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Stubaier Höhenweg – Alles Wissenswerte für die Tour

Der 80 Kilometer lange Stubaier Höhenweg gilt als einer der schönsten Höhenwege der Alpen, trotzdem ist er – im Gegensatz zu vielen anderen Wegen – noch nicht zu stark überlaufen.

Auf acht Etappen geht es rund um das Stubaital, wobei der Weg für seine Vielfalt bekannt ist. Grüne, fast flache Alpenwiesen wechseln sich hier mit steilen Bergpfaden vor spitzen Gipfeln ab. Dazu kommen die grandiosen Gletscherblicke, die als eines der Highlights der Wanderung gelten.

Da der Stubaier Höhenweg fast durchgängig durch hochalpines Gelände führt, erfordert er nicht nur eine gewisse Grundkondition, sondern auch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die richtige Vorbereitung und Ausrüstung.

Allgemeines
Lage

Der Stubaier Höhenweg startet und endet in Neustift, einer ausgedehnten Gemeinde, die ganz in der Nähe von Innsbruck liegt.

Die 80 Kilometer lange Strecke verläuft rund um das Stubaier Tal, welches das Haupttal der Stubaier Alpen im österreichischen Bundesland Tirol ist.

Bezahlung

Kartenzahlung ist nur in der Franz-Senn Hütte und der Dresdner Hütte möglich, ansonsten müsst Ihr in bar bezahlen.

Internet

In der Franz-Senn Hütte, der Dresdner Hütte und der Bremer Hütte gibt es kostenfreies WLAN, an der Starkenburger Hütte und der Innsbrucker Hütte habt Ihr mit Glück mobiles Internet. In allen anderen Hütten gilt digital detox time 🙂

Strom

In allen Hütten sind – mindestens in den Aufenthaltsräumen  – Steckdosen vorhanden, in denen Ihr Eure Elektrogeräte aufladen könnt. Hierfür braucht Ihr auch keinen Adapter

An- und Abreise

Da es sich bei der Wanderung um einen Rundweg handelt, ist die An- und Abreise sehr unkompliziert.

Sofern Ihr mit Eurem eigenen Wagen oder einem Mietwagen anreist, könnt Ihr diesen auf einem der kostenlosen Parkplätze beim Alpenschwimmbad Neustift, am Freizeitzentrum oder hinter dem Gebäude des Tourismusverbandes Stubai abstellen.

Sofern Ihr Euch dazu entschieden habt den Zustieg zur Starkenburger Hütte mit der Gondelbahn Kreuzjoch abzukürzen, befindet sich Eurer Startpunkt am Parkplatz der Kreuzjochbahn in Fulpmes.

Zudem könnt Ihr den Start-/ Endpunkt der Wanderung von Innsbruck aus auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Der Regiobus bringt Euch vom Hauptbahnhof Innsbruck bis nach Fulpmes oder Neustift und die Stubaitalbahn STB bis nach Fulpmes.

Die Fahrpläne findet Ihr auf der Homepage von Stubai.

Beste Wanderzeit

Die beste Wanderzeit für den Stubaier Höhenweg ist zwischen (frühstens) Mitte Juni bis Anfang Oktober. Davor bzw. danach müsst Ihr mit Schnee auf den Wegen rechnen, außerdem haben die meisten Hütten in dieser Zeit geschlossen.

Wir selbst waren Anfang Juli unterwegs, hatten allerdings mit dem Wetter nicht so richtig viel Glück. Leider war es noch unerwartet kalt und auch sehr oft vernebelt. Glücklicherweise gab es jedoch keinen Schnee mehr und auch der Regen hielt sich in Grenzen. Es ist, wie es mit dem Wetter so ist: Ihr braucht einfach ein bisschen Glück.

Gepäck

Da das Zelten in Tirol außerhalb von Campingplätzen nach dem Tiroler Campinggesetz verboten ist, ist die Wanderungen auf dem Stubaier Höhenweg eine klassische Hüttentour, was bedeutet, dass Ihr nachmittags/ abends zum Übernachten in den Berghütten entlang der Strecke einkehrt.

Dies hat den Vorteil, dass Ihr Zelt, Schlafsack und Isomatte getrost zu Hause könnt und so auch das Gewicht Eures Rucksackes reduziert. Dies sollte (inkl. Verpflegung und Wasser) nicht mehr als 10 Kilo betragen, hier gilt jedoch: Je weniger umso besser.

Zur Ausrüstung bei einer Wander-/ Hüttentour haben wir einen gesonderten Artikel geschrieben. Dort findet Ihr auch eine Packliste. Schaut doch einfach mal rein.

Besonderes Equipment, wie zum Beispiel ein Klettersteigset, Steigeisen oder ähnliches, benötigt Ihr auf dem Stubaier Höhenweg übrigens nicht.

Unterkünfte/ Übernachtung

Wie schon geschrieben, ist eine Tour auf dem Stubaier Höhenweg eine Hüttentour. Acht Hütten, die alle zum Deutschen Alpenverein gehören, liegen direkt entlang des Weges und jede von ihnen ist Start und Ziel einer Etappe.

Hinsichtlich Komfort und Ausstattung sind die Hütten sehr unterschiedlich. Bei den meisten habt Ihr die Wahl zwischen (meist wenigen) Doppelzimmern, Mehrbettzimmer und den klassischen Matratzenlagern. Private Bäder gibt es so gut wie nirgendwo und in der Regel müsst Ihr für das warme Duschen einen extra Betrag zwischen 1,- EUR und 4,- EUR für rund 2-4 Minuten bezahlen.

Die Preise für die reine Übernachtung sind in den Hütten relativ ähnlich. Sofern Ihr Mitglieder im Alpenverein seid, kostet Euch ein Doppelzimmer um die 25,- EUR pro Person, ein Bett im Mehrbettzimmer zwischen 17,- EUR bis 20,- EUR pro Person und im Matratzenlager um die 13,- EUR bis 15,- EUR pro Person.

Sofern Ihr keine Mitglieder im Alpenverein seid und/ oder statt nur der Übernachtung zusätzlich Frühstück bzw. Halbpension bucht, werden die Preise entsprechend teurer.

Die Preise der Hütten findet Ihr gut zusammengefasst, allerdings nicht immer ganz aktuell auf der Homepage von Stubai und auf den Seiten der Hütten. Wie schon gesagt, erhalten Mitglieder des Deutschen Alpenvereins einen Rabatt.

Verpflegung

Die Verpflegung während der Tour ist entlang des Höhenweges eigentlich sehr einfach, dafür auch nicht gerade kostengünstig. Alle Hütten liegen so fernab der Zivilisation, dass Ihr gar keine andere Möglichkeit habt, als in den Hütten auch all Eure Mahlzeiten einzunehmen.

Mit Ausnahme der Innsbrucker Hütte bieten alle Hütten Halbpension an, wobei das Frühstück in der Regel aus einem Buffet und das Abendessen aus drei Gängen besteht. Getränke zum Essen sind – auch bei Halbpension – extra zu bezahlen.

Sofern Ihr Mitglieder im DAV seid und nicht unbedingt drei Gänge benötigt, ist es in der Regel kostengünstiger, wenn Ihr das Abendessen á la carte wählt, insbesondere da Ihr dann die Möglichkeit auf das Bergsteigeressen habt. Dabei handelt es sich um ein Hauptgericht, für das Mitglieder einen um mindestens 10% ermäßigten Preis zahlen, der jedoch nicht höher als 9,- EUR sein darf.

Das Frühstücksbuffet kostet außerhalb der Halbpension in der Regel zwischen 12,- EUR und 20,- EUR und beinhaltet gelegentlich auch ein Lunchpaket. Einige Hütten bietet Frühstück auch á la carte an.

Da Ihr das Leitungswasser überall trinken könnt, habt Ihr mit Trinkwasser kein Problem. Ansonsten gibt es aber entlang des Weges auch diverse Flüsse. Denkt daran sicherheitshalber ein Filtersystem dabei zu haben.

Kosten

Im Vergleich zu diversen anderen Wanderwegen, wie zum Beispiel auf der Alta Via 1 oder der Alta Via 2 in Italien, ist eine Tour auf dem Stubaier Höhenweg noch halbwegs kostengünstig.

Sparen könnt Ihr insbesondere dann, wenn Ihr statt in Doppelzimmern im Matratzenlager übernachtet und zum Abendessen das Bergsteigeressen wählt. Zudem sind alkoholfreie Getränke natürlich günstiger als Bier.

Folgendermaßen sahen unsere Kosten für den Stubaier Höhenweg aus, wobei wir lediglich einmal im Doppelzimmer und sonst im Mehrbettzimmer bzw. einmal auch im Lager übernachtet haben.

Zudem hatten wir lediglich einmal Halbpension gehabt und ansonsten beim Abendessen á la carte gewählt.

KategoriePreis für zwei Personen
Unterkunft261,- EUR
Frühstück181,- EUR
Abendessen inkl. Getränke209,- EUR
Duschen17,- EUR
Gesamt668,- EUR
Etappen/ Etappenplanung

Der Stubaier Höhenweg ist in der Standardeinteilung auf 7 Etappen ausgelegt, so dass Ihr inklusive Zu- und Abstieg 9 Tage braucht. Bei guter Kondition könnt Ihr aber natürlich auch Etappen zusammenfassen. Der Höhenweg kann in beiden Richtungen begangen werden.

Eine Besonderheit des Stubaier Höhenwegs ist außerdem, dass es von jeder Hütte eine Ab- bzw. Aufstiegsmöglichkeit in das Tal gibt, so dass Ihr den Weg auch etappenweise begehen oder verkürzen könnt.

Wir selbst haben und diesmal ziemlich nah an die gängige Einteilung gehalten und sind den Weg inklusive Auf- und Abstieg in 8 Etappen gewandert, lediglich Etappe 4 und 5 haben wir zusammengefasst und damit die Sulzenau Hütte ausgelassen.

Details zu den einzelnen Etappen zeigen wir Euch in unserem Beitrag Stubaier Höhenweg – Alle Etappen im Überblick.

Und so sah die Etappenplanung dann bei uns aus:

Etappe 1: Neustift – Starkenburger Hütte

  • 7,84 Kilometer
  • 1.223 Meter Aufstieg
  • 3 ¼ Stunden

Etappe 2: Starkenburger Hütte – Franz Senn Hütte

  • 15,35 Kilometer
  • 551 Meter Aufstieg
  • 652 Meter Abstieg
  • 6 Stunden

Etappe 3: Franz Senn Hütte – Neue Regensburger Hütte

  • 9,33 Kilometer
  • 606 Meter Aufstieg
  • 467 Meter Abstieg
  • 6 Stunden

Etappe 4: Neue Regensburger Hütte – Dresdner Hütte

  • 14,34 Kilometer
  • 942 Meter Aufstieg
  • 896 Meter Abstieg
  • 7 ¾ Stunden

Etappe 5: Dresdner Hütte – Nürnberger Hütte (über Sulzenau Hütte)

  • 9,46 Kilometer
  • 865 Meter Aufstieg
  • 858 Meter Abstieg
  • 5 Stunden

Etappe 6: Nürnberger Hütte – Bremer Hütter

  • 6,53 Kilometer
  • 561 Meter Aufstieg
  • 433 Meter Abstieg
  • 5 Stunden

Etappe 7: Bremer Hütter – Innsbrucker Hütte

  • 10 Kilometer
  • 850 Meter Aufstieg
  • 890 Meter Abstieg
  • 7 Stunden

Etappe 8: Innsbrucker Hütte – Neustift

  • 13,26 Kilometer
  • 24 Meter Aufstieg
  • 1.388 Meter Abstieg
  • 3 ½ Stunden
Empfehlung?!?

Der Stubaier Höhenweg hat uns unglaublich gut gefallen!

Die Etappen sind prima geschnitten, die Hütten modern und gemütlich, die Preise bezahlbar, der Weg nicht zu überlaufen und die Aussichten sind einfach nur grandios. Hinzu kommt, dass acht bis neun Tage auch noch eine realistische Zeit für eine Hüttenwanderung sind.

Außerdem ist Neustift prima zu erreichen und – da es sich bei dem Weg um einen Rundweg handelt – gibt es auch keine stundenlange komplizierte Rückreise zum Ausgangspunkt.

Doch obwohl der Weg gut gepflegt und markiert ist, ist der Stubaier Höhenweg unser Meinung nach keine Anfängertour. Als schwarzer Bergwanderweg, der überwiegend im Schwierigkeitsgrad T3 (SAC-Wanderskala) eingestuft ist, setzt er durchaus zumindest ein wenig Erfahrung im hochalpinen Gelände voraus. Zudem sollten drahtseilgesicherte Passage und leichte Klettereinlagen kein Neuland für Euch sein.

T3 – Bergtour: “Ab diesem Schwierigkeitsgrad kann man nicht mehr von einer Wanderung sprechen. Der größte Teil einer Tour verläuft in beachtlicher Steilheit, auf schmalen, nicht immer gut ausgebauten Bergpfaden. Ausgesetzte Segmente zeichnen diese Kategorie aus – oft mit Drahtseilen, Ketten und Tritthilfen entschärft. Es kann aber auch kurze Aufschwünge geben die frei erklettert werden müssen. Die Kletterschwierigkeiten erreichen dann aber nur den untersten Schwierigkeitsgrad I (leichteste Form des Felskletterns). In der Regel noch gut markiert und ausgeschildert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ab dieser Kategorie obligatorisch.” (Quelle: Alpine Bergtouren)

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