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Valladolid – Die typische mexikanische Kleinstadt

Mit knapp 50.000 Einwohnern ist die typische mexikanische Kleinstadt Valladolid bereits die drittgrößte Stadt der Halbinsel.

Sofern Ihr aber nicht gerade zur Ankunft oder Abfahrt der Tourenbusse am Parque Principal seid, geht es in hier trotzdem noch eher gemütlich zu.

Viele Touristen lassen Valladolid zu Gunsten Méridas entweder ganz aus oder nutzen das Städtchen nur als Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Umgebung, insbesondere nach Chichén Itzá oder zu einer der vielen Cenoten, als deren heimlich Hauptstadt Valladolid gilt.

Allerdings lohnt sich auch unabhängig davon ein kurzer Spaziergang durch das Zentrum und entlang der pastellfarbene Kolonialhäuschen.

Valladolid

Valladolid kann zwar nicht mit gigantischen Sehenswürdigkeiten aufwarten, sofern Ihr aber ohnehin vor Ort seid, lohnt es sich trotzdem, wenn Ihr Euch 2-3 Stunden Zeit nehmt um durch das relativ kleine und überschaubare Städtchen zu schlendern.

Einen Stadtrundgang könnt Ihr dabei besonders gut am Parque Principal Francisco Cantón Rosado beginnen, der das Zentrum von Valladolid bildet. Hier laufen nicht nur alle wichtigen Hauptstraßen zusammen, sondern Ihr findet südlich des Parks auch die Iglesia de San Servacio. Die Kathedrale wurde ursprünglich bereits im 16. Jahrhundert errichtet, bei späteren Aufständen wurde sie jedoch so stark beschädigt, dass sie knapp 200 Jahre später erneut aufgebaut werden musste.

Ganz in der Nähe des Parque Principal findet Ihr außerdem die Casa de los Venados, ein restauriertes Kolonialhaus, dass ein kleines Museum zur mexikanischen Volkskunst beherbergt. Bei unserem Besuch war das Museum allerdings noch geschlossen, so dass wir auf einen Besuch verzichten mussten.

Anschließend könnt Ihr Euch dann auf den Weg zum Ex-Convento de San Bernardino de Siena machen. Der bereits 1560 fertig gestellt Konvent ist das zweitgrößte Bauwerk der Franziskaner auf der Yucatán Halbinsel und liegt rund 15 Minuten vom Zentrum Valladolid entfernt.

Den Konvent, welcher ein Museum beinhaltet, könnt Ihr gegen eine Gebühr besichtigen, wir haben hierauf jedoch verzichtet.

Auf dem Weg dorthin könnt Ihr dann auch gleich durch die Calle 41A (Calzada de los Frailes) schlendern, die mit ihren hübsch restaurierten Kolonialhäusern und dem Kopfsteinpflaster unseres Erachtens eine der fotogensten Straßen Valladolids ist.

Seid Ihr danach wieder am Parque Principal angekommen, lohnt es sich nochmal einen Abstecher genau in die entgegensetzte Richtung zu machen.

Hier findet Ihr nur wenige Minuten vom Hauptplatz entfernt zunächst den kleinen Parque Los Heroes, in dem Ihr gut Leguane beobachten könnt.

Anschließend ist es nicht mehr weit bis zu Cenote Zaci, die wahrscheinlich die einzige Cenote mitten in der Stadt ist. Nach einem Stadtspaziergang könntet Ihr Euch hier wundervoll abkühlen.

Bei unserem Besuch war die Cenote aufgrund von Renovierungsarbeiten leider geschlossen, allerdings war glücklicherweise zumindest das dazugehörige Restaurant geöffnet, so dass wir immerhin einen Blick in die Cenote werfen konnten.

Cenoten in der Umgebung
Cenote Suytun

Nur 15 Minuten sind es von Valladolid zu der (Instagram-)Cenote Suytun. Diese ist deswegen so beliebt, weil hier von oben ein einziger Lichtstrahl auf eine runde Betonplattform fällt, die sich inmitten des azurblauen Wassers befindet.

Die Instagram-Fotos erwecken allerdings – wie so oft – eine völlig falsche Vorstellung. Die Stille und Einsamkeit, welche die Fotos vermitteln findet Ihr hier wahrscheinlich nur zur sehr ausgewählten Zeiten und insbesondere dann nicht, wenn die Sonne so durch das Loch scheint, dass der Lichtstrahl die Plattform auch trifft.

Vielmehr stehen die Besucher hier bis zu 45 Minuten Schlange, um an Ihr “einmaliges” Foto zu kommen.

Der Eintritt in die Cenote kostet 150 MXN und beim Schwimmen besteht Rettungswestenpflicht.

Unseres Erachtens ist die Cenote – unabhängig von ihrem Instragram-Effekt – ganz nett, es gibt aber viele mindestens genauso beeindruckende Cenoten, die nicht so überlaufen sind.

Cenoten Xkeken und Samula

Zwei wunderschöne und nicht zu stark frequentierte Cenoten findet Ihr beispielsweise nur 10 Minuten von Valladolid entfernt. Die beiden Cenoten Xkeken und Samula liegen auf einem Gelände und können gut nacheinander besucht werden.

Der Eintritt für beide Cenoten beträgt 125 MXN. Hinzu kommt allerdings noch die Gebühr für die obligatorischen Rettungswesten von 50 MXN p.P. und Cenote.

Rein optisch sind die Cenoten wirklich wundervoll anzuschauen und erinnern aufgrund der riesigen Stalaktiten an gewaltige Tropfsteinhöhlen.

Zudem kommt durch den Einstieg über die lange, in die Tiefe führende Treppe und das begrenzte Licht, nur durch ein kleines Loch in der Decke fällt, ein richtig mystisches Gefühl auf.

Schade ist, dass sich unseres Erachtens auch hier der Tourismus langsam in die falsche Richtung entwickelt. Zum einen finden wir, dass die Rettungswestenpflicht ziemlich albern und einfach zusätzliche Geldmacherei ist, zum anderen wird am Eingang ein Papagei als Fotomotiv missbraucht. Bitte unterstützt dies nicht! 

Außerdem werden Besucher direkt hinter dem Eingang von “Guides” abgefangen, die Euch anbieten Euch zu den Cenoten zu führen und Fotos von Euch zu machen, natürlich gegen Bezahlung.

Trotz alledem lohnt sich ein Besuch hier (noch), gerade weil die beiden Cenoten nicht so hoffnungslos überlaufen sind.

Cenote Ik Kil

Eine der beliebtesten und meist besuchten Cenoten in der Umgebung ist die Cenote Ik Kil. Dies liegt jedoch nicht nur an der Cenote selbst, sondern insbesondere auch daran, dass sie nur 3 Kilometer von Chichén Itzá entfernt liegt und dementsprechend auch von vielen Tourenanbietern angefahren wird.

Ihr solltet Euch daher darauf einstellen, dass Ihr Euch Ik Kil mit vielen anderen Besuchern teilen müsst. Sofern Ihr dies jedoch ausblenden könnt, können wir Euch einen Besuch hier trotzdem empfehlen, den die Cenote selbst ist – insbesondere vom Wasser aus – wirklich toll anzusehen.

Auch der Eintritt ist mit 150 MXN im Vergleich zu vielen anderen Cenoten noch halbwegs in Ordnung.

Maya-Ruinen in der Umgebung

In der Nähe von Valladolid findet Ihr allerdings nicht nur Cenoten, sondern auch diverse Maya-Ruinen könnt Ihr in relativ kurzer Zeit gut erreichen.

Ek Balam

Nur 30 Minuten von Valladolid entfernt findet Ihr die teilweise noch vom Dschungel überwucherte Maya-Ruine Ek Balam. Sie ist zwar weder die größte, noch die eindrucksvollste Anlage in der Region, gerade aufgrund der riesigen Akropolis, die Ihr sogar noch besteigen dürft, lohnt sich ein Besuch hier unseres Erachtens trotzdem.

Zu den Ruinen haben wir einen gesonderten Beitrag geschrieben. Sofern Ihr also mehr wissen wollt, schaut doch einfach mal hier vorbei: Ek Balam – Der Geheimtipp unter den Maya-Ruinen.

Cobá

Mit rund 50 Minuten schon ein wenig weiter entfernt, findet Ihr zudem die weitläufigen Ruinen von Cobá, die Ihr aufgrund Ihrer Größe am besten mit dem Fahrrad erkundet.

Auch über Cobá haben wir gesonderten Beitrag geschrieben, schaut doch gerne mal rein: Cobá – Weitläufige Maya-Stätte und einsame Cenoten.

Chichén Itzá

DIE Attraktion in der Nähe von Valladolid sind sicherlich die knapp eine Stunde entfernten Ruinen von Chichén Itzá, die nicht umsonst die meist besuchte Maya-Stätte auf Yucatán sind.

Von Valladolid aus könnt Ihr die Ruinen gut mit dem Mietwagen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einer geführten Tour erreichen. So oder so solltet Ihr aber auf jeden Fall direkt zur Öffnung um 08.00 Uhr vor Ort sein, um den Touristenmassen aus dem Weg zu gehen.

Mehr zu Chichén Itzá findet Ihr in unserem Beitrag Chichén Itzá – Ein neues Weltwunder.

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Noch mehr Ideen für weitere Stopps findet Ihr in unserem Beitrag 13 Tage in Mexiko – Ein Routenbeispiel für die Halbinsel Yucatán.

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