Der berühmte Spruch “Der kälteste Winter den ich je erlebte, war ein Sommer in San Francisco” ist zwar etwas übertrieben, das Wetter in San Francisco hat aber tatsächlich so seine Besonderheiten.
Dadurch, dass gerade in den Sommermonaten oft die heißen Luftmassen aus der Sierra Nevada mit der sehr kalten Luft vom Pazifik zusammentreffen, kommt es zur Bildung des für San Francisco typischen Nebels. Dann kann es passieren, dass zum Beispiel die Golden Gate Bridge plötzlich gar nicht mehr zu sehen ist. Wenn Ihr Glück habt, dann ist der Spuk einige Zeit später jedoch wieder vorbei.
Und auch wenn Ihr vielleicht denkt, dass es in Kalifornien quasi nie regnet, so trifft dies auf San Francisco leider nicht zu. Vielmehr kann es sein, dass Ihr morgens das Motel noch bei strahlendem Sonnenschein verlasst, es später jedoch anfängt zu winden und zu regnen.
– Aktualisiert Juli 2021 –
Inhalt
Bike Rental
Heute steht für uns eine Fahrradtour zu den Sehenswürdigkeiten westlich von Downtown auf dem Programm.
Punkt neun Uhr stehen wir daher vor dem – von unserem Motel nur einige Meter entfernten – Fahrradverleih Bike & View Bicycle Rentals. Die Fahrräder haben wir bereits von Deutschland aus gebucht. Aufgrund der verfügbaren Kapazitäten wäre dies zwar nicht notwendig gewesen, aber bei einer Online-Buchung spart Ihr immerhin 30%.
Nachdem wir gestern bereits in Downtown und an den Piers unterwegs waren haben, machen wir uns heute auf den Weg zu den westlich des Zentrums liegenden Sehenswürdigkeiten.
Übrigens: Bei einer Radtour durch San Francisco solltet Ihr eines immer im Hinterkopf behalten: Die Stadt wurde auf 42 Hügeln gebaut…
Fort Manson Center & Marina Boulevard
Unser erstes Ziel, dass sich als ziemlich unspektakulär entpuppt, ist das Fort Manson Center, eine ehemalige Kaserne der United States Army, die heute Teil der Golden Gate National Recreation Area ist.
Direkt hinter Fort Manson beginnt dann der – nur für Fahrräder und Fußgänger freigegebene – Marina Boulevard, der Euch, netterweise ganz ohne die für San Francisco sonst typischen Steigungen, direkt zu Golden Gate Bridge bringt. Einen ersten Blick auf die berühmte Brücke könnt Ihr von hier schon erhaschen und – wenn der Nebel sich zurückhält – könnt Ihr sogar bis nach Alcatraz gucken.
Palace of Fine Arts
Bevor wir jedoch weiter Richtung Golden Gate Bridge fahren, machen wir einen kleinen Schlenker und halten am Palace of Fine Arts, der im Gegensatz zu Fort Manson deutlich spektakulärer ist, als wir ihn uns vorgestellt haben.
Der Palace of Fine Arts wurde 1915 für die Panama-Pacific International Exposition, eine Art Weltausstellung, errichtet und ist – neben dem Japanese Tea Garden im Golden Gate Park – das einzige Gebäude, dass nach der Ausstellung nicht abgerissen wurden.
Weil jede große Stadt ihre Ruinen braucht, wurde der Palace of Fine Arts ursprünglich aus vergänglichem Baumaterial erbaut, damit er nach einiger Zeit selber zerfällt. Da er sich aber zu einem Wahrzeichen der Stadt entwickelte, wurde er in den folgenden Jahren diverse Male umfangreich renoviert. Die letzten Renovierungsarbeiten wurden 2009 abgeschlossen.
Der Palace of Fine Arts ist auf jeden Fall sehr beeindruckend und wundervoll anzuschauen, so dass Ihr hier unbedingt einen kleinen Stopp einlegen solltet.
The Presidio of San Francisco
Anschließend geht es weiter zum Presidio of San Francisco, einem historischen Militärstützpunkt, der direkt an der Einfahrt in die Bucht von San Francisco liegt und der am längsten genutzte Militärstützpunkt in den Vereinigten Staaten ist.
Heute ist das Gelände ein beliebtes Erholungsgebiet mit tollen Aussichtspunkten und einem Strand. Zudem findet Ihr hier unter anderem auch Crissy Field, einen ehemaligen Flugplatz der United States Armed Forces und das am Fuße der Golden Gate Bridge liegende Fort Point aus Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs.
Daneben befinden sich hier noch diverse weitere historisch bedeutende Gebäude, so dass das Presidio bereits 1982 als National Historic Landmark District ausgewiesen wurde. Zudem ist es seit 1994 Teil der Golden Gate National Recreation Area, die vom National Park Service verwaltet.
Golden Gate Bridge
Vom Fort Point erreicht Ihr schnell den Anfang der berühmten Brücke, wo Ihr auch das Golden Gate Welcome Center findet.
Hier könnt Ihr nicht nur Souvenirs kaufen, sondern es gibt auch Informationen zur Überquerung der Brücke mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß.
Zusätzlich zum Welcome Center gibt es auch diverse Infotafeln, auf denen Ihr noch mehr Fakten zur Golden Gate findet und natürlich darf auch eine grandiose Aussicht auf die Brücke selbst nicht fehlen.
Genauere Infos zur Golden Gate Bridge, den unterschiedlichen Aussichtspunkten und zur Überquerung findet Ihr in unserem Beitrag San Francisco – Die Golden Gate Bridge.
Wir selbst haben bei unserer ersten Reise in die USA im Jahr 2015 die Golden Gate nicht überquert, was uns im Nachhinein ein wenig geärgert.
Mittlerweile hatten wir jedoch glücklicherweise bereits mehrfach die Gelegenheit dies nachzuholen und ja: Es ist es cool!
Legion of Honor & Seal Rocks
Anschließend machen wir auf dem Weg zur Legion of Honor und dies ist mit Abstand der schlimmste Teil unserer Radtour, denn das Museum liegt gefühlt auf dem steilsten und höchsten Hügel von San Francisco.
Auf dem Weg wollten wir eigentlich zwei Abstecher zum Baker und China Beach machen, allerdings streichen wir diese beiden Punkte schnell von unserer Liste, als wir sehen wie steil der Berg zum Strand hinunter geht. Schließlich müssten wir die ganze Strecke auch wieder hoch und bereits der Berg zur Legion of Honor verlangt uns alles an Durchhaltevermögen ab.
Als wir endlich dort oben ankommen, ist unsere Fahrradfahrstimmung auf dem Tiefpunkt und das Schlimmste ist: Nach diesem Höllenaufstieg, ist das Museum (zumindest von außen) die Qualen echt nicht wert gewesen.
Und auch unser nächstes Ziel – die Seal Rocks, eine kleine Gruppe von Insel vor der Küste von San Francisco, rufen bei uns nur mäßige Begeisterung hervor und dass obwohl die Landschaft wirklich schön anzuschauen ist.
Es war wahrscheinlich mittlerweile ein Berg zu viel…
Golden Gate Park
Der Rückweg führt uns durch den wunderschönen 5 Kilometer langen und 800 Meter breiten Golden Gate Park, der diverse Sehenswürdigkeiten, wie das de Young Memorial Museum oder das Conservatory of Flowers, ein im viktorianischen Stil erbautes Gewächshaus, beheimatet. Und auch den Japanese Tea Garden und die California Academy of Sciences findet Ihr hier.
Alamo Square/ Painted Ladies
Im Anschluss aktivieren wir unsere letzten Energiereserven und radeln zu unserem letzten Ziel – dem Alamo Square.
Das besondere hier ist jedoch nicht die kleine Parkanlage, sondern die hier am Hang stehenden Painted Ladies. Die ganz wundervoll anzuschauenden viktorianischen, bunten Holzhäuser wurden im 19. Jahrhundert erbaut und sind vor allem aus der Fernsehserie Full House bekannt.
Twin Peaks
Die Twin Peaks, zwei Zwillingsgipfel mit einer Höhe von 276 Meter (nördlicher Gipfel) und 277 Meter (südlicher Gipfel), stellen nach dem Mount Davidson die zweithöchsten natürlichen Erhebungen San Franciscos dar.
Beide Gipfel könnt Ihr über den Twin Peaks Boulevard erreichen. Den Aussichtspunkt, von dem Ihr einen wundervollen Ausblick auf die Stadt habt, findet Ihr auf einem Parkplatz auf der Nordseite der Hügel.
Bei unserem ersten Besuch liegt zwar der Frühnebels noch über der Stadt, trotzdem ist die Aussicht atemberaubend. Aber auch alle anderen Wetterlagen, egal ob strahlender Sonnenschein oder typischer San Francisco Nebel haben Ihren Charme. Ein Besuch auf den Twin Peaks lohnt sich daher quasi immer.
Seht selbst:
Mosaic Stairway/ 16th Avenue Tiled Steps
Als kleiner Stopp zwischen dem Golden Gate Park und den Twin Peaks ist außerdem die Mosaic Stairway/ 16th Avenue Tiled Steps beliebt.
Inspiriert von der den Selaron Steps in Rio haben hier zwei Künstlerinnen zusammen mit über 300 Freiwilligen zweieinhalb Jahre die 163 Stufen mit Mosaiks verziert.
Die Reviews sind total gut, wir fanden es allerdings nur ok, wollten es Euch aber auch nicht vorenthalten.
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Natürlich gibt es in San Francisco noch viel mehr zu sehen und zu erleben. Schaut doch daher gerne in unsere weiteren Beiträge: San Francisco – Downtown und San Francisco – Golden Gate Bridge.
Zudem solltet Ihr einen Besuch auf der Gefängnisinsel Alcatraz nicht versäumen.
Abschließend bleibt nur noch die Frage zu beantworten, von wo es denn die besten Aussichten auf die Stadt gibt: Hier seien Euch – neben den Twin Peaks – noch der Coit Tower oder der Ina Coolbrith Park empfohlen (siehe unser Beitrag San Francisco – Downtown).
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