Obwohl Nepal im Vergleich zu vielen anderen Ländern gar nicht mal so groß ist, gibt es hier gleich vier UNESCO-Welterbestätten.
Eine davon ist das Kathmandu-Tal, das als eine der ältesten Hauptstädte der Welt bekannt ist und insgesamt sieben Gebäude bzw. Gruppen von Gebäuden schützt: Die drei Durbar Plätze Hanuman Dhoka, Patan und Bhaktapur, die beiden buddhistischen Stupas Swayambhunath und Bodnath und die beiden Hindu-Tempel Pashupatinath und Changu Narayan.
Aber auch sonst ist Kathmandu einen Besuch wert, denn hier tobt das (nepalesische) Leben: Bereits ab dem frühen Morgen brettern unzählige Roller, Autos und Fahrradkutschen durch die oft schmalen Straßen, wobei sich alle geschickt um die ebenfalls auf der Straße laufenden Menschen herumschlängeln. Niemanden scheint der Krach zu stören und ganz selbstverständlich drängen sich die ausländischen und luftig gekleidete Touristen gemeinsam mit den – teilweise traditionell – gekleideten Nepalesen an die Wand.
Dazu der stetige Gestank von Smog, Abgasen, Benzin und Dreck, der sich mit dem Duft von dem fantastischen Essen und Räucherstäbchen mischt, es ist einfach ein Erlebnis für sich. Ein guter Grund also Kathmandu einen längeren Besuch abzustatten und nicht gleich weiter in die Berge zu ziehen.
Thamel
Der bekannteste Teil Kathmandus ist bei ausländischen Besuchern sicherlich Thamel, das Touristenviertel Kathmandus.
Der lebhafte Stadtteil ist schon seit mehr als einem Jahrhundert das Zentrum der Tourismusindustrie Kathmandus und bekannt für seine schmalen, verwinkelten Gassen, in denen sich eine Vielzahl an Restaurants, (Trekking-)Shops, Reiseagenturen und anderen Geschäften findet.
In Thamel ist immer etwas los und so schieben sich in der Regel den ganzen Tag lang Unmengen von Autos, Rollern, Mofas, Fahrradrikschas, Taxis und natürlich Menschen durch die überfüllten Straßen.
Auch wenn Ihr nicht in Thamel Euer Quartier aufschlagen wollt, lohnt es sich hier zumindest mal vorbeizuschauen und die einmalige Atmosphäre zu genießen.
Durbar Square
Nur rund zwei Kilometer von Thamel entfernt, findet Ihr den geschichtsträchtigen Durbar Platz, den Ihr gut zu Fuß erreichen könnt, wobei die Strecke morgens netter ist, da sich um diese Tageszeit die Menschen- und Verkehrsdichte noch in Grenzen hält.
Als Nepal noch aus verschiedenen kleinen Königreichen bestand, war dies der Platz vor dem königlichen Palast des Kathmanduischen Königreichs und einer von insgesamt drei königlichen Plätzen in der Stadt.
Obwohl sehr viele der sich ursprünglich hier befindenden Pagoden, Tempel und Paläste durch das verheerende Erdbeben im Jahr 2015 leider zerstört wurden, lohnt sich ein Besuch, denn die noch intakten oder mittlerweile bereits restaurierten Gebäude und Statuen sind wirklich sehr beeindruckend.
Besonders interessant fanden wir hier die Kumari, ein junges Mädchen, das als lebende Göttin verehrt wird und unregelmäßig auf einem Balkon erscheint, um Segnungen zu spenden.
Auch, wenn Ihr – wie wir – kein Glück habt, die Kumari persönlich zu sehen, ist ein Besuch des Hauses, insbesondere aufgrund der beeindruckenden Holzschnitzereien im Innenhof, auf jeden Fall zu empfehlen.
Der Eintritt zum Platz kostet für ausländische Besucher 1.000 NPR (Stand November 2023) und kann nur in bar bezahlt werden.
Swayambhunath Stupa
Die Swayambhunath Stupa, die oft auch als “Affentempel” bezeichnet wird, ist eine der wichtigsten spirituellen Stätten in Kathmandu und zusammen mit der Stupa von Bodhnath von zentraler Bedeutung für den tibetanischen Buddhismus.
Das riesige Bauwerk ist mit einer Geschichte von über 2.500 Jahren eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt und thront auch heute noch majestätisch auf einem Hügel im Westen der Stadt.
Obwohl Ihr den Tempel auch mit dem Taxi erreichen könnt, solltet Ihr, wenn möglich, für den Aufstieg den klassischen Pilgerweg wählen, der Euch über 365 Stufen zur Spitze des Hügels und zur Stupa selbst führt. Bereits hier gibt es mit vielen kleinen Stupas, Buddha-Figuren und anderen spirituellen Elemente viel zu sehen und damit auch viele gute Gründe sich zwischendurch mal eine kurze Pause vom Aufstieg zu gönnen.
Außerdem werdet Ihr auf dem Weg auch schnell erkennen, dass der Spitzname “Affentempel” nicht von ungefähr kommt, denn während des Aufstiegs werdet Ihr nicht nur von von freundlichen Hunden und diversen anderen Touristen, sondern auch von einer Vielzahl neugieriger Affen begleitet, die auf dem Hügel, auf dem die Stupa liegt, leben.
Oben angekommen, werdet Ihr dann von den charakteristischen, allsehenden Buddha-Augen auf der Stupa, dem Geruch von Räucherstäbchen, dem Geräusch sich drehender Gebetsmühlen und Menschenmassen, die, wie es sich rituell gehört, im Uhrzeigersinn um die Stupa herumwandern, begrüßt.
Trotz des ganzen Trubels war – zumindest für uns – die Umrundung der Stupa gemeinsam mit den vielen anderen Besuchern, unter denen sich auch sehr viele gläubige Buddhisten befinden, eine sehr eindrucksvolle Erfahrung.
Da die Stupa auf einem Hügel liegt, habt Ihr grundsätzlich auch einen schönen Ausblick auf Kathmandu, allerdings ist dieser aufgrund des Smogs leider häufig nicht besonders klar.
Alles in allem ist die Stupa ein sehr sehenswerter Ort, der uns persönlich sehr gut gefallen hat und den Ihr bei einem Besuch in Kathmandu nicht verpassen solltet. Der Eintritt kostet für ausländische Besucher 400 NPR (Stand November 2023).
Stupa Bodnath
Im Gegensatz zu der Swayambhunath Stupa, die weit vom Alltagsgeschehen entfernt auf einem Hügel thront, findet Ihr die Stupa Bodnath in dem gleichnamigen Ort Bodnath.
Seinerzeit noch ein ländlicher Vorort im Nordosten von Kathmandu, wurde er mittlerweile von der Stadt komplett umwachsen, so dass sich die Stupa mitten im täglichen Leben befindet.
Das Bauwerk selbst ist von diversen Geschäften, Klöstern und Gebetsmühlen umgeben und auch hier ist die Umrundung der Stupa, begleitet vom Klang der Gebetsmühlen und dem Duft von Räucherstäbchen, ein echtes Erlebnis.
Der Eintritt kostet für ausländische Besucher 400 NPR (Stand November 2023).
Pashupatinath Tempel
Am Ufer des Bagmati-Flusses, rund vier Kilometer vom Zentrum Kathmandus entfernt, liegt der Pashupatinath-Tempel, der eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus ist und zu den wichtigsten Verehrungsstätten Shivas zählt, wobei der sich hier befindende Shiva-Tempel leider nur von Hindus besucht werden darf.
Doch die Gläubigen kommen nicht nur zum Beten hierher, sondern der Tempel/ Fluss ist zudem ein wichtiger Ort für Bestattungszeremonien. Hierbei werden die Leichname zuerst im Fluss gewaschen und anschließend für die Verbrennung vorbereitet, wobei sich dazu in der Regel zahlreiche Besucher anfinden.
Der Tempelkomplex selbst ist ziemlich groß und ein Spaziergang über das Gelände führt über zahlreiche Treppen bergauf zu einem Bereich, in dem sich viele kleinere Tempel befinden, die sich großartig als Fotomotive anbieten. Hier findet Ihr in der Regel auch ein wenig Ruhe von den vielen Menschen, die aufgrund der Bestattungszeremonien gekommen sind.
Der Eintritt kostet für ausländische Besucher 400 NPR (Stand November 2023).
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Obwohl es in Kathmandu viel zu sehen und zu erleben gibt, zieht es die meisten Nepal-Besucher über kurz oder lang weiter in die Berge, so auch uns.
Wir persönlich haben uns für den beliebten Annapurna Circuit entschieden und in unserem Beitrag Annapurna Circuit – Alles Wissenswerte für die Tour viele wichtige Infos zu der Wanderung für Euch zusammengefasst.
Da wir den Trek im Rahmen unser Weltreise gemacht haben, haben wir währenddessen auch ein Reisetagebuch geschrieben. Sofern Ihr mehr zu den einzelnen Etappen wissen möchtet, findet Ihr dort unter der Kategorie Nepal quasi alle Einzelheiten. Außerdem könnt Ihr die Highlights unseres Treks auch in einem kurzen YouTube-Video sehen.
Zudem findet Ihr in unserem Beitrag Wissenswertes für eine Nepal-Reise weitere Infos für Eure Reise.
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