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Parque Nacional Pali Aike

Im äußersten Süden Chiles liegt abseits der Touristenströme der kleine Nationalpark Pali Aike.

Hier kommen besonders Hobbygeologen und Vulkanliebhaber auf ihre Kosten, denn auf rund 50 km² schützt der Nationalpark einen Teil des gleichnamigen Pali Aike Vulkanfelds und den Pali Aike Krater.

Die einzigartige Landschaft, die überwiegend aus mit Basaltlava bedeckten Flächen und Schlacke- und Aschekegeln besteht, entstand im Rahmen von drei großen Eruptionsperioden, von denen die erste bereits vor drei Millionen Jahren stattfand.

Und obwohl Pali Aike in der Sprache der Ureinwohner „trostloser Ort“ bedeutet, findet sich hier nicht nur eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt, sondern auch archäologische Funde, die bis zu 11.000 Jahre alt sind und beweisen, dass Menschen bereits kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit den äußersten Süden Amerikas besiedelt hatten.

Rund 200 Kilometer von Punta Arenas in Chile und 130 Kilometer von Rio Gallegos (Argentinen) liegen an der Südspitze des chilenischen Festlandes des Parque Nacional Pali Aike.

Park Facts
  • Gegründet: 23. Oktober 1970
  • Größe: 50 km²
  • Höhenlagen: Bis 200 Meter
  • Lage: Chile/ Süd-Patagonien
  • Öffnungszeiten: Oktober bis April (Mai bis September: Geschlossen)
  • Besucher: n.b.
  • Mehr Infos: CONAF – Parque Nacional Pali Aike
Anreise

Einen öffentlichen Transport zum Park gibt es nicht. Wenn Ihr den Park besuchen wollt, müsst Ihr daher versuchen in Punta Arenas eine Tour mit einem Reiseveranstalter zu buchen oder über einen eigenen Wagen verfügen.

Sofern Ihr von Punta Arenas kommt, ist der letzte Ort vor dem National Park, die kleine Siedlung Punta Delgada, wo Ihr unter anderem auch einige Restaurants findet und auch die Fähren nach Feuerland legen hier ab. Sofern Ihr mit dem eigenen Wagen unterwegs seid, beachtet bitte, dass ab hier die weitere Strecke zum Nationalpark nicht mehr asphaltiert ist.

Plant Ihr eine Weiterreise nach Feuerland, so ist der erste „richtige“ Ort auf der Insel Cerro Sombrero. Hier findet Ihr auch eine Tankstelle und eine Übernachtungsmöglichkeit (Hostería Tunkelen).

Eintritt

Am Nationalpark angekommen, müsst Ihr in dem kleinen Besucherzentrum am Eingang zunächst den Eintritt in Höhe von 4.000,- CLP p.P.(= 4,50 EUR) bezahlen, im Anschluss erhaltet Ihr von dem Ranger eine kleine Einführung zur Geschichte des Parks und den (meist sehr kurzen) Wanderungen zu den Sehenswürdigkeiten.

Wanderungen/ Sehenswürdigkeiten
Circuito Cueva Pali Aike

Bis zur Cueva Pali Aike sind es von dem Besucherzentrum rund 10 Minuten mit dem Wagen.

Hier wurden alte Höhlenzeichnungen gefunden, die darauf hindeuten, dass in dieser Gegend bereits vor fast 11.000 Jahren Menschen gelebt haben. Ein kurzer Weg (600 Meter) führt Euch einmal um die ehemalige Höhle herum, Hinweisschildern erläutern Euch ein wenig das Leben der damaligen Siedler.

Zudem habt Ihr – aufgrund der leichten Erhöhung – einen guten Blick auf die Euch umgebende Weite der patagonische Pampa.

Circuito Morada del Diabolo y Pozos del Diabolo

Von der Cueva Pali Aike geht es zum Parkplatz für den Trail zum Morada del Diabolo und Pozos del Diabolo, zwei Krater, die durch die damaligen Eruptionen des Pali Aike Vukanes entstanden sind.

Der Weg ist insgesamt 8,2 Kilometer lang und dauert bei einem Höhenunterschied von 160 Metern rund 2 1/2 Stunden.

Der Weg führt Euch zunächst mitten in die Lavalandschaft, bevor Ihr nach rund 1,7 Kilometern auf einem kurzen Stichweg zum ersten Vulkankrater, dem Morada del Diablo abbiegen könnt.

Wieder auf dem Hauptweg angekommen, sind es nochmal 2 weitere Kilometer durch das Schlacke- und Aschekegelfeld bis zum Pozos del Diablo. Auch diesen zweiten Krater erreicht Ihr über einen kurzen Stichweg.

Kurz danach verlasst Ihr die Lavalandschaft und der Weg führt Euch in einem weiten Bogen durch die patagonische Pampa zurück zum Parkplatz.

Der Circuit – insbesondere der erste Teil, der Euch durch das Lavafeld führt – ist wirklich nett und die Krater sind ziemlich beeindruckend. Sofern Ihr also die 2-3 Stunden Zeit habt, lohnt sich der Weg auf jeden Fall.

Sofern Ihr nicht den ganzen Trail laufen wollt, könnt Ihr nach dem Pozos del Diablo jedoch auch guten Gewissen umkehren und den Weg so auf rund 5 Kilometer verkürzen. Der Teil durch die patagonische Steppe ist zwar auch nett, bietet aber unseres Erachtens keine weiteren Highlights mehr.

Bitte beachtet, dass Ihr während dieser Wanderung lange Zeit über das scharfkantigen Lavagestein lauft, feste Schuhe sind daher Pflicht.

Laguna Ana

Für uns geht es danach noch zur hübschen Laguna Ana, welche die einzige (Salz-)Wasserquelle im Park und damit der einzige Zufluchts-, Nahrungs- und Fortpflanzungsraum der einheimischen Vogelarten ist.

Ein sehr kurzer Weg (300 Meter) bringt Euch vom Parkplatz an das Ufer der Lagune.

Cueva Pali Aike a Laguna Ana

An der Laguna Ana startet außerdem der längste Wanderweg im Park. Auf 9 Kilometer könnt Ihr hier von der Lagune bis zur Cueva Pali Aike und wieder zurück wandern.

Da Ihr die Höhle aber auch mit dem Wagen erreichen könnt (s.o.) und es auf dem Weg kaum etwas anderes als patagonische Steppe zu sehen gibt, macht die Wanderung aber eigentlich keinen Sinn. Ihr könnt sie also auch getrost auslassen, ohne etwas zu versäumen.

Zeitbedarf

Wenn Ihr die lange Wanderung von der Cueva Pali Aike zur Laguna Ana auslasst, solltet Ihr für den Besuch im Pali Aike Nationalpark rund 3 – 4 Stunden einplanen. Dies ist auch völlig ausreichend.

Fazit

Ein Besuch im Pali Aike ist – insbesondere wenn Ihr Vulkane und Lavafelder mögt – sicherlich nett, unbedingt gesehen haben müsst Ihr den Park unserer Meinung nach allerdings nicht.

Das heißt, wenn Ihr ohnehin hier in der Gegend seid, z.B. weil Ihr von Punta Delgada weiter nach Feuerland wollt, dann könntet Ihr einen Abstecher in Betracht ziehen, aber einen extra Tag von Punta Arenas aus würden wir nicht investieren.

Unsere Meinung ist allerdings davon beeinflusst, dass bei unserem Besuch Windgeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h geherrscht haben und alle Aktivitäten außerhalb des Autos dadurch überdurchschnittlich anstrengend waren.

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