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Royal Natal National Park – Chain Ladders/ Tugela Falls Hike

Am Fuße des 3.283 Meter hohen Mont-aux-Sources im nördlichen Teil der Drakensberge liegt der 80 Quadratkilometer große Nationalpark Royal Natal, der einige der besten Bergpanoramen Südafrikas zu bieten hat.

Berühmt ist der Royal Natal National Park insbesondere für das halbmondförmige Amphitheater, eine rund fünf Kilometer lange und 500 Meter hohe Felswand und für die Tugela Falls, die hier – nur sieben Kilometer von ihrer Quelle entfernt – 947 Meter in die Tiefe stürzen und damit der zweithöchste Wasserfall der Welt sind.

Über den Chain Ladders Hike, der auch Sentinal Peak oder Tugela Falls Hike genannt wird, könnt Ihr beide Sehenswürdigkeiten erreichen. Dies erfordert ein wenig Ausdauer, aber auch das Überwinden von zwei 60 Meter hohen Kettenleitern, die Euch auf das Hochplateau und anschließend entlang des Tugela Rivers zu den Tugela Falls bringen.

Eine wunderschöne Wanderung, die sich auf jeden Fall lohnt, auch wenn der Tugela Fall und das Amphitheater, wie bei uns, im dichten Nebel verborgen bleiben.

Allgemeines/ Anfahrt/ Kosten

Der Hike startet am sogenannten Sentinel Car Park. Hier soll wohl mal ein Besucherzentrum entstehen, derzeit ist es aber nur ein riesiger, asphaltierter Parkplatz mitten im Nirgendwo, wo in einem kleinen Container die „Parkwächter“ sitzen und die Hiking Permits ausstellen. Diese kosten derzeit 90 ZAR/ 5,70 EUR pro Person (Stand März 2019). Sofern Ihr mit Eurem eigenen Wagen anreist, könnt Ihr diesen gefahrlos abstellen, hierher verirrt sich niemand so schnell.

Die Anreise zum Parkplatz im eigenen Auto ist allerdings eher schwierig, denn die Straße ist ein einem sehr, sehr schlechten Zustand und für normale Wagen eigentlich kaum zu befahren. Lediglich mit Allradantrieb und hoher Bodenfreiheit habt Ihr vielleicht eine Chance. Findet Ihr im Internet Berichte von Leute, die die Straße mit ihrem (Klein-)Wagen selbst befahren haben, so dürfte dies vor 2018 gewesen sein, denn anscheint gab es im letzten Jahr so starke Regenfälle, dass die ohnehin schlechte Straße für normale Wagen nun nahezu unpassierbar ist.

Eine gute Alternative ist der Transfer von der Witsieshoek Mountain Lodge, den Ihr auch buchen könnt, wenn Ihr hier nicht übernachtet. Die Kosten betragen 150 ZAR/ 9,50 EUR pro Person (Stand März 2019). Eine vorherige Reservierung ist nicht notwendig, meldet Euch einfach morgens in der Rezeption.

Der Transfer fährt jede Stunde, der erste um 08.00 Uhr. Die Fahrt zum Trailhead dauert circa 20 Minuten. An der Lodge erhaltet Ihr übrigens auch die oben erwähnten Hiking-Permits.

Hinzu kommt der immer zu zahlende Eintritt zum National Park von 55 ZAR/ 3,50 EUR (stand März 2019) pro Person. Diesen müsst Ihr kurz vor der Lodge an einer Art Einfahrtskontrolle zahlen und zusätzlich auch eine Zettelchen mit Name/ Ankunft/ Abreise usw. ausfüllen.


Trail Facts

  • Lage: Royal Natal National Park
  • Start: Sentinal Car Park
  • Traillänge: 15 Kilometer
  • Höhenunterschied: 500 Höhenmeter
  • Dauer: 6 Stunden
  • Besonderheit: Tugela Falls, Amphitheater, Chain Ladders

Witsieshoek Mountain Lodge

Die Lodge bietet sich als quasi einziges Hotel in der Umgebung auch gut zum Übernachten an, denn der Sentinel Car Park liegt rund 2 1/2 Fahrtstunden von dem eigentlich Besucherzentrum des Royal Natal National Park entfernt und die nächste Stadt Phuthaditjhaba ist eigentlich zum Übernachten keine Alternative. Zum einen ist sie rein optisch nicht besonders ansprechend, aufgrund der vielen Daydrinker werden Touristen aber auch gewarnt hier nachmittags unterwegs zu sein.

Da seit Ihr in der wunderschönen Lodge schon deutlich besser dran, insbesondere könnt Ihr auch hier einige wunderschöne Aussichten genießen:

Im Übernachtungspreis enthalten ist ein gutes Frühstück, ein preisgünstiges, gutes Abendessen könnt Ihr alternativ hinzubuchen. Buchen könnt Ihr entweder direkt auf der Homepage oder auf Booking. Auch andere Essentials, wie Wasser, könnt Ihr hier bekommen, es gibt jedoch keinen Shop oder Supermarkt. Richtige Verpflegung ist daher vorher zu besorgen.

Chain Ladder / Tugela Falls Hike

Vom Parkplatz auf geht es auf einem gut ausgebauten Weg zunächst geradeaus bis Ihr die sogenannten Zig Zags erreicht. Hier geht es zunächst steil in Serpentinen, im Anschluss stetig, aber ertragbar bergauf in Richtung der Leitern.

Kurz nach den Zig Zags erreicht Ihr eine kleine Kreuzung, an der Euch der Weg geradeaus zu einem Aussichtspunkt, der Weg nach rechts oben weiter in Richtung Gipfel bringt. Ansonsten könnt Ihr den Trail überhaupt nicht verfehlen, er ist immer gut erkennbar und oft auch mit Steinen ausgelegt.

Bei uns ist es zu Beginn ziemlich neblig, als wir an den Leitern ankommen, beginnt es sich jedoch glücklicherweise zu lichten. Die großartigen Ausblicke während des Aufstieges, bekommen wir allerdings erst auf dem Rückweg zu Gesicht.

Circa eine halbe Stunde bevor Ihr die Leitern erreicht, gibt es eine zweite Kreuzung. Hier könnt Ihr alternativ über den Beacon Buttress Gully zum Hochplateau aufsteigen, sofern Ihr den Aufstieg über die Leitern scheut oder diese gesperrt sein sollten. Der Weg soll allerdings wirklich sehr steil und geröllig und allenfalls für den Aufstieg geeignet sein.

Die letzte Etappe von dort zu den Leitern ist nahezu eben und schließlich habt Ihr es dann geschafft und steht vor den Chain Ladders. In der Hochsaison soll es hier mittlerweile öfter mal Stau geben, aber als wir die Leitern erreichen steigt lediglich eine Übernachtungsgruppe ab, ansonsten waren und sind wir mit einem weiteren Pärchen die einzigen auf dem Trail. Allerdings sind wir auch bereits um 08.30 Uhr gestartet.

Die Leitern unterteilen sich in zwei Abschnitte. Der erste ist 40 Meter lang, der zweite circa 20 Meter. Auf beiden Abschnitten gibt es jeweils zwei Leiter für den Auf- bzw. Abstieg.

Auf den ersten Blick sehen diese zwar ein wenig wacklig und nicht gerade vertrauenerweckend auf, der Aufstieg ist jedoch überhaupt kein Problem, wenn Ihr Euren Kopf unter Kontrolle bekommt.

Außerdem werden die Aussichten mit jeder Sprosse besser und wir sind froh, dass wir nun – trotz der immer noch tiefen Wolken – ein wenig Weitsicht genießen können.

Oben angekommen erreicht Ihr den ersten Teil des Hochplateaus und schon von hier ist die Aussicht einfach grandios. Der kleine Wasserfall, den Ihr nach Eurem Aufstieg seht, ist übrigens noch nicht der Tugela Fall, bis zu diesem habt Ihr noch circa eine viertel bis halbe Stunde Weg vor Euch.

Nach den Leitern lauft Ihr ein kurzes Stück entlang der Schlucht, danach geht es ein letztes Mal ziemlich steil bergauf, bevor Ihr das eigentliche Hochplateau erreicht.

Von hier geht einfach und nett entlang des Flusses bis zum Tugela Fall.

Als wir die Tugela Falls und das Amphitheater erreichen, hat sich der Nebel zwar fast überall, nur eben nicht an der Abbruchkante. Statt Wasserfall und Weitsicht gibt es daher für uns nur eine dicke Nebelsuppe.

Wir harren noch circa 40 Minuten auf dem Plateau aus, als der Nebel dann aber immer noch nicht verschwunden ist, machen wir uns zurück auf den Rückweg zum Parkplatz.

Immer hin haben wir hier nun ein wenig mehr Glück. Im Gegensatz zum Hinweg können wir endlich die wunderschönen und atemberaubenden Aussichten auf die umliegende Umgebung genießen.

Der Abstieg über die Leitern gestaltet sich im Übrigen so unproblematisch wie der Aufstieg. Genug Zeit nehmen und nicht nervös werden, dann klappt alles von selbst. Und wieder unten angekommen, geht es auf bekanntem Weg zurück zum Parkplatz.

Am Beginn der Zig Zag rufen wir dann in der Witsieshoek Mountain Lodge an und bestellen unseren Rücktransfer. Wer kein Handy dabei hat, kann den Transfer alternativ auch von den Parkwächtern bestellen lassen.

Grundsätzlich soll der Shuttle dann 30 Minuten später da sein, wir müssen jedoch leider fast eine Stunde warten. Anscheinend kommt der Shuttle nicht – wie uns gesagt wurde – auf Anruf, sondern fährt immer hin und her und wir haben ihn gerade verpasst.

Schließlich kommen wir dann aber doch wieder an der Lodge an, wo unser Auto auf uns wartet.

Schweren Herzens verabschieden wir uns von den wundervollen Ausblicken und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Stopp, der rund Stunden 2 1/2 entfernt in den zentralen Drakensbergen liegt.

Wie war’s?

Der Chain Ladders/ Sentinel Peak/ Tugela Falls Hike hat uns sowohl aufgrund des sehr abwechslungsreichen Weges, als auch wegen der wundervollen Aussichten so richtig gut gefallen! Zwar waren wir einerseits ein wenig traurig, dass wir die Tugela Falls und das Amphitheater leider nicht sehen konnten, andererseits gibt es so einen guten Grund um nochmal wiederzukommen. Und das werden wir auf jeden Fall, denn die Gegend ist einfach so wunderschön!

Wir können also sowohl den Stopp an der Witsieshoek Mountain Lodge, als auch den Hike uneingeschränkt empfehlen.

P.S.: Wer sich – aus welchen Gründen auch immer – selbst nicht alleine in die Drakensberge traut, die Lodge bietet auch geführte Wanderungen an. Schaut einfach mal auf deren Homepage vorbei.

In den Drakensbergen gibt es neben den Royal Natal noch weitere beeindruckende Schutzbegbiete mit grandiosen Wanderwegen und Aussichten. In den zentralen Drakensbergen findet Ihr zum Beispiel das Cathedral Peak Nature Reserve oder Monk’s Cowl und in den südlichen Drakensbergen habt Ihr die Möglichkeit über den Sani Pass, den höchsten Pass Südafrikas in das Nachbarland Lesotho zu fahren.

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