufgrund seines Panoramas so berühmt, sondern weil Ihr hier die Möglichkeit habt auf einem Weg einmal komplett um den Wasserfall herumzugehen und Euch dabei richtig schön vollgischten zu lassen. Eine Regenjacke ist hier also durchaus sinnvoll.

Im Sommer und Nicht-Corona-Zeiten ist der Weg rund um den Seljalandsfoss übrigens total überlaufen. Sofern dies der Fall ist, könntet Ihr unseres Erachtens überlegen, ob Ihr nicht einfach darauf verzichtet. Das Herumgehen um den Wasserfall ist zwar nett, wir fanden es aber auch nicht übermäßig spektakulär.

Gljúfrabúi

Viele, aber glücklicherweise nicht alle Touristen, die den Seljalandsfoss besuchen, machen sich anschließend auch auf den Weg zum nahegelegenen Gljúfrabúi (auch Gljúfurárfoss).

Der 40 Meter hohe Wasserfall liegt nur rund 600 Meter one-way vom Seljalandsfoss entfernt und versteckt sich hinter einem Felsen in einer kleinen Höhle, so dass Ihr am Fluss entlang erst einige Meter in die Schlucht hineingehen müsst. Bei unserem Besuch ging dies ohne nasse Füße zu bekommen, dies könnte bei einem höheren Wasserstand jedoch auch mal anders aussehen.

Spätestens am Wasserfall könnt Ihr das Nasswerden dann aber kaum verhindern, denn durch die Kraft, mit welcher der Gljúfrabúi hier durch ein Loch in der Höhlendecke rauscht, entsteht jede Menge Gischt.

Aber es lohnt sich! Unser Meinung nach war der Gljúfrabúi nochmal deutlich eindrucksvoller als der Seljalandsfoss, leider aber auch viel schwieriger zu fotografieren. Schön war auch, dass sich hierher viel weniger Besucher verwirrt haben, so dass wir das Naturspektakel richtig genießen konnten.

Anschließend könnt Ihr dann zum Seljalandsfoss und zu Eurem Wagen auf dem Parkplatz zurückkehren.

Gluggafoss

Obwohl der Gluggafoss (auch Merkjárfoss genannt) nur 20 Minuten vom Seljalandsfoss entfernt liegt, bleibt er bisher von Touristen nahezu verschont. Wir waren einige Zeit sogar ganz alleine.

Vor dem Wasserfall gibt es einen kleinen Parkplatz. Von dort sind es nur wenige Meter bis Ihr direkt vor dem hübschen Gluggafoss steht, der über zwei Terrassen 45 Meter in die Tiefe in einen kleinen See stürzt. Im weiteren Verlauf folgen mehreren Kaskaden, die immerhin noch über acht Meter hoch sind.

Seinen Namen “Fensterwasserfall” (Glugga = Loch/ Fenster) verdankt der Gluggafoss übrigens seinen Löchern und Tunnel, durch die das Wasser seinen Weg findet.

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Selbst wenn wir Jökulsárlón, Skaftafell und den Golden Circle bei den Sehenswürdigkeiten im Süden außer Acht lassen, hat die Region ausreichend weitere Highlights parat, die einen (mehrtägigen) Stopp hier ohne weiteres rechtfertigen. Wir selbst würden auf keinen der oben beschriebenen Stopps verzichten wollen.

Besonders gut hat uns – trotz des bei uns eher schlechten Wetters – der Tag in Þakgil gefallen und auch die Wanderung auf dem Fimmvörðuháls Trail solltet Ihr nicht versäumen. Die Landschaft und die Wasserfälle hier sind einfach grandios und je weiter Ihr wandert, desto einsamer wird es.

Aber natürlich gibt es auf Island neben dem Süden noch so viel mehr zu sehen. Ein paar Ideen für weitere Stopps findet Ihr in unserem Beitrag 12 Tage in Island – Ein Routenbeispiel, von dort kommt Ihr auch in die weitere Beiträge.

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