Rund 30 Minuten dauert es mit dem Auto von Trinidad zu dem 18 Kilometer entfernten Nationalpark Topes de Collantes, die Fahrt ist jedoch alles andere als ein Spaß.
800 Höhenmeter müssen überwunden werden und die Straße hat nicht nur die typischen großen Schlaglöcher, sondern zusätzlich auch noch riesige Asphaltbeulen, die die Fahrt zu einem Abenteuer machen.
Trotzdem lohnt sich ein Ausflug in das beliebte Wandergebiet, denn das hier herrschende regenreichen Mikroklima mit einer Durchschnittstemperatur von 21 Grad sorgt für eine vielfältige Vegetation. Die Gebirgsregion ist durchzogen von Regenwald, aber auch Pinien-, Eukalyptus-, Kiefern- und Laubwälder finden sich hier. Zusätzlich bereichern Flüsse, unterirdische Höhlensysteme, Naturschwimmbecken und Wasserfälle das Landschaftsbild.
Im Park gibt es diverse Wanderrouten, von denen die bekannteste (und beliebteste) zum Wasserfall Salto del Caburní führt.
Trail Facts
- Lage: Parque Nacional Topes de Collantes
- Start: Villa Caburní
- Traillänge: 7 Kilometer
- Höhenunterschied: 450 Meter
- Dauer: 3-4 Stunden
- Besonderheit: Salto del Caburní, Naturschwimmbecken
Wanderung
Der Weg startet an der Villa Caburní, hier befindet sich auch ein Parkplatz.
Auf keinen Fall solltet Ihr – sofern Ihr mit dem Mietwagen unterwegs seid – den Weg zum eigentlichen Trailhead mit dem Wagen fahren, denn die Steigung auf der circa ein Kilometer langen Strecke ist so steil, dass viele Wagen den Berg zwar herunter, aber nicht wieder herauf kommen.
Außerdem verpasst Ihr sonst direkt die ersten schönen Fotomotive.
Am Trailhead angekommen, müsst Ihr dann den Eintritt von 9 CUC p.P. (Stand Frühjahr 2016) zahlen, hier gibt es auch eine Bar, an der Ihr Euch mit Getränken erfrischen könnt. An einer Toilette fehlt es hingegen leider noch.
Der hin und zurück sieben Kilometer lange Weg zum Wasserfall ist gut ausgeschildert und sehr natürlich gehalten, aber dafür auch ziemlich anstrengend.
Nach dem Start an der Villa Caburni geht es relativ schnell sehr steil hinab in den dichten Wald und je tiefer Ihr kommt, desto höher wird die Luftfeuchtigkeit. Und auch die Strecke selbst ist ziemlich abenteuerlich, denn auf dem Weg zum Wasserfall überwindet Ihr – halb wandernd, halb kletternd – hohe felsige Stufen, aus halben Baumstämmen bestehende Brücken und stark abschüssige, unbefestigte und zum Teil rutschige Wege.
Genügend zu Trinken und festes Schuhwerk ist daher Pflicht.
Laut Plan soll der Weg hinab zum Wasserfall rund 45 Minuten dauern, dies ist aber auch für schnelle Wanderer relativ knapp bemessen. Wir selbst haben – mit Fotostopps – eher eine Stunde gebraucht.
Aber schließlich erreicht Ihr dann doch den aus 62 Metern in die Tiefe stürzenden Wasserfall Salto del Caburní.
Direkt um die Ecke könnt Ihr Euch bei Bedarf dann auch in dem schönen Naturschwimmbecken erfrischen, wobei es leider keinen bequemen Einstieg in den See gibt. Vielmehr müsstet Ihr über nasse, glatte und zerfurchte Felsen in das Becken reinklettern.
Wenn Ihr Euch dann – eventuell nach einem erfrischenden Bad – von dem Abstieg erholt habt, wird es Zeit für den beschwerlichen, höllischen Rückweg. Wie Ihr sicherlich schon geahnt habt, müsst Ihr den ganzen Weg, den Ihr eben erst herunter gekommen seid, nun auch wieder komplett hochlaufen und dies wird bei einer Luftfeuchtigkeit von 80% und einem Anstieg von rund 450 Höhenmetern eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit.
Bei normaler Geschwindigkeit braucht Ihr für den Rückweg ungefähr 1 1/2 Stunden, wir selbst haben es in rund einer Stunde hinter uns gebracht.
Für alle, die gut zu Fuß sind und über ausreichend Kondition und/ oder Willen verfügen, können wir die Wanderung wirklich nur empfehlen. Die Natur ist einzigartig und die abenteuerlichen Wege zum Wasserfall machen erst den Reiz der Tour aus. Auf jeden Fall eine schöne Abwechslung zu Stadtbesichtigungen oder zum Strand.
Auf dem Rückweg nach Trinidad halten wir noch kurz an einem auf dem Weg liegenden Mirador und können wieder einmal die fantastische Aussicht über die beeindruckende Sierra del Escambray genießen.
Und dann geht es über die abenteuerliche Straße mit viel Vorfreunde auf eine Dusche zurück nach Trinidad.
Anreise
Sofern Ihr einen Ausflug zum Salto del Caburní plant, müsst Ihr Euch von Trindad aus einen Transport organisieren, denn öffentliche Verkehrsmittel in den Park gibt es übrigens so gut wie keine.
Am besten eignet sich für die Strecke ein Privattaxi, dass Ihr Euch leicht über Euren Casa-Besitzer organisieren lassen könnt. Alternativ könnt Ihr natürlich auch Taxifahrer auf der Straße ansprechen.
Wir selbst haben die Variante über unseren Casa-Besitzer gewählt und dieser hat alles perfekt für uns organisiert. Die Kosten lagen für uns beide bei 35 CUC, dafür hat der Fahrer in den Park gefahren, dort dann rund 3 1/2 Stunden auf uns gewartet und uns dann, mit Stopp am Mirador, wieder nach Trinidad zurückgefahren. Für insgesamt 4 1/2 Stunden unseres Erachtens ein fairer Preis!
Außerdem wurden wir bereits um 10.00 Uhr von dem Taxisfahrer abgeholt und konnten so unsere Wanderung noch vor den geführten Touren starten. Dadurch sind wir auf unser Wanderung kaum anderen Leuten begegnet und auch am Wasserfall und am Naturschwimmbecken hielt sich der Andrang in Grenzen.
Wenn Ihr nicht auf eigene Faust losziehen wollt, könnt Ihr die Tour mit geführter Wanderung natürlich auch in den örtlichen Reisebüros buchen. Dies ist aber im Verhältnis natürlich um einiges teurer und Ihr seid in einer größeren Touristengruppe unterwegs.
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