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Wandern auf La Gomera – 4 Touren zum Nachmachen

La Gomera, die zweitkleinste Insel der Kanaren, zieht vor allem aktive Urlauber an. Insbesondere hinsichtlich der großartigen Wandermöglichkeiten eilt der Insel ihr Ruf weit voraus.

Besonders beliebt sind die Touren durch die abwechslungsreiche Landschaft des Nationalparks Garajonay. Hier wandert Ihr auf nur einer Tour erst durch den mystischen Nebel- oder Lorbeerwald, dann vorbei an imposanten Felsmassiven bis plötzlich die Umgebung trocken wird und von Kakteen geprägt ist bis Ihr schließlich wieder in den dichten Wald eintaucht.

Ebenso schnell verändert sich oft das Wetter. Während Ihr zu Beginn vielleicht noch durch den dichten Nebel wandert, schwitzt Ihr am Ende bei strahlendem Sonnenschein.

Doch nicht nur im Nationalpark ist es wunderschön, vielmehr findet Ihr überall auf der Insel tolle Touren auf denen Ihr die tiefen Schluchten, grünen Täler und üppigen Wälder erkunden könnt.

Doch so schön Wandern auf La Gomera auch ist, Ihr solltet immer im Hinterkopf behalten, dass sehr vielen Touren aufgrund starker Steigung auf kurzen Strecken eher anspruchsvoll sind und oft ein Höhenunterschied von 700 Höhenmeter und mehr zu überwinden ist.

Unabhängig davon ist die Auswahl von Wanderwegen riesig, aber vielleicht gefällt Euch ja eine der Touren, die wir Euch hier vorstellen.

Runde um die Familia de los Roques

Die oft als „Familia de los Roques“ bezeichneten Felsriesen Roque Agando (1.251 Meter), Roque de la Zarcita (1.234 Meter) und Roque de la Ojila (1.148 Meter) thronen gut sichtbar entlang der Höhenstraße GM-2. Alle drei Felsen könnt Ihr von diversen Aussichtspunkten betrachten, besonders beliebt ist der Mirador de los Roques und der Mirador del Morro de Agando.

Noch schöner als der flüchtige Blick vom Parkplatz aus, ist jedoch eine Wanderung rund um die imposanten Felsen, die landschaftlich abwechslungsreicher nicht sein könnte. Für uns die schönste Tour der Insel.


Trail Facts

  • Lage: Parque National Garajonay
  • Start: Cruce de la Zarcita
  • Traillänge: 9,3 Kilometer
  • Höhenunterschied: 720 Meter
  • Dauer: 5 Stunden
  • Besonderheit: Mirador del Bailadero, Familia de los Roques, La Laja, Casa del Manco

Die Tour startet an der Cruce de la Zarcita, eine Straßenkreuzung an der GM-2. Ein Parkplatz ist, wenn Ihr von der GM-2 auf die CV-14 abbiegt, direkt hinter der Kreuzung vorhanden.

Zu Beginn der Wanderung taucht Ihr direkt in den dichten Lorbeerwald ein und wandert durch den Nebel entlang moosbedeckter Bäumen auf einem wunderschönen schmalen Pfad in einem stetigen Bergab bis zum Parkplatz am Mirador del Bailadero.

Vom Parkplatz aus geht es weiter zum nur wenige Meter entfernten Mirador del Bailadero, von dem Ihr einen ersten fantastischen Blick auf den Roque de la Ojila und das Tal genießen könnt.

Ab hier verändert sich nun das Landschaftsbild und der Lorbeerwald weicht einer eher kargen Berglandschaft ohne viel Vegetation. Und auch der Weg wird nun deutlich abenteuerlicher.

Über einen Bergrücken geht es nun – teilweise ohne sichtbaren Weg – oft über den blanken Fels steil bergab bis in den Ort La Laja. Wanderschuhe mit gutem Profil sind hier ein Muss, zudem solltet Ihr ausreichend Trittsicherheit mitbringen und schwindelfrei sein. Sofern Ihr das Abenteuer dieses Teilstückes jedoch auf Euch nehmt, werdet Ihr mit einem grandiosen Wandererlebnis und wundervollen Ausblicken, sowohl auf die Roques, als auch in den Barranco de la Villa belohnt.

Am Ende des langen Abstieges erreicht Ihr – vorbei an einem Stausee – schließlich die CV-1 in La Laja und wandert auf dieser weiter hinab bis in den Ort, den Ihr anschließend über einen netten Fußweg durchquert bis Ihr auf der anderen Seite wieder auf den „normalen“ Wanderweg trefft, wo Ihr den Schilder Richtung Roque Agando folgt.

Nun beginnt Eurer langer und teilweise steiler Aufstieg zurück zur Höhenstraße GM-1, der glücklicherweise lange Zeit durch den Wald verläuft und Ihr daher zumindest ab und an von den Bäumen vor der Sonne geschützt seid.

Gerade zu Beginn des Anstieges solltet Ihr Euch übrigens ab und an einmal umdrehen, da Ihr dann noch wunderbare Ausblicke auf den schnell wieder tief unter Euch liegenden Ort La Laja werfen könnt.

Nachdem Ihr lange Zeit durch den Wald bergauf gewandert seid, trefft Ihr schließlich, rund 1,3 Kilometer von der GM-2 entfernt, auf die Ruine der Casa del Manco.

Ab hier bestimmt auf der einen Seite der gigantische Roque de Agando die Aussicht, auf der anderen Seite könnt Ihr tief in das Tal bis zum Meer sehen.

Immer weiter bergauf trefft Ihr dann schließlich auf die GM-1, an der Ihr dann auf einem – oft ziemlich zugewachsenen – Parallelpfad im Wechsel links und rechts der Straße entlang wandert und auf dem Weg auch die verschiedenen Aussichtspunkte, wie zum Beispiel den Mirador de los Roques und den Mirador del Morro de Agando, ansteuern könnt.

Nahezu am Ende führt Euch der Weg dann nochmal steil bergauf und anschließend auch wieder steil bergab durch ein Stückchen Wald, dann erreicht Ihr schließlich wieder den Parkplatz und Euren Wagen.

Von El Contadero nach El Cedro

Am Nordrand des Nationalparks liegt an einem gleichnamigen Weiler das Dorf El Cedro, eines der beliebtesten Wanderziele der Insel. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Dorf zu erreichen, die klassische Route allerdings beginnt an der GM-1 auf dem Parkplatz El Contadero und führt Euch dann anschließend durch den dichten Lorbeerwald bis hinunter zum Cedro-Fluss.

Dort angekommen könnt Ihr – wenn Ihr den Weg findet – noch einen Abstecher zum Chorro del Cedro machen, der mit 150 Metern Höhe der höchste Wasserfall La Gomeras ist.


Trail Facts

  • Lage: Parque National Garajonay
  • Start: El Contadero
  • Traillänge: 14,1 Kilometer
  • Höhenunterschied: 750 Höhenmeter
  • Dauer: 4 3/4 Stunden
  • Besonderheit: Lorbeerwald, El Cedro, Ermita de Lourdes

Der Weg beginnt direkt am Parkplatz El Contradero und führt Euch von dort in einem stetigen bergab über zahlreiche Stufen und an einigen wenigen Aussichtsplattformen vorbei bis zum Parkplatz Las Mimbreras.

An der Kreuzung bei Las Mimbreras folgt Ihr dem breiten Forstweg geradeaus und wandert am Fluss und an diversen kleinen Wasserfällen vorbei nun immer leicht bergauf bis Ihr schließlich die Kreuzung nach El Cedro erreicht.

Folgt hier dem kleinen Weg scharf nach rechts, der Euch nun sehr steil bergab nach El Cedro zur Bar La Vista bringt, wo Ihr – sofern Ihr ein freies Plätzchen ergattern könnt – gut eine kleine Rast einlegen könnt.

Anschließend geht es weiter bergab bis Ihr an einem riesigen Parkplatz den Cedro-Fluss erreicht, auf dem sich unzählige kleine und große Ente tummeln. Von hier könnt Ihr auch versuchen einen Abstecher zum Chorro del Cedro, dem höchste Wasserfall La Gomeras, zu machen, wir haben den Weg jedoch leider nicht gefunden.

Vom Parkplatz aus beginnt Ihr dann schon langsam Euren Aufstieg nach El Contadero, zuvor trefft Ihr jedoch an einem wunderschönen Rastplatz auf die kleine Kapelle Ermita de Lourdes.

Schließlich erreicht Ihr dann erneut den Parkplatz Las Mimbreras, von dem es dann auf dem nunmehr bekannten Weg steil bergauf zum Parkplatz zurück geht.

Auf den Gipfel des Garajonay

Der Alto de Garajonay ist mit einer Höhe von 1.487 Metern der höchste Punkt auf La Gomera und sein Gipfel ist eines der beliebtesten Wanderziele auf der Insel. Glücklicherweise ist der Gipfel nicht so schwierig zu erreichen, so dass fast jeder die Möglichkeit hat auf dem höchsten Punkt von La Gomera zu stehen.

Für den Aufstieg gibt es diverse Möglichkeiten, wobei ein Großteil der Besucher den Weg von der Laguna Grande (13,8 Kilometer, 420 Höhenmeter) wählt.

Wir selbst haben uns den kürzesten Weg auf den Gipfel ausgesucht, da wir im Anschluss noch die oben beschriebene Tour nach El Cedro gemacht haben und sind daher von dem Parkplatz El Contadero aus gestartet.


Trail Facts

  • Lage: Parque National Garajonay
  • Start: El Contadero
  • Traillänge: 2,7 Kilometer
  • Höhenunterschied: 220 Höhenmeter
  • Dauer: 45 Minuten
  • Besonderheit: Gipfel des Garajonay

Vom Parkplatz auf überquert Ihr die GM-1 und folgt den Schildern in Richtung Garajonay. Nun geht es über einen breiten, gut ausgebauten Weg stetig bergauf bis Ihr schließlich eine Kreuzung erreicht, an denen Ihr den Schildern Richtung Alto de Garajonay nach links folgt.

An einigen Aussichtspunkten vorbei geht es durch den Wald weiter bergauf bis Ihr schließlich auf einem Kamm die letzten Meter auf den Gipfel überwindet.

Vom Gipfel habt Ihr dann – bei gutem Wetter – einen unglaublichen Blick auf fast ganz La Gomera und teilweise sogar bis zu den Nachbarinseln El Hierro, La Palma, Teneriffa und manchmal sogar bis nach Gran Canaria.

Wir haben den Gipfel sogar gleich zweimal erklommen, denn vor unser Tour nach El Cedro war es so neblig, dass wir eigentlich überhaupt nichts sehen konnten. Nachmittags klarte es glücklicherweise dann ein wenig auf, so dass wir nach der El Cedro Tour schnell nochmal auf den Gipfel gewandert sind, diesmal mit deutlich besserer Aussicht.

Schließlich ist es dann Zeit sich auf den Rückweg zu machen. Nehmt dafür den Weg auf der anderen Seite des Gipfels und wandert von dort auf dem breiten, gut ausgebauten Weg wieder hinab zur Straße und zum Parkplatz.

Auf den Fortaleza

Der imposante Tafelberg Fortaleza ist mit seinen 1.243 Metern schon gut von weitem zu sehen und eine Wanderung auf seinen Gipfel können wir Euch aufgrund er grandiosen Aussicht nur empfehlen.

Die Standardtour startet in Chipude (5 Kilometer, 200 Höhenmeter), wenn Ihr aber – wie wir – weniger Zeit und einen Mietwagen habt, dann könnt Ihr die Tour auch verkürzen und erst in Pavón starten. Dort befindet sich ein Mini-Parkplatz direkt an der Straße.


Trail Facts

  • Lage: Südinsel
  • Start: Pavón
  • Traillänge: 2,9 Kilometer
  • Höhenunterschied: 180 Höhenmeter
  • Dauer: 1 1/4 Stunden
  • Besonderheit: Gipfel des Fortaleza

Der Weg beginnt dann direkt neben dem Parkplatz. Über eine Straße geht es ein kurzes Stück steil bergauf, anschließend folgt Ihr den Schildern nach rechts in Richtung Gipfel.

Über einen schmalen, steinigen Pfad geht es nun steil bergauf bis Ihr den Fuß des Berges erreicht. Ab hier geht es dann nur noch über in den Fels geschlagene Stufen weiter, eventuell müsst Ihr ab und an auch mal die Hände zur Hilfe nehmen.

In vielen Touren wir das Stück als „leichte Kletterei“ beschrieben, dies ist unseres Erachtens aber fast schon zu übertrieben. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Personen mit Höhenangst hier Schwierigkeiten bekommen.

Schließlich erreicht Ihr einen Kamm, auf dem Ihr dann die letzten Meter bis zum Gipfel hinter Euch bringt.

Der Gipfel selbst ist ein relativ großes Plateau, dass mit vielen Sträuchern und Büschen bewachsen ist. Von dem Gipfelkreuz, dass Ihr sofort sehen könnt, wenn Ihr das Plateau erreicht, habt Ihr bei gutem Wetter einen tollen Ausblick auf Chipude und die umliegende Umgebung.

Von dem Kreuz führt Euch dann ein schmaler Pfad einmal um dem Gipfel herum, so dass Ihr anschließend auch die Aussichten in die anderen Richtungen genießen könnt.

Am Ende führt Euch der Gipfelpfad wieder an die Stelle, an der Ihr das Plateau beim Aufstieg erreicht habt, so dass Ihr – über den nunmehr bekannten Weg – den Abstieg in Angriff nehmen könnt.

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Neben tollen Wanderungen gibt es auf La Gomera aber noch viel mehr zu Entdecken. Für mehr Infos schaut doch gerne mal in unserem Beitrag La Gomera – 10 kleine und große Highlights vorbei.

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