Auf Yucatán gibt es unzählige Maya-Ruinen, die meisten von ihnen stehen jedoch im Schatten der bekannten Anlagen, wie Chichén Itzá, Uxmal oder Tulum und werden daher nur selten besucht.
Das ist eigentlich schade, denn gerade in den kleineren Stätten verstecken sich teilweise echte Highlights und zusätzlich müsst Ihr Euch die Anlage in der Regel kaum mit anderen Besuchern teilen.
Eine besonders hohe Dichte schöner Ruinen findet Ihr entlang der MEX 186 zwischen Escárcega und Chetumal. Aufgrund der hier vorherrschenden Baustils “Río Bec” wird die Route auch oft als “Ruta Río Bec” bezeichnet.
Neben der großen Anlage Calakmul, liegen Ihr hier u.a. die Ruinen von Xpuhil, Bécan, Chicanná oder Balamkú.
Anreise
Viele Ruinen der Ruta Río Bec liegen in der Nähe des Ortes Xpujil, so dass sich dieser gut als Ausgangspunkt für Eure Ausflüge anbietet.
Von Campeche erreicht Ihr Xpujil innerhalb von 4 Stunden über die MEX 180 und die MEX 186, von Bacalar sind es über die MEX 307 und die MEX 186 1 ½ Stunden.
Sofern Ihr auf/ von dem Weg nach Campeche plant die Ruinen von Edzná zu besuchen, achtet unbedingt darauf, dass Ihr von dort die (sehr schlaglochträchtige) Strecke über Pich und Dzibalchén wählt. Wir wurden auf der Google-Strecke nämlich von der Polizei angehalten. Diese hat uns die andere Strecke ans Herz gelegt, da unsere aufgrund von Drogenhändlern nicht sicher sei.
Xpuhil
Mitte in dem Ort Xpujil liegt die fast gleichnamige Maya-Ruine Xpuhil, die aus einer großen Anzahl kleiner Gruppen von Gebäuden, die sich in unmittelbarer Umgebung des Ort befinden, besteht.
Die für Touristen zugängliche Zona Arqueológica umfasst dabei jedoch nur die Gruppe Xpuhil I, deren Highlight die Estructura 1 ist.
Grundsätzlich handelt es sich bei dem Gebäude um einen typischen Río Bec-Palast, der jedoch die architektonisches Besonderheit aufweist, dass er drei statt der für den Río Bec-Stil typischen zwei Türme hat.
Neben dem Gebäude 1 befinden sich auf der Anlagen noch weitere Gebäude, die jedoch nicht weiter interessant sind.
Alle Ruinen dürfen bestiegen werden.
Die Ruine ist von 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 65 MXN pro Person. Kostenfreie Parkplatze stehen vor der Anlage zur Verfügung. Weitere Infos findet Ihr auch auf der Homepage der Zona Arqueológica Xpuhil.
Als Zeitbedarf solltet Ihr so um die 20 Minuten einplanen.
Bécan
Nur knapp 8 Kilometer von Xpuhil liegt die archäologische Stätte Bécan, die in den Jahren 600 bis 1.000 die Hauptstadt der Region Río Bec und damit auch ein religiöses und politisches Zentrum der Maya war.
Die Anlage war früher von einem Graben umgeben, der an sieben Stellen unterbrochen war und an denen die Stadt betreten werden konnte. Der Einlass heute erfolgt über den Osteingang. Von dort ist es nur ein kurzer Fußweg bis Ihr die ersten Gebäude der archäologische Stätte erreicht.
Hier findet Ihr an der Nordseite der Plaza Este mit dem Gebäude Estructura IV auch direkt das komplexeste Gebäude von Becán und des gesamten Mayagebietes.
Die Ruinen dürfen, wie auch in Xpuhil, alle bestiegen werden.
Von dem Platz geht es durch einen Korridor und einen Maya Bogen auf die weitläufige Plaza Central, wo Ihr rechte Hand die Estructura VIII und gegenüber Estructura X findet, während die Nordseite des Platzes von der fast 32 Meter hohen Pyramide Estructura X dominiert wird.
Anschließend führt Euch der Weg zur Südseite der Estructura I. Hier findet Ihr auf der unteren Ebene zwei parallele Reihen von sieben Räumen, die nach außerhalb des Platzes orientiert sind.
Danach ist es dann nur noch ein kurzes Stück, bis Ihr schließlich wieder den Eingang erreicht.
Die Ruine ist von 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 70 MXN pro Person. Kostenfreie Parkplätze stehen vor der Anlage zur Verfügung. Weitere Infos findet Ihr auch auf der Homepage der Zona Arqueológica Bécan.
Als Zeitbedarf solltet Ihr so um die 1 -1 ½ Stunden einplanen.
Chicanná
Fast gegenüber von Bécan findet Ihr mit der archäologischen Stätte Chicanná gleich das nächste Highlight auf der Ruta Río Bec. Obwohl die Anlage deutlich kleiner ist, als die von Bécan findet Ihr hier die größte Anzahl gut erhaltener Gebäude im Río Bec Stil.
Wie nahezu alle Ruinen in dieser Region besteht auch Chicanná aus mehreren Gebäudegruppen, wobei Ihr während Eures Besuches zunächst auf die Gruppe D mit der Estructura XX trefft.
Das Gebäude ist insgesamt nicht mehr so gut erhalten, allerdings könnt Ihr die Kaskaden der Chaac-Masken an den Ecken noch sehr gut erkennen.
Anschließend geht es dann weiter zur Gruppe A, welche die größte Gruppe in Chicanná ist. Hier findet Ihr einen voll ausgeprägten Hof, der auf den vier Seiten von den Bauten Estructura I-IV gesäumt wird.
Das bekannteste und beeindruckendste Gebäude von Chicanná ist die Estructura II, die Ihr an der Ostseite des Hofes findet.
Die Dekoration der Fassade ist eine der vollständigsten und besterhaltenen Darstellungen des Schöpfergottes Itzamná und ähnelt einem Gesicht mit offenen Mund. Dieser sogenannte Schlangenmauleingang gibt der Stätte übrigens auch seinen Namen – Chicanná bedeutet übersetzt Schlangenmaulhaus.
Anschließend geht es dann noch weiter zur Gruppe B, bei der das einzige halbwegs erhaltene Gebäude die Estructura VI ist, die aus einer einfachen Reihe von Räumen besteht und über deren Mittelteil ein Dachkamm mit schmalen vertikalen Öffnungen aufragt.
Anschließend geht es auf einer Sacbé ( = weißer Weg ), einer Straße der Maya, die Zeremonienbauten innerhalb einer Siedlung oder nahe gelegene Städte miteinander verband, zurück zum Eingang.
Die Ruine ist von 08.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 65 MXN pro Person. Kostenfreie Parkplätze stehen vor der Anlage zur Verfügung. Weitere Infos findet Ihr auch auf der Homepage der Zona Arqueológica Chicanná.
Als Zeitbedarf solltet Ihr ungefähr eine Stunde einplanen.
Calakmul
Circa 45 Kilometer hinter Chicanná zweigt dann die Stichstraße zur Dschungelruine Calakmul ab, die eine der eine der größten jemals entdeckten Maya-Städte ist.
Aus diesem Grund haben wir der archäologischen Stätte auch einen extra Beitrag gewidmet, wenn Ihr also mehr wissen möchtet, dann schaut doch in unserem Beitrag LINK FOLGT vorbei.
Balamkú
Nur knapp 7 Kilometer hinter der Abzweigung nach Calakmul findet Ihr dann noch die archäologische Stätte Balamkú.
Es gibt einige nette Gebäude, die jedoch im Vergleich zu den anderen Anlagen weniger spektakulär sind. Einzigartig ist hier allerdings das gut erhaltenen Wandfries, das 1990 in einem der Gebäude entdeckt wurde und sogar noch die rote Originalfarbe enthält.
Die Ruine ist von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 65 MXN pro Person. Kostenfreie Parkplätze stehen vor der Anlage zur Verfügung. Weitere Infos findet Ihr auch auf der Homepage der Zona Arqueológica Balamkú.
Als Zeitbedarf solltet Ihr ungefähr 30 Minuten einplanen.
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Wenn Ihr jetzt Lust auf noch mehr Maya-Ruinen habt, dann empfehlen wir Euch zum Beispiel einen Besuch in Chichén Itzá, Uxmal oder Edzná.
Neben den Maya-Ruinen gibt es auf Yucatán aber auch noch viele andere Highlights. Ideen für weitere Stopps findet Ihr in unserem Beitrag 13 Tage in Mexiko – Ein Routenbeispiel für die Halbinsel Yucatán.
Für uns ging es von Xpujil weiter nach Bacalar zu der Laguna de los siete colores, einen Stopp, den Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet.
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