Östlich der Sierra Nevada am Highway #395 liegt auf auf dem Weg von Yosemite nach Death Valley das vielseitige Urlaubsgebiet Mammoth Lakes. Während im Winter in den schneebedeckten Bergen bis in den Spätfrühling hinein Ski gefahren werden kann, wird nach der Schneeschmelze gewandert, geangelt, Fahrrad gefahren, geritten oder mit dem Boot auf einen der vielen Seen hinausgerudert.
Zusätzlich liegt ganz in der Nähe nicht nur das Devils Postpile National Monument und die Fernwanderwege Pacific Crest Trail und John Muir Trail, sondern auch diverse weitere Sehenswürdigkeiten, für die sich ein Stopp in Mammoth lohnt.
Kurz gesagt also: An den Mammoth Lakes oder der unmittelbaren Umgebung, sollte wirklich jeder auf seine Kosten kommen.
Im Jahr 2015 haben wir an den Mammoth Lakes und die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung allenfalls kurz gestoppt. Zum einen weil wir weiter ins Death Valley wollten und zum anderen weil auch das Wetter sehr schlecht war. Dies sieht in diesem Jahr glücklicherweise anders aus. Die Sonne scheint bei rund 30 Grad und wir nehmen uns diesmal ein wenig Zeit die Gegend ein wenig genauer zu erkunden.
– Aktualisiert Juli 2021 –
Inhalt
Anfahrt
Wir erreichen Mammoth Lakes in diesem Jahr von Yosemite National Park aus über den Tioga Pass, der bei unserem letzten Besuch im Jahr 2015 wegen Schneefall vorübergehend wieder gesperrt war. Sollte dies der Fall sein, gibt es diverses Möglichkeiten Mammoth Lakes oder auch Death Valley National Park trotzdem zu erreichen. Mehr dazu findet Ihr in unserem Beitrag Der Tioga Pass und seine Alternativen.
Devils Postpile National Monument & Rainbow Falls Trail
Ursprünglich hatten wir geplant den Tag an den Mammoth Lakes mit dem Besuch des Devils Postpile National Monuments zu beginnen und von dort den acht Kilometer langen Trail zu den Rainbow Falls zu wandern. Darauf mussten wir bereits im Jahr 2015 verzichten, da die Reds Meadow Road, die Zufahrtsstraße zum National Monument wegen Schnee noch gesperrt war. In diesem Jahr ist der Schnee nicht das Problem, allerdings wurde die Straße während des Winters so stark beschädigt, dass sie auf unabsehbare Zeit gesperrt war.
Grundsätzlich besteht zwar in diesen Fällen noch die Möglichkeit vom Horseshoe Lake aus zum National Monument zu wandern (one-way 12,4 Kilometer), allerdings wird auch dies bei unserem Besuch nichts, da der Trail laut den Rangern noch von hohen Schneefeldern bedeckt sein soll, die zum einen die Orientierung erschweren und zum anderen einenbis zur Hüfte im Schnee versinken lassen sollen.
Schweren Herzen verzichten wir daher erneut auf Devils Postpile und versuchen es irgendwann wieder.
Mehr zu Devils Postpile findet Ihr bis dahin auf der Seite des National Park Service. Beachtet auch, dass Ihr ungefähr zwischen Mitte Juni und September die Zufahrtstraße für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist und Ihr daher auf den Shuttlebus zurückgreifen müsst.
Horseshoe Lake & McLeod Lake Trail
Nachdem wir unseren ursprünglichen Plan verwerfen mussten, ist unser erster Stopp nun der Horseshoe Lake. Dieser liegt am Ende der Lake Mary Road, die Euch in rund 15 Minuten vom Zentrum des Ortes zu den verschiedenen Seen bringt.
In der Nähe der gespenstischen Ufer des Horseshoe Lake, die aufgrund anhaltender vulkanischer Aktivität mit Kohlenstoffdioxid-Emissionen mit viele tote Bäumen gesäumt sind, starten diverse Trails in die Ansel Adams Wilderness, so auch der McLeod Lake Trail.
Dieser 2,9 Kilometer lange und nicht besonders steile Trail führt Euch durch den Wald zum McLeod Lake, der in den Sommermonaten ein beliebtes Ziel zum Picknicken, Angeln oder Schwimmen ist. Aber auch so bietet der See einen netten Anblick, insbesondere da sich in ihm so wundervoll die im Hintergrund liegenden Mammoth Mountains spiegeln.
Twin Lakes Overlook
Kurz hinter dem Parkplatz zum Horseshoe Lake liegt an einer Brücke der Twin Lakes Overlook. Von dort habt Ihr eine gute Sicht auf die beiden niedrigsten Seen im Mammoth Lakes Basin. Wenn Ihr von der Brücke ein wenig in Richtung der Seen lauft, wird die Aussicht sogar nochmal besser.
Crystal Lake Trail
Kurz danach biegen wir an der nächsten Kreuzung nach rechts auf die Around Lake Mary Road ab und folgen den Schildern zum Lake George. Hier startet nämlich einer der „Must Do Hikes“ – der Crystal Lake Trail.
Trail Facts
- Lage: Mammoth Lakes, Kalifornien
- Start: Lake George
- Traillänge: 4,2 Kilometer
- Höhenunterschied: 250 Meter
- Dauer: 2 1/4 Stunden
- Besonderheit: Ausblicke auf das Mammoth Lakes Basin, Crystal Lake
- Mehr Infos: Mammoth Lakes Trail System
Der Trail führt Euch ebenfalls die meiste Zeit durch den Wald und startet mit einer Serie von steilen Switchbacks, die es schon in sich haben. Danach ist der Aufstieg zwar nicht mehr ganz so steil, trotzdem überwindet Ihr auf rund 2,8 Kilometern um die 250 Höhenmeter. Und das kann sich auch deutlich länger und steiler anfühlen, denn der kurz vor dem See liegende Gipfel liegt auf stolzen 2.900 Metern Höhe.
Beachtet bitte auch, dass daher hier auch an warmen Tagen Ende Mai noch (viel) Schnell liegen kann. Dies war bei uns nämlich auch der Fall. Die Schneefelder waren zwar überwiegend fest, allerdings war der Trail teilweise nicht erkennbar oder auch nicht nutzbar, so dass wir viel querfeldein die Abhänge hoch und später auch wieder runterkraxeln mussten.
Als kleine Ablenkung gibt es allerdings auf dem Weg immer wieder tolle Aussichtspunkte, von denen Ihr von oben auf die vielen Seen herabblicken könnt.
Letztendlich haben wir den Crystal Lake dann mit viel Fluchen und nassen Füßen trotzdem erreicht, wobei wir bis heute nicht sicher sind, ob der See die Schneetortur tatsächlich wert war. Aber für die Ausblicke auf das Mammoth Basin hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
Twin Lakes
Danach geht es mit noch nassen Füßen weiter zurück in Richtung Zentrum, zuvor biegen wir jedoch noch einmal in Richtung Twin Lakes Campground ab. Hier gibt es eine kleine Brücke, die zwischen den beiden Twin Lakes über den Mammoth Creek führt und von der Ihr nicht nur die beiden Seen, sondern auch den Wasserfall, von dem sie gespeist werden, gut sehen könnt.
Minaret Vista
Im Anschluss fahren wir zurück ins Zentrum und folgen an der großen Kreuzung der Minaret Road nach links. Diese führt Euch am Earthquake Fault und der Mammoth Mountain Ski Area (wo tatsächlich Ende Mai auf den letzten Schneeresten noch Ski gefahren wird) vorbei bis zur Minaret Vista Entrance Station.
Sofern geöffnet, befindet sich hier die Einfahrt zum Devils Postpile National Monument, direkt daneben liegt allerdings auch der Minaret Vista Point, von dem Ihr einen wundervollen Blick auf die beeindruckenden Berge des Ansel Adams Wilderness habt. So schaut Ihr zum Beispiel auf die imposanten Granitspitzen der Minarets, den Mount Ritter (4.010 Meter) oder den Banner Peak (3.945 Meter), dessen Pass die Fernwander des PCT überqueren müssen.
Mono Lake
Am Rande des trockenen Great Basin und der schneebedeckten Sierra Nevada Mountains, nur 45 Kilometer von den Mammoth Lakes entfernt, liegt der Mono Lake, der gleich zwei Besonderheiten vorzuweisen hat.
Zum einen besitzt er aufgrund seines hohen pH-Wertes und Salzgehaltes ein einmaliges Ökosystem, zum anderen könnt Ihr an seinen Ufer die charakteristischen Kalktuff-Gebilde bewundern, für welche der See heute bekannt ist.
Diese entstehen unter Wasser und sind nur sichtbar, weil auf dem Einzugsgebiet des Sees seit 1941 Trinkwasser abgeführt wird, um Los Angeles zu versorgen. Dadurch ist der Wasserspiegel des Sees kontinuierlich abgesunken, der Salzgehalt noch weiter gestiegen und Teile des Seebetts ausgetrocknet.
Dies hatte nicht nur erhebliche ökologische Folgen, sondern sorgte auch dafür, dass im See und am Ufer die unter Wasser entstandenen Tufas sichtbar werden. Mittlerweile ist das Problem des Absinkenden Wasserspiegels stark thematisiert worden und es besteht eine Begrenzung der Ableitung, so dass der Wasserspiegel seit Mitte der 90er Jahre wieder langsam ansteigt.
Der Mono Lake liegt quasi direkt am Highway #395, ganz in der Nähe kleinen Örtchen Lee Vining. Der Eintritt kostet 3 $ pro Personen, allerdings gilt hier auch der Annual Pass.
Zum Kennenlernen des Sees bietet sich der South Tufa Trail an, der direkt am Parkplatz startet. Dieser führt Euch auf rund 1,6 Kilometern in einer Schleife an den Ufern des Mono Lakes und den bizarren Tufas vorbei bis er wieder am Parkplatz endet. Mit diversen Fotostopps könnt Ihr für den Loop rund eine Stunde einplanen.
Hier ein paar Impressionen:
Weitere Infos findet Ihr auf der Homepage des Mono Lakes.
June Lake Loop
Nach dem Mono Lake lohnt es sich dann am Highway nach rechts abzubiegen und dann sofort die Auffahrt zum June Lake Loop zu nehmen. Der 24 Kilometer lange Scenic Drive schlängelt sich an einer Reihe von tiefblauen Gletscherseen vorbei und wirkt mit den im Hintergrund liegenden Gipfel der Sierra Nevada wie die ultimative Alpenlandschaft. Der Zeitbedarf für den Loop liegt bei ungefähr 30 Minuten.
Obsidian Dome
Seit Ihr dann wieder auf dem Highway #395 angekommen, ist es gar nicht mehr weit bis zur Abzweigung zum Obsidian Dome.
Dabei handelt es sich um einen 90 Meter hohen Lavadom, der Teil der Vulkankette der Mono-Inyo Craters im Inyo National Forest ist. Die Kuppel ist im Wesentlichen ein großer Haufen von glänzend schwarzem vulkanischem Glas, das nach einem Ausbruch des Vulkans durch Abkühlung der Magma entstand.
Der Eintritt ist frei und das Klettern auf dem Dome ist erlaubt, allerdings sind viele Steine sehr scharfkantig, deswegen solltet Ihr hier ein wenig Vorsicht walten lassen.
Wir würden den Obsidian Dome jetzt nicht als das Highlight am Highway #395 bezeichnen, aber wenn Ihr 15 Minuten über habt, dann ist es ein netter kleiner Abstecher.
Hot Creek Geological Site
Nur 15 Kilometer in südlicher Richtung von Mammoth Lakes entfernt liegt ein weitere kleines Highlight – die Hot Creek Geological Site.
Dabei handelt es sich um heiße, azurblaue Quellen, die durch vulkanische Aktivität nahe der Erdoberfläche entstehen. Da von Zeit zu Zeit auch giftige Gase aus der Quelle austreten können, ist ein direkter Zugang zu den Quellen zwar nicht möglich, Ihr könnt Sie aber entweder oben vom Parkplatz aus betrachten oder Ihr nehmt den kurzen Trail, der Euch zum Fluss und zumindest bis kurz vor die Quellen bringt.
Der Zeitbedarf liegt bei rund 30 Minuten und der Eintritt ist frei.
Auf dem Highway# 395 weiter nach Death Valley
Für uns geht es im Anschluss nach Mammoth Lakes und am nächsten Tag über den Tioga Pass nach Yosemite zurück. Sofern es für Euch auf dem Highway #395 hingegen weiter nach Süden in Richtung Death Valley geht, gibt es noch weitere lohnende Stopps auf dem Weg.
Einige davon, wie die Hilltop Hot Springs, Bishop und die Alabama Hills zeigen wir Euch in unserem Beitrag Auf dem Highway #395 nach Death Valley.
Ansonsten liegt bei Bishop auch noch der Ancient Bristlecone Forest und bei Lone Pine die Zufahrtsstraße zum Mount Whitney. Beides Stopps die für uns ebenfalls noch auf der To-do Liste stehen.
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