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Brda – In den Weinbergen Sloweniens

Brda (= Goriška Brda) nennen die Slowenen ihre bei Touristen noch nahezu unbekannte Weinregion im Westen des Landes, die quasi die Toskana/ Provence Sloweniens ist.

Die Gesamtgemeinde besteht aus 45 kleinen, eher verschlafenen Ortschaften, in denen insgesamt rund 6.000 Menschen leben, ansonsten gibt es nur Weinberge, Obstplantage und Olivenhaine soweit das Auge reicht.

Die Brda, deren Hauptort Dobrovo ist, ist das wichtigste Weinanbaugebiet des Landes.

Lange Zeit gehörte das slowenische Weinanbaugebiet eher zu den unbekannteren Weinregionen, mittlerweile ist die Region aber gerade für ihre Rebula-Weine bekannt geworden. 25% der Weinberge tragen die alteingesessene Traubensorte, die nur in der Brda und im angrenzenden Vipava-Tal vorkommt.

Daneben werden in Slowenien u.a. aber auch gute Chardonnays, Sauvignons und Rotweine, wie Merlot, angebaut.

In der Brda dreht sich damit – im Gegensatz zu allen anderen Regionen in Slowenien – nicht alles um Outdooraktivitäten, sondern hier ist das Gegenteil gefragt: Entspannen, ein wenig durch die kleinen Orte schlendern, gut essen, die grandiosen Sonnenuntergänge genießen und natürlich jede Menge Wein trinken.

Falls Ihr allerdings doch ein wenig aktiv(er) werden wollt, zeigen wir Euch im Folgenden sechs kleine Nettigkeiten, die Ihr in der Brda besuchen könnt.

Krčnik

Nur rund 10 Minuten von Dobrovo entfernt, findet Ihr das Schutzgebiet Krčnik, wo der Bach Kožbanjšček zwei (felsige) Naturschauspiele geschaffen hat.

Zunächst trefft Ihr auf die sogenannten “Kotlines”, dabei handelt es sich um mehrere Studellöcher im Flussbett, die der Fluss über die Jahrhunderte in den Fels geschliffen hat.

Nur wenige Meter weiter ist dadurch auch eine Natursteinbrücke entstanden, die rund einen Meter über dem Flussbett thront. Sofern der Fluss ausreichend Wasser führt, gibt es hier auch einen kleinen Wasserfall, der pittoresk von dem ersten in das zweite Becken fällt.

Bei unserem Besuch herrschte leider absoluter Wassermangel, aber in besseren Wasser-Zeiten findet Ihr hier sicherlich ein sehr nettes Naturschauspiel.

Šmartno

Hoch über den Weinreben der Brda thront auf einem sehr aussichtsreichen Hügel der kleine Ort Šmartno, der mit Sicherheit das schönste Städtchen der Gemeinde Brda ist.

Das gesamte Dorf ist als Kulturdenkmal geschützt und ein Bummel durch die enge Gassen ist ein sehr netter Zeitvertreib. Zudem habt Ihr von hier oben einen tollen Blick auf die umliegende Umgebung.

Natürlich könnt Ihr auch in Šmartno zu einer Weinprobe einkehren oder – wenn Ihr noch in das Auto steigen müsst – stattdessen an einer Olivenölverkostung teilnehmen.

Aussichtsturm Gonjače

Nur einen Katzensprung von Šmartno findet Ihr auf dem Mejnik, einem Hügel über dem Dorf Gonjače, einen 23 Meter hohen Aussichtsturm.

Habt Ihr die 144 Treppen überwunden, könnt Ihr von oben einen wundervollen Blick auf die umliegende Umgebung genießen, bei gutem Wetter sogar bis in die Alpen und den Karst. Außerdem bekommt Ihr von hier den besten Blick auf das Örtchen Šmartno.

Dobrovo

Zentrum und Hauptort der Brda ist der 400 Einwohner Ort Dobrovo, in dessen Zentrum das gleichnamige Renaissanceschloss steht.

Auch einige (wenige) Geschäfte, sowie eine Tankstelle und zwei Supermärkte gibt es hier.

Zudem findet Ihr in Dobrovo die Klet Brda, Sloweniens größten Weinkeller, der bereits 1957 erbaut wurde und Platz für 18 Millionen Liter Wein fasst. 400 Familien gehören der Kellerei, die eine Genossenschaft ist, an, womit die Klet Brda der führende Produzent und Exporteur von slowenischen Flaschenweinen ist.

Wenn Ihr mögt, dann könnt Ihr im Weinkeller der Klet Brda zur Weinverkostung einkehren. Weitere Infos hierzu findet Ihr auf der Homepage der Weinkellerei .

Wir selbst konnten hier leider keine Verkostung machen, da unsere Unterkunft ein wenig außerhalb und damit von Dobrovo nicht fußläufig erreichbar war.

Weinverkostung

Wenn Ihr schon in der Weinregion Sloweniens seid, dann darf eine Weinprobe natürlich nicht fehlen. Nahezu alle Weingüter der Umgebung bieten an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten Weinverkostungen an.

In der Touristeninformation in Šmartno könnt Ihr Euch einen Kalender holen, in dem Ihr die entsprechenden Tage der Weingüter findet. Habt Ihr Euch dann für ein Weingut entschieden, solltet Ihr Euch telefonisch ankündigen. Die Verkostungen kosten in der Regel durchschnittlich zwischen 25,- EUR und 35,- EUR und beinhalten dafür um die 6-7 Weine inklusive eines kleinen Snacks.

Wir selbst haben unsere Weinprobe auf dem Weingut Ščurek gemacht, einem echten Familienbetrieb, der idealerweise auch noch fußläufig von unserer Unterkunft aus erreichbar war.

Hier wird bereits seit Generationen Wein angebaut, wobei die Familie (derzeit ein Vater mit seinen fünf Söhnen) besonderen Wert auf einheimische Sorten legt. Rund 100.000 Flaschen Wein werden hier jährlich abgefüllt, wobei diese überwiegend in Slowenien vertrieben werden.

Unsere kleine private Weinverkostung, die auch eine Führung durch den Weinkeller umfasste, dauerte rund 1 ½ Stunden und hat uns sehr gut gefallen.

Der Winzer hat uns viel erklärt und die Weine waren, ebenso wie der Snack, sehr lecker. Außerdem hatte er uns offensichtlich irgendwie gern, denn statt der angekündigten 7 Weine, durften wir am Ende 10 Weine verkosten… Danach war es auf jeden Fall gut, dass wir zu Fuß in unsere Unterkunft zurückgehen konnten.

Die Kosten für die Probe lagen übrigens bei 25,- EUR pro Person (Stand 08/22).

Berg Sabotin

An der Grenze zu Italien liegt bei dem Ort Nova Gorica der 12,5 Kilometer lange und 609 Meter hohe Bergrücken Sabotin.

Im ersten Weltkrieg war der Berg Schauplatz blutiger Kämpfe, denn hier verlief ein Teil der über 90 Kilometer langen Isonzo-Front, deren Spuren bis heute noch sichtbar sind. So ist beispielsweise der ganze Berg von einem unterirdischen Stollensystem, Gräben und Schießscharten durchzogen, das Ihr teilweise noch erkunden könnt.

Heute ist die ehemalige Militärgrenze ein Park des Friedens und eine Gedenkstätte und soll die Besucher an die Sinnlosigkeit des Krieges erinnern und zu einem friedlichen Miteinander aufrufen.

Daneben lohnt sich ein Besuch jedoch nicht nur aufgrund des geschichtlichen Hintergrundes, sondern auch, weil der Sabotin ein sehr aussichtsreicher Gipfel ist, von dem Ihr bei gutem Wetter einen wundervollen Blick auf die slowenischen Berge, das Meer und die Soča habt.

Auf den Sabotin führen diverse Rad- und Wanderwege, wobei der beliebteste Aufstieg an dem Parkplatz direkt vor der Soča-Brücke beginnt. Von dort erklimmt Ihr den Gipfel über die Nordseite und steigt anschließend über die Südseite wieder ab (circa 8,5 km und 450 Höhenmeter).

Sofern Ihr allerdings keine Lust oder keine Zeit für eine ausgedehnte Wandertour habt oder es – wie bei uns einfach zu heiß ist – dann könnt Ihr auch mit dem Wagen bis zum Besucherzentrum fahren. Von dort dauert es sind es nur noch rund 10-15 Minuten zu Fuß bis Ihr auf dem Gipfel steht. Bei der Anfahrt könnt Ihr dann auch nochmal einen wundervollen Blick auf die umliegende Umgebung genießen.

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Von der Brda aus könnt Ihr diverse andere tolle Regionen in Slowenien erreichen, u.a. zum Beispiel Tolmin und den Triglav Nationalpark oder die nicht ganz so touristische, aber ebenfalls sehr nette Karstregion.

Sofern wir Anregungen für Eure weitere Route braucht, schaut doch einfach mal in unsere Beiträge 15 Tage in Slowenien – Ein Routenbeispiel oder auch 14 Tage in Slowenien – Ein Routenbeispiel für Wiederholungstäter.

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